Bedingungslose Liebe (*) - warum sie manche nicht leben können

Ich liebe bedingungslos ... ich bleibe da. Ich weiche Schmerz nicht aus, Enttäuschung nicht ... ich bin immer wieder aufs neue bereit zu vertrauen, mich zu geben. Das heißt es für mich, wenn man bedingungslos liebt. Nicht das man alles mit sich machen läßt, keine Grenzen mehr setzt, sich selbst aufgibt.

:)

Dann gehört für dich zur Liebe auch der Hass?
 
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ich lebe das WOW seit über 30 Jahren. Es geschah auf den ersten Blick. Bedingungslos...? glaube ich nicht. Ich könnte mit Lieblosigkeit seinerseits nicht leben. Wir haben kein Bedarf an Diskutieren über Konflikte zwischen uns, weil es keine gibt. Wir haben höchstens verschiedene Meinung zu Ereignissen, Menschen, Dingen, aber da wir einander so respektieren, wie wir sind, können wir dies auch austragen. Es gibt kein Wort zwischen uns, das ich oder er nicht hätte sagen sollen. Mr. Marx meint, er hat noch rosarote Brillen an, deshalb sieht er mich nachwievor verklärt, wenn ich dann doch anders als gefühlt sein soll. Und ich sehe ihn wie er ist, glaube ich zumindest, aber ich will und wollte ihn nie verändern :) Und wir haben gelernt, was der Partner jeweils macht. Damit haben wir uns immer etwas zu sagen. Irgendwie sind wir immer im Dialog miteinander, auch schweigen können wir gar nicht so übel, wenn wir vis à vis am Tisch, jeder hinter seinem Laptop, sitzen.
 
Hi Felice.

Das ist absoluter Unsinn. Du hast da was falsch verstanden :)

Du liebst nicht nur dann bedingungslos, wenn du alles hinnimmst. Bedingungslos zu lieben heißt nur : DA bleiben. Man kann auf 1000erlei Arten weggehen. Schau dich doch um ... zu lieben heißt, egal was der andere macht ... du setzt Grenzen, du setzt dich auseinander, du kannst auch weggehen, du kannst laut "Nein" sagen, aber deine Liebe hört deshalb nicht auf, der andere ist dir nicht egal, und wenn er kommt und dich braucht, bist du da, ist die Tür auf ...

Das wo wir Grenzen setzen, wo wir nein sagen, das ist ein Verhalten - es hat mit dem Mensch nichts zu tun. Lieben heißt nur, da zu sein.

Bist du für deine Kinder nicht mehr da, wenn sie nicht so sind, wie du sie haben willst ? Gestern morgen, hat mein Sohn mich so zur Weißglut getrieben, dass ich wirklich Hass in mir gespürt hab, tief und brennend und das habe ich ihm auch gesagt. Mittags kam er freudestrahlend aus der Schule, er hat es einfach vergessen ... wir hatten einen superschönen Nachmittag in der Kinderbetreuung, mit Feuer, Stockbrot und Martinswecken. Zu Hause ist er zu mir ins Bett gekrabbelt und ich fühlte eine tiefe, ehrliche Liebe in mir und wir haben zusammen geschmust und geredet.

Ich liebe bedingungslos ... ich bleibe da. Ich weiche Schmerz nicht aus, Enttäuschung nicht ... ich bin immer wieder aufs neue bereit zu vertrauen, mich zu geben. Das heißt es für mich, wenn man bedingungslos liebt. Nicht das man alles mit sich machen läßt, keine Grenzen mehr setzt, sich selbst aufgibt.

:)

Ich sehe es eigentlich auch eher wie Felice. Ich glaube sogar, dass außer ein paar "Erleuchteten" niemand zu bedingungsloser Liebe fähig ist.

Oder... nein, etwas anders: Man ist es für Momente, aber nicht zeitlich konstant. Man kann durchaus auf einen Zeitabschnitt sagen, wie Du Mara, dass die Liebe zu Deinem Sohn bedingungslos ist. Auf eine Weise stimmt das schon. Nimmt man aber diesen Zeitabschnitt und unterteilt ihn in viele Einzelmomente, wie auf einer Filmrolle, so gab es da von bedingungsloser Liebe bis Ablehnung alles. Ein Argument für bedingungslose Liebe ist, dass die Momente der Ablehnung keine große Rolle spielen, sie veranlassen Dich nicht zu Konsequenzen und belasten (denke ich mal) nicht die Zeit danach weiterhin. Kommen und gehen also ohne Spuren zu hinterlassen, und auf menschliche Maßstäbe bezogen, kann man da sicher von bedingungsloser Liebe sprechen. Nimmt man es sehr genau und mißt es an dem was theoretisch möglich ist und was Liebe sein kann, kann man es bei menschlicher Liebe vielleicht sowieso nicht, weil jede Art Ablehnung schon keine bedingungslose Liebe ist, Angst schon gar nicht mehr. Das was viele als Liebesbeweis ansehen, Eifersucht etwa, oder die Angst zu verlieren, ist daher eher das Gegenteil von Liebe, zumindest in dem Moment.

Unterm Strich denke ich, das die Liebe von Eltern zu ihren Kindern der bedingungslosen Liebe vielleicht am nächsten kommt. Aber letztlich fehlt wohl auch ihr das Konstante und Unverletzliche.

VG,
C.
 
Unterm Strich denke ich, das die Liebe von Eltern zu ihren Kindern der bedingungslosen Liebe vielleicht am nächsten kommt. Aber letztlich fehlt wohl auch ihr das Konstante und Unverletzliche.

VG,
C.

Ja, logisch- weil Eltern Menschen sind und längst nicht vollkommen.
Das Schöne daran ist, sie dürfen es sein.
Sind sie ehrlich zu sich, können sie jede stattgefundene Ablehnung offen zugeben und ermöglichen somit ihrem Nachwuchs ein wenig mehr Vertrauen / Selbstvertrauen.
 
Hi Felice.

Das ist absoluter Unsinn. Du hast da was falsch verstanden :)

Du liebst nicht nur dann bedingungslos, wenn du alles hinnimmst. Bedingungslos zu lieben heißt nur : DA bleiben. Man kann auf 1000erlei Arten weggehen. Schau dich doch um ... zu lieben heißt, egal was der andere macht ... du setzt Grenzen, du setzt dich auseinander, du kannst auch weggehen, du kannst laut "Nein" sagen, aber deine Liebe hört deshalb nicht auf, der andere ist dir nicht egal, und wenn er kommt und dich braucht, bist du da, ist die Tür auf ...

Das wo wir Grenzen setzen, wo wir nein sagen, das ist ein Verhalten - es hat mit dem Mensch nichts zu tun. Lieben heißt nur, da zu sein.

Bist du für deine Kinder nicht mehr da, wenn sie nicht so sind, wie du sie haben willst ? Gestern morgen, hat mein Sohn mich so zur Weißglut getrieben, dass ich wirklich Hass in mir gespürt hab, tief und brennend und das habe ich ihm auch gesagt. Mittags kam er freudestrahlend aus der Schule, er hat es einfach vergessen ... wir hatten einen superschönen Nachmittag in der Kinderbetreuung, mit Feuer, Stockbrot und Martinswecken. Zu Hause ist er zu mir ins Bett gekrabbelt und ich fühlte eine tiefe, ehrliche Liebe in mir und wir haben zusammen geschmust und geredet.

Ich liebe bedingungslos ... ich bleibe da. Ich weiche Schmerz nicht aus, Enttäuschung nicht ... ich bin immer wieder aufs neue bereit zu vertrauen, mich zu geben. Das heißt es für mich, wenn man bedingungslos liebt. Nicht das man alles mit sich machen läßt, keine Grenzen mehr setzt, sich selbst aufgibt.

:)


Naja, dann seh ich das anders....weil bedingungslos ist eben ohne Bedingungen, ohne Grenzen....immer für den anderen dasein. Und da muss man schon seine Bedürfnisse zurücksetzen.

Ich bin an zweiter Stelle.....und das kann ich nicht mehr annehmen. Die Zeiten sind vorbei.....und ich bin froh. ;)

Für meine Kinder bin ich immer da......und das jetzt schon seit 21 Jahren....daran wird sich nichts ändern....ausser sie gehen über Grenzen, für die keine Gefährdung besteht.

Aber nicht, weil ich sauer auf sie bin, sondern für mich sind die Grenzen bei Dingen, die ich für abnorm halte......aber bitte.....das sind Extremsachen.

Das was du beschriebst, ist eine Liebe, die ich auch gegenüber meiner Freunde empfinde......ich reihe das aber nicht als bedingungslose Liebe ein.

Da haben wir einen anderen Zugang.


lg Felice
 
ich sehe es scheitert hier an der definition Liebe

die einen meinen Liebe leben, ausdrücken
und die anderen Liebe fühlen, empfinden

lg, frosch :blume:

ps: ich stimme für mara...´s version ;)
 
Unterm Strich denke ich, das die Liebe von Eltern zu ihren Kindern der bedingungslosen Liebe vielleicht am nächsten kommt. Aber letztlich fehlt wohl auch ihr das Konstante und Unverletzliche.
VG,
C.

Nein. Entweder liebt man jeden auf diese Weise, oder gar keinen. Auch Eltern lieben nicht anders als Partner,Freunde oder Verwandte, Bekannte.
Ich kann keine anderen Beispiele aufzeigen, weil sie andere Menschen betreffen und das wäre eine Verletzung ... das möchte ich nicht.
 
ich lebe das WOW seit über 30 Jahren. Es geschah auf den ersten Blick. Bedingungslos...? glaube ich nicht. Ich könnte mit Lieblosigkeit seinerseits nicht leben. Wir haben kein Bedarf an Diskutieren über Konflikte zwischen uns, weil es keine gibt. Wir haben höchstens verschiedene Meinung zu Ereignissen, Menschen, Dingen, aber da wir einander so respektieren, wie wir sind, können wir dies auch austragen. Es gibt kein Wort zwischen uns, das ich oder er nicht hätte sagen sollen. Mr. Marx meint, er hat noch rosarote Brillen an, deshalb sieht er mich nachwievor verklärt, wenn ich dann doch anders als gefühlt sein soll. Und ich sehe ihn wie er ist, glaube ich zumindest, aber ich will und wollte ihn nie verändern :) Und wir haben gelernt, was der Partner jeweils macht. Damit haben wir uns immer etwas zu sagen. Irgendwie sind wir immer im Dialog miteinander, auch schweigen können wir gar nicht so übel, wenn wir vis à vis am Tisch, jeder hinter seinem Laptop, sitzen.

Das (!) ist für mich jetzt mal eine ganz objektive Antwort :kiss4:

Es kommt bei mir absolut liebevoll und authentisch herüber.
Aber Du sagst trotzdem : Es ist nicht bedingungslos! - Auch das fühlt sich für mich authentisch an. :)

Ihr habt einfach das seltene Glück wunderbar zu einander zu passen und seid so großartig, daß Ihr nie vergesst, (auf) Euch zu achten.

Aber bedingungslos ist es eben nicht.... das fällt uns in unserer Menschlichkeit halt superschwer, was aber ganz natürlich ist unter den Umständen, in denen wir leben.

Ich wünsche Euch von Herzen, daß es für Euch immer großartig bleiben wird. :)

blue
 
Ich sehe es eigentlich auch eher wie Felice. Ich glaube sogar, dass außer ein paar "Erleuchteten" niemand zu bedingungsloser Liebe fähig ist.

Oder... nein, etwas anders: Man ist es für Momente, aber nicht zeitlich konstant. Man kann durchaus auf einen Zeitabschnitt sagen, wie Du Mara, dass die Liebe zu Deinem Sohn bedingungslos ist. Auf eine Weise stimmt das schon. Nimmt man aber diesen Zeitabschnitt und unterteilt ihn in viele Einzelmomente, wie auf einer Filmrolle, so gab es da von bedingungsloser Liebe bis Ablehnung alles. Ein Argument für bedingungslose Liebe ist, dass die Momente der Ablehnung keine große Rolle spielen, sie veranlassen Dich nicht zu Konsequenzen und belasten (denke ich mal) nicht die Zeit danach weiterhin. Kommen und gehen also ohne Spuren zu hinterlassen, und auf menschliche Maßstäbe bezogen, kann man da sicher von bedingungsloser Liebe sprechen. Nimmt man es sehr genau und mißt es an dem was theoretisch möglich ist und was Liebe sein kann, kann man es bei menschlicher Liebe vielleicht sowieso nicht, weil jede Art Ablehnung schon keine bedingungslose Liebe ist, Angst schon gar nicht mehr. Das was viele als Liebesbeweis ansehen, Eifersucht etwa, oder die Angst zu verlieren, ist daher eher das Gegenteil von Liebe, zumindest in dem Moment.

Unterm Strich denke ich, das die Liebe von Eltern zu ihren Kindern der bedingungslosen Liebe vielleicht am nächsten kommt. Aber letztlich fehlt wohl auch ihr das Konstante und Unverletzliche.

VG,
C.

Dem kann ich auch (bedingungslos :D) zustimmen.....
 
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Hab mal nachgegoogelt : bedingungslos: ohne Vorbehalt, unbeschränkt, ohne Limit, unbefangen, unbegrenzt, uneingeschränkt, ohne weiteres, vorbehaltlos!

Ok, da steht nichts von sich aufgeben. ;) Aber kann man immer unbefangen lieben? Wenn ja, habe ich es noch nie geschafft, schade. :(
 
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