Ich habe immer noch das Bild eines im Sessel sitzenden, milde lächelnden Therapeuten und eines "unter der Decke" hängenden, kreischenden, stinksauren Patienten vor Augen, wenn ich an Gesprächstherapie denke (das ist NICHT verallgemeinerbar, aber ich selbst mochte die Therapieform noch nie).
Es erschien mir wie eine "noch subtilere" Tiefenpsychologie (und die ist ja an sich noch schlimmer

).
In der Tiefenpsychologie wird gedeutelt und attribuiert, was das Zeug hält - die Gesprächstherapie "verpackt" es nur "schicker" (meine Ansicht!).
Köstlich, gut dargestellt.
Aber, nun kommt ein großes ABER, es ist und bleibt die beste und zugleich schmerzhafteste Therapieform. Das Ansprechen, Hinterfragen, Rauskitzeln, auf den Grund gehen, was viele nicht mögen und genauso auch einige Therapeuten nicht können, wenn sie reininterpretieren nach ihren Ansichten.
Was aber das Problem dabei ist, sind wieder die katalogisierten Vorgaben. Die Patientendiffamierungsbögen, kann man auch als Patientenakten betiteln ....... mit Kästchen zum abhaken. Das ist der Punkt, der zum Reihern ist. Geht so weit, bis zu einer psychologischen Werteskala. Und das ist neu und das Letzte. Es ist anmaßend, Patienten nach Werten zu klassifizieren, übrigens mit Weitergabe an behandelnde, überweisende Ärzte.
In meiner abgebrochenen Ausbildung waren nur grad Dreie mit vorheriger Berufserfahrung, darunter einer mit Kassenzulassung und Ausbildungszulassung

. Wir waren die einzigsten Dreie von Vierzig, die diese neue Form der Patientenkladden kritisierten. Nur ein Ausbilder stimmte uns zu, mein Alter, gelernter Masseur, auch Physio, mit sämtlichen Fortbildungen, die es nur gibt und gab. Für den der Beruf des Masseur noch das Wichtigste von allem war, auf dem Boden geblieben, nämlich am Patienten zu arbeiten und der Hauptfaktor ist da Psychologie, ansonsten kann so ein Kneter sich einpacken und diese Gespräche mit dem Patienten gehören in keiner Patientenkladde. Erstrecht nicht als Werteskala.
Da hat sich leider etwas geändert, wir beurteilen ...........
Ich könnt ja jetzt böse sein, diese Gesprächstherapien beherrschen Friseure und Friseurinnen besser.
Echte Wertschätzung kann man meiner Ansicht nach nur haben/ leben, wenn man vorraussetzt, daß jeder Mensch ein "Universum" für sich ist und ein anderer ihn nie ganz begreifen/ deuteln kann (und DARF!) - wozu auch?
siehe vorgenannt, es hat sich etwas geändert. Ich habe mich früher mit den Patienten auseinander gesetzt. Zugehört. Dieses ist heute gar nicht mehr möglich, wenn man Patienten beurteilen muss, nach Vorgaben ....... mit Häkchen machen. Das ist unser derzeitiges Problem.
Früher hat man mal einfach den Hörer aufgenommen und bei Dok sowieso angerufen und mal paar Sachen geklärt, mit Absprache der Patienten. Heute gibt es Kästchen zum Abhaken.
Auch sich selbst wird man nie vollständig "analysieren" können - wozu auch?
Och, das sollte man öfters mal, sich selbst hinterfragen ....... aber dann müsste man ja denken

........ da sind Kästchen zum abhaken doch niveauvoller und erst eine Werteskala, von anderen über sich erstellt .......

....... kann man gleich seinen Ausweis abgeben.