Der Gott der Bibel ist ein Massenmörder

Liebe Freunde,

es bringt nichts, über die Bibel zu streiten. Die Bibel ist eine alte Überlieferung, von Menschen zusammnengestellt aus älteren mündlichen Überlieferungen, von denen einige auch Götteroffenbarungen waren. Also Texte über Götter, aber durch menschliche Überlieferung auch verändert - ob absichtlich oder unbewußt, das ist Ansichtssache.

Zuersteinmal muß man wissen, daß es den damals Priestern auch darum ging, ihre Pfründe zu sichern. Deswegen brachten sie das Verbot ein, andere Götter (außer dem, für den sie eingesetzt waren) zu verehren. Denn das hätte den Priestern der andern Götter die Einnahmen beschert, die ihnen verlorengingen. So durfte auch das Heiligtum von "Beth-El" (Haus des El, El = Jachveh) nicht als Konkurrenz zum offiziellen Jachveh-Kult betrieben werden und die Jachveh-Priester wetterten gegen die El-Priester.

Spätere Massoreten, Schriftgelehrte und Theologen haben dieses Spiel nicht durchschaut und das Kind mit dem Bade ausgeschüttet, wähnten, daß diese Veränderungen durch die Jachveh-Priester echte Offenbarungen gewesen seien und gingen deshalb nur noch von einem einzigen Gott aus, wobei man sich am Anfang sehr auf Zeus bezog. Aber das gibt selbst die heutige Bibel (älteste Handschrift 3./4. Jh. u. Zt.) nicht her. Da ist Jachveh immer noch nur ein Gott unter vielen (Psalm 82, 1: "Jachveh stehet in der Gemeinde Gottes und ist Richter unter den Göttern (Elohim)"; Psalm 86,8: "Jachveh, es ist dir keiner gleich unter den Göttern"), da kommen die Götter (Elohim, in der Vulgata: Dii = Götter) vor, über die der Talmud sagt: "Jachveh schuf die Elohim" - die Majestätsplural-Geschichte stimmt also nicht.

Die Elohim sind die Götter und zwar die damals meist griechisch benannten Götter. Auch Jachvehs Gemahlin Ashera gehört dazu. Sieben der Elohim können mit den 7 Erzengeln gleichgesetzt werden, denn beide beziehen sich ja auf die damals bekannten sieben Planeten. Also der Kriegsgott Mars ist auch dem Planeten Mars zugeordnet wie der Erzengel Michael. Die Zuordnung der 7 Erzengel zu den Planeten ist uns überliefert, aber es gibt noch mehr Gottheiten, als nur diese sieben. Etwa der Meeresgott Poseidon, ihm ist kein Planet zugeordnet, er ist aber natürlich auch einer der Elohim. Im 1. Regum 28, 13 sagt ein Weib: "Ich sehe Elohim (Götter) heraufsteigen aus der Erde" - das sind dann also eher Gottheiten der Erde, wie z. B. Demeter oder Hades.

Nun komme ich noch einmal zum Anfang des Threads zurück, wo die vielen Toten beklagt wurden, die der Bibelgott verursacht oder gar befohlen hat. Da kamen wohl nationale Vorstellungen der damaligen Bibelschreiber mit hinein. Und dann wissen wir ja auch, daß der Tod nur aus der primitiven menschlichen Warte aus schlimm ist und Strafe. Götter betrachten die Welt aber auf höherer Warte und wissen, daß jedem der Tod bestimmt ist, das ist das Gesetz der Inkarnation. Und der Tod hier auf der Erde ist zugleich die Geburt in das Jenseits und dort dann eher ein Grund zur Freude. Wer also die vielen Toten in solchen alten Texten beklagt, der sollte dringend seine Sichtweise des Todes einmal hinterfragen. Der Tod ist nicht schlimm und auch keine Strafe wenn man ein gerechtes und gutes Leben geführt hat. Der Verbrecher aber muß ihn fürchten, der er wird nach dem Tode in Straforte verwiesen.

Lichtgruß
Geza
Du bestätigst, dass die Bibel nicht das Wort Gottes ist. Das reicht.
 
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Es ist doch ganz einfach: Prüfe die Bibel, ob sie einen klaren Fehler oder Widerspuch hat.
Hat sie einen, ist sie NICHT das Wort Gottes.
Sie ist nicht das Wort Gottes. Na und?
Widersprüche werden in der Bibel übrigens häufig auch stilistisch angewendet.
Und ist sie nicht das Wort Gottes, so ist alles, was Gott betrifft, unzuverlässig oder falsch.
Und das soll eine intelligente Schlussfolgerung sein? Da kann ich nur den Kopf schütteln. Du bist doch sicher klüger als das.
 
Du bestätigst, dass die Bibel nicht das Wort Gottes ist. Das reicht.
Ich möchte es mal so sagen, Jeremias 8,8:
>Wie mögt ihr doch sagen: "Wir wissen, was recht ist, und haben die heilige Schrift vor uns?" Ist's doch eitel Lüge was die Schriftgelehrten setzen<.
Natürlich ist in den vielen Büchern der Bibel auch das Wort der verschiedenen Götter enthalten, aber eben leider durch Menschen verfälscht. Erst vergleichende Religionswissenschaft hilft, Verfälschtes von Echtem zu unterscheiden.

Das Heidentum ist also besser als das Christentum?!
Von diesem Standpunkt gehe ich gar nicht aus, das ist mir zu "fischezeitalterlich". Ich sehe die Bibel als eine Quelle wie Tacitus, Saxo Grammaticus, den Rigveda oder die Zend-Avesta. Einige der Quellen sind verfälscht (durchaus nicht unbedingt absichtlich, sondern durch Fehler der Überlieferer), einige mehr, einige weniger. So ist die Bibel für mich eine Quelle auch für das Heidentum, zumal es ja zur Zeit des Alten Testamentes noch gar kein Christentum gab. Daß wir eine lateinische und griechische Bibelhandschrift haben, verdanken wir übrigens einem Heiden: König Ptolemaios II. Philadelphos (282-246 v. u. Zt.).

Dazu mal ein Beispiel. Genesis 2, 7:
>Und Jachveh machte den Menschen aus einem Erdenkloß, und er blies ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase. Und slso ward der Mensch eine lebendige Seele<.

Ich erkenne hier drei Bestandteile des Menschen, Erde, Odem, Seele. Zwar nennt Kap. 2 der Genesis nur noch Jachveh, während Kap. 1 noch die Götter (Elohim) nennt, aber ich gehe auch im Kap. 2 von drei Elohim aus, denn es sind ja drei Bestandteile.

Und nun nehme ich die Menschenschöpfung aus der Edda, Völuspá 18, wo es über die ersten Menschen Askr und Embla heißt:

>Besaßen nicht Atem, besaßen nicht Od,
Nicht Lohe, nicht Gebärden, noch göttliche Gestalt.
Atem gab Odinn, Od gab Hönir
Lohe gab Lodurr und göttliche Gestalt.<

Drei Götter beleben auch hier die Menschen, auch wenn in der Zeile zu Lodurr eigentlich mehr Bestandteile genannt werden. Aber sie kommen vom selben Gott und daher ist die "göttliche Gestalt" nur eine Art Untergabe, sozusagen nach dem Komma. Und natürlich ist die göttliche Gestalt der Menschen in der Edda mit Genesis 1, 26 zu verbinden:

>Und Elohim sprach: Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei...<

Es geht also nicht um einen Kampf Heidentum-Christentum, sondern um alte heidnische Überlieferungen, leider etwas verfälscht und dann (Jahrhunderte später) vom Christentum adaptiert. Mich interessieren die ursprünglichen heidnischen Kerne darin, etwa die Verbindung der 7 Schöpfungstage der Götter mit den 7 Planeten usw. Das wären aber andere Themen und Material für einen andern Thread.

P.S.: Warum geht hier die Fettschrift nicht?

Lichtgruß
Geza
 
Ich denke, man sollte nicht nur die jeweiligen kanonischen Texte einer Bibel,.. betrachten, sondern auch die uns noch erhaltenen anderen schriftlichen Quellen, die, aus welchen Gründen auch immer, keinen Einzug in eine der jeweiligen unterschiedlichen Bibelversionen fanden, abgeändert wurden,… Ich möchte aber damit nur einen Anreiz geben und niemandem zum Bibelstudium zwingen.
 
... und sie sagt dir nichts über die Bedeutsamkeit des Christentums?
Das neue Testament sicher, wenngleich ich auch hier heidnischen Einfluß erkenne: Wenn Jesus sein Gebet genau auf die 7 Planeten ausrichtet, wenn ein Kreis von 12 Aposteln genannt wird, die noch im 16. Jh. auf die Tierkreiszeichen bezogen wurden, wenn er in Galiläa lebte und die Gallier mal dort waren, die einen Gott Esus verehrt hatten, dem zu Ehren man Menschen aufhängte und der mit der Axt als Zimmermann dargestellt wurde (im Pariser Nauten-Monument). Jesus der Zimmermannssohn (der nach damaliger Vorstellung natürlich selbst Zimmermann werden mußte oder sogar schon war) und Esus, der Zimmergott, irgendwie kann ich da eine Parallele nicht leugnen, zumal die (J)Esus-Theorie schon über ein Jahrhundert alt ist. Ich gehe weiter: Esus = Asus, der Ase Wodan (in der 16er Runenreihe dieselbe Rune, e und a). Auch Vorsitzer eines 12er Götterkreises und auch Er hing am Holz wie Jesus. Klar, Zufälle, Verschwörungen, Irrsinn. Und dann auch noch König Artus mit den 12 Rittern der Tafelrunde. Oder vor ihm Joseph von Arimathäa mit dem 12er Kreis.
 
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. Aber das gibt selbst die heutige Bibel (älteste Handschrift 3./4. Jh. u. Zt.) nicht her. Da ist Jachveh immer noch nur ein Gott unter vielen (Psalm 82, 1: "Jachveh stehet in der Gemeinde Gottes und ist Richter unter den Göttern (Elohim)"; Psalm 86,8: "Jachveh, es ist dir keiner gleich unter den Göttern"), da kommen die Götter (Elohim, in der Vulgata: Dii = Götter) vor, über die der Talmud sagt: "Jachveh schuf die Elohim" - die Majestätsplural-Geschichte stimmt also nicht.
Eigentlich hatte ich doch darüber geschrieben, dass mit Elohim alle göttliche Wesen bezeichnet werden können. So auch: Gott, El, Theós, Theoús*, Deus, Deos* usw. Deshalb ist ein Elohim auch nicht zwangsweise ein Engel. Engel werden in den hebräischen Schriften als Mal’ach bezeichnet.
*Plural

Nochmals dazu ein paar Beispiele:

1. Moses 1

[1] Am Anfang schuf Gott (Elohim/אלהים) Himmel und Erde
[3] Und Gott (אלהים) sah ...
[4] Und Gott (אלוהים) schuf ...
[6] Und Gott (אלוהים) sprach ...

1. Moses 2
[7] Und Gott (אלהים ) der Herr (JHWH/יהוה) machte den Menschen
[8] Und Gott (אלהים) der Herr (יהוה) pflanzte einen Garten
[9] Und Gott (אלהים) der Herr (יהוה) ließ aufwachsen ...

Neben diesen Schreibweisen wird Gott auch mit Elohimjahwe, El oder auch mit anderen Bezeichnungen angesprochen. So zum Beispiel Zebaoth oder Jahwe Zebaoth. Dieser Name oder Begriff wird immer dann verwendet, wenn es um Gottes Macht oder dessen Heerscharen geht, die er aussendet.

In den späteren griechischen Übersetzungen wurde Jahwe als Kyrios (Herr) und richtiger weise Elohim als Theós (Gott) übersetzt. Mit dem Herrn sollte der jüdischer Tradition Rechnung getragen werden, nach der sein Namen Jahwe nicht ausgesprochen werden durfte.

Merlin
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