In diesem Gedanken dürfte auch die Sehnsucht nach dem ewigen Leben stecken. Man möchte nicht wirklich sterben, sondern sich einfach nur von den Widrigkeiten und der Last des Lebens befreien.
Mag sein, dass damit der Baum des ewigen Lebens gemeint ist. Ich meinte zum Unterschied, dass "ewiges Leben", je nach Sichtweise nicht unbedingt immer automatisch das wünschenswerte sein muss.
Du siehst ja auch am Ende Deines Gedankens die Hoffnung, dass es in einem Danach irgendwie weitergehen soll.
Ich weiß jetzt nicht, welchen Gedanken du meinst. Nein, um "Hoffnung" ging / geht es mir eher nicht.
Es kann für unser Seelenheil im Diesseits also sehr hilfreich sein, diese andere Welt auszugestalten, denn damit wird uns in der letzten Stunde das Loslassen vom Leben erleichtert.
Es ist die Frage, ob wir wirklich sterben. Ich weiß jetzt nicht, worauf du "Seelenheil" beziehst.
Es ist aber nicht nur für die Sterbenden wichtig, sondern auch für die Trauernden, die nicht loslassen können. Es kommt bei ihnen dann oft die Sorge hoch, wie es dem Verstobenen im Ungewissen und der Ewigkeit geht. Wir erinnern uns dann daran, was man selbst versäumt hat, ihn zu fragen oder vom Unausgesprochenen, das nun wie eine Last auf unserer Seele liegt.
Da entzieht sich mir jetzt der Bezug zum Thema.
Sicherlich gab es einmal einen Garten Eden, aus dem wir durch eigene Schuld vertrieben wurden.
Ja das ist eine kirchlich-biblische Deutung die du hier beschreibst. Es geht mir hier lediglich um den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse, der ja scheinbar, nach dieser alten Geschichte, eine Art "Schuld" bei denen verursachte, die von der Frucht nahmen.
Darüber haben wir uns ja hier unterhalten.
Es ist nicht "Schuld" und auch kein "zorniger Gott", sondern mehr oder weniger ein natürlicher Werdegang, darum ging es jetzt.
Naschen wir nicht auch heute noch von den verbotenen Früchten aus unserem Paradies und entfernen damit unseren Lebensbaum?
Glaubst du das so? Dahinter steckt für mich der Gedanke, dass du ein Paradies hast und manchmal Früchte daraus "naschst", und entfernst damit deine eigene Möglichkeit wofür auch immer du denkst, dass es dein Lebensbaum wäre?
Ich fürchte auch, dass die verheißungsvollen Früchte vom Baum der Erkenntnis nicht wirklich zur Erkenntnis geführt hatten, sondern nur eine Droge ist, die unsere Seele betäubt. Eventuell naschen wir ja an den falschen Früchten, die uns nur vergiften. Möglicherweise ist die Frucht das Böse, die uns die Macht und Gier schmecken lässt?
Ich denke, es ist der Weg unserer Entwicklung, schließlich das für uns wirklich Wichtige zu erkennen.
Ich gehe davon aus, dass die "Erkenntnis" nicht sofort eintrat, sondern noch dabei ist, sich zu entfalten. Also so gesehen, "essen" wir noch.
In diesem Vers habe ich eben noch eine Stelle gesehen mit der deutlich wird, dass im Garten Eden zwei Bäume standen, die von Bedeutung waren. Ich denke also, dass wir nicht nur die Hand nach den Früchten der Erkenntnis ausstrecken, sondern damit auch nach dem Baum des Lebens.
Darauf wies ich ja schon hin.
Ich denke, das wird zusammengehören.