Bhagavad Gita

Hallo Niemand,

Niemand schrieb:
Wie soll man Erleuchtung definieren. Es ist ein unvergleichlicher nondualer relativierter Zustand. deshalb entzieht er sich auch jeglicher Definition.

Hier meine Definition:

Erleuchtung ist der Durchbruch des Geistes von einer durch Emotionen und Sinnestäuschungen verschleierten Bewusstseinsebene zu einer objektiven ruhenden Erkenntnisebene.

Das Erreichen der Erleuchtung wird erfahren, wenn man die geistige Energie und Klarheit erreicht, die unser reguläres Bewusstsein derartig erweitert, dass es das reguläre Unterbewusstsein einschließt.

Erleuchtung ist also die Fusion zwischen Bewußtsein und Unterbewußtsein.

Die Fusion zwischen Bewußtsein und Unterbewußtsein ist nur dann möglich, wenn man unterbewußt nicht die Zwänge erfährt, die man sich bewußt selbst aufdoktriniert. Ein Bewußtsein ohne Zwänge und ohne Paradigmen ist der beste Ansatz, auch das Unterbewußtsein mit einzuschließen.. denn je näher sich beide kommen, umso eher können auch beide fusionieren.

Niemand schrieb:
Wer kann bitte wissenschaftlich 100%ig nachweisen, dass es nicht doch Menschen gibt, die die Gedankenleere erreichen können ?

Ausschnitt aus einem Vortrag:

http://www.hamm.de/pdf/Vortrag_Neurowissenschaften.pdf schrieb:
Immer dann, wenn der Hippocampus etwas (vorläufig) gelernt hat, wird nachfolgend „off-line“ das Gelernte zum Kortex übertragen. Dies geschieht z.B. im Tiefschlaf. Auf diese Weise speichert der prinzipiell sehr langsam lernende Kortex im Laufe der Zeit alles Wichtige, was zuvor eben im Hippocampus gespeichert worden war.

Das "Denken" wird niemals unterbrochen, das, was Du wahrscheinlich meinst, ist die innere Stimme, die Du zum Schweigen bringen möchtest. Hierbei handelt es sich nur um den Fokus des Bewußtseins. Und selbst der Fokus des Bewußtseins ist immer aktiv auf eine Tätigkeit gerichtet, egal, ob die innere Stimme nun spricht, oder nicht..

Niemand schrieb:
Das ist richtig. Es gibt auch keinen Ausschalter im Gehirn, aber nur dort wo Gedanken auftauchen können sie also auch nach und nach wieder verschwinden - im Geist. Das kann allerdings Jahre dauern.

Ich sehe die Notwendigkeit garnicht. Bzw. ich sehe garkeine Möglichkeit, das Denken wirklich abzuschalten. Siehe den Vortrag.

Niemand schrieb:
Du hast recht. Zwanglosigkeit ist der Schlüssel und wer schreibt hier bitte irgendetwas vor ?

Ein Paradigma ist auch immer eine Vorschrift. "Nur, wer dies und jenes tut, erlangt am Ende Erleuchtung|wird in den Himmel aufsteigen|wird als Mensch wiedergeboren". Glaubensgrundsätze, die mehr oder minder willkürlich erklären, wie ein Weg zu beschreiten ist.

Gruß,
lazpel
 
Werbung:
Lotusz schrieb:
Warum machst Du es dir so schwer? Bringe die Gedanken zur Ruhe und geniesse die Stille. Ist doch egal wer der Denkende, wer oder was die Gedanken sind. Warum sich darüber Gedanken machen? Wem soll das helfen?

Hallo Gerrit,

Es geht eigentlich nicht darum, sich viele Gedanken darüber zu machen, sondern sein Bewußtsein zu erweitern und dadurch z.B. die eigenen Verhaftungen zu erkennen. Eine der grössten Verhaftungen ist die Identifizierung mit den eigenen Gedanken. Der Zustand der Identifizierung hält uns von der spirituellen Entwicklung ab.

Wenn wir mit Personen oder Dingen außerhalb von uns oder mit etwas innerhalb von uns identifiziert sind (Gedanken, Gefühle), dann sind wir unbewußt und in einem Zustand des Wachschlafs. Mit anderen Worten, unsere Aufmerksamtkeit geht vollkommen in einem inneren oder äußeren Objekt auf und wir vergessen uns selbst. Das Aufwachen aus diesem Zustand geht aber nur durch zunehmende 'Selbsterinnerung' (ein Begriff von Gurdjieff) in allen Situationen.

Liebe Grüße,
Paul
 
Hallo Paul

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sinnvoll und möglich ist, sich von seinen Gefühlen und Gedanken zu lösen.

Ich möchte sagar alle meine Gefühle jederzeit spüren, egal ob es Angst oder Freude ist. Meine Gefühle sind ein Gradmesser für meinen emotionalen Zustand. Ich halte es für äusserst sinnvoll, sich mit seinen Gefühlen zu identifizieren.

Ist es nicht der Regelfall, dass jeder versucht, seine Gefühle wegzumanipulieren und seinen Gedanken aus dem Weg zu gehen, weil sie so unerträglich scheinen. Schau dir doch einmal an, was für Gedanken die Menschen im Kopf haben. Da kann doch wirklich nur versuchen, vor solchen Gedanken zu fliehen. Ich aber halte es für sinnvoll sich seinen Gefühlen und Gedanken zu stellen.

Und ob man will oder nicht, wird man sich mit seinen Gedanken identifizieren, mit dem was man als richtig erkannt hat. Dies ist unser Wertmassstab, an dem wir uns intellektuell orientieren. Unsere Gedanken sind Molekülverbindungen, die fest in unserem Gehirn gespeichert sind, die wir also gar nicht so ohne weiteres beiseite schieben können.

Obiges bezieht sich allerdings auf den Wachzustand, auf unser normales Tagesempfinden. Im meditativen Zustand sieht es etwas anders aus. Da können wir uns durchaus von unseren Gedanken lösen. Wir können sie zum Schweigen bringen. Es ist mir allerdings noch nie gelungen, die Emotionen zum Schweigen zu bringen.

Angst und Schmerzen haben körperliche Ursachen. Sie werden z.B. durch Muskelverspannungen ausgelöst. Erst in einem fortgeschrittenen Meditationsstadium, also erst nach etlichen Monaten Meditation, gelingt es einem, diese Spannungen zum Abklingen zu bringen. Das Auflösen von Muskelverspannungen geschieht allerdings nicht nur durch Meditation, sondern hat meiner Meinung nach auch andere Ursachen. Sie haben sehr häufig etwas mit unserer Sexualität zu tun.

Wo bist Du anderer Meinung als ich?

Alles Liebe. Gerrit
 
Niemand schrieb:
und Du glaubst wirklich, dass Niemand nicht weiss was Meditation ist ? Meditation ist den Geist leermachen, reinigen, Nicht denken. Nur im Nichtdenken erfolgt Erleuchtung. Sogar der Gedanke an das Nichts verhindert Erleuchtung. Wenn Du sagst, dass die vollkommene Gedankenleere nicht zu erreichen ist, dann ist das Deine Sache. Was die Menschen vom Nichtdenken trennt ist ihr leidhaftes Verlangen danach, nicht zu denken. DAS wird nicht klappen. Es kommt eigentlich wie von selbst. Es sind wirklich nur banale Kleinigkeiten, die die Menschen von der Erleuchtung trennen... aber das muss jeder selbst erkennen. :)
Einmal mehr muss ich niemanden fragen: Bist du erleuchtet?
Falls nein: Dann ist das leider leeres Gerede.
Falle ja: Du bist soeben in die Denkfalle getappt.
 
Lotusz schrieb:
Hallo Paul

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sinnvoll und möglich ist, sich von seinen Gefühlen und Gedanken zu lösen.

Ich möchte sagar alle meine Gefühle jederzeit spüren, egal ob es Angst oder Freude ist. Meine Gefühle sind ein Gradmesser für meinen emotionalen Zustand. Ich halte es für äusserst sinnvoll, sich mit seinen Gefühlen zu identifizieren.

Hallo Gerrit,

Im Zustand der Nicht-Identifizierung (=Selbsterinnerung) spüren wir auch weiterhin die Gefühle und hören die Gedanken - allerdings ist der grosse Unterschied, dass man sich in diesen Dingen nicht "verliert". Normallerweise befindet man sich fast immer im Zustand der Selbstvergessenheit - es gibt nur kurze Momente wo man sich von der Identifizierung in innere oder äußere Objekte löst.

Hier ist ein Link, der meiner Meinung nach das gut erklärt:
Was ist Identifizierung?

Lotusz schrieb:
Ist es nicht der Regelfall, dass jeder versucht, seine Gefühle wegzumanipulieren und seinen Gedanken aus dem Weg zu gehen, weil sie so unerträglich scheinen. Schau dir doch einmal an, was für Gedanken die Menschen im Kopf haben. Da kann doch wirklich nur versuchen, vor solchen Gedanken zu fliehen.

Ich sehe kaum jemanden, der vor seinen Gedanken flieht. Meistens ist es doch so, dass man versucht durch zwanghaftes Nachdenken (Innerer Monolog), die eigenen Gefühle zu verdrängen.

Liebe Grüße,
Paul
 
Hallo

Warum die hinduistische Religion solch einen Einfluss hatte, liegt unter anderem auch am hinduistischen Kastensystem. Dieses soziale Kastensystem bestand aus vier Kasten.

Die höchste Kaste bildeten die Brahmanen. Menschen. die in diese Kaste hineingeboren wurden, wurden zu Lehrern und Priestern ausgebildet. Sie studierten die Veden und andere heilige indische Schriften und opferten den Göttern.

Die Kshatriya waren die zweithöchste Kaste. Männer dieser Kaste hatten politische und militärische Positionen inne. Zu ihnen zählten also die Krieger, die Könige, die Fürsten und Adlige. Man achte auch darauf, dass hier ausschliesslich von Männern die Rede ist. Auch im Hinduismus was die Frauenfeindlichkeit schon sehr verbreitet.

Die Kaste darunter bildeten die Vaishya, das waren die Händler, Bauern, Handwerker und Viehzüchter.

Die niedrigste Kaste bildeten die Shudra. Sie verrichteten nur die körperlichen Arbeiten, die von den höheren Kasten nicht ausgeübt wurden. Zu ihnen gehörten die Diener, Arbeiter und Sklaven.

Daneben aber gab es noch die Unberührbaren. Man achte genau auf das Wort "Unberührbare". Ich werde gleich noch darauf eingehen. Die Unberührbaren gehörten keiner Kaste an. Sie mussten ihre Häuser ausserhalb des Dorfes errichten und sie verrichteten nur die allerniedrigsten Arbeiten, wie Müllsammeln, Dungstreuen, Strassenbauen, Schweinefüttern und Büffelhüten.

Wenn ein Unberührbarer einen Menschen aus einer anderen Kaste berührte, so schlug dieser ihn üblicherweise. Manche Unberührbare wurden schwer geprügelt, weil sie einen Brahmenen mit der Hand berührt hatten.

Ein Brahmane (Priester) oder ein Kshatriya (Krieger, Politiker), der von einem Unberührbaren berührt worden war, galt als beschmutzt und musste zu Hause mehrere Wochen fasten und Busse tun, um sich wieder zu reinigen.

Alles Liebe. Gerrit
 
Werbung:
Hallo

Zur Zeit Buddhas gab es eine ganze Reihe von Bewegungen, die die absolute Autorität der Brahmanen (Priester) offen anzweifelten. Nicht nur unzufriedene Laien, die an der Macht teilhaben wollten, die so lange nur den Brahmanen vorbehalten war, gehörten diesen Bewegungen an, sondern auch reformwillige Mitglieder der Brahmenenkaste selber.

Die brahmanischen Priester beeinflussten und unterdrückten das normale Volk. Um die richtigen Rituale bei der Geburt, Hochzeit und Einäscherung zu bekommen, mussten die Familien die Brahmanen mit Geld, Speisen und körperlichen Arbeiten bezahlen, ohne dass Rücksicht darauf genommen wurde, wie arm sie sind.

Durch diese Erfahrung, begann Buddha, einige der grundlegenden Lehren des Hinduismus in Frage zu stellen, etwa die, dass die Veden, also die heiligen Schriften der Hindus, ausschliesslich den Brahmanen gelehrt wurden. Die Veden waren ja bekaantlich in Sanskrit oder Pali verfasst, einer Schrift, die der normale Inder nicht verstand. (Hier gibt es auch eine Parallele zur Bibel, die früher ja bekanntlich auch in Latein verfasst wurde.)

Buddha traf sich gern mit Einsiedlern und Mönchen, um mit ihnen zu diskutieren. Anders, als die Brahmanen, die um ihre Macht wetteiferten, machten sich die Mönchen nichts aus materiellen Besitztümern und sozialem Status.

Alles Liebe. Gerrit
 
Zurück
Oben