die treibenden kräfte, so komisch es auch klingen mag, sind die ruhe und die kraft.
du findest sie auch im symbol vom baum des lebens.
in der ruhe finden wir dann auch jene werte die mit friede und liebe bezeichnet werden, oder auch das nichts.
dem gegenüber finden wir in der kraft solche dinge wie bewegung und veränderung.
beide bedingen einander, die ruhe und die kraft, die eine kann ohne die andere nicht sein, die kraft kann ohne die ruhe nicht bestehen, und die ruhe findet ohne die kraft nicht zu sich selbst.
darüber hinaus ist in der kraft keine ruhe,
und in der ruhe finden wir keine kraft.
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es ist auch nicht ganz richtig, dass wir nur aus dem thomasevangelium die reine wahrheit über die tatsächliche lehre des nazaräners erfahren haben, aber es könnte richtig sein, dass das gelebte leben des nazaräners in den zeilen der thomasevangeliums für das aufnehmen einer lehre in unseren tagen am ehesten dem entspricht was wir uns erwarten, durch die drängende und zielgerichtete art und weise des verfassers.
genau so gut wie hier die geist-materie-geist theorie beschrieben wurde, finden wir sie auch in den anderen erzählungen in anderen ausführungen und davon abweichenden literarischen darstellungen. etwa die betonung des geistes - dem wort - gleich am beginn des johannesevangeliums. danach lässt dieser verfasser die materielle darstellung folgen, um am schluss wieder in der geistigen form zu enden, nach dem tode.
also eine umspannende beschreibung, wie ein rahmen.
etwas differenzierter hat sich dazu philippus verhalten, mit seiner sachlichen darstellung der tatsächlichen ereignisse aus der position eines aussenstehenden, der alles erzählt bekommt, unter dem namen "lukas".
bestens geeignet für jemanden der danach zu dieser gemeinschaft gekommen war, und alles wissen wollte und musste, um schritt halten zu können.
aber danach hat dieser philippus in einem etwas abgeklärten verständnis mit seinem "philippusevangelium" seine eigenen aufzeichnungen der vergangenheit aufs korn genommen und gleich eine breitseite dagegen abgefeuert.
die aufwühlendste erkenntnis von philippus daraus:
er sei noch keinem gesprochenen wort ausserhalb des menschlichen körpers begegnet.
im sinne von: geist besteht ausserhalb des körpers, und geist spricht.
also geist als materie.
denken wir da unmittelbar an ein jenseits und wie es bestehen könnte,
dann müssen wir mit einem herabsetzen der uns bekannten menschlichen werte rechnen, was die von uns gewohnten funktionen des höheren lebens betrifft.
das bedeutet also, dass eine 1 : 1 darstellung im wahrnehmen einer gestalt aus dem jenseits daher immer von der beteiligung mehrer elemente abhängig ist in diesem bereich, während im materiellen der körper mit den enormen energiereserven diesen mehrfacheffekt ausmacht.
oder es handelt sich lediglich um produkte der eigenen seele,
verstärkt durch die möglichkeiten im höher entwickelten materiellen menschlichen körper.
beide varianten sind möglich und beide formen gibt es.
die ruhe in der ruhe, die kraft in der kraft.
oder: die ruhe trifft auf die kraft - sozusagen.
in einem zustand wo materie keine rolle spielt,
wo die kraft nicht den ton angibt,
da bilden sich eigenschaften und sind neue unbekannte fähigkeiten gefragt.
einen vorgeschmack dazu liefert uns die situation im luftleeren raum.
und ein