eine verzweifelte Mutter die ihre Kinder ermordete...

Pelisa schrieb:
Maaa, schade, ich dachte, als Monster hab ich ab sofort Narrenfreiheit :D
Mit der Erkenntnis steigt die Verantwortung.....

Pelisa schrieb:
Ich denke, dass doch ein Unterschied zwischen Abtreibung und Töten eines Neugeborenen ist, und sei es nur der legale Aspekt: Abtreibung ist unter gewissen Umständen "erlaubt", Töten in unserer Gesellschaft niemals.

Wahrscheinlich hast Du nicht bemerkt, wie sehr Du auf den Punkt triffst. Genau, derzeit ist das Ermorden von Kindern unter gewissen Umständen erlaubt. Und Juristen pflegen das Gesetz (meist von Politikern aus wenig hochstehenden Motivationen verbrochene Grundregeln) als Dogma über alles zu stellen, ohne sich vor Augen zu halten, warum entstanden und woher solche Regeln stammen. Geschweige denn, dass die Sinnhaftigkeit oder Moral des Gesetzes hinterfragt wird. Vergleichbar mit Religionen: Da hat eben auch die katholische Kirche immer noch ein Problem mit dem Kondom, da vor 2000 Jahren angeblich irgendeiner einmal irgendetwas geschrieben haben soll.

Vor nicht allzu langer Zeit durfte man auch ungestraft Zigeuner oder Juden massakrieren, es genügt aber auch, wenn ein paar wahnsinnige Politiker zum Krieg rufen und wir dürfen ungestraft unsere Nachbarn erschiessen.
In Minnesota ist Oralsex unter Gefängnisstrafe gestellt worden, in Vermont dürfen Frauen nur mit schriftlicher Genehmigung des Ehemanns falsche Zähne tragen und ich glaube in anderen ist die Evolutionstheorie verboten. In Utah steht es unter Strafe, keine Milch zu trinken.
In San Francisko ist es häßlichen Menschen vom Gesetz her verboten, auf den Strassen zu laufen und in Alabama (Mobile) ist das Entjungfern einer Frau mit bis zu fünf Jahren Strafe bedroht, egal welches Alter oder welchen Status diese hat !
Aber auch in Deutschland gibt es Ähnliches, so ist in Hessen die Todesstrafe noch in der Verfassung.
In China dürfen ertrinkende Menschen nicht gerettet werden, weil dies ein Eingriff in ihr Schicksal wäre und wer in Hongkongs U- Bahn die Schuhe auf das gegenüberliegende Sitzpolster legt, kommt für 9 Monate ins Gefängnis!

Muss ich die abstruse Verrücktheit von (manchen) Gesetzen weiter ausführen, welche gar nicht so komisch sind, wie diese wirken und die Moral der meisten Juristen, welche sich wie Ertrinkende am Strohhalm an den Gesetzen festhalten, egal wie verrückt, weltfremd, erniedrigend oder schlichtweg unmenschlich diese sind.

Wenn eine Mutter ihre Kinder sterben lässt oder ermordet, ist das unabhängig von Gesetzen und Rachebedürfnissen eine Tragödie, welche zweifelsohne in der Psyche dieser Mutter ihre Ursache findet. Und, ich denke, hier muss angesetzt werden und nicht bei irgendwelchen mehr oder weniger zufällig entstandenen Gesetzen.

L. G.

Ramar
 
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RitaMaria schrieb:
Ich mag, mit Verlaub gesagt, diese plapperhaften Schlagwortparaden nicht mehr hören.

Was die eine Frau mit ihren Kindern macht, hat keinerlei Bezug auf den Gro&#223;teil aller anderen M&#252;tter und schon dreimal ist es --> Schlagwort on <--
keine Verh&#246;hnung. Mangels Bezug.

Davon ab, Kinder kann man nicht erzeugen. Sie sind keine Wurstkonserven...

Gru&#223; von Rita


Hallo Rita Maria!

Meine Mutter ist 1905 geboren (gestorben 1980) und hat mit 17 Jahren ihr erstes Kind bekommen. Sie arbeitete damals auf einem Bauernhof und wurde von ihrem Freund (meinem Vater) schwanger. In weiterer Folge hat sie den Kindesvater selbstverst&#228;ndlich geheiratet (war zu dieser Zeit auch nicht anders denkbar) und im Laufe der kommenden Jahre weitere 14 Kinder geboren und sie gemeinsam mit unserem Vater, unter extrem schwierigen Bedingungen, aber mit viel Liebe grossgezogen. Wie viele andere Paare auch.

Deine Anmerkung, dass Kinder keine Wurstkonserven sind, ist selbstverst&#228;ndlich richtig ( von selbst, w&#228;re ich da sicher nicht darauf gekommen). Aber dass man aufgrund eines Geschlechtsverkehrs auch schwanger werden kann, ist ebenfalls hinl&#228;nglich bekannt. Deshalb k&#246;nnte man eigentlich davon ausgehen, dass jene Paare welche keine Kinder wollen, dementsprechende Vorsichtsma&#223;nahmen treffen.

Davon abgesehen gibt es heute in jeder gr&#246;sseren Stadt, in wenigstens einem der dortigen Krankenh&#228;user, bereits eine sogenannte Babyklappe, wo man neugeborene Babys, ohne irgendwelche nachteiligen Konsequenzen, "abliefern" kann. Aber es ist ethisch und moralisch keinesfalls vertretbar, nicht gewollte Kinder nachtr&#228;glich wie etwa "Wurstkonserven mit Verfallsdatum" zu entsorgen.



LG feuervogel
 
Die Moraldiskussion bezüglich Gesetze gibt es seit Jahrhunderten. Nur weil ich Kelsens Meinung für richtig halte ist sie noch lange nicht der Weisheit letzter Schluss. Gerade in Dtld wurde die Diskussion nach dem 2. Weltkrieg sehr intensiv geführt.

Abgesehen davon, um ein Gesetz korrekt anzuwenden muss man sich sehr genau mit der Entstehungsgeschichte befassen. Ohne die Materialien geht bei der Interpretation oft GAR nichts.

Wenn es um den konkreten Fall geht, habe ich die Norm anzuwenden. Außerhalb dieser engen Anwendung kann sie jeder in Frage stellen und auch zu Mitteln der direkten Demokratie greifen.
 
Also ich bin ja auch nicht unbedingt der grosse Fan von menschlicher Gesetzgebung. Aber solange unsere Spezies nicht weiter entwickelt ist, möchte ich mir eine Welt ohne Juristen und Richter und allem was dazu gehört, lieber gar nicht erst vorstellen.
Für mich ist das Rechtssystem - so fehlerbehaftet es auch sein mag - ein Puffer zwischen der Gesellschaft und dem totalen Horror :)
Im Sinne: Besser ein bisschen Ordnung und Gerechtigkeit als gar keine.
 
Pelisa schrieb:
ich habe meine Rachegelüste hier in Frage gestellt. "Juridisch verbildet" empfinde ich als persönlichen Angriff, ebenso das pauschale Verunglimpfen von Juristen. Ich möchte doch um etwas mehr Sensibilität und weniger Vorverurteilungen in der Diskussion bitten.

Pelisa, auch wenn Du Dich persönlich angegriffen fühlst, es war generell gemeint - Juristen sind eben, was sie sind, sie können gar nicht anders als sich in ihren Grenzen zu bewegen. Jedenfalls habe ich noch keinen kennengelernt, dessen Denken nicht innert dieser Grenzen gefangen gewesen wäre.
Damit will ich nicht einmal behaupten, dass manche Juristen es nicht besser wüssten oder sogar differenziert handhaben möchten oder würden, da sind diesen aber die Hände und der Geist gebunden. Ob da zwei Herzen in der Brust des Juristen schlagen ändert nichts daran, dass er Gefangener des juridischen Denkens ist.

Wenn Du, wie mir scheint, selbst Jurist bist, brauche ich hier wohl kaum weiter ausführen, dann kennst Du das Geschehen als Insider.

L. G.
Ramar
 
Insbesondere wird der Vater aber auch nicht schuldig, wenn irgendjemand in einem Forum irgendwelche juridisch gefärbten Kommentare abgibt.
Wobei es mir unergründlich ist, was das alles mit Esoterik oder dem Esoterikforum zu tun hat oder haben soll.
Ist es doch bittere Realität, die Millionen Abtreibungen oder eben diese zugegebenermassen grausige Causa und hat mit Spiritualität wohl wenig zu tun. Ebensowenig wie jene Geister, welche sich anmassen zu RICHTEN, VERURTEILEN oder VORVERURTEILEN, ob diese nun juridisch verbildet sind, oder nicht.
--> meist vorverurteilen, verurteilen und richten jene welche nicht jurstisch verbildet sind, so meine Erfahrung

Die Schuld eines Menschen enthebt sich juridischer Beurteilung - ob diese Frau nun schuldig gesprochen wird oder nicht, ob der Mann angeklagt wird oder nicht, hängt lediglich von der Gerechtigkeit baren Justiz ab und hat mit wirklicher Schuld, jetzt im eher esoterischen Sinne, gar nichts zu tun.

---> es sind verschiedene Ebenen, dass ist ja das Abstruse, wenn alle gemischt werden, ich stimme überein, Schuld fern der Juristerei ist noch mal eine Klasse für sich, ebenso frei und undefinierbar wie "gerecht"

Die menschliche Psyche ist viel zu komplex, kompliziert und unerforscht, als dass es juridisch möglich wäre, diese auch nur annähernd zu erfassen.
Juristen jedoch pflegen alles in brachialer Unsensibilität über den beinahe debilen jedoch umso rachsüchtigeren Kamm der Gesetze zu ziehen, sich zu Richtern aufzuschwingen und schlussendlich im Lotteriespiel der Gerichte nur als Henker der Gerechtigkeit zu fungieren.


--> nicht alle, es gibt auch einige welchen sehr wohl klar ist, dass sie nur nach dem Papier subsumieren, aber bei weitem nicht in der Lage sind, die Tragweite der Geschehnisse auch nur hinreichend zu erfassen
Mir war lange unklar, warum Hellinger z.B. ausgerechnet Richter, Rechtsanwälte etc...anspricht, der nächste gedankliche Schritt macht den Beruf in der aktuell ausgeführten Form überholungsbedürftig, als mir persönlich klar wurde,warum er es möglicherweise tut

Zu all dem kommt, dass wir unsere Informationen ledigleich der Journaille entnehmen und damit keine Ahnung haben, was in einer solchen Causa wirklich vorgeht.



Mir fallen die Blumentöpfe ein, in welchen sie mit den Kindern sprach.
Die einen nennen es bestialisch, ich betrachte es auch als einen Akt der Liebe.

Nachdem ich selbst ein paar Jahre in einem Land lebte, in welchem in einem Gebiet die Toten der Familie in Särge gepackt werden, die am besten noch Glasfenster haben, diese dann als Wohnzimmertisch mit Häkeldecke drapiert dienen, vertrete ich allerdings auch eine andere Einstellung.


Ramar, Deine Beiträge finde ich Klasse- auch wenn ich jetzt auch zu den juristisch verbildeten gehöre, was mich allerdings nicht weiter juckt ....Danke.

Liebe Grüße
Indie
 
Sch&#246;n, Ramar, dann w&#228;re das gekl&#228;rt :)

Du hast Recht, mir passt auch so einiges nicht, aber ich bleibe sozusagen im System. Und da ich in einem multiprofessionellen Team arbeite kriege ich doch ab und zu den Blick von au&#223;en mit.
 
LeBaron schrieb:
Schon klar. Dennoch ist es legitim, die Plausibilit&#228;t
seiner Behauptung, er h&#228;tte von den neun Geburten
nix gesehen und nix geh&#246;rt in Frage zu stellen.
Ich halte so eine Behauptung f&#252;r grotesk.

Kann ich nicht einmal im Versuch beurteilen, ohne die genauen Lebensumst&#228;nde und Psychostruktur zu kennen.
Dennoch bleibt erw&#228;hnenswert, dass Wahn beispielsweise sehr
dynamisch ansteckend sein kann und in einem solchen Falle der Mann etwa dieselben Wahnideen vertritt.....


Vielleicht noch einen kurzen Ausschnitt eines Experten -
Dr. Reinhard Haller:

"Untersuchungen aus der j&#252;ngeren
Vergangenheit befassen sich mit dem Einfluss von
einzelnen psychopathologischen Symptomen oder
Syndromen, etwa von Halluzinationen oder
Wahnvorstellungen auf gewaltt&#228;tiges Verhalten,
ferner mit der Bedeutung comorbider St&#246;rungen
und mit soziologischen Zusammenh&#228;ngen (Dale et
al. 1994, Taylor 1993).
Zusammenfassend zeigt sich, dass besonders
paranoide St&#246;rungen, akustische Halluzinationen
(imperative Stimmungen) und Ich-Beeinflussungserlebnisse
ein hohes Risiko f&#252;r Fremdaggressivit&#228;t
beinhalten. Das bei psychotischen Menschen
ohnehin erh&#246;hte Fremdgef&#228;hrdungsrisiko wird bei
gleichzeitigem Vorliegen von Pers&#246;nlichkeitsst&#246;rungen
und Substanzmissbrauch stark erh&#246;ht. Als
Risikofaktoren f&#252;r Gewaltdelinquenz bei
Schizophrenen stellen sich Comorbidit&#228;t mit
Substanzmissbrauch und antisozialer Pers&#246;nlichkeitsst&#246;rung,
systematischer Wahn mit hoher
Wahndynamik, neuropsychologische Defizit und
niedriger sozio&#246;konomischer Status dar (Hiday
1997, Link & Stueve 1994).
Als Charakteristika von T&#228;ter und Tatsituation
bei schizophrenen Gewaltt&#228;tern wurden Opfer aus
dem Nahbereich, Gewalt nach belanglosem Streit,
Fehlen eines offenkundigen Motivs, unvorbereitet
und kurze Tathandlungen, &#220;berma&#223; an Gewalt und
h&#228;ufig t&#246;dliche Ausg&#228;nge beschrieben. Von allen
Untersuchern wird die &#252;berragende Bedeutung von
akutem und chronischem Substanzmissbrauch
betont (C&#244;t&#233; & Hodgins 1992, Eronen et al. 1996,
Haller et al. 2001). Eindrucksvolle Zahlen, welche
belegen, dass nicht nur die T&#228;ter, sondern auch die
Opfer h&#228;ufig mit Alkohol und Drogen zu tun
haben, belegen die Kriminalstatistiken aus
verschiedenen L&#228;ndern (s. Tab. 3).
Kriminalpsychologische Untersuchungen
zeigen nicht nur, dass das Kriminalverhalten von
Menschen mit psychischen St&#246;rungen polymorpher
als das normaler Straft&#228;ter ist, sondern, dass
psychisch Kranke ihre Strafhandlungen verteilt
&#252;ber das gesamte Erwachsenenalter ver&#252;ben,
w&#228;hrend bei Gesunden ein H&#246;hepunkt vom 20. bis
zum 40. Lebensjahr gegeben ist. Ferner wurde
nachgewiesen, dass neben comorbiden St&#246;rungen
soziale Variable, spezifische gewalterzeugende
Faktoren und die Inanspruchnahme psychosozialer
Hilfseinrichtungen das Gewaltverhalten psychisch
Kranker klar beeinflussen.
"

L.G.

Ramar
 
Indie schrieb:
--> meist vorverurteilen, verurteilen und richten jene welche nicht juristisch verbildet sind, so meine Erfahrung
Keine Frage, kann ich unterschreiben - mit einem Unterschied, ob Frau Mayer irgendetwas quasselt oder der Richter Huber jemanden unschuldig für viele Jahre entsorgt ist ein qualitativer Unterschied. Hier landen wir wieder bei einem juridischen Prinzip des Erfolgs einer Tat........... oder ?

Indie schrieb:
Ramar, Deine Beiträge finde ich Klasse- auch wenn ich jetzt auch zu den juristisch verbildeten gehöre, was mich allerdings nicht weiter juckt ....Danke.
Wir haben alle mit unseren individuellen Grenzen zu kämpfen....
danke für Dein Kompliment.

Ich habe allerdings das, wenngleich laienhafte Gefühl, dass wir mehr Juristen wie Du oder auch Pelisa brauchen würden.

L. G.
Ramar
 
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Elli schrieb:
Also ich bin ja auch nicht unbedingt der grosse Fan von menschlicher Gesetzgebung. Aber solange unsere Spezies nicht weiter entwickelt ist, möchte ich mir eine Welt ohne Juristen und Richter und allem was dazu gehört, lieber gar nicht erst vorstellen.
Für mich ist das Rechtssystem - so fehlerbehaftet es auch sein mag - ein Puffer zwischen der Gesellschaft und dem totalen Horror :)
Im Sinne: Besser ein bisschen Ordnung und Gerechtigkeit als gar keine.

Elli, hier unterliegst Du einem generellen Irrtum - es gibt in unserem System keine Ordnung und schon gar nicht Gerechtigkeit.
Nur der Stärkere, Mächtigere - Finanzkräftigere - setzt sich durch, das ist die bittere Realität - alles andere ist nur viel gefütterte Illusion fürs "Fußvolk".
Ein fehlerhaftes Rechtssystem, wie wir es haben, ist der absolute Horror und keineswegs ein Puffer zwischen irgendetwas sondern verhindert eher die Entwicklung der Gesellschaft - da weiterhin auf steinzeitliche Rache und Strafe ausgerichtet.
"Ein bisschen Gerechtigkeit" kann es gar nicht geben, das widerspricht sich, ein bisschen Gerechtigkeit ist auch nur Ungerechtigkeit.
An unseren Gerichten wird nicht Gerechtigkeit gesprochen, bestenfalls Recht.

L. G.

Ramar
 
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