Tageslosung 01.10.2009
Josua 1:13 schrieb:
Erinnert DAS Wort, das euch gebot Mose, der Knecht der EWIGEN und sprach: Die EWIGE euer Gott tröstet euch und schenkt euch all dies Land.
Unser Text ist ein Auszug aus dem Buch Josua. Josua schildert den Einzug des Volkes Israel in das gelobte Land Kanaan. Hier direkt am Anfang ist es eine Erinnerung an die Versprechung Gottes. Interessanterweise ist dieses Versprechen, diese Zusage, ein "Gebot".
Solche "Gebote" hält man doch gerne, oder? Ich meine, wenn jemand einem gebietet: "Du sollst heute im Lotto gewinnen, das gebiete ich dir." dann wird man der Aufforderung doch wohl nachkommen wollen, es ermöglichen, indem man Lotto spielt. Insbesondere wenn das Versprechen direkt von Gott kommt und er einen dazu auffordert Lotto zu spielen.
Außer daß es hier nicht um Lotto geht, sondern um größeres, um Erleuchtung. Wenn das Bewußtsein des spirituellen Menschen bis an diesen Punkt gelangt ist, direkt vor dem "Jarden", dem Jordan, dann sollte man sich daran erinnern, daß es ein Gebot Gottes ist, Erleuchtung zu erlangen.
Es ist nicht aus meinem Willen, da kann es nicht entstehen.
Es ist nicht aus meiner Abstammung, weil ich zu irgendeinem auserwählten Volk gehöre.
Es ist auch nicht aus meinem Karma zu erklären.
Nein, es ist ein Gebot Gottes. Gott will den Menschen erleuchten. Er will mir dieses ganze Land schenken, das Land des ewigen Morgens, in dem die Sonne nur stets immer heller und heller leuchtet.
Denn aus mir heraus vermag ich es nicht. Aber ich darf Gott vertrauen. Er möchte an diesem Punkt, daß es geschieht. Er hat mich bis hierher geführt. Wir hatten es die letzten Tage einmal betrachtet. ER hat mich hierher geführt. Seine Planung, seine Vorhersehung, seine Auserwählung.
Der Vers beginnt mit "sachor", "erinnert". Das Verb "sachar", "erinnern" ist gleichzeitig das Wort, das auch "männlich" bedeutet.
Im Deutschen spiegelt sich diese Verwandtschaft auch: erinnern, ermahnen, ermannen. Ermahnt euch, eine Mahnung, eine Erinnerung. Und Ermannen, in die Männlichkeit hineingehen. Ein schöner Punkt, um mal davon zu sprechen, was eigentlich dieses ominöse "männliche" ist.
"sachar" schreibt sich "sajin+kaph+resch". Die Sajin ist ein Zeichen, das als Hieroglyphe "Schwert" bedeutet. Es sieht sogar aus wie ein stilisiertes Schwert ohne Griff, nur mit Parierstange und langer Klinge.
Das Schwert ist ein Symbol, das "blitzschnell" zuschlagen kann. Es hat die inneren Werte der sehr großen Schnelligkeit, der Entschlossenheit, der Klarheit, der großen inneren Sammlung und Fokussiertheit, und ist dem Luftelement sowie dem vierten Chakra zugeordnet, dem Herzchakra.
Ein gutes Schwert hat eine perfekte Balance.
Ein guter Krieger ist mit dem Kopf am Himmel aufgehängt.
Er ist wie schwerelos in der Luft,
seine Füße sind in der Erde gewurzelt,
und doch ist er sehr beweglich, flüssig wie Quecksilber.
Seine Augen sind überall,
sein Herz ist leer,
sein Gemüt heiter und gelassen,
sein Geist ein Diamant.
Ein guter Krieger ist nicht zu trennen von seinem Schwert.
Sie sind eins.
Der vollkommene Krieger besiegt sich stets selbst.
Das Leben ist ein Tanz.
Die Sajin unterscheidet sich von dem Begriff "een", "nichts", nur durch das erste Zeichen.
Die Sajin schreibt sich "sajin+jod+nun", "een" schreibt sich "aleph+jod+nun".
Die Aleph ist die 1 als Zahlzeichen, die Sajin ist die 7 als Zahlzeichen.
Die Sajin ist die Aleph, die 1, die um die Waw, die 6, ergänzt ist.
Die Waw ist das Zeichen des Menschen.
Die Aleph ist das Zeichen des Gottes, der noch unoffenbart ist.
Die Sajin entsteht deshalb als das Zeichen des Gott-Menschen.
Als solches ist er stets ungeoffenbart,
nur im Verborgenen,
in der Quelle aus der alles fließt.
So ist das Schwert das Schwert und sonst nichts.
So ist der Krieger das Schwert und sonst nichts.
So entsteht ein doppelter Kreis in der völligen Leere.
Die Kaph von "sachar" ist die ergreifende, handelnde Hand.
Die Resch von "sachar" ist die in sich ruhende Vollendung.
So vollendet das Schwert, das die Hand ergreift, alles, und schafft Leere.
Die Leere vollendet sich selbst im Menschen und erschafft alles.
Das ist das Männliche. Ohne das Weibliche ist es nichts.
Der Weg dieses Männlichen ist tiefe Meditation. Und das ist das, was Josua jedem anbietet, ge-bietet, um das Ge-biet, das Ge-bot der Erleuchtung zu erfüllen. Josua, der Sohn des Nun, der Sohn des Nu, des Moments Jetzt.
Wenn nicht jetzt, wann dann?
Wenn nicht hier, wo denn?
wenn nicht ich, wer sonst?
Hier teilt sich Josua das Volk. Frauen und Kinder und das Vieh von zweieinhalb Stämmen bleiben zurück, nur die Männer gehen zuerst in dieses Land der Erleuchtung hinein. Die zweieinhalb Stämme sind wichtig, daß da etwas auf dieser Seite des Jordan übrig bleibt. Falls das nicht so ist, wenn man gleich versuchen würde, "instant komplett Maxi-Erleuchtung" zu erreichen, landet man in der Psychiatrie. Welche äußeren Lebensformen bleiben übrig? Die Frauen, Kinder und Tiere von "Gad". Gad ist "Glück". Das was einen hier glücklich macht. Man darf noch nicht alles gleich loslassen. Sonst ist man völlig losgelöst von der Erde wie Major Tom. Es kommt erstmal ein Mischzustand. Ein Teil von mir ist schon drüben, aber ich brauche hier noch Erdung. Die alltäglichen Freuden des äußerlichen Lebens. Das ist eine sehr gute Möglichkeit der Erdung. Und der halbe Stamm "Manasse". Manasse ist "vergessen". Ich darf das äußerliche hier mal ein bißchen schlampen lassen. Ein bißchen vergessen. Aber bitte nicht völlig. Sonst wird man eingewiesen weil einen niemand mehr versteht. Man würde völlig verwahrlosen. Das geht nicht, man lebt auf der Erde. Man lebt nicht wie Robinson auf einer Insel. Und selbst der hatte seine Countenance gegenüber Freitag zu wahren. Und "Ruben". Das äußere von Ruben soll auch erstmal hier bleiben. "ruben" bedeutet: "Sieh ein Sohn!". Es sind äußere Heilserwartungen. Das Kommen des Messias. Man sollte nicht glauben, daß man in einem Erleuchtungszustand sofort Jesus-gleich umherwandelt. Der "Sohn" kommt noch nicht, erst muß die innere Umwandlung geschehen. Frei also von diesen Projektionen, frei von solchen falschen Erwartungen nach "instant-Erleuchtung", nach "meine Freuden sind nur noch im Innen, draußen ist die Welt nur böse" und frei von manchen Verpflichtungen im äußerlichen Leben (da muß man sich Freiraum schaffen für), kann die Reise losgehen.
Die "Männer" der zwölf Stämme reinigen das Innere möglichst von allen Formen der Erscheinung. Dann ist es rein, dann kann der Lebensstrom fließen, die Kundalini gefahrlos bis ins Höchste aufsteigen. Auch das wird übrigens nicht alles gleich völlig gelingen, die Bibel beschreibt die weiteren Stufen dieser Entwicklung im Erleuchtungsbewußtsein recht detailliert für den der sie lesen kann. Übrigens kann man sie problemlos lesen, wenn man sich dem öffnet...
Die "Männer" dieser zwölf Stämme sind in einer möglichen Form der Beschreibung die oben angegebenen zwölf Formen der Beherrschung des Männlichen, des Schwertes.
Also: "Er-innert...!" Ins Innen gehen. Nicht ich kann ins innen gehen, ich bleibe als Hülle zurück. er innert. das ist dieses Gefühl der sich vertiefenden Meditation, daß "es" "mich" meditiert. Ein Strom fließt. Der Strom "Jarden, Jordan". Doch "ich" kann da nicht hinüber. Jetzt noch nicht. Zuerst geht nur das männliche, "ER" in mir hinüber.
ach, ich lasse es an diesem Punkt. Anregungen sind genug da. und Worte sind auch genug da. "Erinnert das Wort!" Laßt das Wort ins Innen gehen.
Jedes einzelne Wort, jedes Zeichen, kann ins Innen führen. Jedes Zeichen ist ein Sajin, das man ergreifen und vollenden kann bis ins Leere.
