Gestern habe ich mit einer türkischen Frau gesprochen, die in der Verwandtschaft geheiratet hat, mit Mühe und nach langen Jahren endlich den heißersehnten Sohn bekam, der behindert ist und Muhammed heißt, nach 15 Jahren ein weiteres, welches auch Muhammed heißt. Diese Frau war vor kurzem in der Geschlossenen, weil sie nervlich am Ende war/ist, ist bereit mit Mitte 40 Frührentnerin und erzählte mir von ihren Ängsten, ihre Kinder bzw das ältere ein Stück weit loszulassen, weil sie nichts außer ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter kennt, und sie in ein tiefes schwarzes Loch fällt, wenn sie an eine Zeit nach den Kindern denkt. Sie schleppt mit ihrem kaputten Körper ihren übergewichtigen 19-jährigen Sohn jeden Tag 6 Stufen rauf und runter, will ihn aber eben auch nicht in fremde Obhut geben. Ihr Wert als Frau war schon in Frage gestellt, als sie die ersten 9 Jahre ihrer Ehe nicht schwanger wurde, und erst recht, als der Sohn dann auch noch behindert war. So, wie ich es verstanden habe, ist der zweite auch behindert.
So fristet sie ihr Dasein und ich will nicht darüber nachdenken, wie es mit ihr noch weitergeht.
Es ist nicht irgendwo in Afrika sondern direkt vor der Haustür.