Ahorn
Sehr aktives Mitglied
Ist eine Therapie kein Erforschen der inneren Welten?Liebe Ahorn,
man kann ganz vieles machen. Aber ich sehe einen Vektor (ein Motiv, ein Interesse, eine Absicht) wenn er mir ins G'sicht hupft.
Und was ich hier sehe, ist ein Beharren auf und Rechtfertigen von einer Therapiekultur, das sich nicht so wesentlich anders anfühlt als wenn ein Alkoholiker seine Sucht rechtfertigt.
Und das ist nicht das was ich unter Esoterik verstehe. Ich verstehe unter Esoterik ein neugieriges, mutiges Erforschen der inneren Welten - was sich nicht so viel anders anlassen sollte denn das Erforschen der äußeren Welten
Für mich war sie das. Ist eine Therapie nun schlechter als andere Methoden?
Mag sein, dass man mit ihr nicht so tief dringt wie mit anderen Möglichkeiten, aber als Einstieg ist sie sehr gut geeignet.
Manche Menschen brauchen für den Anfang ihres Weges jemanden, der sie an die Hand nimmt, bis sie selber laufen können - andere nicht.Aber was ich hier sehe, ist viel eher ein Muster von ängstlichen und unsicheren Menschen, Menschen die sich unterlegen fühlen - die eher eine Betreuung, einen Papa oder eine Mama suchen, denn dass sie aufbrechen und neue Welten erforschen wollten.
Hier jedoch (in diesem Thread) nehme ich niemanden war, der im Moment noch einen Mama- oder Papa-Ersatz braucht.
Das ist doch ok, muss ja nicht Deins sein.Und das ist etwas was überhaupt nichts meins ist.
Was allerdings nicht sein Versagen ist. Was kann z.B. ein Kind dafür, wenn ihm Unrecht getan wird?Nach meinem Verständnis hat dieser Mensch, den Du beschreibst, einen Defect. Einen Knacks weg.
Und was bringt es, diesen Menschen auch noch einreden zu wollen, dass mit ihnen etwas nicht stimmt? Das macht sie doch nur kleiner (als sie tatsächlich sind) und sorgt für weitere Verletzungen, die ihnen noch weniger helfen, ihr volles Potential zu leben.
Und genau deswegen würde ich diesen Zustand auch nicht als krank bezeichnen.Der springende Punkt ist aber: nach allem was ich gesehen hab, hat jeder Mensch irgendwo den einen oder anderen Knacks weg.
Wenn Leidensdruck da ist, sucht man sich Unterstützung, wenn keiner da ist, dann lässt man es. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Beides ist in Ordnung und ist weder ein Zeichen für Krankheit oder Gesundheit (bzw. könnte man jede dieser beiden Entscheidungen als krank oder gesund bezeichnen, je nach persönlicher Meinung und Welt-/Menschenbild).
Glaubst Du, dass Menschen, die einmal beim Therapeuten waren, dort bis an ihr Lebensende bleiben? Das würde doch sowieso keine Krankenkasse bezahlen...Das viel wichtigere ist aber, dass man die Wahl hat: man kann auf die Sachen schauen wo es einem gut geht und man sich gesund und stark fühlt, und damit etwas schönes machen. Oder man schaut auf die Bereiche wo man sich gehandicapt und eingeschränkt fühlt - und verbringt sein Leben beim Therapeuten.
Es gibt Momente im Leben, in denen man(che Menschen) sich nicht alleine zu helfen wissen. Manche von diesen versuchen es - und stürzen total ab. Andere gestehen sich ihre Schwäche ein - und suchen Hilfe. Was glaubst Du, welche von beiden Möglichkeiten die gesündere ist?
Der Absturz? Oder die realistische Einschätzung der eigenen Möglichkeiten, Stärken und Schwächen?
Sei froh, dass Du (anscheinend) noch nie in einer solchen Situation gewesen bist.
Es ist schwer, wenn es Blockaden gibt, die einen wirklich am Leben hindern, auch wenn man sie noch so sehr auszublenden versucht - und je mehr man sie ausblendet, desto stärker wirken sie aus dem Unbewussten. Das ist kein Spass - und wenn man in einer solchen Spirale gelandet ist, dann hilft es mitunter, diese Schatten mal genau unter die Lupe zu nehmen. Wenn man es alleine nicht schafft, zur Not auch mit Hilfe.
Ist das so dramatisch?
Musst Du ja nicht machen, wenn Du solche Probleme nicht kennst, aber rede anderen Menschen, die keinen anderen Weg (mehr) sehen, nicht ein, dass sie krank oder gestört sind.
Wer behauptet denn so etwas?Wenn man sich primär als Esoteriker fühlt, und wenn das -offenbar unisono- primär bedeutet, dass man allerlei Therapien macht, dann stimmt da etwas nicht.
Therapien sind für Menschen, die Probleme mit ihrem Leben haben, die sie alleine nicht bewältigen können - ob sie nun Esoteriker oder Nicht-Esoteriker sind.
Nur, solange destruktive Muster wirken, wird man weder ein erfülltes Leben haben, noch lohnende Aufgaben an Land ziehen können (zweiteres vielleicht, ersteres ist sehr unwahrscheinlich).Ja, und manchmal bedarf es auch einfach nur eines erfüllten Lebens mit lohnenden Aufgaben, um von da aus in einer weit besseren Position zu sein um die eigenen Defects aufzulösen, als wenn man als wandelndes Lexikon psychischer Störungen herumläuft.