Schon klar, binalina,
wenn man aber ein derartiges Buch veröffentlicht, hat man eine Verantwortung. D. h., es ist nicht fair, nur die halbe Wahrheit zu sagen in diesem Fall. Viele Menschen hat das Buch motiviert, aber es gibt - nach dem, was mir bisher zu Ohren kam - noch weit mehr, die ihr Vertrauen dadurch verloren haben. Weil sie einfach glaubten, es funktioniert, so oder so. Denn es kommt auf jeden Fall rüber, dass die Sache funktioniert wie ein richtig erstelltes Kuchenrezept. Und Leute, die so in Not sind, dass sie nach jedem Strohhalm greifen, kaufen mit ihrem letzten Geld dieses Buch und müssen feststellen, dass ihre Ausgabe eben nicht "vom Universum erstattet" wird. Selbstverständlich denken sie "Mangel" und sind selber schuld, sie haben es eben falsch gemacht. Mit dem gleichen Recht könnten sie genau diese Behauptung an die Autorin zurück geben: Sie war selber schuld. Die Menschen in Not bekamen genau das, was sie wollten, weil sie es dachten. Die Autoren möglicherweise auch, wenn sie das so behauptet.
Was Bärbel Mohr verschweigt, was Rhonda Byrne und fast alle verschweigen, die solche Rezeptbücher herausgeben - es ist schließlich eine Welle, mit der sich wahnsinnig gut Geld verdienen lässt -, ist die Tatsache, dass ihr Konzept zwar tatsächlich funktioniert, aber nur, wenn der Mensch in sich völlig klar ist, d. h., wenn Körper, Seele und Geist übereinstimmen. Da dieser Zustand bei den m e i s t e n Menschen noch nicht so oft vorkommt, verschweigen die Autoren das lieber, wenn sie es wissen. Denn dann müssten sie dazuschreiben, dass man erst in diesen Zustand hinein w a c h s e n muss, und Wachsen dauert etwas länger als ein Lottogewinn. Dadurch werden mehr Leser enttäuscht als beglückt, und da sie dadurch das Vertrauen verlieren, ist der angerichtete Schaden der Veröffentlichungen größer als ihr vermeintlicher Nutzen.
Das ist alles, was ich damit sagen wollte.
Herzliche Grüße,
nanabosho