1x?

WIEDERHOLT schrieb ich - und schreibe nochmal, dass ich mit derartigen Verhaltensweisen (Gewalt in unterschiedlicher Art und Weise, Intensität)
NICHT konform gehe und es ist unerheblich, welcher Religion sich jemand zugehörig sieht oder auch keiner, egal, welche Hautfarbe, Nationalität, Geschlecht,...,....,...
Wenn du nicht in richtig oder falsch, gut oder schlecht denkst, wie kannst du dann mit etwas konform oder nicht konform gehen?
Um mit etwas übereinstimmen oder nicht übereinstimmen zu können, muss man sich zwangsläufig positionieren, denn erst aus einer gewissen Position heraus kann eine Meinung oder ein Sachverhalt dahingehend beurteilt werden, ob eine Übereinstimmung mit dem eigenen Denken vorliegt oder nicht.
Andernfalls würden dir schlicht die nötigen Kriterien fehlen.
Zur Verdeutlichung:
Die Adjektive
richtig,
falsch,
gut oder
schlecht sind Wörter, die vornehmlich (aber nicht nur) in einem wertenden Kontext gebraucht werden.
Wenn ich dich richtig...Pardon!...so wie ich dich verstehe...*phuu*

....siehst du dich selbst, auf einer (mit deinem Vokabular ausgedrückt)
Bewusstseinsebene, auf welcher die genannten Adjektive nicht mehr in einem wertenden Kontext gebraucht werden. right?
Die Feststellung, mit etwas konform oder nicht konform zu gehen, kann aber nur in einem wertenden Kontext erfolgen.
Entweder du stimmst mit etwas überein, oder du stimmst mit etwas nicht überein.
Stimmen vs. nicht stimmen....hmmmm.....lass das mal sacken.

(Stimmt es?....stimmt es nicht?....stimmt es?....stimmt es nicht?....ist es richtig?....ist es falsch?....ist es richtig?....ist es falsch?....stimmt es?....stimmt es nicht?.....)
Um jetzt den Bogen zu deinem Geschriebenen zu spannen, würde eine nicht wertende Aussage m.M.n. ungefähr so aussehen:
Ich sehe, dass es Verhaltensweisen gibt.
Ob diese Verhaltensweisen streng, milde oder was auch immer sind, fällt schon nicht mehr in deinen Denk- bzw. Beurteilungsrahmen, weil diese Adjektive
streng,
milde usw. schon wertend sind.
Um es vielleicht etwas griffiger zu bekommen,
stelle dir einfach mal drei Positionen vor:
links -----
mitte ------
rechts
links: streng
mitte: neutral
rechts: milde
Jetzt stell dir folgendes Szenario vor:
Zwei Kinder streiten sich.
Kind A klatscht Kind B eine, woraufhin Kind B unglücklich fällt und sich einen Arm bricht.
Nun gehen wir mal davon aus, dass die Eltern des Kindes B (kurz: B-Eltern) die Eltern des Kindes A (kurz: A-Eltern) zur Rechenschaft ziehen wollen.
Nach einigem Hin und Her verlangen nun die B-Eltern, dass die A-Eltern ihr Kind angemessen sanktionieren, damit es so ein Verhalten gegenüber anderen Kindern nicht noch mal an den Tag legt.
Als sie erfahren, dass die B-Eltern ihrem Kind 'nur' 4 Wochen Hausarrest geben, denken sie sich, dass es sich hier um eine viel zu milde Strafe handelt.
Gleichzeitig nehmen sich die A-Eltern als viel zu streng wahr, da sie ihrem Kind zunächst nur 2 Wochen Hausarrest geben wollten, sich dann aber entschlossen haben, doch lieber 4 Wochen draus zu machen, damit ihr Kind den Ernst der Lage spürt.
Aus meinem Beispiel lässt sich schließen, dass die B-Eltern entweder strenge Eltern sind, und ihrem Kind, wenn es ein anderes verletzt hätte, eine stärkere Sanktion auferlegt hätten, oder, dass sie aufgrund ihrer Emotionen (das eigene Kind verletzt!) unbewusst eine Position einnehmen, aus der heraus sie strenger wirken. (Wenn das eigene Kind ein anderes verletzt hätte, dann wäre es durchaus möglich, dass sie, aus Sicht der Eltern des verletzten Kindes, auch 'zu milde' bestrafen.)
Des Weiteren ist aus meinem Beispiel ersichtlich, dass die A-Eltern eher milde bzw. nicht so strenge Eltern sind. Wobei hier aber auch zu beachten ist, dass es ihnen evtl. nur bei dem eigenen Kind schwer fällt, es stärker zu bestrafen. Es kann nämlich gut möglich sein, dass, wenn ihr Kind verletzt worden wäre, ihnen keine Strafe streng genug sein würde.
Zusammenfassend sei angemerkt, dass in meinem Beispiel bisher nur die Positionen
links: streng und
rechts: milde vorkommen.
Aus diesen Positionen heraus können die jeweiligen Eltern die Strafe für Kind B beurteilen (→ streng/mild)
Eine nicht wertende Position wäre wahrscheinlich diese:
Zwei Kinder streiten sich.
Kind A klatscht Kind B eine, woraufhin Kind B unglücklich fällt und sich einen Arm bricht.
mitte: neutrale Position: (<-- deine Position, auf der du dich anscheinend siehst)
Zwei Kinder interagieren miteinander, wobei eines sich den Arm bricht.
Reaktion der Eltern:
Gleichgültigkeit im Sinne von
beides ist gültig.
Beides meint hier: Arm ist gebrochen vs. Arm ist nicht gebrochen.
Genauer:
Die Feststellung, dass der Arm gebrochen ist, steht neben der Feststellung, dass der Arm nicht gebrochen ist.
→ Etwas ist passiert. Es hätte aber auch nicht passieren können. Beides ist gültig.
Es erfolgt keine Wertung bzgl. richtig, falsch, gut oder schlecht.
Demnach erfolgt auch keine Strafe für das Kind, denn es hat nichts richtig oder falsch, gut oder schlecht gemacht....sondern es hat einfach 'nur'
etwas gemacht.
Diese neutrale Position ist
primär eine Beobachterposition.
D.h. wenn du nicht direkt in eine Sache involviert bist, dann kannst du von außen einfach draufschauen und feststellen:
es ist etwas passiert, fertig.
Sobald du z.B. mit dem Verhalten der A-Eltern konform gehst, beziehst du eine Position. Nämlich die der A-Eltern. Du hast dann vielleicht dieselbe Ansicht von Erziehung, oder kannst nachvollziehen, warum sie so gehandelt haben, wie sie es in meinem Beispiel taten.
Andersrum mit den B-Eltern.
Gehst du mit deren Verhalten konform, dann hast du eben vielleicht dieselbe Ansicht von Erziehung, oder kannst nachvollziehen, warum sie so gehandelt haben...
Neutral wäre es in diesem Zusammenhang, wenn du einfach beide Handlungsweisen nachvollziehen könntest, ohne dabei eine links-/rechts-Position zu beziehen, also ohne mit einem von beiden konform zu gehen. Beides hätte dann Gültigkeit, wäre also
gleichgültig.
Du wertest dann nicht, sondern stellst nur fest, wie in der entsprechenden Situation jeweils gehandelt wurde. Beides wäre demnach okay.
Anmerkung:
Ich habe bewusst ein politisch bzw. religiös neutrales Beispiel gewählt, um gewisse 'Brillen' zu umgehen.
Jetzt ist eine eigenverantwortliche Transferleistung, bzw. eigenverantwortliches Weiterdenken gefragt.