Luther hatte den Beruf Josefs als Zimmermann übersetzte. Tatsächlich ist da jedoch von einem Tecton die Rede.
Gut, aber zur Frage JESUS - ESUS trägt das nicht bei, denn von ESUS kennen wir ja den "Beruf" auch nicht. Er wird mit der Axt arbeitend dargestellt, kann also jeden Beruf haben, der eine Axt erfordert, auch den eines Häuserbauers (Tectons). Die Schiffer in Paris setzten Ihm den Altar, die Schiffe waren aus Holz, deswegen taten sie das vielleicht. Aber Esus kann dazu noch für viele weitere verwandte Gewerke zuständig sein, das wissen wir nicht.
Die Bibel sagt LÜGE ! Also weg damit !
Wenn man jedes Buch, jede Zeitung, in der gelogen wird, wegschaffen würde, dann gäbe es gar nichts mehr zu lesen. Und erst recht müßten das Fernsehen weg und das Internet. Überall wird nämlich gelogen.
Ich verstehe Dich dennoch, Du wurdest wahrscheinlich zu diesem biblischen Glauben irgendwie genötigt und willst Dich nun davon befreien, indem Du dessen Fehlerhaftigkeit herausstellst.
Ich habe es seinerzeit anders gemacht; auch in vielen Diskussionen mit Jehovas Zeugen oder Mormonen. Der Weg war dieser:
1. Kann es unsere von "Gott" oder den Göttern uns gegebene Aufgabe sein, uns alle Religionen der Welt anzusehen und uns die auszusuchen, die uns am besten gefällt oder die wir für die "richtige" halten? Antwort: NEIN, denn es ist uns kaum möglich, alle Religionen der Welt überhaupt kennenzulernen, alle heiligen Schriften zu studieren. Kein Mensch kann das, schon allein deswegen, weil wir die Sprachen gar nicht kennen und weil viele der heiligen Schriften uns nicht einmal im Original vorliegen. Und weil sie sehr umfangreich sind (die Veden allein mehrere Meter Regale); ein Menschenleben reicht nicht, die alle auch nur zu lesen. Erst recht können das Menschen ärmerer Länder nicht. Also kann es auch nicht unsere Aufgabe sein, uns irgendeine heilige Schrift irgendeines fremden Landes zu suchen und danach zu leben. Zusätzlich müßten wir auch noch die Bräuche und Riten kennenlernen.
2. Es bleibt also nur, daß wir die heiligen Überlieferungen unserer eigenen Kultur kennenlernen und danach leben; da gibt es dann auch keine so große Sprachbarriere und diese Überlieferungen entsprechen unserer Mentalität.
3. Die Bibel ist nun unbestritten kein Produkt unserer Kultur, sondern entstammt dem vorderen Orient. Deswegen kann es nicht unsere von Gott/Göttern gegebene Aufgabe sein, unsere Religion, unsere Werte darauf auszurichten. Das sieht man an vielen kleinen Details, etwa das Schachern um die Anzahl von Gerechten in Sodom und Gomorrha, wo der Mensch mit Jachveh handelt und eigentlich viel menschlicher ist, als der Gott. Oder das Verbot des Essens vom Baume der Erkenntnis - ein Gott, der unwissende Menschen wollte, das ist nicht unsere Mentalität. Oder ein Jesus, der seinen Jüngern das Kämpfen verbietet und die andere Wange hinhalten läßt. "Wer das Schwert nimmt, wird durch das Schwert fallen" heißt es. Ja, aber das kann ein ruhmvoller, ehrenvoller Tod sein und auch derjenige, der das Schwert nicht nimmt, wird irgendwann sterben, wie Odinn sagt: Das Alter gönnt ihm endlich doch nicht Frieden.
4. Bleibt also die Frage, welche heiligen Überlieferungen unsere Kultur hervorgebracht hat. Da wurde viel zerstört durch Ludwig den Frommen, daher müssen wir auch unsere nordgermanischen Verwandten mit einbeziehen. Dort sind die Eddas überliefert, und in ihnen wird auch Bezug auf "deutsche Männer" als Überlieferer genommen.
Diese Erwägungen haben mich dazu geführt, daß ich vom Katholizismus (mein Vater war Theologe) zum germanischen Altheidentum konvertiert bin. Das hat den Vorteil, daß ich die Quellen viel eher verstehe, als eine aramäische, lateinische oder griechische Bibel (siehe das Beispiel des Tectons), daß ich die Mentalität der Menschen in den Quellen gut nachvollziehen kann und daß ich die noch heute üblichen ursprünglich heidnischen Bräuche (Weihnachts-, Maibaum, Osterfeuer, Fasnachtsumzüge, Perchten usw.) verstehe und guten Gewissens ausüben kann. Die Religion muß auch mit der Natur und dem Klima zusammenpassen: Eine Feuerhölle schreckt im kalten Germanien niemanden, hier mußte es daher eine Wasserhölle (Hel, Niflhel) sein, die umgekehrt im heißen Orient nicht abschreckend gewirkt hätte. Es geht nur um den Gedanken des Karmas, der Jenseitsstrafe, und wenn das nicht glaubwürdig ist, ist es nicht sinnvoll.
Wenn Du, Manden1804, Dich also von der Bibel usw. ganz lösen willst, dann packe sie weg und beschaffe Dir als Alternative z. B. die Eddas. Aber laß auch anderen, die diesen Schritt nicht gehen wollen, ihre Bibel und mach diese nicht schlechter als sie ist. Es kommt ja darauf an, welche Erfahrungen jeder mit der Bibelreligion gemacht hat; manche haben gute Erfahrungen gemacht, manche schlechte. Es liegt an den Vertretern dieser Religion, da gibt es gute und schlechte - wie überall.
Lichtgruß
Geza