Lieber Wertekiller,
Für die allermeisten Menschen ist es ein grosser Vorteil, sich nicht an die Vorleben erinnern zu können. Die Stärken und Schwächen daraus sind jedoch in der Seele erhalten und geben sich während dem Leben klar zu erkennen.
lg
Syrius
Lieber Syrius, wenn ich es richtig verstanden habe, ist die Seele eine Art Speichermedium und es sind nicht die Erbanlagen,
die Erziehung und Umstände welches das Lebewesen formt, sondern es die Vor-Vor Vor
. Seele?
Frage ist die Wiedergeburt da um das schlechte Karma d.h. die Bedürfnisse und Anhaftungen vom Vorleben zu verbessern?
Wenn du Dir einen Menschen nach unseren Vorstellungen ohne Bedürfnisse und Anhaftungen vorstellen kannst, dann magst du Recht haben, aber wäre es dann noch ein Mensch? Und wenn nicht, was dann?
Der Budda hat es noch nie von einer Seele gepredigt, die Lehre Buddhas, der Dharma, wird gelegentlich auch explizit 'Anatmavada' genannt.
Das kann man etwa übersetzen mit 'der Weg derer, die die Nichtexistenz einer Seele lehren.
Das, was als Person erscheint, ist das Zusammenspiel geistig-körperlicher Faktoren, der sog. Skandhas.
Wiedergeburt ist ein fortlaufender, bedingter Prozess. Es gibt hier kein Subjekt oder Objekt sondern lediglich bedingtes Entstehen und Vergehen.
Etwas wie Bewusstsein, Gefühle usw. sind nach buddhistischer Vorstellung auch nichts anderes, als unstete Zustände, die Bedingungen und Wandel unterworfen sind (genau wie die Form).
Bedürfnisse oder Anhaftungen sind nichts anderes, als ebenfalls Teil dieser unsteten Zustände die kommen und vergehen.
Eine der Konsequenzen der Anatman-Lehre ist, dass zwischen zwei aufeinanderfolgenden Existenzen / Inkarnationen keinerlei Identität in der Substanz besteht.
Somit stellt sich die Frage, welcher Art die Verbindung zwischen diesen Inkarnationen ist.
Buddha hat allerdings davon abgeraten, sich mit Fragen der Reinkarnation zu beschäftigen - es ist ein 'unweises Nachdenken', das dem Heilsziel seiner Lehre letztlich nicht dient
Unweises Denken = Was und wie war ich Früher, woher kam ich? Was und wie werde in Zukünftig sein, wo gehe ich hin?
Ist Zweifel über die Gegenwart, bin ich oder bin ich nicht? Wo, wie, was, ist mein Geist, meine Seele usw.
Die Schlussfolgerungen könnten sein, mein Ich ist, mein Ich ist nicht. Mit dem Ich erkenne ich das Ich, mit dem Ich erkenne ich das Ich nicht,
mit dem nicht Ich erkenne ich das nicht Ich, mit dem nicht Ich erkenne ich das Ich. Ich bin sehendes Bewusstsein usw.
Das alles ist nur Kopf Kino und so bleibt man gefangen im Dschungel der Gedanken und Theorien. (Anhaftungen)
Buddha wollte seine Zeitgenossen aus dem illusorischen Kreislauf der Wiedergeburten bzw. Ausgeburten zu

befreien!
Erwachen ist wenn es zwischen Kollektiv und Individuum keinen Unterschied mehr gibt. Die Gedanken an Wiedergeburten bzw. vorangegangene oder nachfolgende Inkarnationen
entstehen nur durch die Illusion Zeit Vorher, Nachher das ist eine durch die Individuation bedingte Form von Wahrnehmung.
Für den Erwachten existiert kein Konzept der Zeit, kein Vorher und kein Nachher, kein Kollektiv und kein Individuum, weder Geburt noch Tod.
Alles ist stetige Veränderung, ein Wandel von Kommen und Vergehen.
LG