Gewalt im Koran

Hallo Opti,

Das Wort hat der Schöpfer gesprochen, wer oder was immer er ist. Ich könnte auch sagen: Am Anfang war Energie. Kannst Du Dir wirklich vorstellen, wie schöpferische Energie tatsächlich beschaffen ist? Dann wärst Du ein Wunderwuzzi.

Am Anfang war, ist und wird immer Leben sich selbst bewusst sein.

Gott ist Allwissende, Allerhöchste Präsenz absolut tiefer Stille.



Die Schöpfung, der Schöpfer, ist eine Realität, die für den Menschen nicht wirklich fassbar ist.

Wieso nicht, wenn Du doch schreibst, dass es Realität wäre???

Das DU Dir dessen noch nicht bewusst bist, heißt doch nicht, dass es für andere Menschen genauso sein muß.

Mit Deinem Satz manifestiert Du Dir einfach das, was Du nicht glauben, sondern nur zutieft aus Dir wissen und Dir dessen dann absolut sicher sein kannst.

Vielleicht hilft es Dir, wenn Du ZeitRealität von Wirklichkeit unterscheidest und nicht miteinander verwechselst???

Denn die Realität ist nicht die Wirklichkeit und die Wirklichkeit ist nicht die Realität oder was Du z.B. für Dich realisierst.

Bist Du das, was Du momentan von Dir realisierst???



Du kannst darüber nachdenken wie Du willst, auch Einstein hat darüber mehr als Du und ich nachgedacht, auch er ist zu keinem wirklich tragbaren für uns Menschen verständlichen Schluss gekommen.

Die Frage ist, mit was Du anfängst, wenn Du darüber nachdenkst???

Mit dem Wort GOTT – oder mit Dir selbst???
Was sagt Dir das Wort GOTT oder jegliches Wort zu Dir selbst???



Man geht jetzt überhaupt daran, all diese Theorien auf ganz komplizierte und kostspielige Weise, auch nicht ganz ungefährlich, zu überprüfen, ob sie der Wahrheit entsprechen.

Bist DU wahr und ganz echt oder für Dich falsch???
Was ist denn ICH???



Die Entstehungstheorie von Darwin muss auch nicht stimmen. Das Hinterfragen allerdings nützt nichts und echte Beweise gibt es nicht.

???^^
Wie erklärst Du Dir Deine Existenz???
Aus was fügt sich Dein Leibhaftiger zu einer vollkommenen Einheit und ist mit sich höchst licht intim???

Aus was fügt sich jeglicher individuelle Leib und baut sich groß und stark auf???

Musst Du nicht mit Dir ganz unten und winzig anfangen, um gesund nach ganz oben und Dir groß zu kommen???

Hast Du jemals wirklich mit klarem Bewusstsein über Dich nachgedacht???

Wo kommst Du her und wo willst Du mit Dir selber hin???

Was sagt Dir, was Dir entspricht und für Dich stimmt und was nicht???

Bist Du nicht???

Was macht sich denn Gedanken zum Koran???



Es kann, aber es muss nicht der Realität entsprechen. Es können tatsächlich alle Lebewesen auf einmal entstanden sein.


Das stimmt in gewisser Weise, weil auch Kreationisten unterschwellig viel schwant, ohne dass sie es bewusst in Worte zu fassen wüssten…

Dieser Mutter-Planet hat mich sich ganz aufgelöst und höchst licht angefangen, bevor er sich höchst verdichtet und in seiner vollkommenen Schönheit sich selbst offenbart hat – oder???

Dieser Mutter-Planet hat alles intelligentes Leben oder Sich-Selbst-Gewiss/Bewusst-Sein als individuelle leibliche Form von sich bereits in seinem im weitesten Sinne „Bauch“ oder Innersten mit sich gebracht, die am Anfang verborgen und ganz licht waren und dann dicht und offenbar wurden.

Es wurde nichts hinzugefügt und es wurde nichts hinweggenommen – oder???




Wer widerlegt es? Theorien sind nicht in der Lage die Schaffung dieser Welt wirklich zu bezeugen. Es sind nur Annahmen. Und alles, was der Mensch bis jetzt herausgefunden hat, steht auf schwachen Beinen.

Was genau meinst Du jetzt mit schwachen Beinen???
Fühlst Du Dich auf schwachen Beinen stehend und sehr unsicher???



So schafft sich der Mensch eine Welt mit seinen eigenen Vorstellungen und wählt eine Religion, von der er glaubt, dass sie um das Leben auf dieser Welt am besten Bescheid weiß. Wer will ihm das verwehren?

Du solltest zwischen der GEISTIGEN Welt der Vorstellung und der wahrhaftigen Weltnatur unterschwellig subtil im Gefühl genau zu unterscheiden wissen.

Die Weltnatur führt Dir vor, wo Du unverwechselbare Herzensweisheit findest, die nicht durch Menschengeist gefiltert, falsch verstanden und verdreht wurde…


Religionen können, so wie alles auf dieser unsrer Welt, missbraucht werden.
Sie deswegen zu verbieten oder zu verurteilen ist ein Unding.

Glauben – an was auch immer – heißt: nicht wissen. Also sich dessen in sich zutiefst oder zuhöchst oder allumfassend oder glo(w)bal bewusst sein.


Vielleicht kann das endlich jemand verstehen.

Wenn Du Dir IN GOTT unbewusst bist, brauchst Du Religion, um Dich daran zu klammern. Wenn Du Dir IN GOTT bewusst bist, verliert jegliche Religion oder Glaubenssätze ihren Stand, weil Du Dir selber wieder Rückgrat bist und Dich mit Dir innigst verbunden weißt, was doch wirklich religio mit Selbstverbundenheit meint.

Momentan fühlst Du Dich noch mehr dem Wort verbunden anstatt Dir.



An und für sich dient die Religion einem guten Zweck. Nur der Mensch missbraucht und zweckentfremdet sie, egal ob dies nun ein Herrscher, ein ganzes Volk oder ein einzelner Mensch ist.

Was nützen gut gemeinte Glaubens- oder Merksätze, wenn dem Menschenkind das eigene Bewusstsein dafür fehlt. Denn ist es nicht wesentlich gesünder, in sich selber mehr zu vertrauen anstatt anderen glauben zu müssen und sich dann geistig als Irr-Licht vorzukommen??? Und wie Du weißt, ist Irr-Licht sehr unstetig…


Darum ist auch ein gewalttätiger Mensch für seine Tat selbst verantwortlich und nicht ein Religionsbuch.

Daran ist eine geistige Lehre von Menschenmund und Menschenhand schuld, die Merksätze vorpredigt, in der es heißt: Auge um Auge, Zahn um Zahn etc. pp. und diese zum DOGMA erhebt.

Denn was ist die übliche Religion anderes als ein Dogma, was nicht hinterfragt und hochgemauert stehen bleiben soll???

Wie kann ein Mensch für seine verinnerlichte Gewalt verantwortlich gemacht werden, wenn er sich der Verantwortung gegenüber sich selbst und aller Welt nicht bewusst ist???

Dafür musst Du Dir dessen doch erst mal bewusst werden: dass Du Dir selbst und aller Welt gegenüber gesundheitsbewusst verantwortlich bist!


Und da Gewalt in unserer Gesellschaft weltweit das Grosse Wort hat und für normal gehalten wird, weil von kleinauf gewohnt, fällt der Menschheit als geistigem Kollektiv doch nichts Gescheiteres und wahrhaft Intelligentes zu sich selber mehr ein.


Aber wie gern benützen die lieben Menschen Ausreden: Das und Die Und Der ist schuld, denn man hat mich verführt. Aber jeder Mensch hat ein angeborenes Gewissen, sodass er sich nicht verführen lassen muss. Er selbst trägt für sein Tun die Verantwortung. Auch der Soldat, der sich immer auf die Befehle ausredet. Hat er ehrlich versucht, zu verhindern in eine derartige Situation zu geraten?


Manchmal sind die Umstände zwingender, die die freie Wahl verhindern.
Wenn Du von der politischen Führung gezwungen wirst, in den Krieg zu ziehen, nützt Dir auch Deine Meinungsfreiheit nichts – oder???
Du kannst Dich dem Übergriff anderer nicht immer durch Flucht entziehen, fehlen Dir dazu die finanziellen oder körperlichen Mittel.
Du kannst Dich also dann als Staats-Verräterin gleich an die Wand stellen oder später erschiessen lassen…

Später bringt jedoch die Option mit sich, dass Du doch noch heil wieder aus diesem Desaster herauskommst. Denkst Du eigentlich jemals an Kinder, die von Kriegsfürsten leibhaftig versklavt werden und in den Krieg gegen ihre eigene Familie ziehen müssen??? Leiblicher Missbrauch zieht geistigen Missbrauch nach sich und unendliches seelisches Leid.

Denn irgendwann wirst Du mit der Gewalt gegen andere, die Dir befohlen wird, geistig eins, um in solcher Hölle existieren zu können. Das bedeutet, seine Seele verkaufen oder unterdrücken zu müssen und dann fühlen wir uns seelenlos, was sich selbst bewusstlos meint.
 
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Hätte jeder Mensch Verantwortungsgefühl, würde er seine schlechten Triebe beherrschen, auch mit Hilfe seines Glaubens, würde es zu keinem Krieg kommen, der so viel Leid nach sich zieht.

Du vergisst, dass jeder Mensch mal winzig angefangen hat und in einem geistigen Kollektiv groß geworden ist, was sich selber zum Ziel hat – jedoch in einem angst- und krankmachenden Sinne…


Doch eine Religion ist nicht schuldig zu sprechen.

Nein???
Eine Religion kann nur so gut sein, wie der Menschen-Geist es meint, der sie vorschreibt und zum Dogma erhebt!
Und da noch keine Religion aus Menschenhand wirklich zu EINER Menschheit geführt hat, musst es an dem Menschengeist liegen, der es nicht wirklich herzensgut mit sich selber und seiner Spezie meint!



Nicht einmal der Koran befürwortet den Krieg wirklich. Sich zu wehren, war immer ein heikles Thema, doch nicht jeder kann wie Christus die andere Wange hinhalten.


Was Kinder tun müssen!



Würde sich aber jeder einzelne um Gerechtigkeit bemühen und dem anderen vor allem nichts wegnehmen, dann müsste sich der Bestohlene auch nicht wehren.

Uns gehört nichts!
Ausser unserem Leibhaftigen als Existensgrundlage.
Allein zu glauben, dass Land Staatsgrenzen haben muß und verkauft werden kann, ist bereits ein falsches Selbst-Verständnis. Die indianische geistige Kultur hatte noch mehr Bewusstsein dafür…



Aber es gibt auch Menschen, die aus heiterem Himmel den anderen total grundlos nur aus reinem Lustgewinn angreifen.

Echt???
So wie ein Blitz aus heiterem Himmel kommt???
Oder hat sich vorher nicht eine Menge zusammengebraut und als Überdruck aufgestaut???

Wie viel Ahnung hast Du eigentlich von Dir selbst???


Ich kenne kein Religionsbuch, das dies jemals gutgeheißen hat.

Nein???
Dann musst Dir nur das Buch der Christen noch mal zur Brust nehmen und von Vorne bis Hinten genau durchlesen – obwohl auch Stichproben daraus genügen…

Und ich meine, dass es beim Koran auch nicht viel anders ist, der die eigene Religion oder Merksätze für göttlicher als die anderer Religion hält und die UNGLÄUBIGE nennt und mit den Christen ist es nicht anders, die dann wieder Moslems für UNGLÄUBIGE halten.

Wir sind dümmer als Schafe sich selbst erlauben!


Dann kommt es eben zum Krieg. Wie im Kleinen so im Großen.

Wenn Du mit Dir wieder eins bist, tust Du Dich auch nicht mehr mit dem psychologischen Verständnis schwer und wie sich Krieg gegen sich selbst im Geist dann auch auf Erden leibhaftig auswirkt…


:blume:
 
Ich hatte auch immer gedacht, dass der Alkoholkonsum den Mohammedanern nicht erlaubt sei. Aber nun lese ich bei heise.de:



Dass das Rauchen den Moslems nicht erlaubt ist, glaube ich nicht, denn auch viele strenggläubige Moslems rauchen.

Mir ist es ja egal, ob sie rauchen oder nicht. Es ist ihre Gesundheit. Doch es gefällt mir, wenn jemand die Stärke hat, auf diese gesundheitsschädlichen Dinge zu verzichten.

Sunniten jedenfalls trinken weder Alkohol noch rauchen sie.

Angeblich ist es vom Koran her verboten.

Doch ich werde deswegen jetzt nicht den ganzen Koran durchstudieren.

eva07
 
Die Grabenschlacht von 627 - Teil 1

Es hat einige Zeit gedauert, bis ich dazu gekommen bin, mich mit der Grabenschlacht zu beschäftigen. Leider ist der Beitrag etwas länger geworden. Ich denke, man kann die Grabenschlacht und das Verhalten der jüdischen Banu Quraiza auch nur verstehen, wenn man die Vorgänge um die Grabenschlacht in dieser Ausführlichkeit darstellt. Dabei bin ich nicht einmal dazu gekommen, die Vorgänge um die Enthauptung der Banu Quraiza darzustellen. Dieses würde ich gerne zu einem späteren Zeitpunkt machen. Nun aber erst einmal zur Grabenschlacht selber.

In der Prophetenbiographie Ibn Ishaq's ist zu lesen:

Eine Gruppe von Juden, darunter die Nadiriten (Sallam, Huyayy) und Kinana, sowie die Wailiten (Haudha und Abu Amar), zogen zusammen mit anderen Angehörigen der Stämme Nadir und Wail, die sich auf die Gegenseite des Propheten gestellt hatten, zu den Quraisch nach Mekka, riefen sie zum Krieg gegen den Propheten auf und sprachen: "Wir werden euch im Kampf gegen ihn beistehen, bis wir ihn völlig vernichtet haben."

Man hat das Gefühl, dass in der Prophetenbiographie der Versuch unternommen wird, die Schuld für den Grabenkrieg den Juden anzulasten. Unter den Stämmen, die nach Mekka zogen, waren nämlich nicht nur jüdische Stämme, wie man auf den ersten Blick meint, sondern auch arabische Stämme, wie die (Banu) Kinana und Wail. Lediglich die (Banu) Nadir sind ein jüdischer Stamm. In anderen geschichtlichen Beschreibungen ist zu lesen, dass Mekka bereits zwei Jahre zuvor, nach der Schlacht von Uhud, begonnen hatte, sich auf einen Angriff auf Medina vorzubereiten und sich dabei um die Unterstützung mehrerer jüdischer und arabischer Stämme bemühte. (Quelle: Grabenschlacht) Die letztere Version scheint mir wahrscheinlicher. Egal, welche der beiden Versionen richtig ist, ich möchte mich in diesem Beitrag im wesentlichen an der Darstellung der Prophetenbiographie orientieren.

Zuvor sei allerdings noch einmal daran erinnert, in welcher Situation sich die Juden zur damaligen Zeit befanden. Mehrere jüdische Dichter, Sänger und Poeten, darunter ein Anführer der Banu Nadir (Kab ibn al-Scharaf), wurden auf Geheiß Mohammeds ermordet, weil Mohammed sich durch ihre spöttischen Verse und Liebeslieder kompromittiert fühlte. Bereits 624 hatte Mohammed den jüdischen Stamm der Banu Quaynuqa aus Medina vertrieben und dabei reiche Beute gemacht, da die Banu Quaynuqa als geschickte Goldschmiede ein großes Vermögen erworben hatten. (Quelle: Theodor Nöldeke, Geschichte des Korans, Seite 87) Zwei Jahre später, im Jahre 626, hat Muhammed ebenfalls den jüdischen Stamm der Banu Nadir, der sich jetzt an der Grabenschlacht beteiligte, aus Medina vertrieben, weil sie sich nicht zum Islam bekennen wollten. Der Besitz der Banu Nadir wurde unter den Moslems aufgeteilt, die aus Mekka geflohen waren, die dadurch zu wohlhabenden Grundbesitzern wurden.

Mohammeds Einstellung gegenüber den Ungläubigen, zu ihnen zählten einerseits die heidnischen arabischen Beduinenstämme, aber auch die Juden, Christen, Zoroaster, Samariter, Sabier, Gnostiker und andere religiöse Gemeinschaften, im Grunde genommen alle Gruppen, die nicht bereit waren, zum Islam zu konvertieren, geht wohl am deutlichsten aus Sure 2, 191 hervor:

Und tötet sie, wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben; denn die Verführung (zum Unglauben) ist schlimmer als Töten. Und kämpft nicht gegen sie bei der heiligen Moschee, bis sie dort gegen euch kämpfen. Wenn sie aber gegen euch kämpfen, dann tötet sie. Solcherart ist der Lohn der Ungläubigen.

Die Ungläubigen, darunter besonders die mekkanischen Quraisch und die Juden, hatten also allen Grund, sich vor den Moslems zu fürchten. Mohammed hat seine Verachtung ihnen gegenüber immer wieder deutlich zum Ausdruck gebracht und sie in Feldzügen bekämpft. Aber auch die arabischen und christlichen Stämme sollten durch Feldzüge dem Islam unterworfen werden. So ist es also nicht weiter verwunderlich, dass sowohl die Quraisch, als auch jüdische und arabische Stämme darüber nachsannen, sich Mohammed's zu entledigen, um der Gefahr zu entgehen, selber von den Moslems vernichtet zu werden.

Nun aber zurück zur Prophetenbiographie. Merkwürdigerweise konzentriert sich in der Prophetenbiographie alles auf die Juden, als ob der Schuldige an dem Grabenkampf bereits ausgemacht sei. Als die Juden in Mekka ankamen, sprachen sie zu den Quraisch:

"Wir werden euch im Kampf gegen ihn (Mohammed) beistehen, bis wir ihn völlig vernichtet haben."

Darauf wandten sich die Quraisch an die Juden, die sie als das Volk mit der ersten heiligen Schrift betrachteten und fragten sie: "Ihr wißt, worüber wir uns mit Mohammed zerstritten haben. Welche Religion ist die bessere, die unsere oder die seinige." Hierauf antworteten die Juden: "Eure Religion ist besser als die seine und ihr seid im Recht, nicht er." Die Quraisch freuten sich über die Antwort der Juden (Banu Nadir) und stimmten dem Feldzug gegen Mohammed zu, wozu sie die Juden aufgefordert hatten. Dann begaben sich die Juden zum arabischen Stamm der Ghatafan, gegen die Mohammed einer seiner ersten Karawanenüberfalle durchgeführt hatte (siehe: wikipedia.de), forderte sie ebenfalls zum Kampf gegen Mohammed auf und wies darauf hin, dass die Quraisch sich bereits ihrer Aufforderung angeschlossen hatten. Darauf schlossen sich auch die Ghatafan dem Feldzug gegen die Moslems an.

Bei dem Feldzug gegen Medina wurden die Quraisch durch ihren Führer "Abu Sufyan" angeführt. Der arabische Stamm der Ghatafan wurde durch "Uyaina ibn Hisn" angeführt. Ihnen hatten sich die Banu Fazara angeschlossen. "Harith ibn Naufal" führte die Banu Murra (ein Unterstamm der arabischen Ghatafan) und "Misar ibn Rukhaila" führte die Ashdja (ebenfalls ein Unterstamm der arabischen Ghatafan) an. Die mekkanische Armee und ihrer Unterstützer bestand aus etwa 10.000 Kriegern und 600 Pferden. Als Mohammed von der Absicht erfuhr, dass sie einen Krieg gegen Medina führen wollten, ließ er um diejenigen Gebiete Medinas einen Graben ziehen, die nicht durch natürliche Umstände geschützt waren., wobei er selber mithalf, "um bei den Muslimen das Verlangen nach himmlischen Lohn zu wecken". Allerdings hatte Mohammed, dem etwa 3.000 Mann zur Verfügung standen, das Getreide im Norden der Oase bereits abgeerntet, so dass bei der Ankunft der mekkanischen Quraisch das Viehfutter für die Kavallerie (berittene Einheit) schnell knapp wurde.

Beim Ausheben des Grabens wird von Wundern berichtet, die Mohammed geleistet haben soll. An einer Stelle des Grabens bereitete ein großer Felsbrocken erhebliche Mühe. Die Medinenser berichteten Mohammed von dem Problem. Da ließ Mohammed einen Behälter voll Wasser bringen, spie hinein, betete und besprengte den Felsbrocken mit dem Wasser. Darauf zerfiel der Fels zu Sand und leistete den Hacken und Schaufeln keinen Widerstand mehr. Bei einer anderen Gelegenheit soll Mohammed auf wundersame Weise Datteln vermehrt haben, so dass alle Männer, die die Früchte verzehrten, davon etwas essen konnten.

Interessant ist auch der zweite Vorfall, bei dem ein weiterer Fels im Graben dem Perser Salman Probleme bereitet. Als Mohammed sah, wie Salman sich mit dem Felsen abmühte, stieg er zu ihm hinab und hieb mit einer Hacke dreimal auf den Felsen ein, wobei jedesmal ein Lichtstrahl aufleuchtete. Darauf fragte Salman den Propheten:

"O gesandter Gottes, was ist das, das ich unter der Hacke aufleuchten sehen, wenn du damit zuschlägst?"

"Hast du dies wirklich gesehen, Salman", fragte der Prophet und als ich es bejahte sprach er:

"Das erste Aufleuchten bedeutet, daß Gott mir den Jemen geöffnet hat, das zweite Syrien und den Westen und das dritte den Osten."

Bei den Feindschaften, die Mohammed ohnehin schon mit vielen jüdischen, arabischen und christlichen Stämmen hatte, kann man diese Aussage eigentlich nur als eine Ankündigung neuer Feldzüge verstehen. Wie man heute weiß, fanden diese Feldzüge nach dem Tod Mohammeds (Mohammed starb 632), in den Jahren 633 bis 642 statt, bevor sie sich nach Europa und Asien ausweiteten. (siehe: Islamische Expansion)

Als der Graben in Medina fertiggestellt war, rückten die Quraisch heran und lagerten mit 10.000 Ahabish (ein Bund mehrerer kleinerer arabischer Stämme), den Banu Kinana (ein arabischer Stammesverband) und den Bewohnern des Tieflandes, am Zusammenfluss der Sturzbäche von Ruma. Die Ghatafan (ein arabischer Stammesverband aus Nadjd aus dem Nordosten von Medina) kamen mit den anderen Bewohnern des Nadjd und lagerten bei Dhanab Naqma. Die Angreifer lagerten also in zwei verschiedenen Lagern. Mohammed zog mit 3.000 Muslimen vor die Stadt, bis er den Berg Sal im Rücken hatte und ließ dort ein Lager errichten. Der Graben lag zwischen ihnen und dem Feind. Die Kinder und Frauen ließ er in die Burgen bringen.

Laut Ibn Ishaq ging der Gottesfeind "Huyayy ibn Akhtab" vom jüdischen Stamm der Banu Nadir zu "Kab ibn Asad" vom jüdischen Stamm der Banu Quraiza. Wir erinnern uns daran, dass der jüdische Stamm der Banu Nadir einst ebenso wie der jüdische Stamm Quainqa, der keine Ländereien besaß, sondern nur vom Handel und Handwerk, speziell der Goldschmiederei lebte, von Mohammed aus Medina vertrieben wurde. Der jüdische Stamm der Banu Quraiza war der letzte jüdische Stamm, der noch in Medina lebte. Als "Kab ibn Asad" vom jüdischen Stamme der Banu Quraiza die Stimme "Huyayy ibn Akhtab" vom Stamme der Banu Nadir vor der Burg hörte, ließ er vor ihm das Tor schließen. Huyayy bat um Erlaubnis, eintreten zu dürfen. Kab jedoch weigerte sich, ihm zu öffnen. Das Verhalten "Kab ibn Asad" liegt wahrscheinlich darin begründet, dass die (jüdischen) Banu Quraiza mit Mohammed einen Vertrag abgeschlossen hatten und "Kab ibn Asad" die Befürchtung hatte, "Huyayy ibn Akhtab" könnte ihn verleiten, diesen Vertrag zu ignorieren, was wiederum die Banu Quraiza gefährden könnte (sie in Schwierigkeiten mit Mohammed bringen könnte). Soweit die Version der Prophetenbiographie.

Mir erscheint die Version der Prophetenbiographie nicht ganz glaubwürdig. Woher sollte "Kab ibn Asad" wissen, was "Huyayy ibn Akhtab" von ihm wollte? Es gibt sicherlich keinen Grund, besonders in solch einer Situation, jemanden abzuweisen, ohne zu wissen, weshalb der andere gekommen ist, zumal die Banu Quraiza später aussagten, sie hätten "keine Abmachung mit ihm (Mohammed)" (so die Version Ibn Ishaq's).

Nachdem "Kab ibn Asad" "Huyayy ibn Akhtab" abgewiesen hatte, bat "Huyayy ibn Akhtab" erneut, ihm das Tor zu öffnen. Darauf erwiderte "Kab ibn Asad":

"Weh dir, Huyayy. Du bist ein Mann von schlechtem Vorzeichen. Ich habe mit Mohammed einen Vertrag geschlossen und werde diesen nicht brechen, denn ich habe nur Treue und Aufrichtigkeit an ihm gesehen."

Wenn Ibn Ishaq in der Prophetenbiographie sagt, die Banu Quraiza hätten Mohammed nur als treuen und aufrichtigen Menschen kennengelernt, so widerspricht diese Auffassung allerdings dem Verhalten, welches Mohammed in der Vergangenheit gegenüber den Juden zeigte. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Ibn Ishaq hier auschließlich die Sichtweise der Moslems wiedergibt.

Der jüdische Stamm der Banu Quraiza fühlte sich durch den sogenannten „Vertrag von Medina“, der fünf Jahre zuvor, 622, beim Einzug der Moslems in Medina, zwischen Mohammed und den jüdischen und arabischen Stämmen in Medina abgeschlossen wurde, verpflichtet. Es sei allerdings darauf hingewiesen, dass Mohammed u.a. durch die Vertreibung der jüdischen Stämme der Banu Quainuqa 624 und Banu Nadir 626 bereits mehrfach gegen diesen Vertrag verstoßen hatte. Es ist zu vermuten, dass die Banu Quraiza sich nur noch halbherzig an diesen Vertrag gebunden fühlten, weil sie befürchteten, sie könnten die nächsten sein, die Mohammed aus Medina vertreibt. Ich würde die Einhaltung des Vertrages durch die Banu Quraiza aber keineswegs als Garantie dafür betrachten, dass Mohammed nicht doch irgendwann auf die Idee kommen sollte, sich der Banu Quraiza zu entledigen.

Mir erscheint die Sichtweise des deutschen Islamwissenschaftlers Rudi Paret (1901 - 1983) sehr einleuchtend, der meinte, die Juden in und um Medina sind nicht wegen ihres Glaubens bekämpft, vertrieben oder umgebracht worden, sondern weil sie im islamischen Gemeinwesen von Medina in sich geschlossene Gruppen bildeten, die für die islamische Gemeinschaft eine Bedrohung darstellte, die besonders bei einer Bedrohung durch auswärtige Gegner gefährlich werden konnte. (Quelle: Mohammed) Man sollte bei dieser Einschätzung bedenken, dass diese Sichtweise Mohammeds, sollte sie wirklich so gewesen sein, eher der Sichtweise eines Feldherrn entspricht, anstatt eines Propheten, der eine göttliche Mission zu verkünden hat.

Nachdem sich "Kab ibn Asad" erneut weigerte, das Tor zu öffnen, sagte Huyayy ibn Akhtab: "Du sperrst mich doch nur aus, weil du Angst hast, ich könnte dir etwas von deinem Weizenbrei wegessen." Dies machte Kab wütend und er öffnete Huyayy das Tor. Dann sprach Huyayy (vom jüdischen Stamm der Banu Nadir) zu Kab (vom jüdischen Stamm der Banu Quraiza):

"Wehe dir Kab! Ich habe dir ewigen Ruhm und ein Meer von Kriegern gebracht. Mit den Quraisch, ihren Führern und Herren bin ich gekommen und habe sie am Zufluss der Bäche von Ruma lagern lassen, und ebenso mit den (arabischen) Ghatafan, ihren Führern und Herren, die ich bei Dhanab Naqma in Richtung Uhud habe halt machen lassen. Sie haben mit mir ein Bündnis geschlossen und mir fest versprochen, dass sie solange kämpfen werden, bis wir Muhammad und seine Anhänger völlig vernichtet haben."

"Kab ibn Asad" aber war nicht bereit, auf das Angebot "Huyayy ibn Akhtab" einzugehen und antwortete:

"Nein, Huyayy! Laß mich in Frieden und versuche nicht, mich von meinem Versprechen abzubringen, denn ich habe an Mohammed immer nur Ehrlichkeit und Treue gesehen."

Huyayy aber bedrängte Kab so lange, bis er sich bereit erklärte, ihn in seine Burg aufzunehmen, wenn die Quraisch und Ghatafan zurückkehren sollten, ohne Mohammed getötet zu haben. Damit hatten die Banu Quraiz, laut Ibn Ishaq, das Versprechen, welches sie Mohammed einst gaben, gebrochen. Als Mohammed davon hörte, schickte er den Führer des arabischen Stammes der Banu Aus "Sad ibn Muadh" und den Führer des arabischen Stammes der Khazradj (Banu Chazradsch), "Sad ibn Ubada", zu den Banu Quraiza, um herauszufinden, ob dies der Wahrheit entsprach. Die Banu Quraiza aber bestritten, eine Abmachung mit Mohammed getroffen zu haben. Darauf kehrten Mohammeds Gesandte zu Mohammed zurück und berichteten ihn von dem Verrat, den die Banu Quraiza begangen hatten.
 
Die Grabenschlacht von 627 - Teil 2

Wie bereits erwähnt, schildert Ibn Ishaq in der Prophetenbiographie ausschließlich die islamische Sichtweise. Aus dieser Sichtweise kann das Verhalten der Banu Quraiza natürlich nur als Verrat an Mohammed bewertet werden. Ibn Ishaq erwähnt mit keinem Wort, dass Mohammed den "Vertrag von Medina" zuvor bereits mehrfach gebrochen hatte, so dass die Banu Quraiza sich keineswegs mehr an diesen Vertrag gebunden zu fühlen brauchten. Betrachtet man hingegen die Situation der Banu Quraiza, so lebten sie, aufgrund des Verhaltens, welches Mohammed gegenüber den beiden anderen jüdischen Stammen in Medina gezeigt hatte und aufgrund der Äußerungen, die Mohammed gegenüber den Juden im Allgemeinen aussprach und welches Mohammed gegenüber den jüdischen Kritikern gzeigt hatte, in einem permanenten Gefühl der Bedrohung. Dieser Bedrohung versuchten sie sich nun zu entziehen, indem sie darauf hofften, dass Mohammed während der Grabenschlacht getötet werden würde. Darum waren sie bereit, mit den Feinden Mohammeds zu kooperieren und darum hofften sie auf die Niederlage Mohammeds.

Schließlich wurde die Lage für die Muslime immer bedrohlicher. Die Feinde bedrängten sie von oben und unten. Die Bewohner von Medina wurden immer unzufriedener. "Muattib ibn Quschair" schimpfte gar: "Mohammed versprach uns daß wir die Schätze Chosroes (persischer Großkönig) und Ceasars aufzehren werden; dabei kann heute keiner von uns sicher auf den Abtritt (auf die Toilette) gehen." Die Bewohner Medinas besaßen allerdings genügend Wasser und Lebensmittel, um eine längere Belagerung aushalten zu können. Sie mussten einfach nur geduldig ausharren, denn nahezu einen Monat blieben die Belagerer vor der Stadt und nur vereinzelte Pfeile flogen durch die Straßen, wobei aber niemand verletzt wurde.

Den Belagerern, 10.000 Mann stark, die nicht durch Vernichtung bedroht waren, drohte Gesichtsverlust. Gesichtsverlust wurde in Arabien oft mehr gefürchtet als der Tod. Außerdem gingen den Quraisch langsam die Lebensmittel aus, so dass sich allmählich der Hunger unter den Menschen und Tieren ausbreitete. Mohammed verstand es zudem sehr gut, Zwietracht unter den Belagerern zu sähen. Die Kämpfer der Quraisch und die arabischen Beduinenstämme waren ausgezogen, um rasch reiche Beute zu machen und möglichst schnell mit beladenen Kamelen nach Mekka zurückzukehren. Aus ideologischen Gründen hatte keiner den anstrengenden weiten Ritt nach Medina auf sich genommen. Diesen Umstand versuchte Mohammed nun in geschickten Verhandlungen mit einzelnen arabischen (mekkanischen) Stämmen auszunutzen, indem er z.B. den beiden Führern der Ghatafan ein Drittel der Dattelernte anbot, wenn sie sich mit ihren Männern zurückzogen.

So kam es zu Friedensverhandlungen mit den Ghatafan und es wurde ein Dokument aufgesetzt, welches nur noch unterschrieben zu werden brauchte. Bevor es jedoch unterzeichnet werden sollte, fragte Mohammed "Sad ibn Muad", den Führer der Banu Aus und "Sad ibn Ubada", den Führer der Banu Khazradj, um Rat. "Sad ibn Muad" sprach sich entschieden dagegen aus, den Ghatafan auch nur eine einzige Dattel anzubieten. Stattdessen wollte er gegen sie kämpfen, bis Gott sich zwischen ihnen entschied. Deshalb wurde die Urkunde vernichtet. So dauerte die Belagerung weiter an, ohne dass es zu einem regelrechten Kampf kam.

Lediglich einmal legten einige Ritter der Quraisch ihre Rüstungen an, ritten zum Lager der verbündeten Banu Kinana7 und riefen sie zum Kampf gegen die Moslems auf. Gemeinsam ritten sie zum Graben und überwanden ihn an einer engen Stelle. Sogleich machte sich der Schwiegersohn Mohammeds, "Ali ibn Abu Talib" (Ali), mit einigen Moslems auf, um die Reiter der Quraisch wieder aus Medina zu vertreiben. Aber die Ritter der Quraisch ritten den Moslems wütend entgegen. Unter ihnen tat sich besonders "Amr ibn Abdwudd" hervor. Als er mit seinen Reitern vor den Muslimen anhielt, entwickelte sich zwischen Amr und Ali folgendes Zwiegespräch:

Amr: "Wer ist zum Zweikampf bereit?"
Ali meldete sich und antwortete ihm: "Amr, du hast einmal geschworen, du würdest, wenn dich ein Quraischit vor die Wahl zwischen zwei Dingen stellt, eines davon annehmen?"
Amr: "Richtig".
Ali: "So fordere ich dich denn auf, an Gott, an seinen Propheten und an den Islam zu glauben."
Amr: "Das brauche ich nicht."
Ali: "So fordere ich dich auf, abzusteigen und zu kämpfen."
Amr: "Weshalb, Sohn meines Bruders? Wahrlich, ich möchte dich nicht töten."
Ali: "Aber ich will dich töten."

7Die Banu Kinana waren zu Mohammeds Zeiten ein arabischer Stammesverband in der Umgebung Mekkas, dem auch der Hauptstamm Mekkas, die Quraisch (diesem Stamm gehörte Mohammed an), zählten.

Diese Worte Ali's machten Amr wütend und er stürzte sich vom Pferd, zerhieb seinem Pferd die Beine und schlug ihm auf den Kopf. Dann trat er Ali entgegen. Sie begannen zu kämpfen und umkreisten dabei einander. Schließlich tötete Ali Amr und die anderen Ritter der Quraisch flohen Hals über Kopf wieder über den Graben.

Nun schreibt Ibn Ishaq in der Prophetenbiographie, dass Mohammed und seine Gefährten weiter in der Angst verharrten, weil die Feinde sie weiterhin bedrängten. Eines Tages aber kam "Nuaim ibn Masud" vom arabischen Stamm der Banu Ghatafan zu Mohammed und sagte zu Mohammed:

"O Gesandter Gottes. Ich habe den Islam angenommen, doch meine Leute wissen nichts davon. Befehle (du) mir nun, was du willst."

Wie bereits beschrieben, hatte Mohammed bereits einmal versucht, Zwietracht unter seinen Feinden zu verbreiten, indem er zwei Stämme der Ghatafan durch die Bestechung mit einem Teil der Dattelernte, zum Rückzug zu bewegen versuchte. Daran hatte ihn aber der Führer der Banu Aus, "Sad ibn Muad", gehindert, der sich gegen diesen Bestechungsversuch aussprach. Nun bekannte sich ein Führer der Banu Ghatafan freiwillig zum Islam und wartete auf Mohammeds Befehle. Mohammed erkannte natürlich sofort die Vorteile, die sich aus dieser Situation ergaben und er sprach zu "Nuaim ibn Masud":

"Du bist nur ein einziger Mann unter uns. So gehe und versuche Zwietracht unter den Gegners zu säen, so gut du kannst. Krieg ist nun einmal Betrug."

Nun begab sich "Nuaim ibn Masud" zum jüdischen Stamm der Banu Quraiza, mit denen er einst oft zusammengesessen und gezecht hatte, bekundete ihnen seine Zuneigung und lobte ihre gemeinsame Freundschaft, worauf die Banu Quraiza ihm antworteten, dass sie ihm vertrauen würden. Dann fuhr Naim fort:

"Die Quraisch und die Ghatafan sind nicht in derselben Lage wie ihr. Eure Heimat ist Medina. Hier habt ihr euren Besitz, eure Kinder und eure Frauen. Ihr könnt Medina nicht irgendwohin verlassen. Die Quraisch und Ghatafan sind gekommen, um Muhammed und seine Gefährten zu bekämpfen und ihr habt ihnen gegen Muhammed geholfen. Dies ist nicht ihr Land, sie haben ihren Besitz und ihre Frauen nicht hier und sind deshalb nicht in der gleichen Lage wie ihr. Sobald sie eine Gelegenheit sehen (zu kämpfen), werden sie sie nutzen. Kommt es aber nicht dazu, werden sie in ihre Heimat zurückkehren und euch mit Muhammed allein lassen, gegen den ihr dann aber machtlos seid. Kämpft deshalb nicht auf ihrer Seite, solange ihr nicht einige Adlige von ihnen als Geiseln habt, die in euren Händen als Sicherheit dafür bleiben, bis ihr Muhammed vernichtet habt."

Die Juden vom Stamme der Banu Quraiza bedankten sich bei "Nuaim ibn Masud" für den vorzüglich erteilten Rat. Dann ging "Nuaim ibn Masud" zu den Quraisch und sprach zu ihrem Führer Abu Sufyan und seinen Leuten:

"Ihr wißt, wie sehr ich euch zugetan bin und was mich von Mohammed trennt. Nun habe ich etwas erfahren, daß ich glaube euch mitteilen zu müssen, um euch zu warnen. Behaltet es aber für euch."

Nachdem ihm die Quraisch zugesichert hatten, über diese Mitteilung Stillschweigen zu bewahren, fuhr "Nuaim ibn Masud" fort:

"Wißt, dass die Juden inzwischen ihre Gegnerschaft zu Muhammad bereut und ihm die folgende Botschaft haben zukommen lassen: "Wir bereuen was wir getan haben. Möchtest du, dass wir für dich aus dem Stamme der Quraisch und Ghatafan einige vornehme Männer ergreifen und sie dir übergeben, damit du ihnen die Köpfe abschlagen kannst und wir dann gemeinsam gegen die übrigen ziehen, bis wir sie vernichtet haben?" Muhammad hatte ihnen darauf eine zustimmende Antwort erteilt. Wenn euch die Juden nun um die Stellung von Bürgen bitten, übergebt ihnen nicht einen einzigen Mann."

"Nuaim ibn Masud" führte diese Intrige gegen die Banu Quraiza (jüdisch) und die Quraisch (arabisch), die nichts davon wussten, dass er sich mittlerweile zum Islam bekannte, offensichtlich auf Anraten Mohammeds durch, um unter ihnen ein Gefühl des Misstrauens und der Zwietracht zu verbreiten. Bemerkenswert ist dabei auch die als selbstverständlich erwähnte Aussage, Mohammed könnte den Adligen der Quraisch und Ghatafan die Köpfe abschlagen lassen. Würde man so etwas auch von Jesus und Buddha erwarten? Ich denke nicht.

Schließlich ging "Nuaim ibn Masud" noch zu den Männern seines eigenen Stammes, den Ghatafan und bat auch sie, seine Informationen vertraulich zu behandeln. Dann erzählte auch er ihnen das gleiche, was er zuvor den Quraisch erzählt hatte und er warnte sie ebenso davor, den Banu Quraiza adlige Männer der Ghatafan als Bürgen zur Verfügung zu stellen.

In der Nacht zum Sabbat schickten Abu Sufyan (Quraisch) und die Ghatafan einige Männer als Boten zu den Banu Quraiza und teilten ihnen mit, dass sie keine feste Wohnstatt hatten und dass ihnen die Pferde und Kamele verendeten. Deshalb hatten sie sich zum Kampf entschlossen, um sich ein für alle mal Mohammeds zu entledigen. Da der Sabbat aber für die Juden ein heiliger Tag ist, weigerten sie sich an diesem Tag zu kämpfen. Ausserdem wollten sie nicht gegen Mohammed kämpfen, ohne dass die Quraisch und die Banu Ghatafan ihnen Bürgen zur Sicherheit stellten, bis Mohammed vernichtet war, denn sie befürchteten, dass die Quraisch und die Ghatafan schnellstens nach Hause eilen würden, falls der Kampf zu ihren Ungunsten verlaufen würde. Dann wären sie nämlich schutzlos Mohammed ausgeliefert, gegen den sie allein nichts ausrichten konnten.

Als die Boten der Quraisch und die Ghatafan mit der Erklärung der Banu Quraiza zurückkamen, sprachen sie:

"Nuaim ibn Masud hatte wahrlich recht. Laßt uns die Banu Quraiza benachrichtigen, dass wir ihnen keinen einzigen Mann als Geisel übergeben werden und dass sie, wenn sie kämpfen wollen, dies tun sollen."

Nachdem die Banu Quraiza die Antwort der beiden Stämme erhalten hatten, sprachen sie:

"Nuaim ibn Masud hat die Wahrheit gespochen. Sie wollen nichts als kämpfen und wenn sie eine Gelegenheit sehen, werden sie sie ergreifen. Geht es aber anders aus, machen sie sich sofort auf den Heimweg und lassen uns hier mit Muhammad allein."

Erneut ließen die Banu Quraiza den Quraisch und Banu Ghatafan ausrichten, sie würden sich nur an den Kämpfen beteiligen, falls diese ihnen Bürgen zur Sicherheit stellen würden. Dies aber lehnten die beiden Stämme weiterhin ab. Die Zwietracht die "Nuaim ibn Masud" unter den Feinden Mohammeds gesät hatte, hatte seine Wirkung also nicht verfehlt. Da die Quraisch im Februar des Jahres 627 von Mekka nach Medina aufgebrochen waren, wehte in der Nacht ein eisiger starker Sturm, der die Kessel der Quraisch umwehte und ihre Zelte davonfliegen ließ. Am nächsten Morgen wandte sich Abu Sufyan, der Führer der Quraisch, an seine Männer und sprach zu ihnen:

"Männer von Quraisch! Wir sind hier nicht an einer festen Wohnstätte. Unsere Pferde und Kamele gehen uns ein und die Banu Quraiza haben ihr Wort gebrochen. Schlimmes haben wir von ihnen erfahren. Auch seht ihr den heftigen Sturm, der uns keinen Kochkessel, kein Feuer und kein Zelt mehr läßt. Macht euch auf, ich ziehe ab!"

Nachdem die Banu Ghatafan vom Aufbruch der Quraisch hörten, machten auch sie sich eilends auf den Rückweg in ihre Heimat. Darauf verließen auch Mohammed und die Muslime den Graben, kehrten in die Stadt zurück und legten die Waffen ab. Somit ging der Grabenkrieg, einerseits durch die Witterung, anderseits aber auch durch eine Kriegslist Mohammeds, der es durch den zum Islam bekehrten Ghatafan "Nuaim ibn Masud" geschafft hatte, Zwietracht unter seinen Feinden zu streuen, relativ glimpflich aus. Für die Banu Quraiza sollte der Grabenkrieg allerdings ein bitteres Nachspiel haben, denn Mohammed ließ alle Männer der Banu Quraiza ermorden und versklavte ihre Frauen und Kinder. Dies geschah, weil Mohammed der Meinung war, die Banu Quraiza hätten gegen den "Vertrag von Medina" verstoßen, der sie zur Unterstützung Mohammeds verpflichtete. Stattdessen seien sie ihm in den Rücken gefallen. Dafür wollte er sich an ihnen rächen.

Die Banu Quraiza sollen der Darstellung des englischen Islamwissenschaftlers William Montgomery Watts (1909 - 2006) zufolge exekutiert worden sein, weil sie sich durch ihr Verhalten in der Grabenschlacht des Verrats gegenüber der medinensischen Gemeinschaft schuldig gemacht hätten. Mohammed sei nicht bereit gewesen, solches Verhalten zu tolerieren und beschloss diese Schwachstelle in der Oase zu entfernen. (Quelle: Mohammed) Ibn Ishaq verschweigt in der Prophetenbiographie allerdings, dass Mohammed zuvor bereits mehrfach gegen den Vetrag verstieß und dass die Banu Quraiza nicht nur deshalb sich nicht mehr unbedingt an diesen Vetrag gebunden fühlten. Die Zwietracht, die Mohammed unter den feindlichen Stämmen verbreitete, zeugen einerseits von einer geschickten kriegerischen List, aber auch davon, dass Mohammed auch vor Unehrlichkeit nicht zurückschreckte. Er zeigte wieder einmal das Gesicht eines Feldherrn, anstatt das Gesicht eines Religionsgründers, dem alle Mittel recht waren, seine Position zu behaupten.

Quelle: "Das Leben des Proheten" von Ibn Ishaq
 
Die Hinrichtung der Banu Quraiza

In der Zeit des Mittagsgebets kam der Erzengel Gabriel zu Mohammed und fragte ihn, ob er die Waffen schon niedergelegt hatte. Als Mohammed dies bejahte, sagte Gabriel, dass die Engel dies noch nicht getan hätten. Der Erzengel Gabriel selber kam soeben von der Verfolgung der Feinde zurück. Mir scheint, die Engel müssen sehr rachsüchtig sein, wenn sie sogar noch die Feinde verfolgen. Schließlich sagte Gabriel zu Mohammed, Gott befiehlt dir, gegen die jüdischen "Banu Quraiza" zu ziehen. Sofort ordnete Mohammed allen Muslimen an, sich bei den Banu Quraiza einzufinden. Als Mohammed sich den Häusern der Banu Quraiza näherte, rief er:

"Ihr Brüder der Affen! Hat Gott euch jemals erniedrigt und eine Rache über euch gesandt?"

Diese Aussage verdeutlicht, mit welchen Augen Mohammed die Juden betrachtete. Für ihn waren sie "Brüder der Affen". Er selber entzog sich der Verantwortung, indem er das, was nun geschehen sollte, als eine göttliche Entscheidung, die ihm der Erzengel Gabriel offenbart hatte, ausgab. Nun belagerten die Moslems die Banu Quraiza 25 Tage lang. Als "Kab ibn Asad", dem Führer der Banu Quraiza, bewusst wurde, dass Mohammed die Belagerung der Banu Quraiza nicht aufheben würde, bevor er sie "vernichtet hatte," stellte er sein Volk vor drei Alternativen:

  1. "Entweder wir folgen und glauben diesem Mann (Mohammed). Es ist wahrlich deutlich geworden, daß er ein gesandter Prophet ist und das er es ist, den ihr in eurer Schrift vorausgesagt findet. Dann werden euer Leben, euer Besitz, eure Kinder und eure Frauen sicher sein."

  2. "Wenn ihr diesen Vorschlag nicht annehmt, so mache ich euch einen zweiten, nämlich, daß wir unsere Frauen und Kinder töten und dann unbelastet mit gezücktem Schwert gegen Muhammad und seine Gefährten ziehen. Gehen wir zugrunde, so lassen wir keine Nachkommenschaft zurück, um die wir uns sorgen müßten. Siegen wir aber, so werden wir andere Frauen und Kinder haben."

  3. "Wenn ihr auch dieses ablehnt, so schlage ich euch als letztes folgendes vor: Heute Nacht ist die Nacht zum Sabbat und Muhammad und seine Gefährten werden sich wahrscheinlich vor uns sicher fühlen. Steigt deshalb hinunter. Vielleicht können wir ihn und seine Leute überraschen."

Nun also mussten die Banu Quraiza sich entscheiden. Es war ihnen klar, dass es Mohammed darum ging, sie zu vernichten. Schließlich sprach er selber davon, dass Gott sich an ihnen rächen wollte. Da sie das Gesetz der Thora8 nicht aufgeben wollten, schied die erste Möglichkeit aus. Da sie auch nicht bereit waren, ihre Frauen und Kinder zu töten, schied auch die zweite Möglichkeit aus. Da noch kein Jude vor ihnen den Sabbat in der Weise geschändet hatte, wollten sie dieses auch nicht tun. Schließlich ließen sie Mohammed durch einen Boten die Bitte überbringen, er möge ihnen "Abu Lubaba", einen Bruder des arabischen Stammes der "Banu Auf" (einem Unterstamm der Khazradj (Chazradsch)) schicken, damit sie sich mit ihm über ihre Lage beraten konnten.

8Die Thora (Tora) ist der wichtigste Teil der hebräischen (jüdischen) Bibel. Sie umfasst insgesamt 613 Gebote.

Als "Abu Lubaba" bei den Banu Quraiza eintraf, sah er, wie sehr die Frauen und Kinder weinten. Dies erweckte sein Mitleid. Dann fragten die Männer der Banu Quraiza ihn, ob sie sich Mohammed ergeben sollten. "Ja", antwortete er und strich dabei mit seinem Zeigefinger über seinen Hals, um damit anzudeuten, dass Mohammed sie "niedermetzeln" würde. (Wieso sollten sie sich dann ergeben?) Da "Abu Lubaba" sein Verhalten anschließend als treulos gegenüber Gott und seinem Gesandten empfand, kehrte er nicht zu Mohammed zurück, sondern band sich in der Mosche an einer Säule fest. Dort wollte er so lange verharren, bis Gott ihm seine Schuld vergeben würde. Darum wartete Mohammed vergeblich auf die Rückkehr "Abu Lubaba's". Mit anderen Worten, "Abu Lubaba's" Erscheinen war für die Banu Quraiza nicht besonders hilfreich. Er hatte ihnen lediglich von Mohammeds vermeintlichen Absichten erzählt und war dann vor seiner eigenen Aufrichtigkeit erschrocken in die Moschee gefüchtet. Oder sollte man sein Verhalten als einen Versuch bewerten, Mohammed milde zu stimmen?

Als Mohammed schließlich davon erfuhr, dass "Abu Lubaba" sich in der Moschee angebunden hatte, sprach er:

"Wäre er zu mir gekommen, hätte ich für ihn um Vergebung gebeten. Jetzt aber werde ich ihn nicht aus seiner Lage befreien, bevor ihm Gott nicht verziehen hat."

Die Vergebung "Abu Lubaba's" wurde Mohammed in der Zeit der Morgendämmerung des nächsten Tages offenbart. Auf dem Weg zum Morgengebet befreite ihn Mohammed schließlich von seinen Fesseln. Am selben Morgen unterwarfen sich auch die Banu Quraiza dem Urteil Mohammeds. Somit fanden im Grabenkrieg lediglich sechs Moslems und zwei "Ungläubige" den Tod.

In dieser Situation wandten sich die Männer vom arabischen Stamm der "Banu Aus" an Mohammed, um sich für die "Banu Quraiza", die sie als ihre Verbündeten betrachteten, einzusetzen. Dabei erinnerten sich die Banu Aus offensichtlich an die Vertreibung des jüdischen Stammes der Qainuqa, einem Verbündeten Stamm des arabischen Stammes der Khazradj, aus Medina. Die Entscheidung, wie mit den Qainuqa verfahren werden soll, hatte Mohammed, laut Ibn Ishaq, seinerzeit dem Führer der Khazradj, "Abdallah ibn Ubay", überlassen. Hierauf antwortete Mohammed den Banu Aus:

"Seid ihr damit zufrieden, dass einer von euch (von den Banu Aus) das Urteil über sie (die Banu Quraiza) fällt?"

Die Männer vom Stamme der Banu Aus waren damit einverstanden. Damit hatte Mohammed "Sad ibn Muadh", den Anführer der Banu Aus, der zum Islam konvertiert war, zum Richter über das Schicksal der Banu Quraiza bestimmt. Da "Sad ibn Muadh" bei der Grabenschlacht von einem Pfeil getroffen wurde, wurde er immer noch, wie andere Verwundete der Grabenschlacht, in einem Zelt am Gebetsplatz von Medina behandelt. Deshalb gingen seine Stammesgenossen dorthin, hoben ihn auf einen Esel und begleiteten ihn auf dem Weg zu Mohammed. Unterwegs baten ihn seine Stammesgenossen:

"Abu (Vater) Amr, laß Milde mit deinen Verbündeten walten, denn eben deswegen hat dich der Prophet mit dieser Entscheidung beauftragt."

"Sad ibn Muadh" fühlte sich nicht davon berührt, wenn seine Stammesangehörigen seine Entscheidung tadelten, denn er fällte sie als gläubiger Moslem im Sinne Gottes. Hatte die Religion sein Herz verhärtet? Als sie schließlich beim Propheten anlangten, fragte er seine Stammesangehörigen, ob sie sich bei Gott verflichteten würden, seine Entscheidung zu akzeptieren? Nachdem sie ihm dies versprochen hatten, sagte er:

"So entscheide ich, daß die Männer getötet und die Frauen und Kinder gefangen genommen werden und ihr Besitz aufgeteilt wird.

Nachdem die Banu Quraiza sich ergeben hatten, wurden sie von Mohammed in einem Gehöft eingesperrt. Dann begab er sich zum Marktplatz von Medina und befahl einige Gräben auszuheben. Als dies geschehen war, wurden die Männer der Banu Quraiza, insgesamt waren es 500 bis 700 Männer, nach anderen Angaben sollen es 700 bis 900 Männer gewesen sein, in kleinen Gruppen zum Marktplatz geführt und Gruppe für Gruppe in den Gräben enthauptet. Anschließend verteilte Mohammed den Besitz der Banu Quraisch unter den Muslimen. Jeder Reiter bekam drei Fünftel der Beute, zwei Fünftel für das Pferd und ein Fünftel für den Reiter. Jeder Unberittene bekam ein Fünftel. Mohammed selber behielt ebenfalls ein Fünftel der Beute ein. Da zur Beute der Banu Quraiza auch 36 Pferde gehörten, erhielt Mohammed 7 Pferde. Diese Aufteilung der Beute wurde auch bei den folgenden Feldzügen beibehalten.

Die gefangenen Frauen und Kinder, die Mohammed aus der Beute erhielt, ließ er durch einen Helfer in der saudi-arabischen Provinz Nadjd (Nadschd) verkaufen und tauschte sie anschließend gegen Pferde und Waffen ein. Eine der gefangenen Frauen, die hübsche "Raihana bint Amr", behielt Mohammed für sich. Raihana's Mann und Vater befand sich ebenfalls unter den Hingerichteten. Nach Angaben Ibn Ishaqs weigerte sich Raihana zunächst, Mohammed zu heiraten und den islamischen Glauben anzunehmen. Lieber wollte sie Sklavin bleiben und an ihrem jüdischen Glauben festhalten. Eines Tages jedoch soll sie sich zum Islam bekehrt haben. Ibn Ishaq schreibt, dass Raihana in "seinem Besitz" blieb, bis erstarb. Andere Überlieferungen besagen, daß Raihana entweder bis zu ihrem Tode eine nicht freigelassene Konkubine9 Mohammeds war oder das Mohammed ihr die Freiheit schenkte und sie heiratete. Einem weiteren Bericht zufolge soll Mohammed sie verstoßen haben. (Quelle: Raihana)

9unter einem Konkubinat versteht man sexuelle Beziehung zwischen einem Mann und seiner Sklavin

Mir erscheint der Versuch Ibn Ishaqs, die Verantwortung für die Enthauptung der 500 bis 700 jüdischen Männer der Banu Quraiza, "Sad ibn Muadh" anzulasten, als sehr unglaubwürdig. Er erscheint mir fast so unglaubwürdig, wie die Schilderung Ibn Ishaq's, Mohammed hätte den Auftrag, die jüdischen Banu Quraiza zu verfolgen, vom Erzengel Gabriel empfangen. Mohammed war es, der seine Männern aufforderte, die Banu Quraiza zu belagern. Der Versuch, die Verantwortung für die Enthauptung dem Anführer der Banu Aus, "Sad ibn Muadh", anzulasten, erscheint mir deshalb so unglaubwürdig, weil die Banu Aus normalerweise, ein großes Interesse daran gehabt haben müssten, die Banu Quraiza, die sie als ihre Verbündeten betrachteten, vor jeglichem Schaden zu bewahren. Würden sie sich nämlich dafür einsetzen, die Banu Quraiza zu töten, so würden sie sich damit selber des Beistandes ihres Verbündeten berauben, den sie im Falle einer kriegerischen Auseinandersetzung dringend benötigten. Sie würden sich damit also nur selber Schaden zufügen. Und selbst, wenn Mohammed dem Anführer der Banu Aus, "Sad ibn Muadh", die Entscheidung über das Schicksal der Banu Quraiza überließ, so hätte es sicherlich in Mohammeds Macht gestanden, die Entscheidung "Sad ibn Muadh's" zu revidieren. Man darf also davon ausgehen, dass die Entscheidung "Sad ibn Muadh's" im Sinne Mohammed's war.

Ich habe das Gefühl, dass Mohammed von vornherein entschlossen war, sich für den vermeintlichen Vetragsbruch der Banu Quraiza, der darin bestand, dass sie den „Gottesfeind“ Huyayy ibn Akhtab, vom jüdischen Stamme der Banu Nadir, aufnehmen wollten, zu rächen und sich ihrer zu entledigen. Dabei läßt Ibn Ishaq außer acht, dass Mohammed selber den "Vertrag von Medina", der die gegenseitige Hilfe der medimensischen Stämme im Falle eines Angriffes sichern sollte, durch die Vertreibung der jüdischen Stämme Banu Qainuqa und Banu Nadir, bereits mehrfach gebrochen hatte. Ferner wird Mohammeds eigene Zusammenarbeit mit dem Feind, in dem er einerseits den arabischen Stamm der Banu Ghatafan mit einem Teil der Dattelernte zu bestechen versuchte und indem er andererseits mit dem zum Islam konvertierten Führer der Banu Ghatafan, "Nuaim ibn Masud", der mit der Zustimmung oder gar Anweisung Mohammeds, Zwietracht unter den feindlichen Stämmen verbreitete, zusammenarbeitete. Es sollte auch nicht unerwähnt bleiben, dass Mohammed sich sowohl am persönlichen Besitz der Banu Quraiza, als auch am Verkauf ihrer Frauen und Kinder bereicherte.

Quelle: Ibn Ishaq - Das Leben des Propheten
 
Wie erklären sich die Unterschiede in der christlichen und islamischen Religion?

Ich habe mir gerade einige Gedanken darüber gemacht, warum die christliche und die islamische Religion so unterschiedlich sind und warum die eigentlich toleranten Ideen Jesus' den Islam so wenig beinflusst haben. Es würde mich interessieren, wie ihr darüber denkt.

Es kommt mir immer wieder in den Sinn, die Situation Mohammeds mit Jesus zu vergleichen, der ja bereits mehr als 600 Jahre vor Mohammed lebte. Ich frage mich, warum die arabische Kultur so wenig durch die christliche Kultur beeinflusst wurde? Hätte Jesus jemals daran gedacht, Feldzüge zu führen und gefangene Frauen und Kinder als Sklaven zu verkaufen? Ich glaube nicht, dass Jesus jemals an derartiges gedacht hätte. Wie kommt es dann, dass das Verhalten Jesus' und Mohammed's so unterschiedlich ausfiel, obwohl sie beide auf der arabischen Halbinsel nicht eimal 1250 km voneinander entfernt lebten? Ich kann es mir eigentlich nur damit erklären, dass die Menschen in der damaligen Zeit noch sehr isoliert voneinder lebten. Trotz der mehr als 600 Jahre, die seit dem Tod Jesus' vergangen waren, hatten die arabischen Beduinenstämme wahrscheinlich bisher wenig von der christlichen Religion und Kultur gehört.

Zwar gab es in der Gegend von Mekka und Medina einzelne jüdische und christliche Stämme, aber bisher hatten die arabischen Beduinenstämme sich wahrscheinlich nicht näher mit dem Christentum und Judentum beschäftigt. Dies erkennt man auch an der Reaktion einiger jüdischer Spötter, die Mohammed vorwarfen, er hätte einige Ideen des Korans dem jüdischen Tanach, der heiligen Schrift des Judentums, entnommen, ohne ihn verstanden zu haben. Obwohl die Mekkaner mit ihren Kamelkarawanen weite Strecken zurücklegten, u.a. bis nach Syrien, behielten sie offensichtlich ihre archaische Lebensweise bei, die ihr Leben über Jahrhunderte prägte, ohne durch andere Kulturen beeinflusst worden zu sein. Aus diesen Gründen ist vermutlich auch so wenig von dem friedliebenden Ansichten Jesus' in die arabische Kultur eingeflossen, obwohl Jesus bereits 600 Jahre vor Mohammed lebte.
 
Wie erklären sich die Unterschiede in der christlichen und islamischen Religion?

Ich habe mir gerade einige Gedanken darüber gemacht, warum die christliche und die islamische Religion so unterschiedlich sind und warum die eigentlich toleranten Ideen Jesus' den Islam so wenig beinflusst haben. Es würde mich interessieren, wie ihr darüber denkt.

Es kommt mir immer wieder in den Sinn, die Situation Mohammeds mit Jesus zu vergleichen, der ja bereits mehr als 600 Jahre vor Mohammed lebte. Ich frage mich, warum die arabische Kultur so wenig durch die christliche Kultur beeinflusst wurde? Hätte Jesus jemals daran gedacht, Feldzüge zu führen und gefangene Frauen und Kinder als Sklaven zu verkaufen? Ich glaube nicht, dass Jesus jemals an derartiges gedacht hätte. Wie kommt es dann, dass das Verhalten Jesus' und Mohammed's so unterschiedlich ausfiel, obwohl sie beide auf der arabischen Halbinsel nicht eimal 1250 km voneinander entfernt lebten? Ich kann es mir eigentlich nur damit erklären, dass die Menschen in der damaligen Zeit noch sehr isoliert voneinder lebten. Trotz der mehr als 600 Jahre, die seit dem Tod Jesus' vergangen waren, hatten die arabischen Beduinenstämme wahrscheinlich bisher wenig von der christlichen Religion und Kultur gehört.

Zwar gab es in der Gegend von Mekka und Medina einzelne jüdische und christliche Stämme, aber bisher hatten die arabischen Beduinenstämme sich wahrscheinlich nicht näher mit dem Christentum und Judentum beschäftigt. Dies erkennt man auch an der Reaktion einiger jüdischer Spötter, die Mohammed vorwarfen, er hätte einige Ideen des Korans dem jüdischen Tanach, der heiligen Schrift des Judentums, entnommen, ohne ihn verstanden zu haben. Obwohl die Mekkaner mit ihren Kamelkarawanen weite Strecken zurücklegten, u.a. bis nach Syrien, behielten sie offensichtlich ihre archaische Lebensweise bei, die ihr Leben über Jahrhunderte prägte, ohne durch andere Kulturen beeinflusst worden zu sein. Aus diesen Gründen ist vermutlich auch so wenig von dem friedliebenden Ansichten Jesus' in die arabische Kultur eingeflossen, obwohl Jesus bereits 600 Jahre vor Mohammed lebte.

Hallo,

Was ich gehört habe:

Mohammed hat die christliche Kultur wohl gekannt und es gibt auch Parallellen
zum christlichen Glauben, schon allein die 10 Gebote, die für Juden, Christen und Moslems Gültigkeit haben.

Mohammed spricht auch von den Christen, den Irregeführten. Er wurde von Gott gesandt um den christlichen Glauben, der durch verschiedentliche Abänderungen nicht lebbar wurde, richtig zu stellen.

Und das ist ja historisch erwähnt, dass Paulus, ehemals Saulus, den christlichen Glauben so hergerichtet haben soll, dass er bis heute verstandes- und gefühlsmäßig nicht lebbar ist. Ich denke z.B. an das "Die zweite Wange hinhalten, nachdem die erste bespuckt worden ist". Oder an das 6. Gebot, das den Sex nur erlaubt, wenn ein Kinderwunsch dahinter steht. Das natürlich auch in der Ehe! Oder "Wenn Dir jemand etwas stiehlt, verlange es nicht zurück, eher gib ihm noch etwas dazu!" Derlei lebensfremde Weisheiten gibt es noch mehrere. Paulus hat sie ganz einfach Christus in den Mund gelegt. Auch die Kreuzigung soll nicht der Wahrheit entsprechen. Auch eine Erfindung von Paulus, usw. usf.

Christus genießt im moslemischen Glauben als Prophet nicht nur Erwähnung sondern auch eine gewisse Verehrung, genauso wie die Jungfräulichkeit der Maria anerkannt ist. Auch sind die Moslems den Christen immer besser gesinnt gewesen als den Juden. Doch beide haben eine Ausnahmestellung, wenn die männlichen Mosleme Christinnen und Jüdinnen heiraten dürfen, jedoch keine Andersgläubigen. Die Moslemin allerdings darf nur einen Moslem heiraten.

Ich glaube, dass Paolo davon mehr erzählen kann.

lg eva07
 
Hallo,

Was ich gehört habe:

Mohammed hat die christliche Kultur wohl gekannt und es gibt auch Parallellen
zum christlichen Glauben, schon allein die 10 Gebote, die für Juden, Christen und Moslems Gültigkeit haben.

Mohammed spricht auch von den Christen, den Irregeführten. Er wurde von Gott gesandt um den christlichen Glauben, der durch verschiedentliche Abänderungen nicht lebbar wurde, richtig zu stellen.

Und das ist ja historisch erwähnt, dass Paulus, ehemals Saulus, den christlichen Glauben so hergerichtet haben soll, dass er bis heute verstandes- und gefühlsmäßig nicht lebbar ist. Ich denke z.B. an das "Die zweite Wange hinhalten, nachdem die erste bespuckt worden ist". Oder an das 6. Gebot, das den Sex nur erlaubt, wenn ein Kinderwunsch dahinter steht. Das natürlich auch in der Ehe! Oder "Wenn Dir jemand etwas stiehlt, verlange es nicht zurück, eher gib ihm noch etwas dazu!" Derlei lebensfremde Weisheiten gibt es noch mehrere. Paulus hat sie ganz einfach Christus in den Mund gelegt. Auch die Kreuzigung soll nicht der Wahrheit entsprechen. Auch eine Erfindung von Paulus, usw. usf.

Christus genießt im moslemischen Glauben als Prophet nicht nur Erwähnung sondern auch eine gewisse Verehrung, genauso wie die Jungfräulichkeit der Maria anerkannt ist. Auch sind die Moslems den Christen immer besser gesinnt gewesen als den Juden. Doch beide haben eine Ausnahmestellung, wenn die männlichen Mosleme Christinnen und Jüdinnen heiraten dürfen, jedoch keine Andersgläubigen. Die Moslemin allerdings darf nur einen Moslem heiraten.

Ich glaube, dass Paolo davon mehr erzählen kann.

lg eva07

Eva, ich bin da mit dir, wie zu erwarten, nicht einer Meinung. Mir ging es bei meiner Frage in erster Linie darum, zu verstehen, warum der friedliebende Ansatz, den Jesus weitestgehend verfolgte, von den Moslems nicht aufgenommen und weiter verfolgt wurde. Warum also ist der Islam so gewalttätig, wo Jesus doch versucht hat, einen gewaltfreien Ansatz vorzuleben. Er ist sogar soweit gegangen ihn selber zu praktizieren, indem er sich nicht gegen die Kreuzigung auflehnte, sondern indem er genau das praktizierte, was auch bei Paulus zum Ausdruck kommt. (Wenn dir einer auf die rechte Wange schlägt, dann halte ihm auch die linke Wange hin.)

Ich glaube, dieser Ansatz ist keineswegs so lebensfremd, wie es dir scheint. Mir hat in diesem Zusammenhang z.B. das Buch "Das Reich Gottes ist inwendig in euch" von Leo Tolstoj gefallen, indem er sagt, dass alle vermeintlichen Fortschritte, die durch gewalttätige Revolutionen entstanden sind, eigentlich keinen wirklichen Fortschritt gebracht haben, weil sie alle ebenfalls wieder in der Gewalt endeten, da die Menschen den Frieden in sich selber nicht verwirklicht hatten. Weiter sagte Tolstoi, dass allein die friedlichen Revolutionen, also die Revolutionen, die aus innerer Überzeugung (im Geiste Christi) friedlich durchgeführt wurden, wirklichen Fortschritt brachten.

Und da bin ich gleich beim nächsten Punkt. Du hälst das 6. Gebot für lebensfremd. Dem kann ich ebenfalls nicht zustimmen. Wenn wir die Dinge, von denen du meinst, dass sie lebensfremd sind, nicht verinnerlichen, dann wird niemals in uns Frieden einkehren und dann wird alles, was wir nach außen tragen immer den Charakter der Unzufriedenheit, wenn nicht sogar des Hasses, in sich tragen. Ich weiß, dass die Forderung Paulus sehr hochgesteckte Ziele sind. Aber es sind genau diese Ziele, die uns die Seligkeit schenken, nach der sich alle Menschen sehnen. Nicht umsonst wird von den Mönchen (Heiligen) die Armut und die Gewaltlosigkeit als ein hohes Ziel gepriesen. Wenn wir Schwierigkeiten haben, diese Dige zu realisieren, dann liegt das in erster Linie daran, dass wir uns genau die entgegengesetzten Ziele zu eigen gemacht haben und nicht bereit sind, davon abzulassen. Das heißt aber nicht, dass die Ziele die Paulus anstrebte, verkehrt waren.

In dem einen oder anderen Punkt müsste man natürlich überlegen, wie sie entstanden sind. Ich denke dabei z.B. an die jungfräuliche Geburt Christi. Aber mir ist momentan nicht bekannt, welche Meinung Paulus in diesem Punkt vertreten hat. Ich selber bin übrigens ein großer Bewunderer Paulus und denke, dass seine Ideen, ebenso wie die Ideen Jesus, sich nicht sehr von der yogischen Philosophie unterscheiden. In meinen Augen beschritten beide eigentlich einen yogischen Weg. Aber nun bin ich ganz von der Frage abgekommen, warum bei den Moslems so viel Gewalt im Spiel war (ist), nachdem Jesus versucht hatte, die Liebe und Gewaltfreiheit in den Mittelpunkt seiner Religion zu stellen.
 
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Islamverbände verweigern Zusammenarbeit mit Wissenschaftler vom Lehrstuhl für islamische Theologie der Universität Münster.

Der Wissenschaftler Professor Muhammad Sven Kalisch, ein islamischer Konvertit, sollte eigentlich Lehrer für den islamischen Religionsunterricht ausbilden. Nun aber weigern die Islamverbände die Zusammenarbeit, weil sie mit dem Hochschullehrer einige Differenzen haben, denn der Hochschullehrer bezweifelt die Existenz des Propheten Mohammed und den Koran als Wort Gottes. Was aber kann ein Wissenschaftler anderes machen, als sich an wissenschaftlichen Fakten zu orientieren. Jeder, der mit der Forschung vertraut ist, weiß, dass die Existenz Mohammeds aus Sicht der Forschung keineswegs erwiesen ist. Und über die Aussage, dass der Koran dem Wort Gottes entspricht, kann jeder halbwegs vernünftige Mensch ohnehin nur den Kopf schütteln. Worum geht es den Islamverbänden also? Es geht ihnen um nichts anderes als die Menschen mit ihrer doktrinären und mittelalterlichen Vorstellung des Islams zu manipulieren. Geht es dabei um Religion? Ja, es geht dabei natürlich um Religion, aber es geht ihnen dabei ebenso um Politik, um Politik vielleicht sogar noch mehr als um Religion. Welche Toleranz der Islam selber an den Tag legt, kann man daran erkennen, dass die türkischen Behörden selbst in Tarsus, dem Geburtsort des Apostels Paulus, keinen Neubau einer Kirche erlauben. (Quelle: Religionsfreiheit)

Quelle: Islamverbände beenden Zusammenarbeit
 
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