@ Cayden:
so, weiter im Text. Was meinte ich mit den Ideen die noch vor 40-50 Jahren populär waren? Damit meine ich genau das wovon wir hier reden! Solche Art Verbundenheit wurde damals in der Populärliteratur als denkbare Utopie beschrieben. Ich greife nur zwei Beispiele heraus, es gibt noch viel mehr (die Bücher sind heute praktisch bedeutungslos und kaum jemand kennt sie noch):
Einmal Heinleins "Stranger in a Strange Land" (1962), über den die Dokumentation dann 1978 schrieb: "wurde zu einem geheimen Bestseller in Hippie-Kreisen, die durch Mundpropaganda für diesen Titel Reklame machten, ohne dass sie wussten, dass der Verfasser politisch auf seiten derjenigen stand, die Langhaarige am liebsten in ein Arbeitslager stecken würden".
Die Handlung brauch ich nicht beschreiben, die steht auf Wikipedia - spannend ist dabei die Idee eines Mensch, unter völlig anderen Bedingungen solcherart erzogen, dass er die vielfältigen Verlogenheiten und Verstrickungen unserer Kultur und Zwischenmenschlichkeit gar nicht nachvollziehen kann, dafür aber unmittelbaren Zugang zum vollen Spektrum seiner parapsychischen Fähigkeiten hat. Das führt dann weiter zur Skizzierung einer paganen Gemeinschaft, die in unmittelbarer Verbundenheit lebt, bis hin zur Idee "freier Liebe" und der Infragestellung von Eifersucht und partnerschaftlichem Besitzdenken.
Zum anderen Frank Herberts "Santaroga Barrier". Das beschreibt ein kleinstädtisches Soziotop, in dem eine art instinktiver Verbundenheit zwischen den Menschen entstanden ist und das Miteinander dadurch auf strikter Ehrlichkeit und Ergänzung basiert, und das sich solchermaßen auch aus der überregionalen gesellschaftlichen Warenstruktur herausgelöst hat.
"This is a struggle over what's to be judged valuable in our universe. Outside, they value whatever can be measured, counted or tabulated. Here, we go by different standards. [...] Nature is a unified field. [...] You're equating us with the unwashed, sandaled users of LSD. But you are like them - unaware. We are aware. We have truly released the mind. Our medicine releases the animal that has never been tamed... up to now."
Aber wenn du heute guckst, da will gar niemand mehr etwas davon wissen, den Mind zu befreien und Power freizusetzen! Stattdessen will man nur immer Heilung kaufen, und bloss nirgens etwas kraftvolles (weil das ja bedrohlich wöre), sondern immer nur gedämpfte Töne, sanfte Meditationen, leise Gebetsglöckchen, ruhige Naturbilder, usw., und die ganze Spiritualtät ist duchweg nur eine einzige Krankenhausatmosphäre, wo vor allem auf keinen Fall sowas wie echte Begegnung passieren darf, weil damit würde man einem ja "zu nahe treten", oder jedenfalls Begegnung nur unter Aufsicht eines Therapeuten.
So, weiter im Text.
Nicht so wirklich. Als Kind war ich mit anderem beschäftigt - vor allem damit, herauszufinden wie hier alles funktioniert. Und ansonsten war ich allein.
Erst als Erwachsener hab ich gemerkt, dass ich unter dem Alleinsein leide. Und dann wollte ich wissen wie es sich damit verhält und ob das so gedacht ist, und hab der Schöpfung die Antworten abgetrotzt - und so bin ich erst auf diese ganze Sache gekommen.
Richtig, es ist Nähe - und ich täte vielleicht sogar soweit gehen zu sagen, es ist eine 'geistige' Nähe, von der eine räumliche oder körperliche Nähe nur die Reflektion sein kann.
Das ist ein interessanter Gedanke - damit hab ich mich noch wenig beschäftigt - um soetwas zu erkennen müsste ich wohl wenigstens die jeweilige Sprache fließend beherrschen. Uch ich hab den Eindruck, jedenfalls in den modernen Industriegesellschaften ist irgendwelche zwischenmenschliche Begegnung von vorneherein gar nicht erwünscht: "Liebes"beziehugen werden nur als Statussymbol gebraucht, alles andere sind sog. "Netzwerke" die sich nach ihrem Nutzwert bemessen, und für die Seele gibts Schamanen und Therapeuten, die man kaufen kann.
Tja, wenn ich mir dannn das Thomasevangelium anschaue - dann kriege ich den Eindruck, dass es sich grade um diese Thematik zu drehen scheint - und dann hiesse das, dass die Probleme vor 2000 Jahren schon ganz dieselben waren...
Eigentlich wiederhole ich im grunde das das du eh schon geschrieben hast mit nem kleinen hinweis auf mögliche gründe warum dies an manchen orten verstärkt so ist.
Da bin ich mir nicht so sicher. Ich möchte meinen, "unmittelbar erkennen" ist ein Widerspruch in sich, weil erkennen ein Subjekt-Objekt-Verhältnis impiziert und so gerade nicht unmittelbar ist.
Meine Gedanken gehen allerdings auch nicht dahin, dass jemand einen anderer übervorteilen will, sondern drehen sich nur um das Kräfteverhältnis als solches, das eine form von Machtgefälle bewirken kann. Bei einer Resonanz zwischen zwei nicht ganz übereinstimmenden Schwingern wird sich das schwächere an die Frequenz des Stärkeren anpassen (in gewissen grenzen) - und stärker meint in diesem Beispiel einfach mehr Ampere, mehr physikalische Kraft - es hat nichts mit Moral zu tun.
Genauso gibt es auch im Geistigen Menschen mit mehr Willenskraft (oder mehr Klarheit oder mehr Charisma), und die brauchen ja keine böse Absicht haben.
Was Du beschreibst, scheint mir eher das Ideal von zwei Menschen sein, die beide eine praktisch vollständige Selbstkenntnis haben. Die gibts aber in der Realität nicht, denn die wären nicht hier. Menschen sind fehlbar, d.h. jeder hat seinen individuellen defect oder Knacks, wo er dann sehr empfindlich reagieren wird und je nachdem auch beeinflußbar ist.
so, weiter im Text. Was meinte ich mit den Ideen die noch vor 40-50 Jahren populär waren? Damit meine ich genau das wovon wir hier reden! Solche Art Verbundenheit wurde damals in der Populärliteratur als denkbare Utopie beschrieben. Ich greife nur zwei Beispiele heraus, es gibt noch viel mehr (die Bücher sind heute praktisch bedeutungslos und kaum jemand kennt sie noch):
Einmal Heinleins "Stranger in a Strange Land" (1962), über den die Dokumentation dann 1978 schrieb: "wurde zu einem geheimen Bestseller in Hippie-Kreisen, die durch Mundpropaganda für diesen Titel Reklame machten, ohne dass sie wussten, dass der Verfasser politisch auf seiten derjenigen stand, die Langhaarige am liebsten in ein Arbeitslager stecken würden".
Die Handlung brauch ich nicht beschreiben, die steht auf Wikipedia - spannend ist dabei die Idee eines Mensch, unter völlig anderen Bedingungen solcherart erzogen, dass er die vielfältigen Verlogenheiten und Verstrickungen unserer Kultur und Zwischenmenschlichkeit gar nicht nachvollziehen kann, dafür aber unmittelbaren Zugang zum vollen Spektrum seiner parapsychischen Fähigkeiten hat. Das führt dann weiter zur Skizzierung einer paganen Gemeinschaft, die in unmittelbarer Verbundenheit lebt, bis hin zur Idee "freier Liebe" und der Infragestellung von Eifersucht und partnerschaftlichem Besitzdenken.
Zum anderen Frank Herberts "Santaroga Barrier". Das beschreibt ein kleinstädtisches Soziotop, in dem eine art instinktiver Verbundenheit zwischen den Menschen entstanden ist und das Miteinander dadurch auf strikter Ehrlichkeit und Ergänzung basiert, und das sich solchermaßen auch aus der überregionalen gesellschaftlichen Warenstruktur herausgelöst hat.
"This is a struggle over what's to be judged valuable in our universe. Outside, they value whatever can be measured, counted or tabulated. Here, we go by different standards. [...] Nature is a unified field. [...] You're equating us with the unwashed, sandaled users of LSD. But you are like them - unaware. We are aware. We have truly released the mind. Our medicine releases the animal that has never been tamed... up to now."
Aber wenn du heute guckst, da will gar niemand mehr etwas davon wissen, den Mind zu befreien und Power freizusetzen! Stattdessen will man nur immer Heilung kaufen, und bloss nirgens etwas kraftvolles (weil das ja bedrohlich wöre), sondern immer nur gedämpfte Töne, sanfte Meditationen, leise Gebetsglöckchen, ruhige Naturbilder, usw., und die ganze Spiritualtät ist duchweg nur eine einzige Krankenhausatmosphäre, wo vor allem auf keinen Fall sowas wie echte Begegnung passieren darf, weil damit würde man einem ja "zu nahe treten", oder jedenfalls Begegnung nur unter Aufsicht eines Therapeuten.
So, weiter im Text.
Kannst du dich erinnern als du ein kind warst, da war es genauso- einfach unmittelbar.....und dabei alles einschließend.
Nicht so wirklich. Als Kind war ich mit anderem beschäftigt - vor allem damit, herauszufinden wie hier alles funktioniert. Und ansonsten war ich allein.
Erst als Erwachsener hab ich gemerkt, dass ich unter dem Alleinsein leide. Und dann wollte ich wissen wie es sich damit verhält und ob das so gedacht ist, und hab der Schöpfung die Antworten abgetrotzt - und so bin ich erst auf diese ganze Sache gekommen.
Ja, das habe ich auch bemerkt (vertrauensproblem und angst vor nähe-denn es ist nähe, da unmittelbar
Richtig, es ist Nähe - und ich täte vielleicht sogar soweit gehen zu sagen, es ist eine 'geistige' Nähe, von der eine räumliche oder körperliche Nähe nur die Reflektion sein kann.
Es gibt völker die mehr über ihr inneres kommunizieren und besser damit klarkommen "gesehen zu werden" und solche die weniger damit zurechtkommen "gesehen zu werden". Diese zweiteren kommunizieren eher über das außen, über masken und dieses aufrechterhalten der masken ist guter ton und ein tabu sie zu durchdringen. Dann guck dir die geschichte eines volkes an.
Das ist ein interessanter Gedanke - damit hab ich mich noch wenig beschäftigt - um soetwas zu erkennen müsste ich wohl wenigstens die jeweilige Sprache fließend beherrschen. Uch ich hab den Eindruck, jedenfalls in den modernen Industriegesellschaften ist irgendwelche zwischenmenschliche Begegnung von vorneherein gar nicht erwünscht: "Liebes"beziehugen werden nur als Statussymbol gebraucht, alles andere sind sog. "Netzwerke" die sich nach ihrem Nutzwert bemessen, und für die Seele gibts Schamanen und Therapeuten, die man kaufen kann.
Da geht es u.a. auch um eine art berechnung (eventuelle vorteile daraus und um angst diese zu verlieren). Unmittelbarkeit oder kommunikation über das innere erfordert eine gewisse offenheit und vertrauen (so wie du schriebst). Damit das jemand kann muß er/sie über ein gesundes maß an vertrauen und selbstvertrauen als grundstimmung verfügen. Völker die in der hinsicht traumatisiert sind, verfügen in der regel nicht über diese grundstimmung und kommunizieren eher nicht übers innere. Dieses nicht übers innere kommunizieren is im grunde nix anderes als sich verbergen.
Tja, wenn ich mir dannn das Thomasevangelium anschaue - dann kriege ich den Eindruck, dass es sich grade um diese Thematik zu drehen scheint - und dann hiesse das, dass die Probleme vor 2000 Jahren schon ganz dieselben waren...
Eigentlich wiederhole ich im grunde das das du eh schon geschrieben hast mit nem kleinen hinweis auf mögliche gründe warum dies an manchen orten verstärkt so ist.
Wenn man übers innere kommuniziert setzt es ein selbstvertrauen voraus und da stellt sich die frage nicht da es eh unmittelbar ersichtlich ist wer-was-wie-wo-wann-warum, keine lüge möglich ist, alles ist offensichtlich. Wenn einer fremdsteuern will oder den anderen übervorteilen will, wird das doch unmittelbar erkannt von einem. Man kann unmittelbar reagieren indem man sich zurückzieht oder seins vermittelt und man vertraut sich selbst darin das richtige zu tun.
Da bin ich mir nicht so sicher. Ich möchte meinen, "unmittelbar erkennen" ist ein Widerspruch in sich, weil erkennen ein Subjekt-Objekt-Verhältnis impiziert und so gerade nicht unmittelbar ist.
Meine Gedanken gehen allerdings auch nicht dahin, dass jemand einen anderer übervorteilen will, sondern drehen sich nur um das Kräfteverhältnis als solches, das eine form von Machtgefälle bewirken kann. Bei einer Resonanz zwischen zwei nicht ganz übereinstimmenden Schwingern wird sich das schwächere an die Frequenz des Stärkeren anpassen (in gewissen grenzen) - und stärker meint in diesem Beispiel einfach mehr Ampere, mehr physikalische Kraft - es hat nichts mit Moral zu tun.
Genauso gibt es auch im Geistigen Menschen mit mehr Willenskraft (oder mehr Klarheit oder mehr Charisma), und die brauchen ja keine böse Absicht haben.
Was Du beschreibst, scheint mir eher das Ideal von zwei Menschen sein, die beide eine praktisch vollständige Selbstkenntnis haben. Die gibts aber in der Realität nicht, denn die wären nicht hier. Menschen sind fehlbar, d.h. jeder hat seinen individuellen defect oder Knacks, wo er dann sehr empfindlich reagieren wird und je nachdem auch beeinflußbar ist.