Du hast natürlich recht. Die eingeblendete Übersetzung ist sicherlich falsch und vermutlich absichtlich falsch, um den Vortrag des kanadischen Journalisten noch ideologisch zu verschärfen. Aber selbst die Version "she is actually saying that Germany helped cause the islamic state terrorism" samt dem schon zitierten "she actually blamed Europe for the IS" ist eine Übersetzungsfarce bzw. besser gesagt: eine Zusammenfassungsfarce. Das hat sie an keiner Stelle gesagt, das geben die Redeausschnitte nicht her. "Deutschland half, den IS-Terror zu verursachen" (
"to cause")
Gehts noch? Wo sagt sie das?
Zudem startet der Vortrag mit 1.einer Lächerlichkeit und 2.mit einer faustdicken Lüge.
1. die Lächerlichkeit:
"she started the recent stampede by calling for 800.000 migrants."
Häää?
Die Merkel hat 800.000 Migranten angefordert?
to call for=nach jemandem rufen, etwas fordern
http://www.dict.cc/?s=to+call+for
Die Zahl 800.000 hat der Kanadier wohl richtig verstanden, aber es handelt sich dabei um eine
Prognose und nicht um eine
Anforderung. Da hat er wohl was mächtig in den falschen Hals gekriegt bzw. im Sinne seiner Agitation absichtlich falsch verstanden.
2. die Lüge:
Die ankommenden Flüchtlinge bekämen "Tausende Dollars" Begrüßungsgeld.
"And anyone who can make it immediately gets thousands of dollars in special benefits".
Abgesehen davon, daß ihm offensichtlich nicht geläufig ist, daß hierzulande nicht mit Dollars gezahlt wird, sitzt er hier der in rechten Foren kursierenden Mär vom Begrüßungsgeld auf. Vielleicht hat er in PI-News geschmökert, da wird die Zahl 2.800 € Begrüßungsgeld kontrafaktisch aufrechterhalten, weil sie so wunderschön ins Hetzformat passt.
Fakt ist: Es gibt kein Begrüßungsgeld.
Auf dieser Seite hier wurde detailliert nachgeforscht, woher dieser Mythos eigentlich stammt: Ein namenloser User hatte es gepostet und Hunderte von Vollidioten haben es nachgeplappert:
http://herbys-fundgrube.blogspot.de/2015/05/begruungsgeld-fur-asylanten.html
siehe auch MDR info:
http://www.mdr.de/nachrichten/hmp-montag292_zc-e9a9d57e_zs-6c4417e7.html
und SZ online:
http://www.sz-online.de/nachrichten/wie-laeuft-ein-asylverfahren-vor-gericht-3024261.html