Studien zufolge zeigen sich Menschen, denen beide Zahlungsarten geläuft sind, verschwenderischer im Umgang mit dem Geld, wenn sie über einen bestimmten Zeitraum nur per Karte zahlen (im Vgl. zur Kontrollgruppe, die nur Bar zahlt).
Anscheinend "schmerzt" es weniger, wenn man per Karte zahlt, da man a) einen Einkauf nicht mit seinem mitgebrachten Bargeld abstimmen muss (nur 2 Pullis, da ich nur xy-Euro dabei habe), dadurch ebenso b) impulsive Einkäufe (denkt an die 3-7-14 Regel, Ladies) reduziert werden und man allgemein konsumfreudiger unterwegs ist, da man sonst den Weg zur nächsten Bank scheut.
Der durchschnittliche Bürger unterschätzt auch seine Ausgaben und durch die verspätete Abbuchung in einigen Fällen kann man womöglich mehr ausgeben als man beabsichtigte.
Heuristiken sind beim Einkauf ebenso entscheidend - das fängt mit dem 9,99€-statt 10€ Hack seitens des Anbieters an und Unbewusst prozessiert man das als "einstelliger Preis - ist okay" und denkt auch im Affekt nicht drüber nach. Wenn sich die gekauften Waren aufsummieren, kann man - bei einer Barzahlung - schon mal einen 100er zücken.
Weiterhin schaffen es auch eher Informationen ins abrufbare Langzeitgedächtnis, die über mehrere Sinnesmodalitäten erfolgten.
Bargeld wird gesehen und berührt, während die Karte berührt wird. Dem gegenüber steht der Ausdruck des Verkäufers, der einem über die Summe berichtet. Im Fall einer Barzahlung kriegt man aber mit, wie man die ganzen Scheine und Münzen aus dem Portemonnaie zieht und wie der Verkäufer rechnet - und was der Spaß auch gekostet hat - etc. - und scheut eher Investitionen als über die gemütliche Karte.
Fazit:
Eine Abschaffung des Bargeldes könnte das Konsumverhalten von Personen steigern, die zuvor mit beiden Zahlungsarten vertraut waren