Energeia
Sehr aktives Mitglied
Hallo,
auch wenn das für manche wie ein künstliches Modell aussehen mag, mich interessiert das dennoch, um den tibetischen Buddhismus zu verstehen.
Mir geht es hier um die "Einheit" von Bodhisattvas-Stufen, der Lehre von Anatta und der Lehre von Trikaya:
Ich habe den Aufsatz über die Bodhisattvas-Stufen aus Kagyü Life Nr. 15, 6. Jahrgang (Juli 1994) in einer Übersicht zusammen gefasst:
I. Bodhisattvas auf dem "Pfad der Ansammlung" (Beginn des Verständnis der Leerheit)
II. Bodhisattvas auf dem "Pfad der Verbindung" (Verweilen in Leerheit, aber keine direkte Erkenntnis der Leerheit)
III. Bodhisattvas Stufe 1-10 (direkte Erkenntnis der Leerheit)
1-7 Stufe:
Es gibt bei Bodhisattvas auf den ersten sieben Bhumis noch immer Verdunkelungen im Geist, die sie aufgeben müssen. Hinsichtlich der Zeit des Verweilens in Meditation treten hier keine Fehler auf. Was jedoch die Zeit angeht, wo jemand nicht meditiert und alle möglichen Aktivitäten ausführt, so werden - da Wesen auf den ersten sieben Bodhisattvastufen noch immer in dualistischen Geisteszuständen gefangen sind - durchaus Fehler gemacht.
Stufe 8-10:
Bodhisattvas auf der achten bis zehnten Stufe müssen - mehr oder weniger - keine Auswirkungen von Karma mehr durchmachen. Es gibt nur noch subtile Verdunkelungen, die mit den Wahrnehmungsprozessen zu tun haben, wie also die Realität wahrgenommen wird.
Stufe 11:
Die Buddhaschaft eingehen, bzw ins Nirvana eingehen.
Wenn ich jetzt hierzu die Lehre von „Anatta“ hinzunehme, dann stellt sich das so dar, dass im Laufe dieser 11 Stufen mein persönliches Selbst in die fünf „Skandhas“ aufgelöst wird, denn sie sind der Veränderung und dem Verfall unterworfen, und sich jenseits dessen die Buddha-Natur („Buddha-dhatu“
entwickelt.
Und jetzt die Verbindung zu Trikaya: die Drei-Körper-Lehre des Mahayana-Buddhismus.
Zur Erinnerung:
Die Körper des Dharmakaya, Sambhogakaya und Nirmanakaya sind nicht als voneinander getrennte Erscheinungen zu verstehen, vielmehr stellen sie verschiedene Ausdrucksebenen ein und derselben Erleuchtetheit dar.
Dharmakaya bezeichnet die ursprüngliche erleuchtete Natur des Geistes selbst. Es ist zugleich die transpersonale Ebene: Wahrheitskörper, Leerheit, Raumkörper, Absolutes.
Sambhogakaya bezeichnet den Körper der Glückseligkeit. Es handelt sich dabei um eine Art Lichtkörper oder feinstofflichen Körper, den Buddhas annehmen, um Bodhisattvas und verwirklichten Yogis zu erscheinen. Er kann von gewöhnlichen fühlenden Wesen nicht wahrgenommen werden.
Nirmanakaya bezeichnet den Ausstrahlungs -oder Manifestationskörper auf der Ebene der Wahrnehmung gewöhnlicher Wesen. Nirmanakayas manifestieren sich aufgrund von allumfassenden Mitgefühl und erscheinen uns in Form erleuchteter Lehrer, die gelobt haben, alle fühlenden Wesen aus dem Leidenkreislauf des Samsara zu befreien.
Wenn ich jetzt Trikaya mit den Bodhisattvas Stufen und der Lehre von Anatta zusammen bringe, dann ergibt sich folgendes Bild:
Ich, als gewöhnliches Wesen, als Mensch, beginne meinen spirituellen Weg zunächst als ein mir bewusster „Nirmanakaya“. Als dieser strebe ich zunächst an, ein Bodhisattvas zu werden. Ich entwickle mich auf den 11 Stufen. Auf diesen Stufen wird es mir möglich, den Körper und die Qualitäten von Sambhogakaya zu erkennen und zu verwirklichen. Auf diesem Weg löse ich zugleich mein persönliches, individuelles Selbst, auf, das lediglich aus den fünf „Skandhas“ besteht. Immer mehr erkenne ich auch Dharmakaya und werde schließlich (Stufe 11) im Nirvana Eins mit ihm.
@FrischMilch
1. kannst Du dem einigermaßen zustimmen ?
2. ab welcher Stufe wird es möglich Sambhogakaya wahrzunehmen ?
@Opti, Kinnaree, und andere...
Wollen wir nicht einen zweiten Thread eröffnen: "Buddhimmus kritisch betrachtet - Buddhismus-Visionen" Dort können wir dann alle unsere Meinung/Vision (Stirnchakra) über "den" Buddhismus äußern.
Ich meine das wirklich ernst.
Liebe Grüße
Energeia
auch wenn das für manche wie ein künstliches Modell aussehen mag, mich interessiert das dennoch, um den tibetischen Buddhismus zu verstehen.
Mir geht es hier um die "Einheit" von Bodhisattvas-Stufen, der Lehre von Anatta und der Lehre von Trikaya:
Ich habe den Aufsatz über die Bodhisattvas-Stufen aus Kagyü Life Nr. 15, 6. Jahrgang (Juli 1994) in einer Übersicht zusammen gefasst:
I. Bodhisattvas auf dem "Pfad der Ansammlung" (Beginn des Verständnis der Leerheit)
II. Bodhisattvas auf dem "Pfad der Verbindung" (Verweilen in Leerheit, aber keine direkte Erkenntnis der Leerheit)
III. Bodhisattvas Stufe 1-10 (direkte Erkenntnis der Leerheit)
1-7 Stufe:
Es gibt bei Bodhisattvas auf den ersten sieben Bhumis noch immer Verdunkelungen im Geist, die sie aufgeben müssen. Hinsichtlich der Zeit des Verweilens in Meditation treten hier keine Fehler auf. Was jedoch die Zeit angeht, wo jemand nicht meditiert und alle möglichen Aktivitäten ausführt, so werden - da Wesen auf den ersten sieben Bodhisattvastufen noch immer in dualistischen Geisteszuständen gefangen sind - durchaus Fehler gemacht.
Stufe 8-10:
Bodhisattvas auf der achten bis zehnten Stufe müssen - mehr oder weniger - keine Auswirkungen von Karma mehr durchmachen. Es gibt nur noch subtile Verdunkelungen, die mit den Wahrnehmungsprozessen zu tun haben, wie also die Realität wahrgenommen wird.
Stufe 11:
Die Buddhaschaft eingehen, bzw ins Nirvana eingehen.
Wenn ich jetzt hierzu die Lehre von „Anatta“ hinzunehme, dann stellt sich das so dar, dass im Laufe dieser 11 Stufen mein persönliches Selbst in die fünf „Skandhas“ aufgelöst wird, denn sie sind der Veränderung und dem Verfall unterworfen, und sich jenseits dessen die Buddha-Natur („Buddha-dhatu“
Und jetzt die Verbindung zu Trikaya: die Drei-Körper-Lehre des Mahayana-Buddhismus.
Zur Erinnerung:
Die Körper des Dharmakaya, Sambhogakaya und Nirmanakaya sind nicht als voneinander getrennte Erscheinungen zu verstehen, vielmehr stellen sie verschiedene Ausdrucksebenen ein und derselben Erleuchtetheit dar.
Dharmakaya bezeichnet die ursprüngliche erleuchtete Natur des Geistes selbst. Es ist zugleich die transpersonale Ebene: Wahrheitskörper, Leerheit, Raumkörper, Absolutes.
Sambhogakaya bezeichnet den Körper der Glückseligkeit. Es handelt sich dabei um eine Art Lichtkörper oder feinstofflichen Körper, den Buddhas annehmen, um Bodhisattvas und verwirklichten Yogis zu erscheinen. Er kann von gewöhnlichen fühlenden Wesen nicht wahrgenommen werden.
Nirmanakaya bezeichnet den Ausstrahlungs -oder Manifestationskörper auf der Ebene der Wahrnehmung gewöhnlicher Wesen. Nirmanakayas manifestieren sich aufgrund von allumfassenden Mitgefühl und erscheinen uns in Form erleuchteter Lehrer, die gelobt haben, alle fühlenden Wesen aus dem Leidenkreislauf des Samsara zu befreien.
Wenn ich jetzt Trikaya mit den Bodhisattvas Stufen und der Lehre von Anatta zusammen bringe, dann ergibt sich folgendes Bild:
Ich, als gewöhnliches Wesen, als Mensch, beginne meinen spirituellen Weg zunächst als ein mir bewusster „Nirmanakaya“. Als dieser strebe ich zunächst an, ein Bodhisattvas zu werden. Ich entwickle mich auf den 11 Stufen. Auf diesen Stufen wird es mir möglich, den Körper und die Qualitäten von Sambhogakaya zu erkennen und zu verwirklichen. Auf diesem Weg löse ich zugleich mein persönliches, individuelles Selbst, auf, das lediglich aus den fünf „Skandhas“ besteht. Immer mehr erkenne ich auch Dharmakaya und werde schließlich (Stufe 11) im Nirvana Eins mit ihm.
@FrischMilch
1. kannst Du dem einigermaßen zustimmen ?
2. ab welcher Stufe wird es möglich Sambhogakaya wahrzunehmen ?
@Opti, Kinnaree, und andere...
Wollen wir nicht einen zweiten Thread eröffnen: "Buddhimmus kritisch betrachtet - Buddhismus-Visionen" Dort können wir dann alle unsere Meinung/Vision (Stirnchakra) über "den" Buddhismus äußern.
Ich meine das wirklich ernst.
Liebe Grüße


Energeia