Herzschmerz

Man schadet Sterbenden mit seinem Festhalten, egal ob Mensch oder Tier. Tiere selbst machen das mit dem Sterben gut. Sie ziehen sich zurück, wenn es soweit ist und wir belasten sie mit unserem Schmerz. Das gilt nach meinem Empfinden auch noch einige Wochen nach dem Tod.

Bei meinem Hund war das irgendwie gegenteilig, er hat mich ständig gesucht, und wollte in mich "hinein kriechen" :(...darum bin ich mir gar nicht so sicher, ob es tatsächlich der richtige Zeitpunkt war :(.
Wieso glaubst du, dass wir sie belasten mit unserem Schmerz?

LG Claudia
 
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Ich bin kein umfangreicher Tierexperte, aber längerfristige Trauer gibt es meiner Vermutung nach, wenn, dann nur bei Haustieren, weil sie diese Schwäche vom Menschen übernommen haben, wie so manches andere Ding, was nicht natürlich ist.

Wieso ist das eine Schwäche?
Dann müsste ja jede Emotion eine Schwäche sein.

LG Claudia
 
Tiere trauern auch.

Ja, erlebe ich gerade hautnah. Meine Mia trauert immer noch um ihren Freund und Lebensgleiter (Kaninchen). Nachts weint sie. Das können wir Menschen gar nicht ersetzen.

Genauso wie unsere Seelentierchen, kein anderes, neues Tier ersetzen könnte. Hab ich damals auch gedacht, bei meinem Rübe (er hatte die Ausmaße eines Dackels). 13 Jahre war er bei mir. Hat mit mir zusammen gefrühstückt und war einfach mehr, als irgendwer. Ein Freund. Die nächsten Tierchen waren lieb, waren aber nicht Rübe.
 
Bei meinem Hund war das irgendwie gegenteilig, er hat mich ständig gesucht, und wollte in mich "hinein kriechen" :(...darum bin ich mir gar nicht so sicher, ob es tatsächlich der richtige Zeitpunkt war :(.
Wieso glaubst du, dass wir sie belasten mit unserem Schmerz?

LG Claudia
M.E. sind Tiere bereit zu sterben, wenn die Situation klar ist. Wir irritieren sie mit unserem Schmerz,wenn wir das nicht zulassen wollen. Womöglich fühlen sie sich dafür verantwortlich. Deswegen sollte man versuchen, für eine friedliche, ruhige Atmosphäre zu sorgen.

Den gleichen Fehler machen wir natürlich bei Menschen.
 
Festhalten an etwas, was vorbei ist, ist eine Schwäche. Gefühle sind keine Schwäche, wenn sie den Loslösungsprozess wiederspiegeln.

Irrtum. Hinter vermeintlicher Schwäche, kann sich in Wahrheit eine große Stärke verbergen. Und es ist sicher keine Schwäche, Seelen (egal ob Tier oder Mensch, manchmal sogar ein Baum, eine Pflanze) im Herzen zu behalten. Ihre sterblichen Hüllen, müssen wir ziehen lassen. Weil es nun einmal der Lauf des Lebens ist. Wir werden geboren, um zu sterben und dahin zurückzukehren, wo wir eigentlich hingehören.

Doch bedeutet ein „Loslassen“ eben nicht, jenes Wesen zu vergessen oder aufzuhören, es zu lieben. Vielmehr, sich an die schönen Zeiten miteinander erinnern zu können. Und irgendwann ist es möglich, dies ohne Tränen zu tun. Dann lächeln wir und können in Liebe daran denken.

Doch ist Trauer und Liebe nie verkehrt. Ganz im Gegenteil. Es ist nun mal ein Abschied von einer lieben, erdlichen Hülle. Das tut weh und muss verarbeitet werden. Doch hört die Liebe deshalb doch nicht auf. Das wäre sehr traurig, wenn „loslassen“ genau das bedeuten würde.
 
Irrtum. Hinter vermeintlicher Schwäche, kann sich in Wahrheit eine große Stärke verbergen. Und es ist sicher keine Schwäche, Seelen (egal ob Tier oder Mensch, manchmal sogar ein Baum, eine Pflanze) im Herzen zu behalten. Ihre sterblichen Hüllen, müssen wir ziehen lassen. Weil es nun einmal der Lauf des Lebens ist. Wir werden geboren, um zu sterben und dahin zurückzukehren, wo wir eigentlich hingehören.

Doch bedeutet ein „Loslassen“ eben nicht, jenes Wesen zu vergessen oder aufzuhören, es zu lieben. Vielmehr, sich an die schönen Zeiten miteinander erinnern zu können. Und irgendwann ist es möglich, dies ohne Tränen zu tun. Dann lächeln wir und können in Liebe daran denken.

Doch ist Trauer und Liebe nie verkehrt. Ganz im Gegenteil. Es ist nun mal ein Abschied von einer lieben, erdlichen Hülle. Das tut weh und muss verarbeitet werden. Doch hört die Liebe deshalb doch nicht auf. Das wäre sehr traurig, wenn „loslassen“ genau das bedeuten würde.
Hat ja auch keiner behauptet. Ich habe nur beschrieben, was dem Tier hilft und was ihm schadet. Lieben bedeutet ja alles andere als Festhalten.
 
Das was du beschreibst ist bereits der Transformationsprozess, der stattfindet, um den Verlust zu verarbeiten.
Es in Liebe gehen lassen bedeutet nicht, dass man die Zeit vergisst oder verdrängt, sondern dass diese ihren Platz im Inneren erhält (dieser Integrationsprozess ist das schwierige), und dass man mit einem Lächeln zurückdenkt, wenn man (hoffentlich irgendwann nicht mehr so oft) daran zurückdenkt.
 
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M.E. sind Tiere bereit zu sterben, wenn die Situation klar ist. Wir irritieren sie mit unserem Schmerz,wenn wir das nicht zulassen wollen. Womöglich fühlen sie sich dafür verantwortlich. Deswegen sollte man versuchen, für eine friedliche, ruhige Atmosphäre zu sorgen.

Den gleichen Fehler machen wir natürlich bei Menschen.
Da hast du Recht. Aber es ist und bleibt schwer einen Freund gehen zulassen.
 
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