Die Leere der Lehre

(62)
Die Ordnung des Einen ist aller Geschöpfe Zuflucht.
Die Einheit des Einen ist aller Wesen Gut.
Der Eine ist aller Geschöpfe Zuflucht, aller Wesen Gut,
gleich ob sie dieser Ordnung dienen, oder sich gegen sie stellen.
Durch die Worte des Einen wird man rasch erhoben.
Durch die Taten des Einen wird man schnell geehrt.

Doch auch jene dessen Worte und Taten sich gegen des Einen /die Einheit wenden,
ist der Eine Zuflucht, Bestimmung und Ursprung.
Wie könnte es auch anders sein, da es nichts gibt, das nicht daraus hervorgetreten ist,
es nichts gibt, das nicht dorthin zurückkehrt,
wo könnten sie sonst sein , wenn nicht in Ihm, wie könnten sie sonst sein, wenn nicht er in Ihnen wäre.
Der Eine ist die Zuflucht von jenen die Ihn erheben und von jenen, die Ihn nicht erheben.
Der Eine ist die Bestimmung von jenen , die Ihn anrufen und jenen, die Ihn nicht anrufen.
Der Eine ist in jenen, die Ihn in sich finden und In jenen, die Ihn nicht erkennen.

Auch jene, denen die Macht des Einen vierfach übergeben wurde (die durch den vierfachen Zepter walten),
durch dreifache Gestaltung und frei von jeder Gestaltung,
nichts wären sie ohne dem Einen, da es sonst nichts gäbe, das zu übgeben wäre
und es nichts gäbe, das zu tragen ist.

Darum sind auch die Mächtigsten des Reiches an Ihn gebunden, an den Einen,
aus dem sie hervorgetreten sind, durch den sie sind und zu dem sie zurückkehren.

Sie erinnern durch das, was sie sind:
Wir wurden erhört, da wir den, der ohne Namen ist, angerufen haben.
Darum ist er durch uns zu hören.
Wir wurden frei von jeder Gestaltung, da wir jenen, der ohne Geststalt ist, angerufen haben.
Darum ist er durch uns zu sehen.
Wir wurden frei von unseren Taten, da wir jenen, der ohne Taten ist, angerufen haben.
Darum offenbaren wir nun seinen Glanz.

Was krumm ist, wird gerade gerichtet werden.
Das ist sein Geschenk .
Dieses Geschenk wird weitergegeben.
Die ist der geheime Schatz/Reichtum der Welt, der in allem ist und an dem alle Anteil haben.
Es gibt keinen, der davon ausgeschlossen ist.
 
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(63)
Wer nicht handelt, sondern die Handlung an sich vollziehen läßt,
wer sich nicht durch Denken von seinem Wesen abtrennen läßt,
wer die bittere Frucht annimmt, weil sie Ihm gegeben wird,
der erkennt seine Bestimmung darin zu dienen.

Dieser erhält seine Größe, indem er es ohne Groll annimmt, der Geringste zu sein.
Dieser erhält sein Gewicht, da er Diener ist und die Diener es sind, die dem Herren seine Größe verleihen.

Kein Offenbahrung des Lebendigen wäre möglich, gäbe es nicht jene,
die nur durch sich selbst Widerstand leisten, gegenüber jenen, die gegen sie handeln.
Keine Leichtigkeit könnte in Erscheinung treten, würden sie nicht Ihre Lasten tragen.
Keine großen Taten wären möglich, hätten die Geringsten nicht Ihren Anteil daran, durch Ihre (An)Zahl.

Dies ist auch die Art des Berufenen:

Er erfährt sich als Diener und nicht als Herr.
Auf diese Weise dient er dem Einen.

Er erfährt sich als Träger der Bürde und nicht als Getragener.
Auf diese Weise bereitet er den Weg.

(Jede Tat, die an Ihm vollzogen wird, erfasst sein Wesen.
Jede Tat, die er vollbringt, kommt aus seinem Wesen.)

Da er um das Wesen der Bürde weiß, bekämpft er sie nicht.
Da er nicht gegen das Wesen seiner Bürde ankämpft, kann er sie überwinden.
 
Die Wahrheit ist DIE EINHEIT von allem, was existiert
Die Illusion ist DIE TRENNUNG von allem was existiert
und niemand wird jemals den, der in der Trennung lebt, von dieser Wahrheit "überzeugen" können,
weil
DIE TRENNUNG das ist, was den, den es zu überzeugen gilt, DEFINIERT.


es kann sowieso niemanden geben der die wahrheit kennt und somit jemanden überzeugen wollen würde.
weil ---> individuum
also keine einheitlich wahrheit ...
 
dura schrieb:
es kann sowieso niemanden geben der die wahrheit kennt und somit jemanden überzeugen wollen würde.
weil ---> individuum
also keine einheitlich wahrheit ...

Somit ist die "letzte Wahrheit" die vollständige geistige Auflösung des Individuums und gibt es kein Individuum mehr, gibt es auch bzgl. Erleuchtung nichts mehr mitzuteilen :)
 
Niemand schrieb:
Somit ist die "letzte Wahrheit" die vollständige geistige Auflösung des Individuums und gibt es kein Individuum mehr, gibt es auch bzgl. Erleuchtung nichts mehr mitzuteilen :)
...:) ...womit ja auch hinlänglich erklärt wäre, was von der Aussage "ich bin erleu..." zu halten ist :banane:
 
Kinnaree schrieb:
...:) ...womit ja auch hinlänglich erklärt wäre, was von der Aussage "ich bin erleu..." zu halten ist :banane:

So ist es. Es bleibt ein wohlgehütetes Geheimnis, das zwar jeder für sich lüften und leben kann, aber jeder nimmt es auch letztendlich unausgesprochen mit in's Grab oder die Urne oder "wohin" auch immer... :party02:
 
Niemand schrieb:
Somit ist die "letzte Wahrheit" die vollständige geistige Auflösung des Individuums und gibt es kein Individuum mehr, gibt es auch bzgl. Erleuchtung nichts mehr mitzuteilen :)


Hallo Niemand


Ich würde jemanden der Visionen von Gott hat für erleuchtet ansehen. Aber dem kann ich zustimmen das man über den geistlosen:stickout2 Zustand nichts sagen kann.:)


Grüße Equinox
 
wunderschön lebendig hier :D

Bei Gott gilt halt die Paradoxie: Weniger ist mehr und Nichts ist Alles
ich würde es nicht "nichts" nennen

es ist kein Begehren und keine Erfüllung
es ist kein Greifen und kein Loslassen
es ist kein Schauen und kein Geschaut werden
es ist kein Bewegen und kein Bewegt werden

all das beschreibt einen Seineszustand der nicht im Gleichgewicht ist und daher die Dualität offenbart und erschafft oder erschafft und offenbart
im Gleichgewicht des Seiens kann man nicht sagen das es keines von einem wäre oder beides oder eines davon

all das beschriebe es nicht richtig
daher kann es wohl erfahren aber nicht weitergegeben werden

LG
 
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(64)
Was unbewegt ist, läßt sich leicht bewegen.
Was kaum bewegt ist, läßt sich gut bewegen.
Was selbst bewegt ist, läßt sich nicht mehr bewegen.

Was noch nicht hervorgetreten ist, das läßt sich leicht formen.
Was soeben hervortritt, das läßt sich gut formen.
Was hervorgetreten ist, läßt sich nicht mehr formen.


Was noch formlos ist, läßt sich zurückhalten.
Was in die Form gegossen wird, läßt sich noch verändern.
Was eine Form trägt, läßt sich nur noch zerbrechen.

Was noch ohne (An)Zahl ist, läßt sich nicht zählen.
Was gegeben ist, hat eine (An)Zahl.
Was eine (An)Zahlt hat, läßt sich nur noch aufheben.


Der Eine bewegt, was noch unbewegt ist.
Das Bewegen des Einen ist im Unbewegten.

Der Eine formt, was noch nicht hervorgetreten ist.
Das Formen des Einen liegt im Formlosen.

Der Eine scheidet aus, was noch nicht hervorgetreten ist.
Die Auswahl des Einen liegt im Hervortreten.

Der Eine bestimmt die (An)Zahl noch bevor er sie ausschüttet/gibt.
Die Bestimmung der Zahl durch den Einen liegt im Aufheben dieser (An)Zahl.



Das Richtmass des Einen liegt im Unoffenbarten.
Die Ordnung des Einen liegt im Ungeteilten.
Das Wirken des Einen liegt vor dem, das da ist.

Aus diesem Unoffenbarten, Ungeteilten, nicht existenten bildet sich die Ordnung/Einheit/Wirkung des Einen,
die die Schöpfung der Welt trägt.

Was unbewegt erscheint, birgt so die größte Bewegung in sich.
Was formlos erscheint, birgt so die höchste Form in sich.
Was ohne Zahl ist, birgt so die höchste (An)Zahl in sich.

Mit der Bewegung verliert sich seine Größe.
Mit der Form verliert sich die höchste Form.
Mit dem Hervorbringen einer (An)Zahl verliert sich der größte Anteil.



Auf diese Weise wirkt der Berufene:
Er bewegt nicht, sondern ermöglicht eine Bewegung.
Er formt nicht, sondern ermöglicht eine Ausformung.
Er ordnet nicht, sondern ermöglicht das Hervortreten einer Ordnung.


Auf diese Weise wird das Wirken des Berufenen verdorben:
Eine Bewegung wird ausgeformt, aber keine Bewegung erhalten,
daher kann niemand mehr in den Ursprung der Bewegung eintreten.
Eine Form wird gesehen, aber das Formlose darin nicht erhalten,
daher kann niemand mehr in den Ursprung der Ausformung eintreten.
Eine Ordnung tritt hervor, aber die Freiheit in der Ordnung wird nicht erhalten,
daher kann niemand mehr in den Ursprung dieser Ordnung eintreten.


Auf diese Weise behütet man das Wirken des Berufenen vor dem Verderben:
Die Bewegung wird erhalten, damit sie sich weiter offenbaren kann.
Das Formlose wird erhalten, damit die Ausformung sich weiter offenbaren kann.
Die Freiheit wird erhalten, damit die Ordnung weiter hervortreten kann.


So ist das Wirken einer Lehre ebenso zu beachten, wie jener, der sie hervorbringt.
Wird dies beachtet, wird das Wirken der Lehre nicht verdorben.
Das Wirken der Lehre ist (dann) wie das Wirken des Berufenen:

Diese Lehre wünscht nichts.

Sie verlangt kein Opfer.
Sie verlangt kein Wissen.
Sie verlangt keine Taten.

Diese Lehre widmet sich dem, das nicht beachtet ist.
Auf diese Weise fördert sie die Sicht/das Sehen der ursprünglichen (unbewegten/formlosen/(an)zahllosen) Dinge.
 
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