Tageslosung 02.10.2009
Lukas 17:13-14 schrieb:
Und sie erhoben ihre Stimme und sprachen:
"Jesu, Meister, erbarme dich unser!"
Und als er sah, sprach er zu ihnen:
"Gehet hin, zeiget euch den Priestern."
Und es geschah, indem sie hingingen, wurden sie gereinigt.
Jesus begegnet im Vers zuvor 10 Aussätzigen und heilt sie in diesen beiden Versen.
Oft wird dieser Vers auf Krankheiten bezogen verstanden. Doch das hier ist etwas besonderes im wahrsten Sinne des Wortes. Aussätzige waren kultisch Unreine, Menschen, die eine Krankheit hatten, die sie aus der Gesellschaft ausschloß.
Der "Aussatz" (wir kommen gleich noch darauf was das ist) war zu Jesu Zeiten bekannt als Krankheitsform, die völlig unheilbar ist. Heute könnte man z.b. an schlimme Formen von Schizophrenien (so daß man dauerhaft in einer Psychiatrie leben muß) oder schwere Demenz denken. Diese Art der Krankheit isoliert.
Im Alten Testament wurde nur Naaman der Syrer vom Aussatz geheilt. Auch das ist eine symbolische Bedeutung. Jesus aber kommt im Neuen Testament und heilt alle. Auch die Aussätzigen. Das ist - wenn man sich das heute vorstellen würde - als wenn jemand in die Pflegeheime geht und in die Psychiatrien und die Patienten einfach alle gesund macht. Die können gehen. Unmöglich, oder?
Naja, so ist es auch nicht. Jesus geht nicht in die Aussätzigen-Camps (dazu gabs extra Lager, in denen sie leben mußten), sondern er begegnet ihnen auf der Reise nach Jerusalem, als er mitten durch Samaria und Galiläa geht.
Jesus heilt also nicht jeden Aussätzigen. Es ist wichtig, dies festzuhalten. Er kann zwar jeden heilen, aber er heilt nicht jeden. Er sucht sie nicht auf. Aber wenn die Situation richtig ist, dann kommt Heilung.
Es ist der Schlüssel zum Verständnis, warum nicht auch ich jetzt direkt von Jesus geheilt werden kann von einer schlimmen, sonst unheilbaren Krankheit. Das "Setting" muß stimmen. Es muß der richtige Ort und die richtige Zeit sein. Und dann gelingt es. Mühelos übrigens, wie ich selber erfahren durfte.
Deshalb empfinde ich es fast als wichtiger, das Setting näher zu beleuchten. Was ist der Drehort, an dem diese Szene gedreht wird? Ich sage dies bewußt. Denn es geht um eine fundamentale Wendung. Jesus heilt hier mit den höchsten Engelkräften. Eine wahre Begegnung mit einem Engel ist wie ein Angelpunkt in meinem Leben.
Die Angel, die die Tür dreht. Eine Tür öffnet sich, die bisher stets verschlossen war. Jahrelang rief einer um Heilung zu Gott, und scheinbar nichts tat sich. Er will schon verzweifeln. Diese Aussätzigen haben sicher auch jahrelang, jahrzehntelange Isolation durch ihre Krankheit erfahren. Was werden sie geschrien haben?
Doch plötzlich dreht sich die Tür. Denn Jesus ist diese Tür. Im persönlichen Erleben ist Jesus ein Bewußtseinszustand. Ich kann ihn nicht einfach so "machen", sagen "huhu", nun bin ich da. Jesus "kommt". Doch ich kann mich darauf verlassen, das Wort ist treu, wenn ich in Samaria, in Galiläa bin, dann reist Jesus durch dieses Dorf. Dieser Bewußtseinszustand namens "Jesus" wird mich finden. Nicht ich finde ihn, sondern er findet mich. Alles was ich tun kann ist da zu sein wo er ist, wo er wirkt. Und das ist in diesem Fall der Heilung der Aussätzigen eben "Samaria", "Galiläa".
Fangen wir bei "Samaria" an. In Johannes 4:4 steht: "Jesus" mußte aber durch Samaria ziehen. Dort begegnet er dem samaritischen Weib, dem Weib aus Samaria. Auch die wohl gut bekannte Bezeichnung "Samariter" ist ein Mann, der aus Samaria kommt. Der barmherzige Samariter. Der hat ein Herz und erb-armt sich. Erbarmen hebt die Dunkelheit, die Vergangenheit, einfach auf. Das Erbe wird mit starkem Arm hochgehoben. Es ist auch das Erb-gut, die Gene. Man kann in diesem Bewußtseinszustand auch Erbkrankheiten heilen. Alle Krankheiten, ja.
Jesus erzählt dieses Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Doch man darf bedenkenlos annehmen, daß er selber dieser Barmherzige ist. Es ist die Antwort auf die Frage, die gestellt wurde: "Wer ist mein Nächster?" Und Jesus erzählt eine harte Story. Sie wird ja fast immer falsch verstanden. Jeder versteht, daß der arme Mensch, der da unter die Räuber gefallen ist, daß der da im Außen der "Nächste" ist. Doch "da draußen" ist nicht nah. Der "Nächste" ist im Herzen. Liebe diesen Nächsten, es ist der Bewußtseinszustand namens Jesus in deinem Herzen, denn noch näher geht es nicht. Er ist der Allernächste. Lieben bedeutet nun nicht nur "geben", mich bedingungslos dahinschwenden, sondern auch bedingungslos empfangen.
Ich stelle keine Bedingungen mehr. Jesus darf in mein Herz kommen. Dann liebe ich meinen Nächsten. Warum? Weil dann die Liebe in meinem Herzen wohnt. Dann versteht man auch die Aussage besser von: "Liebe deinen Nächsten als dich selbst." Es ist nämlich nicht "wie dich selbst", das ist noch verhüllend übersetzt. Es ist "als dich selbst", als "du", als "ich". Jesus ist kein irgendwer, der mal vor 2000 Jahren lebte. Es ist ein Bewußtseinszustand in dir, in deinem Herzen. Jedenfalls ist er da "vorrätig". Da könnte er wohnen. Wenn man ihn "eintreten" läßt. Man öffnet die Tür. Öffne dein Herz. Ohne jede Bedingung. Ohne jede Erwartung.
Jesus fragt in diesem Gleichnis: "Wer ist nun der Nächste von dem, der unter die Räuber fiel?" Und die Antwort ist: "Der, der die Barmherzigkeit an ihm tat."
Ja, das Ego, das möchte gerne groß sein. Es möchte allen alle Liebe zuwachsen lassen. ICH kann die Welt umarmen. Doch das ist der zweite Schritt. Der erste Schritt ist, sich bedingungslos lieben zu lassen. Angenommen werden, sich annehmen lassen wie man ist. Ohne Bedingung. Nicht: "Wenn ich mal viel gutes getan habe".
Nicht: "Wenn ich nur ein besserer Mensch wäre"
Nicht: "Wenn mich Jesus heilt"
Nicht: "Wenn xxx"
Ohne Bedingung. Denn Gott liebt ebenfalls ohne Bedingung. Er gibt diese Liebe jedem, läßt sie ihn erfahren, der auch ohne Bedingungen kommt. Der sich er-gibt. Ich gebe mich IHM hin. ER darf mich er-füllen. Jetzt. Heute. Hier.
Wie, ich? Wieso jetzt? Wieso heute? Wieso hier?
Wann sonst? Wo sonst? Wer sonst?
"Ja, aber...???

" fängt die Frau am Brunnen in Samaria an, "ich bin doch nur eine samaritanische Frau." Ich bin doch gar keine, die die wahre Religion hat. Muß man nicht erstmal kräftig jahrelang meditieren? Muß man nicht erstmal zehnmal die Bibel gelesen haben? Muß man nicht erstmal sein Leben in Ordnung gebracht haben?
Seht ihr die Bedingungen?
Die "Frau in Samaria" ist der Bewußtseinszustand, daß "ich" doch gar nicht würdig bin. Ich hab ja noch nicht einmal die richtige Gottesverehrung. Ich weiß doch gar nicht wie. Ich weiß noch nicht mal wie ich beten soll. Das sagt diese "Frau", dieser Bewußtseinszustand: "Unsere Väter haben auf diesem Berg angebetet, und ihr Juden sagt, daß man in Jerusalem anbeten soll."
Ja, wie soll ich denn Gott dienen? Hier? Oder muß ich mein Job aufgeben?
Es ist ein Dienen im Herzen. Wo sonst? Gott sagt: "Gib mir dein Herz." Alles, was nötig ist, ist das Herz.
Die "Frau" in "Samaria" ist am "Brunnen". Der Brunnen der Zeit. Ja, ich werde dann mal ein paar Jahre meditieren gehen. Ich spüre den Ruf der Erleuchtung.
Doch Jesus will ihr etwas ganz anderes geben. Er will ihr das ewige Wasser geben. Das Wasser des Heiligen Geistes. Wer das trinkt, meditiert nicht mehr. Warum nicht? Weil ER in mir meditiert. Der Heilige Geist ist dieses ständige Bewußtsein der ER-leuchtung. Das möchte Jesus dieser "Frau" geben. Es gibt zwei Arten von "Frauen". Die "neqewah" und die "uneqewah". Neqewah ist hebräisch "weiblich", auch "umhüllend". Der eine "weibliche" Zustand ist "weiblich", der andere ist "und weiblich", "uneqewah". Der "weibliche" Zustand des Bewußtseins ist das normale, alltägliche Außenbewußtsein. Wir sind "beschäftigt", so heißt es im MSN. Nee, Gott, für dich hab ich grad keine Zeit. Später, da mach ich meine Medi auf dem schönen Medikissen, zünd nen hübsches Räucherstäbchen an, da auf dem Berg in Samaria, und dann bin ich bereit, in die wunderschöne Tiefe meiner Religion zu versinken.
Das ist "neqewah".
"uneqewah" ist ein Bewußtseinszustand, der ständig "verbunden" ist. Er ist mit der "waw" gekoppelt, dem kleinen Wörtchen "und". Alles Äußere ist nur ein Gleichnis... das Ewigweibliche zieht uns hinan.
Genau das ist das, worauf auch Goethe, einer der letzten Universalgenies des Abendlandes, sich bezieht.
Das Ewigweibliche ist das "uneqewah". Verbunden mit dem All-ein. Nicht nur in der Medi, nicht nur in der Kirche, nicht nur im Gebet, ständig. Und dieser Bewußtseinszustand "zieht". Er hebt. Modern ausgedrückt, er "hebt die Schwingungen". Es gibt keine Trennung mehr zwischen Meditation und Nicht-meditation. Und dann ist die "Frau" reif. Dann kann das Unvorstellbare geschehen. Jesus begegnet ihr am Brunnen der Zeit. Sie "schöpft" Zeit. Sie ruht sich aus, kommt noch tiefer zur Ruhe. Doch da kommt plötzlich ein Durchbruch. Das ganz Andere, der ganz Andere betritt das Feld. Hier, jetzt, in dieser Zeit, tritt ein anderes Bewußtsein ein. Es gesellt sich zu meinem normalen Bewußtseinszustand der Verbundenheit. Es fängt ein Dialog an. Dieser Dialog am Brunnen. Ich kann das immer nur anregen, hin-weisen auf diese inneren Zustände.
Das Königreich der Himmel ist "nahe". Es ist im Bewußtsein. Weder draußen in Tibet, weder drinnen in den Gemächern der Meditation, weder in einem anderen Menschen, noch im Jenseits, sondern im Bewußtsein. Im bewußt-Sein. Darf ich dort dienen? Darf ich da bewußt-sein fließen lassen? Da ist Freude, wenn ich merke, daß ich nirgendwo hin zu gehen brauche. Kein großes Lernen nötig, keine komplizierten Rituale oder neuen Religionen nötig, es ist in mir. Ganz direkt. Im Herzen.
Ja, und dann sich von diesem Bewußtsein namens Jesus sich das Wasser reichen zu lassen. Das Wasser, das sich in Wein verwandelt hat. Die normale Zeit, die sich in eine Hoch-Zeit verwandelt. Die Zeit, die man üblicherweise für die Reinigung benötigt. Jesus verwandelt diese 6 großen Wasserkrüge mit kultischem Reinigungswasser in pure Freude, in Wein. Er wandelt das, was ich normalerweise machen müßte, mich reinigen, mein Karma abbauen oder so, er verwandelt das einfach in Freude. Ich brauche keine 6 Inkarnationen der karmischen Reinigung durch gute Taten mehr. Ich kann hier, heute, dem Innersten begegnen und alle Reinigung ist unnötig. Oder?
Ah, bevor ich den heutigen Text ganz aus dem Auge verliere, getragen von der Begeisterung, da war doch noch was mit Hingehen und sich dem Priester zeigen. Also man muß schon be-wegt werden. Muß sich selber be-wegen, auf den Weg machen. Und im Gehen auf dem Weg erfolgt die Reinigung. Im Gehen des Weges. Sie kamen gar nicht zum Priester hin. Sie gingen los und wurden im Gehen rein. Man braucht keinen äußerlichen Priester. Der "Priester", der hier gemeint ist, ist Aaron. Ja, nu, Aaron ist tot, was jetzt?
"Aharon", wie er im Hebräischen heißt, schreibt sich "aleph+he+resch+nun", in Zahlen "1+5+200+50", 256 im Gesamtgewicht.
256 ist zwei hoch acht. 2*2*2*2*2*2*2*2=256. Es ist der achtfache Weg des Buddha. Der Weg der Acht-sam-keit in allem, in allen Belangen der Dualität. Das ist der Priester, und wenn ich mich ihm zeige, in diesen Weg gehe, dann werde ich rein. Man muß nun nicht zum Buddhisten werden, Achtsamkeit ist etwas, das in einem drin ist. Jesus z.b. ist die pure Achtsamkeit. Sein Name schreibt sich im Griechischen so, daß das Gesamtgewicht 888 ist. Die Acht auf allen Ebenen. Auf der Ebene des Körpers, der Seele und des Geistes. Die 8 ist "ahav", ist "lieben".
Liebe diese Dualität. Liebe sie auf jeder Ebene. Und im Hingehen in diesen Bewußtseinszustand, zu dem wahren Hohepriester, der 888, wird man rein.
Jesus bewegt sich nun durch Samaria hindurch, mitten hindurch. Er ist die Mitte aller Religionen, dieser Bewußtseinszustand. Er ist auch der Mittelpunkt aller Bewußtseinszustände. Die 8 umgibt die 7. Die 7 ist die Fülle, die sich im Erscheinenden offenbart. Liber 777. Jesus geht darüberhinaus, in die 888, in den dritten Ring des Nichts. In diesem Nicht-Sein ist alles geborgen.
Egal, in welchem Bewußtseinszustand man ist, dieses ganz andere, das unvorstellbare, in der Physik durch die Tachyonen symbolisiert, die überlichtschnellen Teilchen, die jede Sekunde alles durchdringen, mühelos, dieses ganz andere Licht, das in der Dunkelheit der Weltnacht scheint, dem Diktat der Lichtgeschwindigkeit unterworfenen, dieses ganz andere Licht jenseits des physischen Lichts, durchdringt jeden Moment alles.
Jesus bewegt sich durch die Welt hindurch, jeden Moment. ER ist immer da. Doch sind wir auch bereit, offen? Wir sind doch in "Galiläa", in dem hebräischen "galil". Das kommt vom Stamm "gal", wälzen, drehen. Ständig diese Umwälzungen, jeden Tag Neuigkeiten, alles was einen tagtäglich so erwartet. Das ist "Galil". Das Gehen der Leilah, der Nacht. Die ständigen Geschäftigkeiten, alles was uns so umtreibt. Das ist Galiläa im Bild der Bibel.
Und in diesem geschäftigen Treiben, mitten durch es hindurch, bewegt sich Jesus. Und er tritt hier in dieser Situation in "ein gewisses Dorf ein". Selbst wenn ich mir bewußt bin, daß Jesus durch den Heiligen Geist mich erfüllt, muß er noch in dieses "gewisse Dorf" eintreten. Ja, da steht eintreten. Jesus begibt sich für diese Art der Heilung in einen ganz besonderen Bewußtseinszustand.
Na das ist ja prächtig. Welches Dorf denn? Was ist das? Denn in diesem "Dorf", in diesem Bewußtseinszustand, ist jede Form von Heilung möglich. Wäre es nicht interessant, darüber näheres zu erfahren? Was ist "jenes gewisse Dorf"?
Dorf ist hebräisch "kophär", woher übrigens auch das Wort "Kaff" kommt.
Doch "kophär" ist synonym mit "kaphar", "Dorf". Und "kaphar", "bedecken, gutmachen, Sühne tun".
Ich brauche das Bewußtsein der "Bedeckung". Meine "Sünden" sind bedeckt worden, zugedeckt, die offenen Wunden haben sich geschlossen, sind heil geworden durch den, der mich heiligt.
Wenn man Unheilbares heilen will, muß dieses Bewußtsein da sein. Ich muß in diesen "gewissen Zustand", dieses gewisse Dorf eintreten. Karma darf da nicht mehr sein. Ein Zustand der völligen Heiligung muß es sein. Ich könnte mich in diesem Zustand für Jesus halten. Es ist so intim mit mir verwoben, so sehr erfüllt mich dieser Bewußtseinszustand, daß er ununterscheidbar ist von mir. Er gleicht mir, ich gleiche ihm. Johannes schreibt dies: "wir werden ihm gleich sein, denn wir werden ihn sehen wie er ist."
Naja, halt mal, höre ich da, da gibts doch viele Spinner, die sich für Jesus halten, oder? Ja. Doch der kleine Unterschied ist der, wieviele und welche Arten von Krankheiten sie schon geheilt haben.
Es braucht ein Christ-All-klares Bewußtsein in mir, daß Jesus Alles ist. "Jesus mihi omnia", "Jesus ist mir alles", sagt Christian Rosenkreuz.
In diesem Bewußtsein, im dreifach geöffneten achten Chakra, dem Hridaya padma, ist jede Heilung möglich.
Mögen wir IHM so nachfolgen und IHN sehen wie er ist, ihm gleich werden, wie Johannes schreibt.
