Gegen den Wind (geschrieben)

F

Faydit

Guest
Das hier wird wohl eine Art Puzzle werden.

Ein Sammelsurium aus bereits Älterem, aber nach wie vor offensichtlich Aktuellem, ebenso wie aus neueren Texten. Eine Art Kreuz- und Quer-Schießstand. Oder so.

Lesen auf eigenes Risiko und eigene Gefahr!
 
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Am Ende der Worte


"Lass es gut sein! Sie verstehen Dich nicht! Ganz egal, was Du tust, wie sehr Du Dich bemühst, sie können, sie werden Dich nicht verstehen! Nicht wirklich!"

"Ich weiß! Schade! - Aber warum konntest Du mich dann verstehen? Mich, so viel anderes, alles? Warum konntest Du sogar Dinge verstehen, die Du eigentlich gar nicht hättest verstehen können dürfen? Was war bei Dir so anders?"

Sie schweigt, und lächelt. Dieses eine, einzigartige, unvergleichliche Lächeln, so ruhig, so still, so unergründlich und tief wie der Ozean...

(Im Grunde genommen kannte er die Antwort ohnehin seit langem. Aber immer noch erschien sie ihm für ihn selbst um einiges zu groß...)

Sie fehlte ihm! Das, was sie einmal gewesen war. Die Kommunikation mit dem, was sie jetzt war, war ungleich schwieriger - und anstrengender, wenngleich nicht ganz unmöglich. Aber zumindest war sie weniger schwierig als die Kommunikation mit anderen Menschen.

"Aber auch Dich verstand niemand, bevor wir uns trafen. Und auch ich tat mir mit einigem furchtbar schwer. Mit anderem überhaupt nicht."

"Stimmt auch wieder. Mir ging es auch oft nicht anders."

"Es sind nicht, zumindest nicht nur die Worte, nicht einmal nur die Inhalte. Sie sind für einiges wichtig, aber nicht für alles. Erst recht wenn sie, wie meistens, verdreht, fehlinterpretiert werden."

Sie lächelt. "Du weißt selbst, Du hast keine Chance. Wenn genau das fehlt, das dazu nötig ist, und das tut es leider meistens, wird es nicht funktionieren!

Sei froh, dass es wenigstens ein Mal tatsächlich funktioniert hat! Das ist sehr viel!
Aber das weißt Du ohnehin. Du kannst es natürlich gerne versuchen. Oder es lassen.

Allerdings sollte Dir bewusst sein, warum Du das tatsächlich tust, wenn Du es tun willst."

Wie entscheidet man sich, wenn das Ergebnis bereits im voraus feststeht? Oder wäre die Frage eher, wieviele Wunder kann jemand erleben?

Von blauen eher abgesehen...
 
Paradies


Ich unterhielt mich mit einem Freund über Musik, wir philosophierten ein wenig, auf einer Anhöhe, hinter uns Wald, vor uns Wiesen, Felder. Es dämmerte bereits.

Auf einmal hatte ich eine Frage im Kopf: "Wie sieht das Paradies aus?"

Und im nächsten Moment bekam ich so etwas wie eine Antwort, jedenfalls nicht von mir selbst, wenn auch in meinem Kopf stattfindend: "Das Paradies ist, wenn alle Musik, die jemals geschrieben und gespielt wurde, gleichzeitig erklingt. Und wenn das alles auch noch ganz wunderschön klingt."

Mein erster Gedanke damals: "Karl Moik und Oberkrainer auch? (Inzwischen wäre das wohl eher Helene Fischer und DSDS) Kann's ja wohl so gar nicht sein!"

(Damals, so vor fast 40 Jahren war mein musikalischer Heimatzwillingsplanet Led Zeppelin und Deep Purple)

Also beschloss ich, dem Paradies eher nicht so bald wieder dermaßen nahe zu kommen.

Dennoch, die Vision, auch wenn sie im Grunde so gar nichts besonderes gewesen sein mag, es auch damals nicht war, verfolgt mich durch mein ganzes Leben seither.

Ebenso wie eine ganz tiefe Liebe zu Musik. Die eher immer mehr als weniger wurde. Auch wenn ich mit Moik und den Oberkrainern, respektive Helene Fischer immer noch nicht viel am Hut habe. Wenn auch sonst mit ziemlich vielem querbeet.

Zum Musiker selbst hat's leider nie so ganz gereicht. Als ich Jahrzehnte später einige Zeit in einem Lokal auflegte, ergab sich daraus immerhin auch ein sehr schönes Feedback, besonders von Seiten der auch dort spielenden Livemusiker. War schön! Leider doch auf Dauer etwas anstrengend. Promillemäßig. Zu spirituell, sozusagen… Na ja.

Die Botschaft selbst zu entschlüsseln, war ja in diesem Fall nicht so schwer. Sie zu verstehen, sie zu leben, sie mit Leben zu füllen, mitunter dennoch. In aller Konsequenz ist's wohl immer noch ein "work in progress".

Also warte das Paradies noch immer auf meine Akzeptanz. Auf mein Annehmen dessen was ist.

Aber zumindest denke ich, hatte ich die Klinke schon mal in der Hand.

Manchmal. Es wartet…

Mag wer mit?
 
Die Geschichte ist zwar schon älter, aber für mich nach wie vor eine meiner Lieblingsgeschichten. Über jemanden mit Problemen...


Zweifler


Ein Mann in einer Art Garten, eigentlich ein baumbestücktes Grundstück, Olivenbäume hauptsächlich. Es ist bereits dunkel.

Es sitzt an einen der Bäume gelehnt, in Gedanken versunken, etwas abseits ein paar weitere Männer, eine Frau, einige unterhalten sich miteinander, essen etwas, die meisten sitzen stumm um die zwei Feuer, die etwas Licht und Wärme verbreiten, ebenso wie Rauch. Manchmal hustet einer.

Der Mann, der alleine im Schatten, abseits der anderen sitzt, wirkt eher unscheinbar. Nichts besonderes, könnte man meinen, wenn man ihm einfach so irgendwo auf der Straße begegnen würde.

Wenn man ihn so sieht, wie er jetzt da sitzt, unter dem Baum, den Ästen, so würde man unschwer erkennen, dass ihn etwas zu quälen scheint. Manchmal wirkt es, als ob er auf etwas zu lauschen scheint, dann hebt er etwas den Kopf, die Augen ohne Richtung in eine Art unsichtbare Ferne gerichtet. Die anderen lassen ihn in Ruhe, nur die Frau sieht manchmal leicht beunruhigt zu ihm hinüber, sie scheint ihn gut genug zu kennen, um ihn dennoch bei dem, das in ihm vorzugehen scheint, in Ruhe zu lassen.

"Wozu?"

"Warum?"

Er hat es ja versucht, ihnen, den Menschen das, was er wusste, nahezubringen, was war davon geblieben? Kunststücke, Wunder, Sensationen. Die wollte die anderen, waren gierig nach ihnen. Und jede Erzählung über sie veränderte ihren Inhalt, bis außer seltsam unverständlichen aber wundersamen Schaustücken nichts davon mehr übriggeblieben war.

Und jetzt war er hier, saß in diesem Garten, selbst langsam randvoll mit Zweifel an dem was er vor nicht allzulanger Zeit begonnen hatte.

Er war, ja was? Wütend, traurig, enttäuscht? Der Mensch, der er war, war es auf jeden Fall. Und dieser Mensch haderte mit dem, das er eben auch noch war, dem, das da auch in ihm war, wirkte, manchmal sogar Wunder wirkte, bewirkte. Zumindest erschien es anderen oft so.

Drei Jahre voll mühseliger Anstrengungen, kleiner Erfolge, von all der Zeit davor ganz zu schweigen, und jetzt? Wie sollte es weitergehen?

Sie verstanden ihn nicht, nicht einmal sie, die dort am Feuer saßen, nicht ein sie, die dort am Feuer saß, auch wenn sie doch im Vergleich zu den anderen eine durchaus wohltuend intelligente Ausnahme war. Nicht wirklich.

Er liebte sie alle, dennoch, sie dienten bestimmten Zwecken, nahmen ganz bestimmte Plätze ein, aber trotzdem, es war so mühselig, so schwierig, ihnen auch nur irgendetwas klarzumachen. Sie liebte er auch etwas anders, sie zumindest vermochte auch sein Menschenherz ein wenig zu berühren. Er sollte vorsichtig sein, sie küsste zu gut, und doch, auch ihr fehlte dieser kleine Funke, das Verständnis des Ganzen.

Niemand war da, der wie er war. Wie fühlt sich ein Sehender unter lauter Blinden?

Noch schlimmer, wie fühlt er sich, wenn alle so gerne auch blind bleiben wollten? Was erwarteten sie von ihm?

Schnelle Lösungen, kleine oder auch größere Wunder, für ihre, im Grunde genommen, eben genau durch diese, ihre eigene Blindheit erschaffenen Probleme.Sie litten an sich selbst, quälten sich selbst und sich miteinander ab, Linderung verschaffte lediglich, den eigenen Schmerz an andere ebenso weiterzugeben, wie er in ihnen selbst auch nunmal für sie unlösbar existent war.

Diese Welt war die Hölle. Für alle, und diese Hölle waren zugleich immer auch alle anderen, füreinander. Er verstand es nicht. Warum taten sie das? Sich, anderen an? Was lief schief? Was ließ sie nicht erkennen, was möglich wäre, gewesen wäre? Denn langsam begann er selbst nicht mehr daran zu glauben, dass hier irgendetwas
anders möglich wäre.

Er hatte einmal gehofft, er könnte daran etwas ändern, sogar helfen, etwas Positives bewirken, stattdessen himmelten ihn ein paar weitgehend ebenso Blinde wie der Rest als neuen Befreier, Retter an, andere hassten ihn.

Hatte er das jemals so gewollt? Sogar das schien hier nicht zu funktionieren. Warum nicht?

Das war doch auch Teil dieses so großen, anderen Ganzen, das zugleich doch in allem, das er davon kannte, in seiner Erinnerung, zugleich so ganz anders war als dieses Hier. Was wirkte hier noch, gegen das was eigentlich hätte wirken sollen?

"Halte ihnen den Spiegel vor!"

Er wusste, was die Stimme in Inneren meinte. Konnte er, vermochte er das? Es würde wehtun. Ihm selbst, davor war auch er nicht gefeit.

Und was würde es tatsächlich bringen, bewirken? Vermutlich jede Menge neuer Irrtümer, Missdeutungen, Fehlentwicklungen. Andererseits, wenn er so weitermachte wie bisher, brachte das wohl auch wenig.

Leiden, selbst, für die? Nein, das nicht, nur ihnen ihr Leid, das er andauernd sah, spürte, wahrnahm, auch wenn es ihn nicht wirklich zu berühren vermochte, noch einmal klar zeigen, zurückgeben. Und dann, nichts wie raus, weg von hier. Er stand einfach an, mit sich selbst, den anderen.

Das überstieg seine Kräfte, in dieser Form, als Mensch.

Sie kam langsam auf ihn zu, strich vorsichtig und doch so vertraut über seine Hand, sie sahen einander an. Alle anderen schliefen bereits.

"Pass auf sie auf! Sie werden sich sonst verlaufen. Und auf dich auch! Ich werde nicht mehr lange hier sein."

Sie wusste bereits, was er da zu ihr sagte. Ein wenig kannte sie ihn doch, spürte ihn. Liebe, diese so seltsam andere als die, die sie hier alle für Liebe hielten. Die auch sie selbst so lange dafür gehalten hatte. Er war anders, und sie auch, seit sie ihm begegnet war. Nicht, wie er, aber doch sehr verändert. Sie nickte nur. Wusste bei ihm nie, was sie eigentlich tun sollte, tun wollte. Er verwirrte sie. Brachte sie immer noch durcheinander. Und doch war es schön.

Er zog sie zu sich heran, sah sie an, küsste sie, so vorsichtig, wie er es immer tat, keine Forderung, eben, weil ihm danach war, sein im Moment, kein vorher, kein nachher. Manchmal wurde sie darüber wirklich wütend.

Spielte er? Und doch wusste sie tief in sich selbst, dass genau das nicht zutraf. Er war dennoch manchmal ganz schön schwierig. Er, es, das Ganze hier. Für sie. Ein Grenzgang täuschbar, und glasklar.

Sie schwiegen wieder, sahen sich nur an, sie legte ihren Kopf an seine Brust, ein wenig Wärme in der Kälte der Nacht, er strich über ihr Haar, küsste sie auf die Stirn. Das tat er oft. Sie verstand es nicht wirklich. Verwirrend war er, immer noch, für sie.

"Verzeih mir, aber ich kann nicht anders."

Was sollten jetzt diese Worte zu ihr? Sie wollte sie gar nicht verstehen. Und tat es doch. Die Wahrheit tut weh, mitunter. Und er tat ihr weh. Ausgerechnet jetzt. Ihr wurde plötzlich kalt, ganz tief in ihrem eigenen Inneren.
Er lächelte trotzdem. Konnte sie ihn auch hassen, dafür? Durfte sie das auch?

Plötzlich Geräusche, Lärm. Fremde Menschen, Soldaten kamen den Abhang herauf. Und ihnen voran einer, den sie beide nur allzugut kannten, einer von ihnen. Er schickte sie weg, zu den anderen, ein letzter Kuss, auf die Stirn, klar, blieb stehen, und erwartete, was da auf ihn zukam.

Noch ein Kuss, nur galt der einem anderen, dann führten ihn die Soldaten weg.
Judas lächelte, noch.

Mirjam war eher nach weinen zumute.

Es tat weh.

Alles.
 
Irrturmspiel


Stetig und ohne Bedacht
von Fäll zu Fällt,
zufällig, einfältig,
eingesäumt ringsherum

Verirrt verwirrt verwirrt verirrt
Irrtürme irrturmen irrtümlicher
Weise am Liebsten in
kollektiv verwirrten Getiefen.

Fortschritt, wohin, wovon weg,
auf der Flucht vor anderen Irrtürmen,
oder doch nach wie vor vor den eigenen,
uneingestandenen, unerkannten?

Das Paradies zu Gebabbel,
schneller, höher, weiter rauf,
Hauptsache, der Irrturm wird noch
irrerhöher als alle anderen Irrgetürme.

Wenn alle Irren auf und in ihren
Irrtürmen es auch so mach mach machen,
kann es doch gar nicht nicht nienicht
so ganz verirregekehrt sein, oder?

Man kann doch nicht davon ausgehen,
dass die auch nicht wissen, was sie da Irres tun,
und schließlich ist doch Irren auch
so ganz irrmensch wirrmensch irrelich.

Zu dumm nur, dass die irren Leute hier
bei uns noch nicht so irre weit sind,
auch nur mehr um irre ein Euro am Tag
irre viel zu irrarbeiten, wie bereits

in Irrasien oder Irrafrika,
aber das wird bestimmt ganz
irre bald auch hierzulande
entsprechend korrirregiert werden

Im Sinne einer global verirrten
wirtschaftspolitisch irrerelevanten
demokraturisch verirrdneten
Nivirrellierung damit weiterhin

an divirrsen Irrtürmen
derer, die nach wie vor
an alledem irre viel verdienen
weitergebaut werden kann.

Das eigentlich irre daran
ist allerdings, wie ich,
möglicherweise irrtümlich meine,
das alle dabei so brav mitspielen.

Oder irre ich mich da doch?
 
Misswahl

Miss Verständnis und Miss Gunst treffen sich mit Miss Klang.

Aber natürlich, wie üblich, sind sie sich alle, von etwaigen anderen unerwarteten und gänzlich unbeabsichtigten Dissonanzen abgesehen, in einem Punkt völlig einig:

Sie sind auch - für den Weltfrieden. Unbedingt!

So lange zumindest eine von ihnen gewinnt...
 
Esoterisches gebäht
(natürlich auch für den Weltfrieden…)

Ich selbst, der ich bin
der maximale mir
vorstellbare Event Horizon
meiner Singularität (gibt ja nur mich),
geheiligt werde mein
hochschwingend feinstoffliches,
egoloses Ego.

Mein Reichtum komme.

Mein Wille geschehe,
wie schon in früheren Leben,
so auch in diesem
(und allfälligen zukünftigen - falls doch noch nötig...).

Meine tägliches veganes Schnitzel will ich sofort.
Und Schuld habe ich ohnehin keine (und nie nicht gehabt),
aber ich vergebe allen Nichtesoterikern
(so ferne sie sich von mir bekehren lassen).

Lass mich jeder möglichen Versuchung erliegen,
sie nachhaltig folgenfrei, schmerzlos und karmaneutral
erleben und auskosten,
und erlöse mich von bösen
realitätsfixierten Kritikern.

Denn mein sind die Euros (und die Dollars und die Bitcoins)
und die Macht der manipulierten und manipulativen
Heuchelei, und der bedingungslose
Liebeswahn in Ewigkeit.

Amen!

(Entschuldigung! Was ist denn nur in mich gefahren? Om natürlich!)



Hinweis des Esoterikministeriums: Jede Ähnlichkeiten oder Parallelen zu historischen Überlieferungen sowie mit allfälligen (Parallel)Realitäten, Lebewesen, Personen in Boxen-, Boden-, Freiland- oder SmartPhone-Haltung wären rein zufälliger Natur und sind natürlich in keiner Weise beabsichtigt, zumal diverse zu Grunde liegende Quantenwahrscheinlichkeitsräume Derartiges ohnehin eigentlich gar nicht erst zulassen würden.
 
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Du denkst der Esoterik gegenüber zu kritisch und wirst so auch keine Erleuchtung erfahren, ätsch. :p :ROFLMAO:

Muss ich auch nicht mehr! Ätsch!

Ich denke der Esoterik gegenüber kritisch, weil ich sie mir viel zu lange selbst gegeben habe, und mir das Ganze nur jede Menge an Problemen und Schwierigkeiten eingebracht hat. Bis zum Rande meiner Existenz.

Und irgendwann habe ich den ganzen Krempel, die ganzen Gehirnwäschen wieder entsorgt. Was gar nicht so einfach war. Seither läuft's weitaus besser.

Vor allem aber ist das Ganze endlich wieder wirklichkeitskompatibel, und keine eskapistische, einem von anderen angedrehte Schein- oder Fantasywelt, die die die Wirklichkeit selbst auf den Kopf zu stellen versucht, was naturgemäß nicht funktionieren kann. Außer natürlich in der Einbildung von Esoterikern.

Die Wirklichkeit gewinnt immer. Kann nur mitunter etwas dauern.

Außerdem, kann ja jeder anders sehen als ich. Kein Problem. Nur ich werde es bestimmt nicht tun.
 
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