Niflheimr
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Romantisierung und ein kolonialer Blick auf Naturvölker in Richtung "edler Wilder". Man spielt auch mit der Sehnsucht westlicher Menschen nach all dem, was wahrscheinlich eh nicht existiert. Nach Einfachheit, nach Naturverbundenheit, nach Zugehörigkeit etc. All das beschreibt (auch)indigene Völker als unverdorben und in Harmonie mit der Natur lebend, im Gegensatz zur als korrupt empfundenen westlichen Zivilisation. Wie es hier im Kontext sehr gut nachvollziehbar ist. Wie, nur unverarbeitete Lebensmittel sind gesund etc. Am besten selbst angebaut und selbst erlegt. Aber was wäre, müsste man davon überleben? Dann wäre es nämlich nicht mehr bloß ein Luxusgedanke im lauschigen Kleingarten mit den selbst gepflanzten Tomaten und den selbst gesammelen Pilze im heimischen Forst, der keine "Wildnis" zulässt. Stundenlang anzusitzen und dann ohne Beute zurück zu kommen würde Hunger bedeuten, Missernten genauso. Einige Naturvölker haben diese Probleme und auch keinen Zugang zu Gesundheitssystemen. Dann mit 20 Jahren an einer Infektion zu sterben, macht deutlich, das es wohl eher selten zu degenerative und altersbedingten Erkrankungen kommt.Was möchte ein Ernährungsratgeber erreichen, der erzählt, dass nicht nur Zahngesundheit, sondern auch körperliche und geistige Fitness sowie moralische Integrität Großteils an der Ernährung hängen würde und all das bei den Naturvölkern eh viel besser wäre?
Natürlich gibt es wissenschaftliche Studien, die zeigen, dass bestimmte traditionelle Lebensweisen, wie eine naturnahe Ernährung und körperliche Aktivität, positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben können. Lässt sich aber nicht eins zu eins übertragen.