Herzschmerz

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Der Verlust reisst ein Loch in das ganze Leben. Überall dort, wo sie nicht mehr sind, sind Löcher.

In meinem Bett war ein Loch, im Zimmer, im Vorzimmer. Am schlimmsten war es im Garten, wo Dina immer am glücklichsten war, die Stille und Einsamkeit war unerträglich. Es hat ein Jahr gedauert, bis das Leben weitergehen konnte, vermissen werde ich sie wohl immer. In einem Computerspiel war ein Satz, der mich berührt hat, sie hat mir ihre Liebe und ihre Fröhlichkeit da gelassen und so wird sie niemals ganz fort sein.
 
ich habe vor einigen Jahren meinen Hund von einem auf den anderen Tag wegen eines Unfalls verloren. Damals war ich mitten im Abi und ich frage mich heute noch, wie ich es unter den Tränensack-Umständen überhaupt geschafft habe. o_O Mir half damals akut nur radikale Ablenkung (Abistress, Job, feiern, Sport), danach aber stellte ich mich der Trauer, welche ihren Raum benötigt.

Später habe ich bei Krishnamurti gelesen, warum es zu Trauer kommt, und zwar weil man an dem Wesen und der Gesellschaft dieses Lebewesens "hängt". Man hat gemeinsame Rituale/Aktivitäten, die sich im Kopf über die Jahre eingeprägt haben. Trauer ist der Blick in die Vergangenheit und man ist nicht im Jetzt. Man bedauert und hängt an einem Zustand, der vergangen ist und den man nicht ändern kann.
Das, was vorbei ist, muss aber nicht traurig stimmen, sondern man kann sich auch an die schönen Zeiten erinnern, wenn man zurückdenkt.

Kannst ja mal reinlesen, wenn du magst:
https://www.krishnamurtis-welt.com/zeit-trauer-tod/

Im Jetzt gibt es viele andere Dinge, die man gerade aber übersieht, da der Fokus auf das gerichtet ist, was hinter einem liegt. Das erinnert mich an diese Tarotkarte (da sollte er sich mal umdrehn...):
rw_kelch05.png

Aber er fehlt mir doch im verdammten Jetzt so sehr :cry:...heute ganz besonderes schlimm :cry:.
 
Aber er fehlt mir doch im verdammten Jetzt so sehr :cry:...heute ganz besonderes schlimm :cry:.
Man schadet Sterbenden mit seinem Festhalten, egal ob Mensch oder Tier. Tiere selbst machen das mit dem Sterben gut. Sie ziehen sich zurück, wenn es soweit ist und wir belasten sie mit unserem Schmerz. Das gilt nach meinem Empfinden auch noch einige Wochen nach dem Tod.
 
ich kann das gerade gut nachempfinden...
vor 14 Tagen habe ich Henry, meinen Kater,
erlösen müssen...
Er hatte wahrscheinlich Gift zu sich genommen
und die Folgen waren unaufhaltsam
...die letzten Tage waren furchtbar.

10 Jahre lang war er mir ein inniger Begleiter,
Vertrauter...Verbündeter...
er war ein großartiges Wesen.

Der Herzschmerz ist unausweichlich...
ich schaue gerade aus dem Fenster und sehe
die Kerze auf seinem Grab brennen...
die Tränen laufen wieder...

Den letzten Blick & Ruf den er mir zuwarf hat mich
bis ins Mark getroffen... und irgendwie spüre ich neben dem Schmerz noch etwas anderes... etwas wesentliches hat mich berührt...das ist ein Geschenk.

Dieses Gedicht ist mir vor ein paar Tagen begegnet und ist mir gerade etwas Trost...

Es haben meine wilden Rosen
- erschauernd vor dem Hauch der Nacht -
die windeleichten, lichten losen
Blüten behutsam zugemacht.

Doch sind sie so voll Licht gesogen,
dass es wie Schleier sie umweht,
und dass die Nacht in scheuem Bogen
am Rosenbusch vorübergeht.

-Hermann Claudius-

Danke für deine Antwort und das wunderschöne Gedicht :blume:.

LG Claudia
 
Liebe @MerlinEngel

Dein Verlust tut mir schrecklich leid, ich weiss, wie es sich anfühlt, ein geliebtes Familienmitglied zu verlieren. Ich kann den Schmerz spüren, den Du empfindest und er fühlt sich an, als würde einem Jemand das Herz herausreissen.
Viele hier empfinden ähnlich und wissen, was Du grade durchmachst.

Die Trauer braucht Zeit; gib sie Dir...

Wenn es Dir hilft, mach jeden Tag kein kleines Ritual, denke an Deinen Hund, zünde eine Kerze an, richte eine Art Platz in Deiner Wohnung ein, wo Du zB ein Foto aufstellst ... dann gehe in Dich und denke an die wundervollen Momente, die Du mit ihm erleben durftest, weine ruhig.. anders geht´s eh nicht. Mir kommen grade selbst die Tränen... sie sind Okay ...

Meine tröstlichen Gedanken sind halt immer, dass meine verstorbenen Lieben an einer Brücke auf mich warten, sie stehen an der Regenbogenbrücke und warten, bis auch ich sterbe, damit wir den Weg dann gemeinsam über die Brücke gehen...

Ich wünsch Dir viel Kraft...
Lg Nica

Ich danke dir, liebe Nica :umarmen:.

Wo ist deine Feder aus dem Profilbild hin verschwunden? Einige Tage vor Pini's Tod, habe ich auch so eine gefunden :(.

LG Claudia
 
ich habe vor einigen Jahren meinen Hund von einem auf den anderen Tag wegen eines Unfalls verloren. Damals war ich mitten im Abi und ich frage mich heute noch, wie ich es unter den Tränensack-Umständen überhaupt geschafft habe. o_O Mir half damals akut nur radikale Ablenkung (Abistress, Job, feiern, Sport), danach aber stellte ich mich der Trauer, welche ihren Raum benötigt.

Später habe ich bei Krishnamurti gelesen, warum es zu Trauer kommt, und zwar weil man an dem Wesen und der Gesellschaft dieses Lebewesens "hängt". Man hat gemeinsame Rituale/Aktivitäten, die sich im Kopf über die Jahre eingeprägt haben. Trauer ist der Blick in die Vergangenheit und man ist nicht im Jetzt. Man bedauert und hängt an einem Zustand, der vergangen ist und den man nicht ändern kann.
Das, was vorbei ist, muss aber nicht traurig stimmen, sondern man kann sich auch an die schönen Zeiten erinnern, wenn man zurückdenkt.

Kannst ja mal reinlesen, wenn du magst:
https://www.krishnamurtis-welt.com/zeit-trauer-tod/

Im Jetzt gibt es viele andere Dinge, die man gerade aber übersieht, da der Fokus auf das gerichtet ist, was hinter einem liegt. Das erinnert mich an diese Tarotkarte (da sollte er sich mal umdrehn...):
rw_kelch05.png

Dankeschön für deine Worte!
Das Jetzt tut halt so wahnsinnig weh :(!!!
Ich geh dann mal lesen...

LG Claudia
 
Der Verlust reisst ein Loch in das ganze Leben. Überall dort, wo sie nicht mehr sind, sind Löcher.

In meinem Bett war ein Loch, im Zimmer, im Vorzimmer. Am schlimmsten war es im Garten, wo Dina immer am glücklichsten war, die Stille und Einsamkeit war unerträglich. Es hat ein Jahr gedauert, bis das Leben weitergehen konnte, vermissen werde ich sie wohl immer. In einem Computerspiel war ein Satz, der mich berührt hat, sie hat mir ihre Liebe und ihre Fröhlichkeit da gelassen und so wird sie niemals ganz fort sein.

Welcher Satz war denn das?

LG Claudia
 
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Man schadet Sterbenden mit seinem Festhalten, egal ob Mensch oder Tier. Tiere selbst machen das mit dem Sterben gut. Sie ziehen sich zurück, wenn es soweit ist und wir belasten sie mit unserem Schmerz. Das gilt nach meinem Empfinden auch noch einige Wochen nach dem Tod.
Tiere trauern auch.
 
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