Bin ich Gott?

Ja - und ich merke, wie sehr stark ich in meinem Denken von der Dualität durchzogen bin, vom Werten und vom Bemühen und kämpfen. Und dieser Dein Satz hat in mir solch eine plötzliche Entspannung ausgelöst, so eine Erlösung, ja Erlösung - das Wort trifft es.
Ist in einem solchen Moment noch wichtig, ob man Gott ist oder nicht?

:)
 
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Hallo

Eines wird mir immer klarer. Was wir als Gott bezeichnen, ist in Wirklichkeit eine Jazzband.
Und somit sind wir und bleiben ewig das, was wir eigentlich im Grunde unseres Seins sind Mitglieder einer riesigen Band. Viele finden zu ihrer Virtuosität zurück und das Harmoniert wirklich.


Wer es nicht glaubt link anklicken:)

http://www.youtube.com/watch?v=olOYynQ-_Hw



Grüße Equinox
 
So steht das explizit in den Tagebüchern der Hl. Therese von Avila.
Dort sagt ihr "Gott", dass er ab jetzt durch sie hindurch wirken wird, so dass alles, was sie tut, gott getan hat.
Auch bei Hildegard von Bingen ist es so ähnlich. Sie bekam den Auftrag von Gott ihre Visionen niederzuschreiben. als sie sich aus Bescheidenheit weigerte, wurde sie krank, bis sie schließlich nachgab und begann zu schreiben. Dann wurde sie wieder gesund und konnte arbeiten. Was sie schrieb ist so geschrieben, als ob sie es nicht selbst geschrieben hätte, sondern ein Anderer. Sie spricht z.B. von Gott in der ersten Person als "Ich, der ich bin".
Ramana Maharishi verwendet diese Bezeichnung als den einzig für das Höchste geeigneten Namen.
Die Mystiker haben alle ihr Ego aufgegeben. Es wird mit dem Erleuchtungserlebnis vernichtet, aufgelöst

Ja, so verstehe ich das auch.
Doch sehe ichjetzt einen Widerspruch hierzu in deiner Aussage: der, der von Gott geheiligt ist, macht sein eigenes Ding. Das war der Grund meines Beitrages.


Wird das nicht letztlich auch so gesagt, daß der, der sein eigenes Ding macht, sterben muß?

Ich meine das nicht als Strafe, sondern als Versuch, den Teil zu benennen, der sterben muß, damit die Einheit mit Gott bewußt wird.


Im ersten Schritt muss man aber dem Eigenwillen folgen. Das tun ja auch Kinder, wenn sie beginnen sich gegen die Mutter abzugrenzen.
Was es nicht gibt, kann sich nicht auflösen. Die Blätter müssen aus der Knospe heraus sich erst voll entfalten, bis sie sich schließlich färben und abfallen.

Also erst muß sich das Ego ausbilden, damit es verworfen werden kann.
Immer Schritt eins vor Schritt zwei. :-))
 
Ja, so verstehe ich das auch.
Doch sehe ichjetzt einen Widerspruch hierzu in deiner Aussage: der, der von Gott geheiligt ist, macht sein eigenes Ding. Das war der Grund meines Beitrages.
Es gibt NUR den einen Weg: Dem Ego zu folgen.
Die Aussage im NT "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben", nehme ich wörtlich. So habe ich das von E.Haich gelernt. Es müßte genauer heißen: "Das Ich ist der Weg, die Wahrheit und das Leben" und: "Nimand kommt zum Vater als durch das Ich"
Dieses ich ist zunächst gebunden and die Materie und mit der Zeit lösen sich diese Bindungen schritt für schritt auf. Durch viele Irrtümer, die uns bereichern, denn wer keine Fehler macht kann nichts lernen, gelangen wir langsam Schritt für Schritt zur Erkenntnis. Zu EIGENER Erkenntnis, die unser eigenes Gut ist, das uns niemand nehmen kann. Das hat nun nichts mehr mit Glauben zutun, dondern mit Wissen. Es ist besser eine schlechte Erfahrung zu machen als keine, denn nur durch Erfahrung können wir wirklich lernen.
Das meinte ich damit. Diese Heiligung, darunter versthe ich die Erkenntnis, die wir gewinnen, denn nur was ich durch eigene Erfahrung kenne, kann ich wirklich wissen und dann ablehnen oder annehmen.
Dabei ist es so, dass wir nicht alles mitmachen müssen, nur das, was wir noch nicht kennen gelernt haben.
Zufriedenheit gibt es nur dann, wenn ich mit mir selbt zufrieden bin. Mag das sein, was es will, ich muss es herausfinden!
Ich meine das nicht als Strafe, sondern als Versuch, den Teil zu benennen, der sterben muß, damit die Einheit mit Gott bewußt wird.
Dieses Sterben geschieht doch ständig. Immer wenn wir eine Enttäuschung erleben, dann stirbt etwas. Wir werden Ent-Täuscht. D.h. wir haben Erkannt was uns nicht glücklich gemacht hat. Es mag sein dass wir das öfter widerholen müssen, bis wir es verstehen, aber wenn wir es verstanden haben, dann endgültig und das ist eine Art Heiligung, die Erkenntnis, dass wir nicht von dieser Welt sind. Es ist immer so, dass für diesen Verzicht, den wir freiwillig leisten und aus einer inneren Erkenntnis heraus, etwas anderes dafür Platz greift. eine Art innerer Freiheit, eine Befähigung zu innerem Glück.
Also erst muß sich das Ego ausbilden, damit es verworfen werden kann.
Immer Schritt eins vor Schritt zwei. :-))
Es gibt nur den einen Weg. "Ich bin der Weg..."
So sehe ich das jedenfalls und hier weicht das Christentum nicht sehr von einer Indischen Lehre ab. Der Kern des Buddhismus, des Hinduismus, des Judentums und des Christentums ist der Selbe.
Die Kabbala, der Sohar waren immer schon Teil der Lehren der Rosenkreuzer und für sie ist die Bibel das bedeutendste Hl. Buch. Nur die konfessionellen Kirchen haben eine Religion konstruiert, die für die Massen Mundgerecht andererseits aber auch als Mittel um die Macht der degenerierten mittelalterlichen Päpste zu erhalten. Gleichzeitig hielt es die Menschen in einer Art sozialem Frieden und einer Moral zusammen. Es war eine Art wirksamer Gesetzgebung, die heute nicht mehr nötig ist. Die Menschen haben so viel Mitgefühl entwickelt, dass sie diese Religion nicht mehr als Moralische Stütze brauchen.

Wie bist Du eigentlich auf Advaita gekommen. Es ist die abstrakteste Form der Religion. Ungewöhnlich für eine Frau.

Lieben Gruß
Willibald
 
Übrigens war der Hl. Franziskus vor seiner Bekehrung alles Andere als ein Heiliger...:)
http://de.wikipedia.org/wiki/Franz_von_Assisi schrieb:
Franz erfuhr eine vergleichsweise hohe Bildung in der Schule der Pfarrei San Giorgio und führte in seiner Jugend ein ausschweifendes Leben.
Ist das der Widerspruch, den Du meinst?
Nein. Ein ausschweifendes Leben zu führen ist nur der Ausdruck großer Unzufriedenheit und einer verzweifelten Suche nach Glück.:)
Gerade in der Maßlosigkeit zeigt sich, dass der Mensch die Unendlichkeit ist sich trägt.
Goethe läßt Gott zu Mephisto sagen:
"Kennst Du den Faust?"
Mephisto:"Ja er dient Euch auf besondre Weise, nicht irdisch ist des Toren Trank noch Speise.
Vom Himmel fordert er die Höchsten Sterne und von der Erde jede höchste Lust
und alle Nähe alle Feren befriedigt nicht die tief bewegte Brust"
Gott: "Weis der Gärtner doch, wenn das Bäumchen grünt, dass Blüt und Frucht die künftgen Jahre zieren"

Lieben Gruß
Willibald
 
Dann bittet Mephisto Gott, ihm den Faust zu überlassen und Gott überläßt ihn Mephisto und sagt zu ihm:
"Und sei beschämt, wenn Du erkennen must. Ein Mensch in seinem dunklen Drange ist sich des rechten Weges wohl bewußt"
Das alles sind nur Allegorien der Kräftekonstellation, erwachender Menschen. Oft mit großer Ironie und provokannt formuliert.
So sehe ich das jedenfalls.

Gruß Willibald
 
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Leute, der Unterschied zwischen einen Gott und einen Menschen ist, dass die Seele eines Gottes viel weiter entwickelt und älter ist oder ganz vollkommen erleuchtet, also schon alle Karmas gelöst hat und soviele Erfahrungen gemacht hat, das er als Mensch garnicht mehr widergeboren werden brauch...ergo: Jeder Normalsterbliche/Mensch kann zu einen Gott werden. :angel2:
 
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