Ananda schrieb:
vorerst sei angemerkt, dass wir bereits im aufsteigenden Dwapara Yuga leben, dem "irdischen Frühling". Das Kali Yuga ging bereits um 1700 zu Ende. Die Aussage über das Kali Yuga in den Veden bezieht sich auf den Kosmos oder gar das Universum, die Erde hat eigene Zyklen. Genauso wie Jahreszeiten und Tageszeiten.
ananda, es tut mir leid,
aber hier muss ich dir leider vehement widersprechen; hier wirfst du etwas durcheinander! z. b. folgt das dvapara-yuga nicht auf das kali-yuga, sondern geht diesem (innerhalb eines mahayugas) voraus!
im detail:
die vedische einteilung der zeit in die sogen. yugas bezieht sich sehr wohl auf erdenjahre - auch wenn das unserem intellekt unvorstellbar erscheinen mag! du hast insoweit recht, das die irdische zeitrechnung auch zur göttlichen in beziehung steht, dies sogar abgestuft über verschieden ebenen - da begeben wir uns jedoch in noch grössere und unvorstellbarere zeitspannen hinein!
sämtliche details zu diesem wahrhaft mindblowing thema finden sich verstreut überliefert in den urschriften der menschheit, den indischen veden und ihren veranschaulichungen, den puranas.
gemäss der indischen veden und puranen ist zeit ein zyklischer prozess, welcher sich durch die fortlaufende aufeinanderfolge sich wiederholender unterzyklen auszeichnet. diese unterzyklen werden
yuga genannt, abfolge und dauer wie folgt:
satyayuga (auch krita) goldenes zeitalter 1.728.000 erdenjahre
tretayuga silbernes " 1.296.000 "
dvaparayuga bronzenes " 864.000 "
kaliyuga dunkles " 432.000 "
alle 4 yugas zusammen bilden ein
mahayuga mit einer dauer von 4.320.000 erdenjahren!
71 mahayugas bilden ein manvantara, 14 manvantaras bilden 1
kalpa, einen tag brahmas, des höchsten. und jetzt wirds ganz heftig: nach den veden ist die existenzdauer unseres gesamten universums begrenzt auf 100 jahre brahmas, das sind 360 kalpas x 100 = 36.000 kalpas = rund
311 trillionen jahre,denn neben den kalpas, den tagen brahmas, an denen er schöpferisch tätig ist, gibt es auch die genauso langen nächte brahmas, während der er ruht...
gut, dies sind vedische überlieferungen, die von unserer heutigen warte nicht historisch nachprüfbar sind. uns heutigen menschen fehlen (derzeit) die mittel dazu. dennoch hat sich die verwendung des begriffs
kali-yuga sehr eingebürgert. wenn man tiefer in den veden forscht (wenn man nicht des sanskrit mächtig ist, nur über das studium seriöser übersetzungen möglich), findet man auch entsprechungen zu ganz bestimmten mahayugas (denn bei einem mahayuga sind die veden ja noch nicht am ende!!) bezogen auf das erscheinen von ganz bestimmten avataren.
krishna (als inkarnation vishnus) ist ein solcher avatar. und hier kommen wir wieder in historisch erreichbare regionen: krishnas letzte inkarnation auf unserer erde
endete im jahr 3102 bc. mit krishnas verschwinden aus unserer welt endete das dvaparayuga und das kaliyuga begann. zu diesem datum habe ich bisher nirgendwo uneinigkeit erlebt.
denn wiederum nach den veden erscheint der höchste avatar nur genau ein einziges mal in jedem kalpa: am ende des 28. dvapara des 7. manvantaras! und dieser höchste aller avatare ist - krishna.
spirits kleiner streifzug durch die vedische kosmologie - zur veranschaulichung des begriffs kaliyuga
namoh
p.s.
wer zweifel an obiger übersicht hat, der möge die verwendeten sanskritbegriffe mit googles hilfe überprüfen - es finden sich mannigfaltige übersetzungen der veden (meist ins englische) - die obenstehende übersicht ist nirgends in einem stück so in den veden aufgeführt, sondern verstreut über mehrere veden - allerdings mit querbestätigungen.