Ich finde, dass das nicht nur bei mystischen erfahrungen so sein kann, sondern bei allen tiefergehenden/erschütternden erfahrungen. Das kann der tod eines nahestehenden menschen auslösen oder durch eine beziehung zu einem anderen menschen geschehen oder durch ein trauma. Auf jeden fall dann, wenn es sich um eine erschütternde erfahrung handelte, ist mensch, in der regel, nicht mehr derselbe wie zuvor.
Ja sicher sind das Erfahrungen die einen verändern. JA. hm, wenn wir das jetzt runterzoomen, dann kann man ja im Grunde gar nichts zurückrollen - jeder gelebte Tag ist unwiderbringlich vorbei und mag seine Spuren hinterlassen haben. Wo fängt dann das an, was wir als prägend, bedeutsam empfinden?
Die menschliche psyche ist m.e.n. in der regel überhaupt sehr leicht erschütterbar.
Verglichen mit was? *gg*
Der vergleich, wie ich sonst alles fühle und wahrnehme und wie ich wahrnahm und fühlte als ich die medis nahm war schon frappant unterschiedlich. Ich war zur zeit der medikation wesentlich gelassener und dinge, die auf mich ohne medis einwirken und reaktionen bei mir bewirken, waren zu der zeit nicht störend. Ich nahm sie zwar wahr, bemerkte sie, sie lösten bei mir aber keinerlei emotionen oder gefühle aus. Ich hatte überhaupt den eindruck, dass nur etwas wirklich eklatantes bei mir eine gefühls.- od. emotionsregung bewirken könnte.
Sonst nämlich brauche ich sehr viel kraft dafür um mich gegen die ganzen reize, die auf mich einwirken, abzugrenzen.
Oh! Interessant. Also erstmal würde ich sowas als besorgniserregenden *Verlust* werten, wenn Einflüsse keine Gefühlsregung nehr bewirken. Primär will ich ja sensitiver werden, mehr mitkriegen, mehr spüren, mehr Intensität!
Ja, es gibt Drogen die die Sensitivität dämpfen, zB einiges aus der Opiat-Ecke (was man ja auch als Schmerzmittel verwendet), das kriegt man nur nicht so einfach weil sie da angst vor dem Suchtpotential haben - obwohls ansonsten praktisch nebenwirkungsfrei wäre.
Was mich seither beschäftigt ist, dass ja diese medis serotonin/noradrenalin wiederaufnahmehemmend wirken und wenn man psychisch innerlich leicht erregbar ist, es ja eigentlich daran liegt, dass man zu wenig serotonin, noradrenalin und dopamin, etc. (die glückshormone sozusagen) produziert. Würde mein körper sozusagen mehr dieser hormone produzieren bzw. weniger schnell wiederaufnehmen wäre ich, wie bei der einnahme der medis, ein innerlich total entspanntes kerlchen das nix so leicht aufgekratzt, angespannt und aufgeregt machen täte.
Hmm, moment, das ist nicht so eindimensional! Es geht nicht nur um mehr oder weniger Erregung, da ist noch ne andere Dimension! Weil mir macht Erregung einfach Spass, da ist Leben, da ist wenigstens mal was los. Aber Du beschreibst Erregung+Intensität als leidvoll, belastend, quasi schmerzhaft.
Okay, das ist dann diese mysteriöse Schmerz/Lust-schwelle - dass nämlich exakt derselbe Reiz einmal als schmerzhaft und einmal als lustvoll erfahren wird, abhängig vom aktuellen Modus Operandi des Bewusstseins - und das ist nicht abhängig von irgendwelchen Drogen (jedenfalls keinen extern zugeführten), sondern von der momentanen Vorstellung.
Und das ist auch wieder nur ein Aspekt, da ist noch viel mehr...
Auf der einen seite war diese erfahrung für mich so wirklich WOW, weil ich mir endlich vorstellen konnte, wie es wirklich ist, wie sich vllt. auch andere fühlen, sich so zu fühlen das sie realitv wenig bis gar nix fühlen (dabei geht es auch um reize, die diese gefühle dann auslösen) sowie das verständnis dafür aufzubringen, dass andere menschen viele dinge vllt. genau aus diesem grund viel gelassener sehen und auf der anderen seite machte ich mir sorgen, dass ich ja eigentlich (für meine begriffe) fast gefühllos war und wohin das führt. Jetzt, muß ich ehrlich gestehen, sehne ich mich zuweilen nach dieser ruhe vor all diesen reizen und dieser inneren (einfach dagewesenen-ohne meditation, ohne gelassenheitsübungen, etc.)) gelassenheit. Interessant war es allemal mal anders zu sein/zu fühlen.
Ja, spannend - aber spannend wäre doch, da mal schauen wie Du das steuern kannst - weil da ist ein Riesenspektrum an Möglichem. Man kann es mit Drogen steuern, man kanns auch ohne steuern. Ich hab früher mit Drogen experimentiert, und vieles dessen was ich da erlebt hab, hab ich später auch ohne Drogen erfahren - und das würd ich nicht geringer schätzen.
Der Punkt ist: Du bist ein einmaliges Individuum, mit ganz spezifischen Erfahrungen, ganz spezifischen Mustern und Eigenheiten. Bestimmte Dinge funktieren für Dich auf eine ganz bestimmte Weise. "Gelassenheitsübungen" sind so gestrickt dass sie für fast alle Menschen funktionieren, ohne wirklich dramatische Effekte zu haben. Wahrscheinlich gibt es auch was, was genau für Dich noch viel besser funktinoniert - nur muss man das halt erstmal finden.