Der Kinderwunsch lebt

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Lamia1 #1
Hallo!

Hiermit stelle ich die Hypothese auf, dass jeder Mensch einen Kinderwunsch in sich trägt. Dass manche Personen keinen emotionalen Zugang zu diesem Kinderwunsche finden, dass sie demnach der Auffassung sind, sie wollten keine Kinder bekommen, liegt womöglich daran, dass sie ihren eigenen Kinderwunsch in die unbewussten Sphären ihrer Psyche verdrängen, abspalten, dissoziieren. Der Kinderwunsch ist bei diesen Menschen z. B. aufgrund von unbewussten Schuld- oder Angstgefühlen tabuisiert. Auch eine tiefsitzende, viele Persönlichkeitskomponenten umfassende Infantilität mag dazu führen, dass sich ein Betroffener der mit der Kindererziehung verbundenen Verantwortung nicht gewachsen sieht und deshalb eine Empfängnis ausschlägt.

Folgende Gründe sprechen dafür, dass der Kinderwunsch jedem Menschen zu eigen ist:

1. der biologische Fortpflanzungstrieb, der danach drängt, sich selbst und die eigene Spezies zu erhalten, indem das eigene genetische Material verbreitet wird. Fruchtloser Sex substituiert dabei selbstverständlich nicht die Realisierung des Kinderwunsches.

2. die archetypischen Vater- und Mutter-Imagines, die in der Tiefe der Psyche eines jeden Menschen angelegt sind und nach Verwirklichung verlangen. Das sind die väterlichen und mütterlichen Aspekte der menschlichen Identität, die im Hirn verankert sind und gelebt werden möchten. Schon früh erproben Kinder die elterlichen Rollen (Mutter-Vater-Kind-Spiele etc.).

3. Die Traumanalyse zahlreicher Menschen zeigt, dass sich die Leute eigene Kinder wünschen, auch wenn sie sich dessen nicht immer sofort bewusst sind. Unter der Schwächung der Ich-Zensur während des Schlafes zeigt sich der Kinderwunsch bei vielen im Traume in Symbolgestalt. Manche müssen ihn sich hart erarbeiten.

4. Bei allen Organismen im Reich des Lebendigen ist die Fortpflanzung/Vermehrung/Duplikation obligatorisch, denn sie begründet das Leben und ist elementarer Bestandteil desselben.

Viele Grüße

Lamia

Es ist ausgesprochen interessant, wie sehr Du das Nichtvorhandensein eines Kinderwunsches pathologisierst und mit negativen Konnotationen versiehst.
Dein Post (und auch jene aus dem Gender-Thread) zu diesem Thema ist ausgesprochen eindimensional und spiegelt das reale Erleben und Leben vieler (freiwillig) kinderloser Frauen nicht annähernd wieder.
Was sich hier aber deutlich abzeichnet ist Deine Verfasstheit zu diesem Thema.
Mir drängt sich die Frage auf, was in Deiner Biographie Dich zu einer so eindimensionalen, klischeehaft-konservativen Ideologie nebst mitgelieferter hobbypsychologischer (und stark abwertender) Deutung gebracht hat.



Zu den angeführten Punkten:

Zu Punkt 1 (und zum „objektiven Lebenssinn“ aus dem Gender-Thread)
Der „objektive“ Lebenssinn ist m.E. die Arterhaltung (Fortpflanzung) und das persönliche Überleben (also die biologischen Grundlagen). Ein grundlegender Fehler ist m.E. die Annahme, dass Kinderwunsch und Fortpflanzung zusammenhängen würden. Erfolgreiche Fortpflanzung kommt gänzlich ohne Kinderwunsch aus.
Gottseidank können wir in unseren Breiten über diesen primären (rein biologischen) Lebenssinn ein Stück hinauswachsen (ein Luxus den beileibe nicht jeder hat). Wir brauchen nicht mehr tagtäglich um unser physisches Überleben zu kämpfen und wenn wir uns nicht fortpflanzen stirbt unsere Art trotzdem nicht gleich aus.

Die GeschlechterROLLEN (incl. Kinderwunsch) hängen v.a. von den Lebensbedingungen und der individuellen Entwicklung ab.
In unserer technisierten Welt spielen die körperlichen Unterschiede in den allermeisten Bereichen der Erwerbstätigkeit keine Rolle mehr.
In unseren Breiten sind Kinder auch nicht mehr als Arbeitskräfte oder für die direkte Altersversorgung notwendig. Die gesunkene Kindersterblichkeit enthebt die Familien auch von dem Druck, viele Nachkommen zu produzieren, damit wenigstens ein paar überleben.
Vater oder Mutter zu werden / zu sein wird (sofern körperlich möglich) in unserer Welt zusehends von der Notwendigkeit zur freiwilligen Entscheidung (mit allen sozialen und ökonomischen Einschränkungen) – und damit gehen die Geburtenzahlen zurück.

Aus einer biologischen Grundlage auf einen generalisierten Kinderwunsch zu schließen und Menschen auf selbige Grundlagenprogramme zu reduzieren halte ich für überaus fragwürdig – in unserem biologischen Programm sind Werte wie Gleichheit bzw. Gleichberechtigung, Recht auf Freiheit, Bildung uäm. nicht zwingend angelegt.
Warum also sollte man sich um Gleichbehandlung bemühen, um Bildungschancen für alle, oder gegen Sklaverei vorgehen, wenn doch die Besinnung auf die biologischen Programme das „wahre Wesen“ bestimmt?
Ein biologisches Programm bei einigen Säugetieren (verschiedenen Raubkatzen, einigen Primatenarten) ist es auch, dass bei Übernahme einer Gruppe durch ein neues Alphamännchen, die kleinsten Nachkommen des alten Alphamännchens getötet werden. Ist es nun unnatürliche Verdrängung der eigenen biologischen Wurzeln, dass wir ein solches Verhalten bei Menschen inakzeptabel finden und unter Strafe stellen?

zu Punkt 2)
Archetypen sind Konstrukte der analytischen Psychologie nach C.G. Jung. Auch die in dieser Lehre angesiedelte Annahme eines „kollektiven Unbewussten“ ist mehr als umstritten.
Archetypen (Urerfahrungen) als bestimmenden Wirkfaktor in einem obskuren „kollektiven Unbewussten“ zu postulieren heißt, die letzten 10.000 Jahre Menschheitsgeschichte, die kulturelle und technische Entwicklung und die unterschiedlichen, sich wandelnden Formen des Zusammenlebens zu ignorieren.

Die unterschiedlichen Anteile bei der Fortpflanzung sind im Rahmen der biologischen Funktionen dem jeweiligen Geschlecht zugeordnet (die Person mit dem Uterus trägt den Nachwuchs aus:rolleyes:).
Mit den Archetypen Vaterschaft bzw. Mutterschaft sind jedoch nicht nur die biologischen Funktionen gemeint (sonst wären sie ja überflüssig). Es wurden und werden damit Rollenbilder bzw. bestimmte (konservative) Attribute verknüpft – und praktischerweise das Nichterfüllen der Rollen pathologisiert (Schatten werden kommen…).


zu Punkt 3)
die Traumanalyse zahlreicher Menschen kann maximal zeigen (sofern man der Traumanalyse überhaupt etwas abgewinnen kann), dass sich diese (zahlreichen) Menschen Kinder wünschen. Über alle anderen (nicht-traumanlysierten) Menschen lässt das keine Aussage zu.



Wenn Menschen Nachwuchs zeugen und großziehen möchten ist das eine schöne Sache. Wenn nicht - auch in Ordnung.

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Toller Beitrag Kallisto.
Sehr informativ. Bin immer dankbar für neue Argumente und Sichtweisen.
 
Natürlich kann eine einzelne Person meinen, keinerlei Kinderwunsch zu haben, doch fraglich ist ja, welche Gründe ihn dazu bringen und ob nicht doch ein gewisser Kinderwunsch unterschwellig vorhanden ist.



Das gibt es sicherlich, daß Gegebenheitem Im Leben einen Menschen mit dem Thema Kinder abschliessen lässt wo eigentlich schon ein Wunsch nach Familie vorhanden wäre.

Aber es gibt genauso viele Fälle wo Frauen durch gesellschaftliche Konventionen zu Ehe und/oder Kindern genötigt werden die das eigentlich wenn sie wirklich frei entscheidne könnten garnicht wollen und die sich dann ggf sogar noch schuldig fühlen weil sie in der Rolle im Grunde versagen. Oder Frauen die ungewollt schwanger werden und mit dem Kind absolut NIX anfangen können, aber dann halt damit dasitzen und das besste draus machen müssen.
 
Mir drängt sich die Frage auf, was in Deiner Biographie Dich zu einer so eindimensionalen, klischeehaft-konservativen Ideologie nebst mitgelieferter hobbypsychologischer (und stark abwertender) Deutung gebracht hat.

Was ist denn an der Aussage, dass "manche Personen keinen emotionalen Zugang zu diesem Kinderwunsche finden, dass sie demnach der Auffassung sind, sie wollten keine Kinder bekommen, womöglich daran liegt, dass sie ihren eigenen Kinderwunsch in die unbewussten Sphären ihrer Psyche verdrängen, abspalten, dissoziieren." stark abwertend? Es kann doch durchaus auf manche Personen, wie es im Text steht, zutreffen. Jemand Bestimmten habe ich doch gar nicht angesprochen, sondern ganz bewusst von MANCHEN Leuten.

Davon kannst Du Dich ja selber überzeugen, indem Du einmal:

1. http://wilhelm-griesinger-institut.de/veroeffentlichungen/kinderwunsch.html
2. http://wilhelm-griesinger-institut.de/vortraege/kindergebensinn.html

liest. Da werden auch einige Deiner Argumente behandelt. Ich würde mich sehr freuen, wenn Du Dich zu den dort getroffenen Aussagen äußern würdest.
 
3. Die Traumanalyse zahlreicher Menschen zeigt, dass sich die Leute eigene Kinder wünschen, auch wenn sie sich dessen nicht immer sofort bewusst sind. Unter der Schwächung der Ich-Zensur während des Schlafes zeigt sich der Kinderwunsch bei vielen im Traume in Symbolgestalt. Manche müssen ihn sich hart erarbeiten.



Ausserdem, Lamias Traumdeutungskenntnisse beruhen ausschliesslich auf einem obskuren Buch von ihrem Daddy in dem jedes Traumsymbol eine fixe, bei allen Menschen in jeder Situation gültige Bedeutung zugewiesen bekommen hat. Und jedes zweite Traumsymbol wird in diesem Machwerk mit einer Bedeutung aus dem Bereich Sexualität/Fortpflanzung belegt (wenn ich mich richtig erinnere sogar der Weihnachtsmann und sowas vielseitig interpretierbares wie ein Herd, der naturlich sofort als Uterusmetapher herhalten muss)
 
Was ist denn an der Aussage, dass "manche Personen keinen emotionalen Zugang zu diesem Kinderwunsche finden, dass sie demnach der Auffassung sind, sie wollten keine Kinder bekommen, womöglich daran liegt, dass sie ihren eigenen Kinderwunsch in die unbewussten Sphären ihrer Psyche verdrängen, abspalten, dissoziieren." stark abwertend? Es kann doch durchaus auf manche Personen, wie es im Text steht, zutreffen. Jemand Bestimmten habe ich doch gar nicht angesprochen, sondern ganz bewusst von MANCHEN Leuten.

Davon kannst Du Dich ja selber überzeugen, indem Du einmal:

1. http://wilhelm-griesinger-institut.de/veroeffentlichungen/kinderwunsch.html
2. http://wilhelm-griesinger-institut.de/vortraege/kindergebensinn.html

liest. Da werden auch einige Deiner Argumente behandelt. Ich würde mich sehr freuen, wenn Du Dich zu den dort getroffenen Aussagen äußern würdest.

ich bin den Links gefolgt und hab das da gelesen:

Kinder stiften Sinn. Gibt es hier Zweifel? Haben diejenigen, die das Kinderkriegen verneinen, die aus Eigennutz, Kaltherzigkeit, Ahnungslosigkeit oder innerer Störung heraus keine Kinder haben, so sehr die Oberhand gewonnen, daß Völker schrumpfen? Die Antwort lautet: Ja.

also jetzt sprech ich mal aus dem psychologischen Nähkästchen und sag, dass das total krank ist...

das ist purer Dogmatismus in ein pseudowissenschaftliches Kleid gehüllt.
 
Kinder stiften Sinn. Gibt es hier Zweifel? Haben diejenigen, die das Kinderkriegen verneinen, die aus Eigennutz, Kaltherzigkeit, Ahnungslosigkeit oder innerer Störung heraus keine Kinder haben, so sehr die Oberhand gewonnen, daß Völker schrumpfen? Die Antwort lautet: Ja..



Naja, die Erde ist überbevölkert. Wird auch Zeit daß da was schrumpt. Gerade heute kam ein Bericht im Radio daß es derzeit auf der Erde eine Ausssterbewelle der Arten gibt die ähnliche Ausmasse hat wie die 5 grossen Aussterbeereignisse die es bisher in der Geschichte des Lebens auf der Erde gegeben hat. Damals waren allerdings grosse Meteoriteneinschläge und Vulkanismus schuld. Die Menschheit ist also genauso schädlich wie der Yucatan Meteorit der die Dinosaurier auf dem Gewissen hat. Und da stellt scih die Frage, muss sich das ungehindert weiter vermehren? Rational betrachtet würde man da doch eher irgendwann mal einen Schädlingsbekämpfer holen.
 
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Naja, die Erde ist überbevölkert. Wird auch Zeit daß da was schrumpt. Gerade heute kam ein Bericht im Radio daß es derzeit auf der Erde eine Ausssterbewelle der Arten gibt die ähnliche Ausmasse hat wie die 5 grossen Aussterbeereignisse die es bisher in der Geschichte des Lebens auf der Erde gegeben hat. Damals waren allerdings grosse Meteoriteneinschläge und Vulkanismus schuld. Die Menschheit ist also genauso schädlich wie der Yucatan Meteorit der die Dinosaurier auf dem Gewissen hat. Und da stellt scih die Frage, muss sich das ungehindert weiter vermehren? Rational betrachtet würde man da doch eher irgendwann mal einen Schädlingsbekämpfer holen.

nee das glaub ich nicht. Dieser Planet würde noch weit mehr Menschen fassen. was sich ändern muss sind die ökonomischen Verhältnisse zwischen den Menschen und allgemein die Herrschaftsverhältnisse. Es muss logisch betrachtet ja tatsächlich eine Zahl geben von der man empirisch behaupten kann das ist einer zuviel (gemessen am jeweiligen technologischen Standard) aber ob die tatsächlich schon erreicht wurde, ich würde das bestreiten...
 
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