Energeia
Sehr aktives Mitglied
@FrischMilch
Ich habe nicht "nur" von Stufen einer Pyramide gesprochen, sondern ganz entscheidend waren die letzten zwei Sätze, die genau diese Stufen nicht mehr als separate Stufen betrachten.
Das bedeutet, dass nichts außerhalb von Dharmakaya ist, es zugleich die Spitze und die Basis, es universelle ist.
Dies ist lediglich der zum scheitern verurteilte Versuch, etwas Absolutes, Nonduales, nicht mit Worten beschreibbares, irgendwie in einer Analogie darzustellen.
Ich habe noch zwei Fragen an dich:
1. Hast Du nicht irgendwo hier im Thread geschrieben, dass der historische Buddha nur die erste Stufe verwirklicht hätte ? Bist Du wirklich dieser Ansicht ?
2. Kannst du eine Verbindung dieser Stufen zu der drei-Körper-Lehre herstellen ?
Danke.
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@Opti
Werde darüber mal länger nachdenken.
Ich habe das hier erst einmal gepostet, um das alles besser zu verstehen und mit FrischMilch, der den tibetischen Buddhismus ja "von innen" kennt, darüber zu reden.
Liebe Grüße,
Energeia
Da alles von diesem Raum durchdrungen ist und nie etwas ausserhalb entstehen kann, ist er zwar die Basis für alles, aber das Stufenmodel des Zelten/Pyramide wird dem nicht so wirklich gerecht.
Ich habe nicht "nur" von Stufen einer Pyramide gesprochen, sondern ganz entscheidend waren die letzten zwei Sätze, die genau diese Stufen nicht mehr als separate Stufen betrachten.
Ich stelle mir das ganze jetzt immer mehr wie eine Zelt vor. Oben ist die Spitze des Zeltes und dort ist Dharmakaya, dort ist alles Eins, absoluter Raum; darunter die Schicht der Sambhogakaya, welche den Bodhisattvas und verwirklichten Yogis zugänglich ist; und darunter die Nirmanakaya. Die drei Ebenen stellen einerseits die drei Verwirklichungsebenen "eines" erleuchteten Wesens dar, andererseits vereinigt die oberste Schicht - Dharmakaya - auch alles als Eins. Insofern ist Dharmakaya nicht nur die Spitze, sondern durchdringt auch alles immer schon.
Das bedeutet, dass nichts außerhalb von Dharmakaya ist, es zugleich die Spitze und die Basis, es universelle ist.
Dies ist lediglich der zum scheitern verurteilte Versuch, etwas Absolutes, Nonduales, nicht mit Worten beschreibbares, irgendwie in einer Analogie darzustellen.
Ich habe noch zwei Fragen an dich:
1. Hast Du nicht irgendwo hier im Thread geschrieben, dass der historische Buddha nur die erste Stufe verwirklicht hätte ? Bist Du wirklich dieser Ansicht ?
2. Kannst du eine Verbindung dieser Stufen zu der drei-Körper-Lehre herstellen ?
Danke.
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@Opti
Die Untergliederung in zehn Stufen, die den Weg eines Bodhisattvas von der Befreiung bis zur vollen Erleuchtung ausmachen, halte ich für völlig überflüssig. Solche Beschreibungen helfen niemandem. Gerade vorhin habe ich eine ähnliche Beschreibung über Buddhas Erleuchtungsweg gelesen. Dort wurden die höheren Erleuchtungsstufen unter anderem damit begründet, dass man in der Lage sei, seine früheren Leben zu sehen.
Zunächst noch einmal eine grundsätzliche Anmerkung zum Mahayana. Ich halte den Mahayana-Buddhismus durchaus für einen ernst zu nehmenden spirituellen Weg, wenn er meiner Ansicht nach auch schwerer zu beschreiten ist, als der Weg des Theravada-Buddhismus. Aber jeder ernst zu nehmende Mahayana-Buddhismus unterscheidet zwischen einem Mönchsweg und einem Laienweg. Den Diamandweg-Buddhismus des Ole Nydahl allerdings, der das Brahmacharya offensichtlicht nicht praktiziert, kann ich höchstens als einen esoterischen Weg betrachten, aber nicht als einen ernsthaften spirituellen Weg. Diese Leute verschwenden nur ihre Zeit. Sie werden es noch irgendwann erkennen. Hoffentlich hat der ganze Spuk um Olaf Nydahl bald ein Ende. In meinen Augen ist er nicht anderes als ein Scharlatan. Selbst ernsthafte Kagyü-Buddhisten bekommen wahrscheinlich einen Schreck, wenn sie nur den Namen Ole Nydahl hören.
Nun aber zurück zum Text. Es reicht eben nicht aus, ein Bodhisattva-Gelübde anzunehmen und die Lehren über die Leerheit zu studieren. Mich persönlich interessiert die Leerheit auch überhaupt nicht. Es drängt mich überhaupt nicht danach, mein ganzes Denken und Fühlen gewissermaßen im Nichts verschwinden zu lassen. Nein, ich möchte Fühlen (Vipassana), ganz bewusst Fühlen, meinen Schmerz, meine Angst, aber auch meine Seligkeit. Und mich drängt es nicht zur Leerheit, weil ich am Ende meines spirituellen Weges nicht Leerheit wahrnehmen möchte, sondern Seligkeit.
Man sollte sich auch nicht allzu viel Gedanken darum machen, anderen helfen zu wollen. In der Regel hat man mit sich selber genug zu tun. Wie will man anderen helfen, wenn man den Weg selber nicht kennt? Und selbst wenn man sein spirituelles Ziel erreicht hat, kann man anderen zwar Ratschläge geben, aber seinen Weg muss jeder ganz für sich alleine gehen. Dabei kann ihm niemand helfen, auch kein Bodhisattva. Aber vielleicht meinen einige ja, sie beschreiten den edleren Weg, wenn sie sich dieses hehre Ziel, für jederman sichtbar, auf Jacket binden.
Mit anderen Worten, ohne Brahmacharya wird man niemals "verschiedene reine Länder" besuchen. Darum sollte man sich nicht allzu viele Gedanken über die Dualität machen, sondern darüber nachdenken, wie man Achtsamkeit entfaltet und wie man Begierde und Trübsal überwindet. Und den ganzen karmischen Schwindel sollte man betrachten als das, was er ist. Er ist nichts anderes als die Summe unserer Fehler, die wir in diesem Leben gemacht haben. Und wenn man gründlich darüber nachdenkt, dann erkennt man vielleicht auch, wo die Ursachen für diese Fehler zu finden sind.
Werde darüber mal länger nachdenken.

Ich habe das hier erst einmal gepostet, um das alles besser zu verstehen und mit FrischMilch, der den tibetischen Buddhismus ja "von innen" kennt, darüber zu reden.
Liebe Grüße,
Energeia