Im Jahr 787 beschloss das Konzil zu Nizäa: Wer nicht die ganze kirchliche Überlieferung annimmt, die geschriebene wie die ungeschriebene, der sei ausgeschlossen!
Im Zweiten Konzil (787) war das zentrale Thema das Für und Wider des Bilderstreites. Es ging also um die Anbetung von Darstellungen Jesus, Gottes, Engel, Maria, sonstige Heilige und auch die Bibel als solche. Es kam dann auf diesem Konzil zum Konsens, dass all diese Dinge zwar verehrt werden dürfen, aber nicht angebet. Das wurde damit begründet, dass die sinnbildliche Verehrung dieser Dinge auf Gott übergehen würden.
So erklärt sich auch die Sache mit der Bibel, die zwar verehrt aber nicht angebetet werden soll. Unabhängig davon halte ich das Gebot zum Bildnis Gottes für unsinnig, weil die Bibel selbst eine Persönlichkeit Gottes herstellt.
So wird er zum Beispiel als Vater dargestellt, der zu den Menschen spricht und damit verbinden wir unbewusst eine Persönlichkeit. Also etwas, das Gestalt annimmt, zu der auch wir sprechen können (das Gebet). Für unsere Seele spielt es in diesem Zusammenhang keine Rolle ob nun ein Wesen von realer oder fiktiver Natur ist, mit dem sie sich verbinden möchte.
Selbst wenn solche Wesen nur als Lufthauch umschrieben werden, ist für uns eine gewisse Präsens notwendig, mit der unsere Seele berührt und bewegt werden kann (z. B. der Heilige Geist).
Demzufolge war der Konsens in Nicäa aus menschlicher Sicht sinnvoll. Unabhängig davon war selbst Jahwe nicht immer bild- oder gestaltlos.
Merlin