Was sagen denn die Zahlen?
In der inhaltlichen Mathematik gibt es 9 Zahlen und eine Nichtzahl. Die 9 Zahlen werden in drei Erkenntnisdreicken angeordnet: 1-2-3 (links unten), 4-5-6 (rechts unten) und 7-8-9 (darüber in der Mitte).
Wie man sieht, gibt es 6 Bodenzahlen (1,2,4,5,7,8) und drei Verbindungszahlen (3,6,9). Das erste Dreieck ist das Trigon der abstrakten Welt, der reinen Idee, die These und gleichzeitig die Extension der ersten Zahl. Das zweite Dreieck ist die Antithese, das Trigon der materiellen Welt und gleichzeitig die Extension der zweiten Zahl. Das dritte Trigon ist folglich das Verbindungsdreieck und offenbart, wie sich ideeller Inhalt in materieller Form ausdrückt, die Synthese, die drei mit Dimension = die Erkenntnis, dass alles Sichtbare letztlich und lediglich die notwendige Projektionsfläche des Unsichtbaren ist.
Das zweite Dreieck ist also das Dreieck der materiellen Welt und die Spitze, die 6, ist die Zahl der materiellen Verbindung, im Volksmund Sex genannt (Sechs). Wenn man Sex nun aus der rein materiellen Ebene betrachtet oder ausführt, drängt man laut Polaritätsgesetz den abstrakten, seelischen Aspekt in den Schatten. Die Qualität der Zahl drei wird ausgeklammert, was gleichzeitig bedeutet, dass die Partner, mit denen man koitiert, völlig austauschbar sind. Hier wird das ganze also aus einer einseitigen Bodenperspektive angegangen, die dem Gesetz der Dike folgend immer einen ungewollten Schatten wirft. Ähnliches gilt aber auch für denjenigen, der sich der ganzen Sache rein abstrakt nähert. Das katholische Denksystem beispielsweise hat genau diesen Fehler gemacht, die Qualität der Zahl 6 verteufelt und sich dann über logischerweise auftretende sexuelle Ausschweifungen gewundert ("sexuelle Revolution"), aber wie man sieht, nichts dagegen ausrichten können.
Nun kann man aus diesen simplen Zahlenmustern schon erahnen, was Erleuchtung ist. Es ist dies das Verlassen der einseitigen Bodenperspektive. Man ist erleuchtet, wenn man inhaltlich einen dritten Standpunkt manifestiert hat. Man betrachtet die Dinge aus dem sogenannten dritten, geistigen Auge. Dadurch schafft man den notwenigen Sichtabstand, um das Bild der Dualität im vollen Umfang zu betrachten, was sich bereits im ersten Erkenntnistrigon durch die Höhe der Zahl drei ausdrückt.
Wenn man ein Gemälde an der Wand beäugt, verhält sich das kaum anders. Nur wenn man einen gewissen Abstand zum Bild einnimmt, kann man das Bild erkennen. Während dieses Beispiel jedem einleuchten sollte, scheint mir dieses Bewusstsein auf der zwischenmenschlichen Beziehungsebene nicht immer, um nicht zu sagen, äußerst selten, vorhanden zu sein. Hier wird man immer wieder Zeuge einer doch ziemlich grotesken Szenerie. Nicht wenige scheinen auf dieser Ebene ihre Augen direkt an das Bild zu pressen, im selben Atemzuge rosenstolz behauptend, dass sie alles sehen würden.
Na ja, laut Polaritätsgesetz muss es zumindest die Möglichkeit der Manifestation des Gegenteils von Erleuchtung geben. Erleuchtung selbst ist aber eben jener Schritt vom "Zweidenken" zum "Dreidenken" und "Dreidenken" wirft halt jenen notwendigen Scheinwerfer auf das Bild, das man betrachten möchte. Was das Bild der Sexualität angeht, und die Beantwortung der Frage, ob es nach der Erleuchtung noch Sex gibt, ergibt sich aus dem eben gesagten swingend die simple Formel: 3+6=9.
Sex (6), der die abstrakte Verbindung (3) an erste Stelle setzt, führt automatisch zum Gipfel der 9 Archetypen, von wo aus man alles sieht (die beste Aussicht hat man halt auf dem Gipfel des Berges, vorausgesetzt, die Wolken haben sich verflüchtigt), zur 9 also. Die 9 wiederum ist fraglos die Spiegelzahl der 6, steht also für eine neue Form von Sex. Somit lautet die Antwort natürlich: sicherlich gibt es Sex nach der Erleuchtung. Oder anders ausgedrückt: Erleuchtung ist überhaupt DIE Grundvoraussetzung für wirklich holistischen Sex, der da ist 9, neuer Sex.
Zweidenken verhält sich zu Dreidenken wie 6 zu 9. Wie sich das allerdings in konkreto auswirkt, müsste man noch mal genauer durchleuchten. Denn eine Form des Sexes, die sich dem Urprinzip "Verhütung" unterwirft, kann eigentlich nicht wirklich aus der drei stammen, denn materielle Verhütung verhindert naturgemäß jeglichen Fluss (ist sozusagen ein Staudamm, der eine Schleusensituation erforderlich macht), bzw. wer überhaupt auf die Idee kommt, materiell zu verhüten, suggeriert damit schon, dass er das ganze aus der 6 angeht, heißt es geht ihm primär um ein rein materielles Wohlgefühl.
Völlig nüchtern betrachtet entstammen sowohl das Kondom als auch die Pille aus dem Schattenreich, beides erzeugt in Wirklichkeit Anti-Sex und ist somit aus der drei heraus rigoros abzulehnen. Woraus wiederum swingend folgt, dass der rein genitale Koitus zwischen den Geschlechtern, wie es einige Religionen proklamiert haben, letztlich doch nur der rein materiellen Fortpflanzung dient. Das dabei potentielle, rein materielle Wohlgefühl ist der eigentlich einzige Motor dafür, dass dieses Auto überhaupt fährt. Man bedenke, ohne dieses Auto wären wir gar nicht. Es hat also im Schöpfungsprozess eine nicht unessentielle Funktion. Allerdings sollte man, will man tatsächlich Erleuchtung erreichen, nicht in dieser Position verharren. Sie ist eine essentielle Vorstufe, genauso wie die 2 halt essentielle Vorbedingung der 3 ist, aber mit Sicherheit noch nicht die angestrebte neue Form des Sexes selbst. Diese ist höchstwahrscheinlich nur erreichbar, wenn man völlig bewusst die einzig wirklich natürliche Ausformulierung des Urprinzipes "Verhütung" wählt: den freiwilligen Verzicht auf den genitalen Koitus zwischen den Geschlechtern.
Was sich daraus in konkreto für Konsequenzen ergeben, kann sich jeder, der diese inhaltlichen Zahlenzusammenhänge verstanden hat, ziemlich leicht selbst ausrechnen. Abschließend meinerseits nur so viel: Dreiklang ist fraglos Gleichklang.