Hinayana- und Mahayana-Buddhismus

Hullu

Ab der Befreiung, haftet man nich tmehr an die Skandhas, als wirklich an. Man ist befreit, es gibt keine zwanghafte Ego-Illusion mehr.
Die folgenden Stufen dienen dann der Vervollkommnung der "äusseren Weisheit", Kraft der 10 Befreienden Qualitäten (6 Befreiende Handlungen, sowie Methode, Wünsche, Kraft und urspüngliches Gewahsein)

Die Samboghakaya Formen kann man wohl ab der ersten Stufe dauerhaft wahrnehmen. Aber sie haben sich auch mir schon gezeigt, es ist also auch vor der Befreiung möglich.

Da scheinbar wirklich Interesse besteht:
Die 10 Stufen, ich versuche mal zu extrahieren, aus dem Lamrim Text, von Gampopa.

1. Hier erfreut man sich, der Erleuchtungzum Wohle Aller schon sehr nahe zu sein. Daher der Name.
Es lösen sich mit der Befreiung vor allem folgende Ängste für immer auf:
Die Angst nicht genug zum Leben zu haben, die Angst, den Sinn des Dharmas nicht verstehen zu können, die Angst vor dem Tod, die Angst vor niederen Daseinbereichen und die Angst aus Mangel an Unterweisungen in Samsara stecken zu bleiben (klar, man ist ja nun frei :-)

Nun kommt die oben erwähnte 100:
Sie können 100 Meditative Versenkungen zur selben Zeit haben, die können 100 Buddhas wahrnehmen, 100 Weltensysteme erschüttern, 100 Wesen zur verwollkommnung führen, mit ihrem Wissen 100 vergange und künftige Weltzeitalter erfassen, 100 illusorische Körper manifestieren und jeder von ihenn hat 100 Bodhisattvas als Austrahlungen. U.V.M

Man sieht, hier ist man weit über alles persönliche hinaus, mit einem gewöhnlichen "Menschen" hat man es hier nicht mehr zu tun.
Die folgenden Stufen, wie gesagt immer eine Null dran hängen, ab der Buddhaschaft (11 Stufe) ist gar keine Begrenzung mehr da. (ich schreib es also nicht nochmal alles ab)

Dies ist im Prinzip auch die Arhatschaft. Also eigentlich schon ein riesen Ding.

2.
SIe heisst makellos, weil sie frei vom Verstoß gegen Disziplin ist.
Wie auf allen Stufen widmed man sich in den 10 befreienden Qualitäten,hier jedoch vor allem der Disziplin.

3.
Leuchtend: Wiel Erlecuhtungsmutige auf dieser Stufe die Lehre und tiefe Meditation in leuchtender Klarheit erleben und andere mit dem großen Licht der Lehre erhellen, wird sie so genannt.
Sie widemn sich hier vor allem der Vervollkommnung von Geduld.

4.
Lichtausstrahlend
Sie widmen sich vorallem der Vervollkommnung von "freudige Ausdauer".

Weil auf dieser Stufe das ausstrahlende Licht des mit allen zur Erleuchtung führenden Qualitäten versehenden ursprüglichen Gewahrseins die beiden Schleier aufzehrt, heisst sie Lichtausstrahlend.
Die beiden Schleier sind wohl der Scheeier der Gewohnheiten und die Schleier der störenden Gefühle.

5.
Schwierige Übung
Auf dieser Stufe bemühen wir uns, Wesen zur Reife zu bringen, und nicht emotional zu werden, wenn diese alles verkehrt machen.
Das beides schwierige Aufgaben sind, heisst die Stufe so.

Sie widmen sich ind er Übrung vor allem der Verwollkommnung von meditativer Stabilität.

6.
Offenbar werden
Auf dieser Stufe, getragen von befreiender Weisheit, verweilen wir weder in Samsara, noch in Nirvana. Darum offenbaren sich beide als rein, sowohl der Daseinkreislauf, als auch die Befreiung von Leid. Darum heisst sie so.

Hier widmen sie sich vor allem in der Vervollkomnung der Qualität der vollkommenen Weisheit.

7.
Weit gegangen
Man ist hier zum Ende der Aktivität gelangt.
Aktivität bedeutet in diesem Zusammenang, daß hier auf der 7ten Stufe der letztendliche Samadhi der Leerheit verwirklicht wurde. Inner wie äussere Leerheit, also Leerheit der Person ja schon ab der ersten Stufe, darüber hinaus nun die Leerheit der "äusseren" Phänomene. Das ist das Bindeglied zur 8ten Stufe. Alle Freuden und Aktivitäten sind erschöpft, es bedarf nichts mehr einer Anstrengung. Völlige Mühelosigkeit.

Hier vervollkomnet man die Qualität der "Methode"

8.
Unerschütterlich
Weil die beiden Arten von Wahrnehmung nicht mehr erschütterlich sind.
Die beiden Wahrnehmungen sind:
Bweusstseinsprozesse, die nach Merkmalen streben
und Bewusstseinsprozesse, die nach Abwesenheit von Merkmalen streben.

Hier vervollkomnen sie die Qualität der Wünsche (für die Wesen).
Ab dieser Stufe sagt man, gehen die Wünsche IMMER in Erfüllung.
Hier bekommt man auch Prophezeiungen über die eigene Buddhaschaft.
("Du wirst noch 2 mal in meiner Nähe geboren, dann wirst du vollkomme Buddhaschaft eingehen", und der Gleichen)

9.
Vortreffliche Intelligenz
Weil auf dieser Stufe, hohe Intelligenz mit genau unterscheidendem, vollkommenen Verständnis vorhanden ist, heisst sie so.

Hier vervollkommnen wir die Qualität von Kraft (des ursprünglichen Gewahrseins)

10.
Dharmawolken
Heisst so, eil auf die auf deiser Stufe verweilenden, die edle Lehre wie von Wolken herab regnen lassen, und dadurch auch den feinsten Staub emotionaler Verblendung der Wesen beseitigen.

Hier wird noch die Qualität des Ursprünglichen Gewahrseins vervolkommnet.

Hier sind die obern 100 schon mit 100 Billionen mal 10 Millionen beschrieben, ich stelle mir vor, damit ist eigentlich völlige Unbegrenztheit gemeint.

Höchste Stufe Buddhaschaft

Vollendendung.
Alle verbliebenen Gefühls und Gewahseinsschleier (die Bodhiosattvas bewusst aufrechterhalten) sind hier nun aufgelöst.

Ich hoffe, es war interessant. Es wird in dem von mir erwähnten Lamrim text von Gampopa wesenlich umfassender beschrieben, welche Formen von Geburt man auf den jeweiligen Stufen jeweils annimmt, wie die besonderen Hellsichtigkeiten sind, etc.

Die Frucht, Buddhaschaft, wird hier dann noch mit einem eigenen Kapitel behandelt.

Gruß
FM
 
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Also, ich werde jetzt einen parallelen Kritik und Diskussion-Thread zu diesem Thread eröffnen.

Ich fänd es dann schön, wenn wir hier an der Rekonstruktion der Lehre weiterbauen und dort kritisch, kontrovers, subjektiv diskutieren könnten.
Wenn man eine Kritik äußern bzw. eine Diskussion beginnen will, dann kann man ja einfach den Link hier rein setzen :liebe1:
Die Leser können sich dann entscheiden, ob sie in einem zweiten Fenster der Kritik und der Diskussion oder der Rekonstruktion folgen möchten.

:liebe1:
 
opti schrieb:
Mir aber geht es nicht um die Verschnaufpausen, um die Momente, wo wir uns ein wenig von unserem Leid befreien können und für ein paar Minuten oder Stunden aufleben. Mir geht es um etwas viel grundsätzlicheres, nämlich darum, gar nicht erst solche Krankheiten wie den Krebs oder Depressionen entstehen zu lassen.

Die Mehrheit der Menschheit aber rennt offenen Auges genau in diese Krankheiten hinein. Selbst wenn man sie darauf hinweist, ignorieren sie alle Warnungen. Und der Mehrheit der Menschheit geht es allenfalls darum, diesen kranken Menschen etwas Linderung zu verschaffen und nicht darum, diese Krankheiten gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Schön, und du scheinst ja für dich auf dem Weg zur Ganzheit zu sein...
Bedürfnis nach Urlaub habe ich schon lange nicht mehr gehabt...
Für die Entstehung des Krebs oder der Depressionen andrer Menschen kann ich mich nicht direkt verantwortlich machen...
Aber wenn ich Gleichgewicht gefunden habe, kann mein Sein einen empfänglichen Menschen aufmerksam machen, dass verbundenes Leben möglich ist. Das kann Same sein, der im andren aufgeht, wenn es beim andren dran ist. Muss aber nicht. Missionarentum macht andre Menschen unfrei. Der Krebs und die Depression- nur als Beispiel- können überaus wichtige Erfahrungen für Menschen sein, die in eine Tiefe führen, die einem Menschen, der sich brav an Warnungen hält, unerreichbar bleiben...
Etwas offtopic, aber da es dein Thread ist Opti, und dein Kommentar zur Beantwortung kommt, wird es passen... Gute Nacht,
Kali
 
Hallo FrischMilch

Ich muss ehrlich sagen, ich glaube nicht, dass diese Beschreibung irgend jemanden wirklich weiter hilft. Mir kommt sie jedenfalls sehr verwirrend vor. Und mir selber würde es bestimmt nicht in den Sinn kommen, solch einen Weg zu beschreiten. Man könnte natürlich stundenlang über diese Vorstellungen diskutieren, aber ich glaube nicht, dass das am Ende sehr viel bringen wird.

Ich stelle mir auch die Frage, warum macht man es den Menschen so schwer? Wollen die Menschen sich wirklich mit solchen komplizierten Vorstellungen und Praktiken auseinander setzen? Ich glaube nicht. Sie wollen einfach nur glücklich und zufrieden sein. Und der Weg dahin sieht weit weniger kompliziert aus, als deine Beschreibung. Ich erinnere da einfach einmal an den schlichten und einfachen Raja Yoga Pfad.
 
Hallo,

also Dank Opti haben wir die 7 Erleuchtungsglieder aus dem Pali-Kanon kennen gelernt:

1. Achtsamkeit
2. Wirklichkeitsergründung
3. Willenskraft
4. Entzücken
5. Ruhe
6. Sammlung
7. Gleichmut

Zunächst geht es einmal darum, dass ein Geist eine "unverwirrte Achtsamkeit" erlangt.
Auf der Grundlage dieser Achtsamkeit wird es ihm möglich, die Wirklichkeit.
Er entwickelt hierbei allmählich einen starken und unbeugsamen Willen.
"Bei starker Willenskraft entsteht überweltliches Entzücken."
"Entzückten Herzens beruhigt sich das Innere, beruhigt sich der Geist" und Ruhle kehrt ein."
"Dem, der mit beruhigtem Inneren glücklich ist, sammelt sich der Geist: es kommt zu Sammlung."
"Der so gesammelte Geist ist gut ausgeglichen. Zu einer Zeit, wenn der so gesammelte Geist gut ausgeglichen ist, das Erleuchtungsglied ‚Gleichmut' hat der Mönch zu dieser Zeit erwirkt".
"Derart ihr Mönche, entfaltet und häufig geübt, bringen die vier Grundlagen der Achtsamkeit die sieben Erleuchtungsglieder zur Vollendung."


Jetzt hat FrischMilch die 10 Stufen des tibetischen Buddhismus vorgestellt:

Auf der ersten Stufe lösen sich vor allem Ängste auf. Dies erinnert mich zumindest an die Funktionen des Wurzel-Chakra.
Auf der zweiten Stufe widmet man sich der Disziplin. Dann, 3, der Geduld. So dass es 4. zu einem „Lichtausstrahlen“, einer „freudigen Ausdauer“ kommt.
Hier sehe ich Parallelen zur 3. und 4. Stufe im Pali-Text. Nach der Willenskraft kommt auch hier die Entzückung.
Und auch auf der 5. Stufe wieder eine Parallele. Im Mahayana erfolgt hier die Übung zur Vervollkommnung der meditativen Stabilität, frei von Emotionen, ein reifes, weisen Wesen zu sein. Im Pali-Text korrespondiert die Ruhe und die Sammlung.
Die Sammlung korrespondiert dann auch mit der 6. Stufe. Etwas ist noch nicht ganz vollendet, dies bedarf der Sammlung und im Mahayana nennt man diese Stufe die Stufe der Vervollkommnung.
Und nun, auf der 7. und der 8. Stufe, wird die Technik vervollkommnet. Im Pali-Text erlangt man nun den Gleichmut. Im Mahayana: „Alle Freuden und Aktivitäten sind erschöpft, es bedarf nichts mehr einer Anstrengung.“ und die „Unerschütterlichkeit“.

Die Stufen 9 stellt jetzt eine Fortführung dar, eventuell kann es aber auch als Resultat des praktizierten Gleichmuts verstehen: die Kraft vervollkommnet.

Auf der Stufe 10 vollzieht sich dann so etwas wie Eins-Werdung und Vollendung.


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Und nun eine Vergleichs-Schau:

1. Achtsamkeit
2. Wirklichkeitsergründung vs. 2. Disziplin

3. Willenskraft vs. 3. Geduld
4. Entzücken vs. 4. freudige Ausdauer
5. Ruhe vs. 5. meditative Stabilität, 6. frei von Emotionen
6. Sammlung vs. 6. Vervollkommnung

7. Gleichmut vs. 7. vollkommene Gelassenheit und 8. Unerschütterlichkeit


Meiner Ansicht nach gibt es hier Parallelen :)

Liebe Grüße,
Energeia
 
Hallo Opti

Ich wurde gebeten, das zu schreiben.
Eigentlich zeigen diese Beschreibungen nur, daß nichts im Dharma dem bloßen Glauben überlassen wird, oder irgendwelchen "mystischen" Erfahrungen.

Wenn man den Weg geht, weiss man ab einer bestimmteln Stelle, was hinter einem liegt, und was es noch zu überwinden gilt.
Das ist ein Stufenweg. Wer das nciht mag, kann sich ja mit Zen oder Chan anfreunden, die haben keinen Stufenweg.

Für mich, sind bislang nur die Schritte bis zur Befreiung, wichtig. Der Rest kommt dann eh allein.

FM
 
Hallo Ener

Die 7 Erleuchtungsglieder aus dem Pali, sind die Mittel, die zur Befreiung von eigenem Leid führen.
Die 10 Bhumis (sind übrigens Mahayana, nicht nur tibetisch) sind die konsequente Fortführung.
Die 7 sind für die Überwindung der "inneren" Illusionen. Die 10 Qualitäten der Befreienden Handlungen auf den 10 Bhumis betreffen die Phänomene der "äusseren" Wahrnehmung, also sind Entwicklungen, die ausschliesslich den anderen Wesen dienen.

So verstehe ich das.

FM
 
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Hallo FM,

ja, ich wollte auch nicht sagen, dass sie das gleiche Objekt oder den gleichen Weg oder Prozess beschreiben. Aber beide beschreiben ja je eine Entwicklung und ich habe versucht, die Parallelität herauszuarbeiten, um in beiden Entwicklungen eine ähnliche "Entwicklungs-Logik" aufzuzeigen.

Es kann ja gut sein, dass sich vieles (entwicklungslogisch) auf höheren Stufen noch einmal wiederholt :)

Ich werde mir das Buch bald zulegen, das Du angegeben hast - eine Satipatihāna-Sutta in Pali + Übersetzung ebenso.

Hast Du meine Frage auf Seite 12 gesehen:

Wenn ich jetzt Trikaya mit den Bodhisattvas Stufen und der Lehre von Anatta zusammen bringe, dann ergibt sich folgendes Bild:

Ich, als gewöhnliches Wesen, als Mensch, beginne meinen spirituellen Weg zunächst als ein mir bewusster „Nirmanakaya“. Als dieser strebe ich zunächst an, ein Bodhisattvas zu werden. Ich entwickle mich auf den 11 Stufen. Auf diesen Stufen wird es mir möglich, den Körper und die Qualitäten von Sambhogakaya zu erkennen und in mir zu verwirklichen. Auf diesem Weg löse ich zugleich mein persönliches, individuelles Selbst, auf, das lediglich aus den fünf „Skandhas“ besteht. Immer mehr erkenne ich auch Dharmakaya und verwirkliche mich schließlich (Stufe 11) im Nirvana in Eins mit ihm.

Siehst Du ähnlich ?

Liebe Grüße :liebe1:
Energeia
 
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