Ernährungsratgeber - ein paar allgemeine Gedanken dazu

Ich denke mal, wir sind und alle einig, dass es sowas wie eine ungesunde Ernährungs- und Lebensweise gibt. Man kann da einiges falsch machen, und viele machen da einiges falsch.
Dass stimmt. Soweit habe ich gar nicht gedacht.
Ich glaube aber auvh, wie Du hier andeutest, dass es die optimal-gesunde NICHT gibt. Es gibt da eine ganze Fülle von Möglichleiten, die brauchbar-ok sind. Und das muss reichen.
Die Betonung liegt m. M. n. auf "brauchbar". Was man mit der Fülle an Informationen macht bzw. diese umsetzt muss jeder selbst entscheiden.
aber kürzlich war ich in einem Spielzeug-Geschäft, in dem dann eine Spielzeugmarke - eine, die NICHTS essbares enthalten hat - damit warb, dass ihr Produkt Glutenfrei sei.
Oh weia... Dass ist genau so sinnfrei wie glutenfreier Joghurt / Wurst.
aber es befremdet mich schon ein wenig, wenn man sich derart mit einer Essweise identifiziert.
Identifizieren ist das Eine. Sie kann sich so viel mit "V" und Vegan zeigen, wie sie will. Hier gibt es jedoch viele, die dann belehrend werden.
Irgendwann gibt es ein "Erkennungszeichen" untereinander.
 
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das ist ein Kapitel des Buches "How not to die".

"Seufz"

Wenn du dir das Ganze besser durchgelesen bzw. etwas recherchiert hättest, wüsstest du, dass es ein Buch gibt, How not to die, von McGreger (dem Arzt, der diese Website betreibt).
Da werden die hauptsächlichen Todesursachen erwähnt (Krebs, Herzinfarkt etc.) und aus seiner Sicht einige Tipps gegeben, wie man die Wahrscheinlichkeit verringert, beispielsweise an Krebs, Herzinfarkt etc. zu versterben.

Und was hat das mit den Studien an Zellkulturen zu tun? Welche Schlussfolgerungen lassen sie Driner oder seiner Meinung nach zu? Was bedeutet Ihr Ergebnis dafür, wie man weniger an Brust- oder Prostata-Krebs verstirbt?


(Gibt auch weitere Bücher von ihm, wie How not to diet oder How not to age).

Zitat

Die meisten aller frühzeitigen Todesfälle ließen sich verhindern – und zwar, so überraschend es klingen mag, durch einfache Änderungen der eigenen Lebens- und Ernährungsweise.

Dr. Michael Greger
, international renommierter Arzt, Ernährungswissenschaftler und Gründer des Online-Informationsportals Nutritionfacts.org, lüftet in seinem weltweit außergewöhnlich erfolgreichen Bestseller das am besten gehütete Geheimnis der Medizin: Wenn die Grundbedingungen stimmen, kann sich der menschliche Körper selbst heilen.

In How Not To Die analysiert Greger die häufigsten 15 Todesursachen der westlichen Welt, zu denen z. B. Herzerkrankungen, Krebs, Diabetes, Bluthochdruck und Parkinson zählen, und erläutert auf Basis der neuesten wissenschaftlichen Forschungsergebnisse, wie diese verhindert, in ihrer Entstehung aufgehalten oder sogar rückgängig gemacht werden können.

Darüber hinaus erklärt er auf verständliche und enorm fesselnde, aber stets wissenschaftlich fundierte Weise, welche Lebensmittel besonders wertvoll und gesund für die verschiedenen Organe und Funktionen des menschlichen Körpers sind, und wie diese am besten kombiniert und verzehrt werden können. Sein „Tägliches Dutzend“ fasst in einer so übersichtlichen wie praktischen Checkliste alle die Lebensmittel zusammen, die eine optimale Gesundheit unterstützen.


Schöner Werbetext. Und was beweist der?

Noch dazu sind im Buch und in seine Videos Hunderte Studien erwähnt, die du dir alle selber durchlesen kannst.

Die Mühe habe ich mir früher bei so einigen Ernährungsratgebern gemacht. Die Studien sind dabei nicht das Problem, sondern die oft überdrehten bis falschen Schlussfolgerungen, die die Rstgebersutoren aus den Studien-Ergebnissen gezogen haben.

Noch dazu aus pubmed, einer Datenbank, die Millionen Datensätze enthält. Kannst auch selber durchsuchen.

PubMed® comprises more than 37 million citations for biomedical literature from MEDLINE, life science journals, and online books. Citations may include links to full text content from PubMed Central and publisher web sites.

Diese Artikel sind aus wissenschaftlichen Journalen und wurden geprüft, bevor sie publiziert wurden, und zwar von Leuten, die glaube ich schon etwas Ahnung von der Sache haben.

Ja. Und trotzdem kann man ihre Aussage dann überdehnt bis komplett falsch wiedergeben. Das passiert immer wieder. Habe ich oft erlebt bei diversen Ratgebern o.ä., die sich auf Studien berufen haben, wo ich mir die Studien dann auch wirklich im Detail angeschaut habe.

Und Versuche an Zellkulturen in Petrischalen lassen noch herzlich wenige Schlussfolgerungen darüber zu, wie man als Mensch diese Todesursache umgeht. Sie sind der erste Schritt in der Entwicklung und Erforschung von Heilverfahren, aber niemals der letzte.

Wenn du schon mal Artikel in wissenschaftlichen Journalen veröffentlicht hättest, wüsstest du, dass sowas gar nicht so einfach ist ;-)

Ich habe selbst lange Zeit als Wissenschaftler gearbeitet - bis 2019. Ich habe schon Artikel in wissenschaftlichen Journalen veröffentlicht und kenne daher das sog. Peer Review Verfahren sehr gut von allen Seiten - also sowohl als Wissenschaftler, der einen Artikel eingereicht hat als auch als Wissenschaftler, der dann von einem Journal ein Preprint eines anderen noch nicht im Journal veröffentlichten Artikels zugesandt bekam mit der Bitte es zu lesen und zu kommentieren.

Die Studien sind nicht das Problem, sondern was einige aus ihren Ergebnissen reindeuten.
 
Die Betonung liegt m. M. n. auf "brauchbar". Was man mit der Fülle an Informationen macht bzw. diese umsetzt muss jeder selbst entscheiden.

In der Fülle der Infos ist leider auch sehr viel Blödsinn dabei. Tatsächlich glaube ich, wenn man den ganzen Blödsinn streichen würde, würde nicht viel übrig bleiben.

Oh weia... Dass ist genau so sinnfrei wie glutenfreier Joghurt / Wurst.

Ja, oder Wasser ohne Gentechnik...

Identifizieren ist das Eine. Sie kann sich so viel mit "V" und Vegan zeigen, wie sie will. Hier gibt es jedoch viele, die dann belehrend werden.
Irgendwann gibt es ein "Erkennungszeichen" untereinander.

Yup. Ich weiß nicht, ob es Glück oder Pech ist für die Leute, die tatsächlich ein zweiten Vornamen mit V haben.

Und bei Veganern kann ich das Belehrende noch halbwegs nachvollziehen; da steckt ja auch eine ethische (Tierleid, Ackerflächennutzung etc) und Naturschutzkomponente dabei, die leider nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Aber die Belehrungen gibt es ja auch in allen anderen Modeerscheinungen der Ernährung, wie ich darstellen wollte.
 
Interessanter Beitrag, wie ich finde:

 
Und das ist es, wo es mir tierisch auf den Keks geht. Und das geschieht nicht vereinzelt und privat, sondern man wird überall mit Ernährungstipps zugeballert - sowohl von Menschen im eigenen Umfeld, in die Medien uvm.

Kann mich nicht beklagen, weil mir da keiner was aufdrängt,
aber mit Kind ist´s sicherlich nochmal eine andere Nummer.

Eine Bekannte von mir hat auf Facebook ihrem Namen ein "V" wie die Imitialen eines zweiten Vornamens hinzugefügt. .... bedeutet, dass sie vegan lebe, und dass sich da eine Kommunity mit diesem Mittelbuchstaben so äußerlich identifiziert.
.... es befremdet mich schon ein wenig, wenn man sich derart mit einer Essweise identifiziert.

Schräg. Aber nu, andere fahren auf der Sexlinie, als würde es jeden interessieren, mit wem sie was tun.
Es ist halt immer seltsam und kommt einem verschroben vor, wenn jemand sehr auf etwas fixiert ist.

Interessante Themen gibt es viele, und als Ältere/r hat man zu vielem (s)eine Meinung, weil man eben
seine Erfahrungen gemacht, vom Jeweiligen mehrere Seiten kennengelernt hat und dies alles abwägt.

Vllt ist´s relativ normal, sich auf eine bestimmte Sache zu stürzen, wenn es ansonsten an Überblick fehlt.
Und wenigstens diese eine Sache gibt einem eine gewisse Sicherheit und vllt auch sowas wie Identität.

Die Schwiegermutter einer Freundin von mir, kontrollierte eine Weile gerne den Kühlschrank, wenn sie zu Besuch da war. Sie hatte nämlich gelesen, dass Milch ja das reinste Gift wäre. Wenn sie dann Milchprodukte vorgefunden hat, gab es Theater......
Eine Mutter eines Mitschülers von mir erkundigte sich vor einer Klassenfahrt, ob da denn auch nach Schnitzer gekocht bzw. gebacken würde, und als das verneint wurde, hat sie ihrem Sohn einen Extra-Koffer mit Essen mitgegeben ......

:D Du hast aber auch mit Leuten zu tun! (ich denk da noch an einige weitere, von denen du erzähltest)
Was soll´s: gewöhnlich kann jeder. Ich hab auch viele (auf jeweils ihre Art) Freaks (m/w) kennengelernt.
 
Interessanter Beitrag, wie ich finde:


Ja, das passt auch gut hierher. Die Hersteller schwurbeln auch gerne.
 
Und was hat das mit den Studien an Zellkulturen zu tun? Welche Schlussfolgerungen lassen sie Driner oder seiner Meinung nach zu? Was bedeutet Ihr Ergebnis dafür, wie man weniger an Brust- oder Prostata-Krebs verstirbt?
wie gesagt, da gibts Bücher, da gibts auch Ergebnisse zur höheren oder niedrigeren Sterblichkeit bei bestimmten Ernährungsweisen. Fall es dich interessiert, bitte selber lesen und urteilen. Falls nicht, dann bitte nicht (falsch) kommentieren.

Ich habe selbst lange Zeit als Wissenschaftler gearbeitet - bis 2019. Ich habe schon Artikel in wissenschaftlichen Journalen veröffentlicht und kenne daher das sog. Peer Review Verfahren sehr gut von allen Seiten - also sowohl als Wissenschaftler, der einen Artikel eingereicht hat als auch als Wissenschaftler, der dann von einem Journal ein Preprint eines anderen noch nicht im Journal veröffentlichten Artikels zugesandt bekam mit der Bitte es zu lesen und zu kommentieren.
deine Kommentare klingen aber gar nicht so wissenschaftlich ;-)

(Kannst du jetzt positiv oder negativ auffassen).
Vor etlichen Jahren, als ich noch zur Schule ging, waren die Ernährungspäpste Schnitzer und Bruker in aller Munde. Eine Mutter eines Mitschülers von mir erkundigte sich vor einer Klassenfahrt, ob da denn auch nach Schnitzer gekocht bzw. gebacken würde, und als das verneint wurde, hat sie ihrem Sohn einen Extra-Koffer mit Essen mitgegeben und ihm verboten was anderes zu essen (hat er natürlich doch gemacht, und der Koffer wurde geleert, indem die ganze Klasse mal ein wenig jeweils davon gegessen hat).
Schnitzer und Bruker, ich habe beispielsweise eine Zeitlang Frischkornbrei gefrühstückt, fand ich ganz lecker. Warum nicht. Wers mag solls essen, wers nicht mag nicht. Ist ja auch nix anderes als Müsli (und ist viel biliger als Fertigmüsli).
Ich hab ja auch lieber gute Vollkornbrote, die schmecken besser und halten länger als das Industriezeugs.

Wo du allerdings recht hast, ist dieses blödsinnige Bevormunden, was jetzt gesund sei und was nicht, und wenn man wem irgendwas vorschreiben möchte, wie man sich ernähren soll.
Besonders bei Kindern finde ich das ganz furchtbar, da sie noch ein bisschen diesen "Urinstinkt" haben, was ihnen guttut und was nicht.
 
Die Betonung liegt m. M. n. auf "brauchbar". Was man mit der Fülle an Informationen macht bzw. diese umsetzt muss jeder selbst entscheiden.
kleiner Nachtrag (die Bearbeitungszeit ist abgelaufen).

Wie gesagt, man kann sich ja was raussuchen, rezeptmässig, und mal testen, ob man das mag oder nicht.
Ist jetzt mal mein persönlicher Ansatz dazu.
Ich möchte niemand was vorschreiben, da ja jeder oft ganz eigene Unverträglichkeiten hat, manche vertragen keinen Gurkensalat, andere keine Würstchen (ich kenne mehrere Personen persönlich, bei denen das so ist, die müssen kotzen drauf).
Also es gibt nicht nur die bekannte Gluten- und Lactoseintoleranz.
Beispielsweise mag ich persönlich weder Geflügel noch Frutti di mare, deshalb scheiden bei mir alle Rezepte, die sowas enthalten, automatisch aus und auch zum "Ganslessen" kann man mich nicht überreden.
Etwas nur zu essen, nur weil es "gesund" ist, und mir nicht schmeckt oder guttut, würde ich nie machen.
allerdings bin ich relativ experimentierfreudig und teste gerne alle mögliche Rezepte, auch eher exotische Tees beispielsweise.
 
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Ich versteh gar nicht, was an gesundem Essen kompliziert sein soll.
Immer Vollkornprodukte als Kohlehydrate, Gemüse Gemüse Gemüse (bio), bisschen Fleisch, paar Eier, Butter, Ziegen- und Schafskäse, Hülsenfrüchte, Sojaprodukte als weitere Einweißquellen (als Quark oder Joghurt), damit es nicht zuviel Fleisch wird, nicht so viel Zucker, Salz, Pfeffer, Kräuter, paar Öle, paar Nüsse und Samen ins Frühstück, feddich.
So ist mein Speiseplan, Fertigprodukte gibts so gut wie nicht, Fisch geht eh nicht mehr, Milchprodukte und Wurst sehr wenig.+
Kompliziertes Essen wie vegane Würstchen und Smoothies mit zig Zutaten machen blöd im Kopf, allein schon wenn man letztere mit elftausend Umdrehungen pro Minute zu Brei schlägt..nicht normal sowas. Macht gaga.
Abgesehen davon ist mein Verdacht, dass das psychologisch gesehen Babybreiersatz ist wegen frühkindlicher Defizite..
 
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