Der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse

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wodurch kommt der mensch selbst zu erkenntnis

Eigentlich bedeutet "etwas erkennen", auch zugleich "etwas wiedererkennen" oder zumindest hat man in sich eine genaue Beschreibung von etwas, das man somit "erkennen" kann.

und wodurch wird er ein lebender organismus?

Indem er erkennt, dass er es schon ist?

Baum des Lebens und Baum der Erkenntnis scheinen sich erst einmal entgegen zu stehen.

Ich denke auch nicht, dass es um einen "lebenden Organismus" geht. Eher im Gegenteil, es geht um das "IchBin", die Selbsterkenntnis, und das basiert nicht auf einem "Organismus", sondern ist jenseits davon.
Am Ende ist Erkenntnis auch Leben, oder eine Art Stufe, auf / in der Leben und Tod sich nicht widersprechen.
 
Es gibt auch eine Art Sehnsucht danach, zu "sterben", sich aufzulösen in etwas Unbeschreiblichen, Loszulassen.
In diesem Gedanken dürfte auch die Sehnsucht nach dem ewigen Leben stecken. Man möchte nicht wirklich sterben, sondern sich einfach nur von den Widrigkeiten und der Last des Lebens befreien.

Du siehst ja auch am Ende Deines Gedankens die Hoffnung, dass es in einem Danach irgendwie weitergehen soll. Es kann für unser Seelenheil im Diesseits also sehr hilfreich sein, diese andere Welt auszugestalten, denn damit wird uns in der letzten Stunde das Loslassen vom Leben erleichtert.

Es ist aber nicht nur für die Sterbenden wichtig, sondern auch für die Trauernden, die nicht loslassen können. Es kommt bei ihnen dann oft die Sorge hoch, wie es dem Verstobenen im Ungewissen und der Ewigkeit geht. Wir erinnern uns dann daran, was man selbst versäumt hat, ihn zu fragen oder vom Unausgesprochenen, das nun wie eine Last auf unserer Seele liegt.

Sicherlich gab es einmal einen Garten Eden, aus dem wir durch eigene Schuld vertrieben wurden. Naschen wir nicht auch heute noch von den verbotenen Früchten aus unserem Paradies und entfernen damit unseren Lebensbaum?

Ich fürchte auch, dass die verheißungsvollen Früchte vom Baum der Erkenntnis nicht wirklich zur Erkenntnis geführt hatten, sondern nur eine Droge ist, die unsere Seele betäubt. Eventuell naschen wir ja an den falschen Früchten, die uns nur vergiften. Möglicherweise ist die Frucht das Böse, die uns die Macht und Gier schmecken lässt?

Im Grunde also verstoßen wir auch heute noch gegen das Gebot Gottes, der da mahnt, nicht vom Baum der Erkenntnis zu naschen. Wir tun es dennoch, weil wir gleich wie Gott sein wollen:

1. Moses 3[22] Und Gott der Herr sprach: Siehe, Adam ist geworden wie unser einer und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, dass er nicht ausstrecke seine Hand und breche auch vom Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich.

In diesem Vers habe ich eben noch eine Stelle gesehen mit der deutlich wird, dass im Garten Eden zwei Bäume standen, die von Bedeutung waren. Ich denke also, dass wir nicht nur die Hand nach den Früchten der Erkenntnis ausstrecken, sondern damit auch nach dem Baum des Lebens.


Merlin
 
In diesem Gedanken dürfte auch die Sehnsucht nach dem ewigen Leben stecken. Man möchte nicht wirklich sterben, sondern sich einfach nur von den Widrigkeiten und der Last des Lebens befreien.

Mag sein, dass damit der Baum des ewigen Lebens gemeint ist. Ich meinte zum Unterschied, dass "ewiges Leben", je nach Sichtweise nicht unbedingt immer automatisch das wünschenswerte sein muss.

Du siehst ja auch am Ende Deines Gedankens die Hoffnung, dass es in einem Danach irgendwie weitergehen soll.
Ich weiß jetzt nicht, welchen Gedanken du meinst. Nein, um "Hoffnung" ging / geht es mir eher nicht.

Es kann für unser Seelenheil im Diesseits also sehr hilfreich sein, diese andere Welt auszugestalten, denn damit wird uns in der letzten Stunde das Loslassen vom Leben erleichtert.
Es ist die Frage, ob wir wirklich sterben. Ich weiß jetzt nicht, worauf du "Seelenheil" beziehst.

Es ist aber nicht nur für die Sterbenden wichtig, sondern auch für die Trauernden, die nicht loslassen können. Es kommt bei ihnen dann oft die Sorge hoch, wie es dem Verstobenen im Ungewissen und der Ewigkeit geht. Wir erinnern uns dann daran, was man selbst versäumt hat, ihn zu fragen oder vom Unausgesprochenen, das nun wie eine Last auf unserer Seele liegt.
Da entzieht sich mir jetzt der Bezug zum Thema.

Sicherlich gab es einmal einen Garten Eden, aus dem wir durch eigene Schuld vertrieben wurden.

Ja das ist eine kirchlich-biblische Deutung die du hier beschreibst. Es geht mir hier lediglich um den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse, der ja scheinbar, nach dieser alten Geschichte, eine Art "Schuld" bei denen verursachte, die von der Frucht nahmen.
Darüber haben wir uns ja hier unterhalten. :)
Es ist nicht "Schuld" und auch kein "zorniger Gott", sondern mehr oder weniger ein natürlicher Werdegang, darum ging es jetzt.

Naschen wir nicht auch heute noch von den verbotenen Früchten aus unserem Paradies und entfernen damit unseren Lebensbaum?

Glaubst du das so? Dahinter steckt für mich der Gedanke, dass du ein Paradies hast und manchmal Früchte daraus "naschst", und entfernst damit deine eigene Möglichkeit wofür auch immer du denkst, dass es dein Lebensbaum wäre?

Ich fürchte auch, dass die verheißungsvollen Früchte vom Baum der Erkenntnis nicht wirklich zur Erkenntnis geführt hatten, sondern nur eine Droge ist, die unsere Seele betäubt. Eventuell naschen wir ja an den falschen Früchten, die uns nur vergiften. Möglicherweise ist die Frucht das Böse, die uns die Macht und Gier schmecken lässt?

Ich denke, es ist der Weg unserer Entwicklung, schließlich das für uns wirklich Wichtige zu erkennen.
Ich gehe davon aus, dass die "Erkenntnis" nicht sofort eintrat, sondern noch dabei ist, sich zu entfalten. Also so gesehen, "essen" wir noch. :)

In diesem Vers habe ich eben noch eine Stelle gesehen mit der deutlich wird, dass im Garten Eden zwei Bäume standen, die von Bedeutung waren. Ich denke also, dass wir nicht nur die Hand nach den Früchten der Erkenntnis ausstrecken, sondern damit auch nach dem Baum des Lebens.
Darauf wies ich ja schon hin. :) Ich denke, das wird zusammengehören.
 
von wem wurde das nicht gesagt.?

Es wird gesagt bzw. geschrieben, dass sie vom Baum der Erkenntnis aßen, nicht aber dass sie von da an tatsächlich wußten, was Gut oder Böse ist.

Ja, wer hat das eigentlich gesagt, eine gute Frage, die ganze Bibel mit ihrer Geschichte ist ansich unglaubwürdig, denn irgendwann wurde sie einfach
von einigen Menschen geschrieben. :)
 
Können wir uns daran erinnern?
Über unsere Anfänge wissen wir eigentlich nichts. Außer Geschichten.
Wir wissen nichts, seit wir nicht mehr wissen. Dies nennt sich ja die "Vertreibung aus dem Paradies". Seither suchen wir nach der Sicherheit dieses Paradieses, der Sicherheit des Wissens.
Es ist alles da. Nur wir wissen es nicht. :)

Wenn der Anfang der Verlockung das Ende des Wissens bedeutete, so bedeutet das Ende der Verlockung jedoch auch den Anfang der Rückkehr.
 
Für mich klingt das alles nach: (Ich habe gekostet, aber) ich will davon nicht betrunken werden!
Niemand will böse sein. Hat uns die Erkenntnis, dass es schlechtere Menschen, als uns geben soll, unsere Unsterblichkeit gekostet?
Unsere Weiblichkeit wird bestraft? (Wenn wir einst Männer waren?)

Ich sehe DIESEN Gott, des jüdischen Paradieses als nicht so hoch an.
Natürlich können wir, durch die Entscheidung, der Weiblichkeit zu vertrauen, eine Karriere machen, die unserer Erkenntnis dient. Und (diesem) Gottgleich zu werden.

Wer ist schon der jüdische Gott? Sicherlich nicht der Schöpfer. Insoferne glaube ich der Schlange, die behauptet, dass wir "so wie Gott" werden, wenn wir der Weiblichkeit vertrauen.
Beachte: Nicht "Gott", sondern "so, wie Gott". Eben eine solche Kapazität aber ohne seiner Macht über die Erde und seiner Lebewesen.
 
Wir wissen nichts, seit wir nicht mehr wissen.
Aha, und du weißt das?

Wenn der Anfang der Verlockung das Ende des Wissens bedeutete,
Was wir ja nicht wissen .. :)
Wenn der Anfang der Verlockung das Ende des Wissens bedeutete, so bedeutet das Ende der Verlockung jedoch auch den Anfang der Rückkehr.
Eine interessante Gleichung. Da wir das alles ja nicht wissen, gab es vielleicht nie eine Verlockung und daher gibt es auch keine Rückkehr irgendwo hin, nämlich dorthin, von dem wir nichts wissen. :D
 
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Hat uns die Erkenntnis, dass es schlechtere Menschen, als uns geben soll, unsere Unsterblichkeit gekostet?
Warum sollte es so eine "Erkenntnis" gewesen sein. Die Begriffe Böse und Gut sind erst einmal abstrakt. Aber die Bewertung grundsätzlich begann dann wohl, größer, besser, weiter, kleiner. Erst durch Vergleiche, sagt man, kann Größe oder überhaupt Irgendwas beurteilt, eingeordnet werden.

Unsere Weiblichkeit wird bestraft? (Wenn wir einst Männer waren?)

Wir waren wohl Beides. Wenn man von "Strafe" sprechen will, würde ich sagen, war es die Trennung grundsätzlich, zwischen / von männlich und weiblich, und zwar für beide Seiten.

Ich sehe DIESEN Gott, des jüdischen Paradieses als nicht so hoch an.

Es war vielleicht ein Außerirdischer. :D Mit ein bisschen Zauberei und Technik konnte er sich als göttlich erscheinen lassen.
Ich nehme an, der Unterschied zum Menschen war in etwa wie unserer zu Tieren.

Eben eine solche Kapazität aber ohne seiner Macht über die Erde und seiner Lebewesen.

Das Göttliche ist wohl eher einfach die Macht über und mit dem eigenen Leben, das "SoSein können".
 
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