Das ist Unsinn, es hat überhaupt nichts mit beziehungsfähig oder -unfähig zu tun.
Es ist wichtig sich selbst gut zu kennen und zu wissen, was man mag. Klar ist im 21. Jahrhundert die Individualität größer geschrieben als noch vor 100 Jahren, wo viele Menschen auf engstem Raum zusammenleben mussten und es hauptsächlich darum ging zu überleben und die größte Not zu überstehen. Es gibt aber meines Erachtens keinen Grund diese Zeit schönzufärben oder als Ideal darzustellen, aus demselben Grund hielten damals auch mehr Ehen - weil die Leute gar keine andere Wahl hatten.
Für mich hat das alles nur nix mit Liebe oder Beziehungsfähigkeit zu tun, sondern schlicht mit einer Notwendigkeit, die damals eben viele zu Kompromissen gezwungen hat, die man heute nicht mehr eingeht, wenn man nicht muss und das ist gut so.
Letztlich ist es schön, wenn jede/r so leben kann, wie er/sie das möchte und man die Freiheit hat, das für sich wählen zu können, egal ob das nun so eng wie möglich zusammen sein und das von Anfang bis zum Ende oder eben mit etwas mehr Freiraum drumherum ist. So lange es für die Leute passt, die das gewählt haben, ist es ideal. Beziehungsunfähig ist man nur dann, wenn man niemanden in sein Herz lassen kann, aber nicht, wenn man mehr Freiraum benötigt als andere oder einfach mal gerne alleine ist. Wenn man gut mit sich alleine sein kann und im persönlichen Wohlbefinden nicht von jemand anderem abhängig ist, dann ist man eigentlich sogar besonders beziehungsfähig, immerhin kann man dann auch eine gute Beziehung mit sich führen und das ist ja nicht so unwichtig.