Der himmlische Brunnen 2 Teil

Schattenlied

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TYROL
"Ask mein Bruder und Mann, erblicke dies beste Gebilde, den Garten der lieblichen Tugend. Alles was hier ist, wurde für uns gemeistert, wir können nun walten und selbst die Satzung geben!"
Der stolze Sohn des Himmelvaters schaute mit geöffneten Augen, zu seiner Gemahlin und erhob seine Stimme voller Magie um Ihr dieses zu künden:" Herrliche Geliebte, der Eine ist nun an jenem Orte oben und wir sind hier unten auf unsere eigenen Füße gestellt. So hat es den Anschein, doch ist Es nicht so! Wir sind behütet, begütert vom Fator. Er erhörte unser Flehen und bildete dieses, wir sind nun Herren über unsere Erde und das Leben welches hier gedeiht. Lass uns danken, für die ewige Gleichheit, Gott ist der Schöpfer und wir seine Kinder in seinem paradiesischen Gartenreiche. So sind wir verbunden mit dem Stück seines Handwerkes welches jeglichste Kunstfertigkeit übertrifft und unübertroffen im Äther verzeichnet bleibt um Uns zu erfreuen!"

So wandelten die Kinderseelen nackt über die Flure, betraten Gefilde von nie da gewesener Schönheit und Pracht. Sie sahen Tiere die beglückend anmutend ihrer Wege zogen, kriechende, fliegendende, schwimmende und solche auf zwei oder vier Beinen. Die Namen entstiegen den Tiefen ihrer Seelen und betitelten jedes Wesen, Pflänzlein, Gebilde.

MITTE

Wo sie auch erschienen wurden Sie gepriesen als die Vertreter des Höchsten, dem Vater aller sich bewegenden und stillstehenden Dinge. Die Luft die sie atmeten bestand aus zehn Schichten und aus jeder holten sie die jeweilige Weisheit, wie es vom höchsten Wesen bestimmt war! Vasudeva ist sein Name.

Da geschah es dass ein tierisches Wesen zu den beiden kam um ihnen zu künden:" Ihr habt wohl gesehen was hier alles steht! Doch wisset ihr vom ewigen Baume, dessen Blätter golden funkeln, wenn der Mondschein sie berührt? Nie sah ich schöneres auf dem Rücken der Mutter" und schaute sie an mit hypnotischen Blicken.
Völlig verzaubert antworteten Beide, dem kriechenden Wesen auf folgende Weise:" Wo steht dies Gebilde, wir vernahmen es niemals, bitte zeig uns das himmlische Werk, gemodelt vom Einen!"
Der schlängelnde Recke, zischte genüsslich, zeigte zum Bergreich und verwies sie auf dieses:" Folget mir mit eiligen Schritten, ein Wunder wartet auf euch dort, an jenem Orte, wir nennen Ihn Allschön!"

Nach diesen Worten entwich der Kriecher, den folgenden Blicken des ersten Paares. Beide waren von seinen Lauten umgarnt, marschierten
Ihm nach zum herrlichsten Berge. Keine Rast gönnten sie ihren Leibern, denn der Drang nach Wissen peitschte sie weiter. Die Neugier ward an diesem Tage geboren, sie wollten erfahren was sie nicht kannten. Blindlings rannten sie in ihr eigen Verderben, so hat es den Anschein doch musste es so sein! Denn Leben gedeiht nicht auf brachem Boden und ohne Frage gibt es auch keine Antwort. Was bringt das Leben ohne Neues, was zeigt der nächtliche Himmel ohne Sterne? Nützt ein Brunnen ohne Wasser, gibt es Wachstum ohne Wissen? Oder ist der Sinn im Stillstand begründet, wenn Du so glaubst dann lebst du nimmer!

"Schneller, schneller!", rief der bodennahe Wandler, "folget mir es ist nicht mehr weit", so schürte er das Feuer der Ersten, entfachte Lust am ewigen Spiele welches zu deuten nicht einfach ist.
Außer Atem trunken vom Geiste, rannten sie wie fromme Lämmer, hinter dem Versucher her! Versuchten ihn im Auge zu halten, um ja die Neuheit nicht zu verpassen, die ihnen versprochen wurde vom Tierreichskünder, der suggerierend vorwärts strebte.
"Wie lange noch, geht die Reise zum Wohnort, jenes Wesens von ewiger Schönheit?"
"Nicht mehr lange ist der Pfad, den wir beschritten um die Weisung zu erhalten!"

Ask wandte sich zum Führer und fragte ihn nach der Regelung seines Satzes:" Welch Weisung, sprich Weisheit liegt dort noch verborgen? Erzähle uns vom ewigen Baume!"
Grinsend und zynisch erwiderte der Lenker:" Der himmlisch Urborn, Brunnen liegt dort am Fuße der Wurzeln um ewig zu wirken! Jedoch solange ihr den Apfel vom Baumreich, nicht selber pflücket, esset, genießet werdet ihr vom Geschmack nichts erfahren. Denn erklären kann man dies Wunder nicht. Gehet und schauet wie Gott die Dinge, doch ohne Bissen gibt es kein Gewissen!"
Embla die reine Gottesseele wurde rasend vom Gedanken der Weisheit, alles zu wissen das wäre der Gipfel. Göttliche Gleichheit der Traum ihrer Seele, sie schaute zu Ask mit lüsternem Blicke, sie wollte Erkenntnis um jeden Preis, umgarnte den Sohn mit jenen Sätzen, denn die Gier war bereit ein Kind zu zeugen:" Oh göttlicher Ask, mein Bruder und Mannmensch, wir müssen erfahren was dies Tier weiß! Wenn göttliche Gleichheit uns verwandelt sind wir die Herren aller Welten, können tun was uns beliebt und wissen alles, von Anfang bis Ende!"
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Ask der stolze Wielandsmacher ward sich nicht sicher, seiner Bestimmung, fragte nach mit jenem Lautwerk:" Ist es denn richtig dem Tiere zu folgen, vielleicht will der Höchste nichts von diesem, was wir vorhaben ist nicht erlaubt. Ich fühle das Unrecht in unseren Taten, da züngelnde Recken nichts Gutes verheißen."
"Wer hat mich gemeistert, frag ich dich Ask?", erwiderte der zwiespältige Redner und blickte dem Menschmann in seine gleißenden Augen.
"Du bist vom Höchsten wie alles hier und dort gegangen, doch frag ich mich weiters wieso du am Boden, gefangen dein Dasein fristest?"
"Ich bin dazu bestimmt die Perspektive zu ändern, sieh mich an und du weißt warum der Erde nah, ich lebe!"

Gedanken durchstrahlten das Paar, die Beiden. Beide beflügelt vom einen Meister, wussten die Antwort auf dieses Fragreich, denn der Ruf der Mutter war unüberhörbar. Weiter ging die stete Reise, hinauf zum Berge der golden glänzte. Der Himmel droben ward nicht mehr bläulich, er arrangierte sich neu, zum göttlichen Guten. Violett so sahen sie sein Gewand, gehüllt in Strahlen aus purem Rot Ton, nicht das Helle, eher dem Wein gleich, so erblickten Sie, das erhabene Gewölbe.

"Sieh meine Schwester, da ist der Tempel, gemodelt als Baumwart dessen Wipfel nicht, ersichlich ist! Doch leuchten die Früchte mit magischem Glanze, die Blätter flammen wie funkelnde Welten, als stünde jedes für ein eigen Überdies, jedoch sehe ich auf manchen andere Sitten".
Embla die Keusche Andersthälfte, wagte kaum das Haupt zu heben, zu stark schien ihr der Schein vom Himmel. Ermunternd kamen des Kriechers Worte, ins Spiel zurück um die Tochter zu lenken:" Holde Geliebte vom Königsbewahrer! Blicke entlang dem Stamm der Reiche. Nichts kann deine Schönheit blenden, niemand kann sich dir widersetzen, denn Du bist die Mutter nach der sie rufen"!
"Wer schreit nach meiner Gesellschaft, wo sind die Kinder meiner frühen Lenden, ist es richtig dem Worte zu folgen?"
"Nehmt die Frucht, Erkenntnis ihr Name und sehet wo sich die Andern verbergen. Es gibt Geheimes auf jeglichstem Prismenhaften Blatte, willst du Erfüllung so koste vom Nektar".

Embla wurde mystisch bezaubert, wie Magneten wirkten die Blätter und als sie's nicht mehr aushielt pflückte sie den Apfel aus Purpur, hielt ihn in ihren Händen und frönte dem Genusse! Ihr Geist wurde verändert, sie erspähte die Dinge, erkannte den Sinn vom ewigen Baume, doch auch Er wird Wanken am letzten Tage, die Esche wird stürzen, Hehrniederfallen. Denn der Neidwurm sitzt bei deren Wurzeln, nagt an jenen bis zum besagten Tage. Sein Gift zieht durch die Füße bis, zum Kopf hoch und wird auch dort Verwirrung stiften, denn so lautet sein Auftrag! Sie setzte sich geschwächt an den Rand des Brunnens, blickte in die Tiefen von jenem, wurde gestärkt da hörte sie schon ihren Gottmann aus scheinbarer Ferne zu ihr rufen:

"Embla, Embla was hast du erfahren künde mir vom geheime Raunen, es plagt mich sehr gar nichts zu wissen", so redete der Ask gar lieblich, bestrickte die Schöne mit seiner prächtigen Aura, wie ein Vogel zur Balzzeit. Er wollte es wissen um dem Gleichgewicht Genüge zu tun.
"Göttervater bist du seit dem Anfang, nimm vom Brunnen der Weisheit das Wasser als Gleichnis. Göttlicher Nektar durchpulst seine Adern, pulsiere gemeinsam mit mir bis zum Ende, der Neuanfang bedeutet! Beiß hinein in die Gabe des Höchsten, der Saft stammt aus dem himmlischen Brunnen. Er ist nicht weit, denn hier ist die Quelle. Hier an den Wurzeln ist der Himmel in der Krone dort oben liegen die unteren Welten. Um alle zu sehen musst du genießen, denn wer nicht der Freude frönt, erkennt nicht beide Seiten vom Ganzen!"
So sprach die Göttin mit unbeirrbarer Satzung, reichte dem Mann das Obst der Sichtung. Er nahm sie an sich und kostete fröhlich, das reine Gebilde, gemeistert vom höchsten Wesen um uns Lichte Schwingen zu leihen.
 
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