Freikirchen und Hass

FIST

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Schalom Alechem

hm... ist schon seltsam - immer wenn ich mit Leuten zusammentreffe, die zu Freikirchlichen Grupperiungen gehören ist da immer eine Riesen Protion Hass auf derer Seite... ich bin eigentlich so wie immer - offen, nicht gerade der der auf den Kopf gefallen ist, aber oft mit etwas wirren Gedankengänge - aber eigentich ganz normal, höflich, interessiert... und natürlich werde ich nach wenigen Minuten zum Teufel gestempelt ;) bei den einen, weil ich halt etwas Ahnung hab von Esoterik, von anderen weil ich Katholik bin, dann wiederum weil ich die Freimauerer verteidige, ein andermal weil ich den Islam nicht Hasse, ein andermal weil ich etwas Ahnung von Wissenschaft habe - nicht allzuviel, aber genug um die wichtigsten fakten der Evolution gegenüber dem Kreatonismus zu verteidigen und das zu begründen....
Natürlich werd ich dann gleich mal mit Bibelversen bombardiert - und halte ich dagegen dass die Bibel Menschenwort ist, dann sehen sie natürlich gelich doppelt rot.

Nun, ich sehe mich als tolleranten Menschen (und schon deswegen werde ich als teufel beschimpft ;) ) bin überhaupt nicht der Meinung, dass man Katholik sein muss um Christ zu sein (ich teuflischer Ökumenist) halte auch durchaus die Evnagleische Kirche als berechtigt ( ich teuflischer Anhänger von - naja egal) und bin ziemlich Fan von der liberalen Haltung der Quäker (Teuflischer tollernater Mensch :) ), finde grenzgänger immer interessant (teuflische ausserbiblische Einflüsse) und so weiter...

Und will man den Leuten erst einmal beibringen dass die Bibel halt nicht Gott ist, dann füht man schon, wie sie einen Steinigen wollen...

Woher dieser Hass? diese Intolleranz, diese Verbortheit und Verstocktheit, dieser Grimm? Ist es neid? Oder ist es Hass auf einen Gott der nach ihrer Interpretation wohl der grausamste hinterhältigste Tyrann ist, denn esüberhaupt gibt?

Ich mein - hei, ich fühle mich von Gott geliebt, ich fühle mich in Gott geborgen, undabhngig davon, ob ich nun die Bibel rückwertsbeten kann oder nicht (ich kann es nicht), undabhngig davon, ob ich nun jedes Mosaische Gesetz einhalte oder nicht - ich kenn die 10 Gebote, ich kenn das wichtigste Gebot, ich kenn den Sinn der Gebote und versuche entsprechend dem Wichtigsten Gebot (ihr wisst schon, Gott und die Menschen so lieben wie man sich selber liebt) zu leben - gelingt mir nicht immer, aber ich weiss dass Gott bei den kleinen Schwächen der Menschen beide Augen zudrückt und sich wohl denkt "hei, dieser Mensch wirds warscheinlich auch irgendwann mal auf die Reihe kriegen - aber er versucht es zumindest, er gibt sich mühe, ist doch schon was" - ich fühl mich ziemlich selbstsicher was den Glauben anbelangt und ich vertraue auf Gott - also gibt es da nichts, was ich fürchten müsste, nichts, weswegen ich verbittert, verbohrt, verstockt sein müsste...

Und auch aus der Bibel gibt sich mir das nicht ein - viele Psalme sind überaus fröhlich, das Buch Hiob (eines meiner Lieblingsbücher weil es nicht den Gesetzesgott darstellt, sondern Gott in all seiner Möglichkeiten ohne dass Gott ein Atribut wie :Gut, böse, schlecht, Gütig usw. Beigelegt würde sondern Gott einfach Gott bleiben darf) strotzt stellenweise von derbstem Humor, das Hohelied von Salomon ist nicht frei von Liebreiz und und Erotik, und Jesus wird ja fast durchgängig als ein Lebensmensch beschrieben, einer der mit den Menschen festet, lebt, warscheinlich auch lacht, sich freut, offen ist, auf jeden zugeht, jedem ein lächeln, jedem ein Wort, jedem eine Heiliung bereithällt.. Kurzum, ich kann mir nicht vorstellen, dass Gott Grimmige, Hass und Angsterfüllte Diener will.

ich frage mich einfach - woher diese Verbissenheit, diese Unfreiheit, dieses ganze Unverdaute dass nach aussen projeziert wird? ich versteh es einfach nicht

Liebe Grüsse

ein sehr nachdenklicher FIST
 
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Hallo Fist,

vielleicht sind diese Freikirchler so verbissen, weil sie vielen Dogmen unterworfen sind und freies Denken für sie schlicht und ergreifend nicht mehr möglich ist.
Die Bibel als Wort Gottes ist ihre Grundlage und sie dürfen davon nicht abweichen, sonst werden sie abtrünnig (am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort...Johannes 1.1).

Es wird ihnen auch bestimmt eingetrichtert, dass Menschen, die die Bibel nicht als allgemein gültig ansehen, als ungläubig gelten. Für sie gibt es nur diese Wahrheit und keine andere.

Nicht umsonst treten einige Menschen aus Freikirchen aus, das ganze Leben wird sanktioniert.

Man kann ja auch an einen liebenden Gott glauben und nicht immer nur an den strafenden Gott des alten Testaments. Die katholische Kirche verdammt die Evangelen, weil die sich mehr an das Neue Testament halten und somit an die Liebe Jesus, die vergibt.

Wie sagte Pestalozzi so schön: Erziehung ist Beispiel und Liebe. Und mich persönlich würde ein Mensch, der mit positivem Beispiel vorangeht (wie z.b. Gandhi oder Jesus damals) mehr überzeugen als alle Dogmen dieser Welt.

Jedes Dogma und jeder Fundamentalismus, egal welcher Art, führt zu einer Diktatur oder schlimmer zum Imperialismus, zur Weltherrschaft.

Gruss Althea
 
ja ich kann diese erfahrung nur teilen..
nach meinem "abfall" vom katholizismus hatte ich auch kontakt zu evangelikalen..
die haben mir das chrstentum dann völlig vermiest..
das ist schlimmster fanatismus und auch dummheit...
alles liebe
#thomas
 
hm, so scheint es wohl zu sein, wenn man fan von einem abbild ist.
gut, wenn man die gabe der anderen sicht weise hat.

have a nice day : krabat.
 
Die Freikirchen haben sich fast ausschließlich aus dem protestantischen Glauben entwickelt und dieser war, geschichtlich gesehen, in vielen Dingen wesentlich krasser als der Kotholizismus, ungefähr vergleichbar dem Fanantismus einiger Muslime ala derda.
Daß die protestantische Kirche heute so locker auftritt, ist nur, weil sie ihre Schäfchen zusammenhalten bzw. neue hinzugewinnen will.




Sage
 
Ich kann diese Sicht nur teilen: Evangelikale sind von Hass erfüllt und haben mir meinen Glauben vermiest. Wenn ich an "Evangelikal" denke, dann fällt mir sofort dieser Smile ein::nudelwalk
So sind sie in der Tat...

Aber: GOTT steht über den Evangelikalen; Gott sei Dank!:schnl:
 
Hi zusammen

Ich bin auch eine Abtrünnige *g*

In meiner Jugend war ich in einer freievangelischen dogmatischen Kirche, doch passte ich nie ganz dort hinein, weil ich aus einer asozialen Familie komme (drogensüchtige Brüder etc) und ich dadurch eine tolerantere Sicht hatte. Zum Bruch kam es, als mein Pfarrer meine Schwester zur Ungläubigen erklärte und so gar kein Verständnis für ihre Teenykrisen aufbrachte. Da ich dessen Kinder hütete, bekam ich mehr Einblick hinter die Kulissen und entfernte mich innerlich immer mehr von dieser scheinheiligen Welt.

Trotzdem hab ich auch sehr nette Menschen dort kennengelernt. Das System ist das Problem, es prägt den dogmatisch Gläubigen viel mehr, als diesem bewusst ist. Vor allem der Glaube, alle, welche nicht genau denselben Gottesbegriff haben, würden unweigerlich verloren sein. Das bringt die Gläubigen in einen grossen Leidensdruck, weil dadurch geliebte Familienangehörige betroffen sind, welche gerettet werden müssen.

Aber dieser Fundamentalismus findet sich wirklich in jeder Religion, sogar im Buddhismus spüre ich dogmatische Richtungen. Es scheint ein Grundzug des Menschen zu sein, das gesamte Repertoire von Toleranz bis Fundamentalismus auszuleben. Jede Gruppe/jeder Verein kann solche Formen entwickeln bzw. trägt sie latent in sich.

Interessant bleibt aber die Frage, weshalb die offiziellen Kirchen zu Altersheimen verkommen, während Freikirchen derart Zuwachs an jungen Leuten haben. Die dogmatischen Kirchen geben trotz aller Schwächen eine gewisse Geborgenheit im Gemeinschaftsgefühl. Man kann dort über seinen Glauben reden.

In der Esoterik-Szene fand ich dieses Ausleben des Glaubens auch wieder und hier ist es toleranter, also mehr meine Kragenweite.

Lustig ist, dass gerade ein dogmatischer Pfarrer mich auf die Esoterik-Szene aufmerksam machte: Er warnte vor der Esoterik, aber schwärmte gleichzeitig davon. Irgendwie war er sehr überzeugend, aber nicht so, wie er wollte *lach*
 
Schalom Sunnygirl

Interessant bleibt aber die Frage, weshalb die offiziellen Kirchen zu Altersheimen verkommen, während Freikirchen derart Zuwachs an jungen Leuten haben.

ich denke das kommt, weil viel Freikirchen Jugentliche geradezu ködern... Musik, Videos, alles oberflächlich nach Massengeschmack, so dass es ganz huppi Fluppi aussieht - dazu noch den Amtskirchen etwas Dogmatismus vorwerfern und schon hat man wieder neue Seelen gefangen in sturem Reglementieren

und das andere ist natürlich dass Jugentliche Halt unter ihresgleichen suchen und die alten Kirchen sind halt eben alt - haben kein so modernes Auftretten und wirken etwas verstaubt

Liebe Grüsse

FIST
 
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Ich kann diese Sicht nur teilen: Evangelikale sind von Hass erfüllt und haben mir meinen Glauben vermiest. Wenn ich an "Evangelikal" denke, dann fällt mir sofort dieser Smile ein::nudelwalk
So sind sie in der Tat...

Aber: GOTT steht über den Evangelikalen; Gott sei Dank!:schnl:

wenn man einen starken glauben hat, kann kein anderer mensch einem das vermiesen, das macht man selbst.

es ist verdammt einfach immer den anderen die schuld in die schuhe zu schieben, als selbst so stark zu sein und zu sagen, ich stehe dazu oder eben nicht.
 
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