Ich kann nur für mich sprechen und nur meine eigenen Erfahrungen wiedergeben. Was Du oben beschrieben hast ist für mich nachvollziehbar.
Ich möchte und kann die Wissenschaft nicht schlecht reden, dazu fehlen mir die Kenntnisse weil ich selbst kein Wissenschaftler bin.
Relevant für diesen Thread wäre dann die Frage: Wonach soll sich richten, was die gesetzliche Krankenkasse trägt und was nicht. Und meiner Meinung nach sollte da wissenschaftliche Evidenz bzw. mindestens Plausibilität das Kriterium sein. Wer da andere Erfehungen hat und meint diese wären doch sicherer als wissenschaftliche Erkenntnisse, soll dann halt selber zahlen.
Was ich allerdings anmerken möchte:
Vor ein paar Jahren habe ich eine wissenschaftliche Studie gelesen bei dem Probanden mit Husten hom. behandelt wurden.
Der Test fiel negativ für die Homöopathie aus. Was mich damals auch nicht wunderte.
Es wurde allen Probanden das gleiche Mittel verabreicht.
In der Homöopathie ist Husten nicht gleich Husten und man darf da nicht so einfach jedem das selbe Mittel verabreichen.
Wie ist der Auswurf? Welche Farbe? Trocken oder zäh? Schmerzen beim Auswurf? usw......
Das wäre so, als wenn ich jemanden mit einer Stichverletzung nur ein Pflaster geben würde, egal wie weit oder tief die Wunde ist. Ich weiß, ein etwas grober Vergleich
Ich hoffe Du verstehst was ich damit meine.
Das war für mich keine Studie.....
Dieser Einwand über so einige Studien ist bekannt. Diese individuelle Mittel-Auswahl ist allerdings auch kein Hinderungsgrund gegen gute Methodik.
@Felicia1 hat oben einen Artikel über die sog.
Münchener Kopfschmerzstudie verlinkt. Das war auch eine gut verblindete Vergleichs-Studie über homöopathische Behandlungen von Kopfschmerzen mit individueller Mittel-Auswahl. Der Unterschied zwischen Versuchs- und Kontrollgruppe bestand dann halt darin, dass die Patienten in der Versuchsgruppe das für sie individuell ausgesuchte homöopathische Mittel auch bekommen und so eingenommen haben, während für die Patienten in der Kontrollgruppe zwar auch ein Mittel nach allen Regeln der Homöopathie ein Mittel ausgesucht wurde, sie aber nur gleich aussehende und gleich schmeckende Globuli/Tropfen/Tabletten verabreicht bekommen haben.
Auch hier wurde kein wirklicher Unterschied zwischen den Gruppen festgestellt.
Die Initiatoren der Studie - u.a. Prof. Harald Walach - waren/sind glühende Anhänger der Homöopathie gewesen, so dass ihnen ihr eigenes Ergebnis nicht gefiel. Mit ein wenig rumprobieren in den Zahlen im Nachhinein haben sie sich dann selbst einen Auswertungs-Fehler zugeschrieben... Solch eine "Korrektur" im Nachhinein ist allerdings auch im Wissenschaftsbetrieb eher ein NoGo.
Darüber hinaus wurde mir auch schon von Homöopathie-Anhängern erklärt, dass es einige Leiden gibt, bei denen dann doch meistens das selbe Mittel zum Tragen kommt. Heuschnupfen beispielsweise.
Studien sind in allen Bereichen wichtig, es kommt leider auch sehr oft darauf an wer diese bezahlt und wie das Ergebnis aussehen soll. Das ist jetzt nicht nur auf die naturheilkundlichen Studien abgezielt.
Ich habe selbst jemanden gekannt der bei solchen Studien mitarbeitet, mir war nicht wohl dabei was diese Person mir da so erzählte. Mich hat sein Satz " Wer bezahlt schafft bei uns an. Wir wollen ja weiterhin für diverse Firmen arbeiten" gar nicht gefallen..
Nun, die Studien zur z.B. Homöopathie werden ja größtenteils nicht von Gegnern/Kritikern sondern von Befürwortern durchgeführt. Und ja, sehr viele Studien haben methodische Mängel. Das an sich ist auch keine Schande - methodisch wasserdichte Studien sind sehr aufwändig, so dass man manchmal Abstriche in der Methodik macht, um Aufwand und/oder Kosten zu reduzieren. Das ist ok, senkt aber auch deutlich die Aussagekraft der Studie. Und wenn das Ergebnis eklatant so ziemlich allem widerspricht, was man aus Physik, Chemie, Biologie etc. schon weiß - und das ist nunmal bei der Homöopathie der Fall - dann reichen Studien mit mangelhafter Methodik nicht aus, um diese besagten bestehenden Erkenntnisse über Bord zu werfen.
Ich hoffe sehr dass es in der Tat doch noch größtenteils seriöse Studien gibt und das in allen Bereichen.
Entschuldige, jetzt bin ich etwas vom Thema abgekommen. Mich hat der soeben Schreibfluss überwältigt
Kein Problem - Studien-Methodik, wie und warum etc. ist ja eines meiner Lieblingsthemen.
Wie gesagt: methodische Mängel an sich sind noch keine große Schande. Die sind relativ Gang und Gäbe, reduzieren aber die Aussagekraft entsprechend. Solche Ergebnisse können dann nicht als in Stein gemeißelte Erkenntnisse gelten, sondern bestenfalls Anlass für weitere methodisch bessere Versuche sein. In guten/seriösen Studien erwähnen das die Studien-Auotoren selbst, auf welche methodischen Maßnahmen sie warum verzichtet haben, und wie weit das die Aussagekraft ihrer Ergebnisse beeinflusst. Darüber hinaus müssen mittlerweile alle Studien-Autoren ihre möglichen (finanziellen) Interessen am Studien-Ergebnis offenlegen. Auch damit wird dann geschaut, wie weit das Studien-Ergebnis davon beeinflusst wird bzw. werden kann.
Da gibt es sehr viele Maßnahmen im Wissenschaftsbetrieb, die Studien nach Methodik einordnen - also die Aussagekraft bewerten - und die unseriöses Verhalten so weit wie möglich suchen und aussortieren.
An diesem Punkt werden dann einige mit Genuss diverse Wissenschafts-Skandale erwähnen. Dabei muss man allerdings bedenken, dass diese Skandale ja bekannt geworden sind - gerade WEIL es all diese Maßnahmen im Wissenschafts-Betrieb gibt.
Wie schon gesagt: Es sind hauptsächlich Befürworter der Homöopathie, die dazu noch Studien durchführen wollen und durchführen. Das können sie von mir aus tun, wenn sie dafür Geldgeber etc. finden. Und bahnbrechende Ergebnisse werden IMMER sehr genau durchleuchtet und nach methodischen Mängeln und Fehlern abgeklopft. Wer meint, bestehende Erkenntnisse über Naturgesetze über Bord werfen zu können, muss auch sehr gut zeigen können, wirklich keine Fehler dabei gemacht zu haben.