Das verstehe ich nicht wirklich.
Eine Sonne strahlt aber doch nicht auf Grund ihrer Aufmerksamkeit, würde ich meinen. Sondern weil sie eben strahlt. Erstmal nach allen Seiten gleich.
Na ja, ich meinte damit, dass die Sonne ihre eigenen Strahlen nicht bemerkt, wenn sie ihre Aufmerksamkeit auf etwas anderes richtet. Wenn nicht alles das existiert sich selbst beobachtet, so wie ich mich nicht selber beobachte, dann richte ich meinen Fokus auf etwas anderes und wäre ich eine Sonne, so könnte ich meine Strahlen dann gar nicht sehen.
Die Aufmerksamkeit wäre also eher eine aufseiten des Empfängers, falls überhaupt. Er mag seine Aufmerkamkeit auf die Sonne richten, aber selbst dann würden ihn die Strahlen unabhängig davon erreichen. Oder andersrum, auch wenn jemand seine Aufmerksamkeit nicht auf die Sonne richtet, aber in der Sonne ist, so wird er unabhängt davon trotzdem einen Sonnenbrand bekommen können.
Hier bin ich anderer Meinung, Aufmerksamkeit kommt von beiden Seiten also Sender der sie jemandem schenkt und Empfänger der sie wahrnimmt. Die Strahlen können ihn erreichen aber bemerken muss er sie deswegen nicht unbedingt.
Wäre also weder von Aufmerksamkeit abhängig noch von ihr steuerbar.
Das verstehe ich leider nicht, was meinst du damit?
Ich kann zB. das Licht einer Taschenlampe auf etwas richten, fokussieren, zugleich mit meiner Aufmerksamkeit, indem ich hinsehe, dann aber sehe ich sowohl das Licht der Taschenlampe als auch das, worauf ich es richte. Obwohl das Licht sozusagen von mir kommt, eben weil ich die Lampe halte. Aber ich bin mir dabei doch völlig darüber bewusst, was ich da tue, nämlich etwas zu beleuchten.
Ja, aber was ist mit den unbewussten Dingen? Nicht immer ist einem alles was man tut bewusst, viele Sachen laufen auch eher unbewusst ab, ich denke nicht, dass z.b die Sonne weiss, dass sie strahlt.
Warum also sollte die Sonne sich ihres Strahlens nicht gewahr sein können?
Gegenfrage, warum sollte es ihr bewusst sein, vielleicht "ist" sie einfach nur so?
Warum soll das denn nicht gehen? Es geht nicht, oder nur bedingt, wenn ich fokussiere, meine Aufmerksamkeit bündle, klar. Zugleich verhindert die Fokussierung aber auch die Wahnehmung einer möglichen oder existierenden Rückmeldung. Das ist dann eher einseitig, weil ich alles andere sozusagen ausblende.
Ich bleibe mal bei mir okay? Ich erlebte oft, dass die Menschen in krankhafter Selbstbeobachtung um sich selber kreisen und dabei kaum noch andere Dinge wahrnehmen. Ich finde es nicht gut, wenn man zu sehr auf sich fixiert ist und betrachte darum diese Welt ohne auf mich zu blicken, denn ich existiere nicht. Wenn ich eine Situation erlebe oder beobachte, so sehe ich alles das ganze Drumherum aber nicht mich, denn ich bin nur ein Beobachter.
Es kann daran liegen, dass mein Ego gestorben ist, weiss nicht wie das bei anderen ist, aber ich bin nicht "vorhanden".
Nützlich, wenn ich einen Pfeil abschießen will. Weniger nutzlich, wenn ich ein größeres Ganzes wahrnehmen oder erfassen möchte. Denn dann müsste meine Aufmerksamkeit erst einmal von Punkt zu Punkt springen, bis ich ein einigermaßen brauchbares Bild bekommen. In Wahrheit kommt das Bild aber sofort ganz, nur meine eigenen Filter werden es sozusagen, wenn ich über die Aufmerksamkeit gehen, auf einen kleinen Ausschnitt reduzieren, den Rest scheinbar kappen. Mein Organismus erhält, empfängt aber, unanhängig von meiner bewussten fokussierten Wahrnehmung trotzdem die Gesamtinformation. Nur ist mir das nicht bewusst.
Eben und wenn ich mich auf das Ganze kontentriere ohne auf mich zu schauen, sehe ich viel mehr, weil ich keinen Platz beanspruche in der Wahrnehmung. Ich funktioniere nicht im Rahmen normaler Parameter, aber ich kann es leider nicht besser erklären. Meine Wahrnehmungsfilter, sortieren nichts aus, und ich würde zusammenbrechen, schaute ich noch auf mich. Ich lernte mich nicht zu zentrieren um zu überleben, denn ich nehme viel zu viel wahr, ich muss mich abschotten und darf mich nicht sehen.
Nur Bündelung, Fokussierung wäre meiner Ansicht nach doch eigentlich keine Dauerzustand, würde ich meinen. Der Dauerzustand wäre eher eine diffuse Wahrnehmung, die gleichzeitig sowohl sozusagen sendet und empfängt, die deshalb aber auch zugleich sich selbst und das Außen wahrnehmen kann.
Ich verstehe dich und auch wie du es meinst, ich kann es leider aber so nicht handhaben und muss anders wahrnehmen. Meine "weltlichen" Augen sind längst erblindet, ich sehe nur noch durch mein "drittes" Auge und würde wahnsinnig, wenn ich dabei noch auf mich schaute.
Ich kann doch etwas tun, und zugleich mich als Agierenden wahrnehmen, sogar zugleich reflektieren, was ich tue, ebenso wie die Reaktionen die aus meinem Tun entstehen, das ist doch nichts eindimensional Lineares, sondern läuft auf einigen Ebene parallel, und wäre auch parallel wahrnehmbar, außer eben bei einer lediglich (zu) zielgerichteten Fokussierung. Die aber klarerweise eben zu den sprichwörtlichen Scheuklappen führt, weil sie eine Menge ausblendet, das aber trotzdem auch da ist und das auch bleibt.
Dazu muss man hier aber auch verankert sein und sich in dieser Welt sehen können, nur das kann ich leider nicht mehr. Ich bin nur ein "Schatten" in dieser Welt und kann meine Handlungen erst nachvollziehen, wenn sie getan sind, weil ich mich danach an sie erinnern kann, wenn alles gutgeht....
Ich verstehe da den Sinn der Aufmerksamkeit ehrlich gesagt nicht. Die ist da doch eher hinderlich, zumindest aus meiner Warte.
Aber vielleicht verstehe ich da was grundsätzlich verkehrt.
Ich hoffe ich konnte es dir einigermassen erklären, es ist auch nur meine Sicht, sie hat keine Allgemeingültigkeit. Wenn ich es nicht schaffe, es dir zu erklären, dann tut es mir leid, ich kann es nicht besser erklären. Oder du kannst mich gerne fragen, wenn etwas zu unklar ist.
Ich sage es mal direkt: ich besitze keine Selbstwahrnehmung.