Hallo zusammen,
auch ich kenne Depressionen in jeder "Stufe". An manchen Tagen habe ich mich unter der Bettdecke "versteckt" und habe stundenlang mit mir darum gekämpft aufzustehen und etwas zu trinken... wollte nicht essen, obwohl mein Körper bereits mit Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, ect. um Hilfe schrie.... Ich hatte nicht nur meine Mitte verloren, sondern auch mich selbst. Es war die Zeit gekommen wo ich anfing Tabletten zu nehmen, um wenigstens die Grundbedürfnisse sicher stellen zu können...
Heute geht es mir wesentlich besser und ich möchte gerne meine Erfahrungen mit dieser "Krankheit" weitergeben, in der Hoffnung sie mögen Euch dienen, Euch die Angst zu nehmen den langen und beschwerlichen Weg zurück ins Licht zu gehen und Euch selbst zu finden.
Das wichtigste für mich war wieder Boden unter die Füße zu kriegen und das gelang mir mit Routine - wie man es mit kleinen Kindern macht, um Ihnen Orientierung und Vertrauen in die Welt zu vermitteln. Ich habe begonnen für mich "Rituale" einzuführen und für mich vorerst fixe Zeiten für Schlafen, Essen, ect. festzulegen. Als diese Dinge wieder "funktionierten", habe ich begonnen andere Dinge in Angriff zu nehmen, wie z.B. Puzzle bauen oder bügeln - Es ist in Wahrheit egal was man macht, wichtig ist nur "tue was Du tust" und lass Dich durch nichts stören (auch nicht durch die eigenen Gedanken) - konzentriere Dich voll und ganz auf das was Du gerade tust...(Ist am Anfang sehr schwierig, wird aber immer besser)
Langsam konnte ich mich wieder mit anderen Menschen treffen, jedoch habe ich die Erfahrung gemacht, daß man darauf achten muß, vorerst Leute zu meiden, die einen Energie "rauben", da diese Treffen einen gewaltig "zurückwerfen" können. Als ich nun die lebensnotwendigen Bedingungen für mich zurückerobert hatte, merkte ich, daß die Tabletten meine Gefühle dämpfen und habe Sie langsam abgesetzt. Ich denke es war der richtige Zeitpunkt, denn bis dahin waren Sie leider notwendig um wieder aufzustehen. Nun war es an der Zeit meinen Energiehaushalt wieder auf Vordermann zu bringen d.h. Dinge bewußt tun die einen Energie bringen z.B Spazieren gehen und Angelegenheiten die Energie kosten (auch Fernsehen kostet Energie und man merkt es erst wenn man eine Weile darauf verzichtet hat)auf ein notwendiges Minimum reduzieren.
Heute schaffe ich mein "Leben" wieder, jedoch muß ich immer noch auf meinen Energiehaushalt achten, denn die Versuchung durch eigene und fremde Erwartungen mehr geben zu wollen als man kann und das möglichst ohne Unterlaß ist groß...da macht die Seele einfach nicht mit!
Viel geschrieben und hoffenlich eine Hilfe
Liebe Grüße
Marie