Auch das noch! - Meldungen, die Kopf schütteln und mehr verursachen

Das ist unglücklich formuliert - das finde ich auch und obendrein stimmt es auch nicht. Der Ton macht halt die Musik.

Es ist leider nicht nur unglücklich formuliert - es zeigt eine Haltung. Und die ist nicht wohlwollend gegenüber einer Generation, die durchaus viel geleistet hat. Die meisten haben direkt nach der Schule eine Lehre angefangen oder studiert und hatten nicht die Möglichkeit, vorher noch in der Welt herumzureisen, wie es heute viele jungen Leute können. Ich sage nicht, dass diese Reisen schlecht sind, gerade in einer globalisierten Welt. Ich lege nur unterschiedliche Lebensläufe auf den Tisch.
Auch den Begrif der Work-Life-Balance und das Streben danach, ist eine Erscheinung der heutigen Generation.

Nicht zu vergessen, haben die männlichen Boomer ihr Pflichtjahr bereits absolviert. Nämlich in Form des Wehrdienstes, bzw. alternativ sozialen Dienstes.
Und jetzt soll es nach der Rente weitergehen? Nein, Danke.

Aber es ist nicht das, was ich in erster Linie gehört habe. Ich hatte meinen Fokus mehr auf der Idee selbst, als auf das, wie sie vorgetragen wurde. Ich fände es super, wenn man mehr Betätigungsfelder schaffen würde, für ältere Menschen. Wenn man ihre Expertise als wertvoll und wichtig ansehen würde.

Die meisten Rentner, die ich kenne, machen sowieso was. Wenn sie nicht in ihren Berufen weiterarbeiten, dann machen sie noch ein Studium oder engagieren sich sonst irgendwo.

Ich verstehe schon dein Anliegen, dass Rentner nicht aufs Abstellgleis geschoben werden sollen.
Aber ist das nicht eine wahnsinnige Heuchelei, wenn man einerseits jenseits der 55 keinen Job mehr bekommt, wenn es aber keine Bezahlung dafür gibt, ist die Expertise wieder gefragt? Um leere Staatskassen geht es, weiter nichts.

Man kann ja ein freiwilliges soziales Jahr anbieten. Und dann kann jeder, der das möchte, sich einbringen. Wenn er merkt, daß tut ihm gut, kann er das ja nach Belieben verlängern.
Aber auf keinen Fall verpflichtend.



Aber mir fällt halt auch auf, dass diejenigen, die gar keine Aufgabe haben, auch diejenigen sind, die ständig rumjammern, sich pausenlos beschweren oder unter Depressionen leiden. Da brauch ich nur die Freundinnen meiner Mutter durchgehen.

An sich denke ich auch dass der Mensch eine Aufgabe braucht. Andererseits ist es gerade auch das Privileg des Älterwerdens, dass man sich selbst diese Aufgabe gibt und keinen, oder zumindest weniger Zwängen mehr unterliegt. Viele können einfach nicht mehr, und brauchen Ruhe, und Zeit für sich. Man darf dann selber entscheiden, wie man seine Tage gestaltet. Und das ist auch gut so.

Für Depressionen jenseits der Rente können viele Gründe in Frage kommen, nicht nur das Rentnerdasein.


Wir Boomer hier in Mitteleuropa haben - in der ganzen Menschheitsgeschichte - das große Los gezogen. Ich möchte meine Lebenszeit gegen keine andere Epoche eintauschen und ich bin demütig und dankbar dafür. Wir waren uns dessen nicht bewusst, das ist klar. Aber nur wir sind auch dafür verantwortlich, was wir draus gemacht haben.

Es ist immer schön dankbar zu sein für das, was man hat. Aber nicht jeder in der Generation hat zwangsläufig das große Los gezogen.
 
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Ah vergessen. Damit das nicht untergeht -
so von wegen der Vorwurf einer Kollektivschuld vom Fratzscher - es gab zur Zeit der Boomer ja nicht NUR sie, die Bürger, das Volk - da waren ja auch noch die Politiker, die die Geschicke des Landes leiteten.
Und Fehler machten oder "unglückliche" Entscheidungen trafen...


Politiker (Partei, Amtszeit) Bereich Unglückliche Entscheidung Folgen (nach Fratzscher/kritik) Zeitraum
Helmut Schmidt
(SPD, 1974–1982)
Klima/Energie Ausbau Braunkohle trotz Ölkrisen Hohe CO2-Emissionen, Klimakosten heute - 1970er
Helmut Kohl (CDU, 1982–1998)
Verteidigung/Klima Kürzung Rüstungsausgaben; Atomförderung Schwache Bundeswehr; verzögerter Ausstieg
1980er–90er
Ludwig Erhard (CDU, 1963–1966)
Rentensystem Dynamische Rente ohne Demografieplan Überlastung des Systems für Junge
1950er–60er
Willy Brandt (SPD, 1969–1974)
Sozial/Demografie Sozialreformen ohne Geburtenförderung
Sinkende Geburten, Rentenkrise 1970er
Gerhard Schröder (SPD, 1998–2005)
Verteidigung Abbau Wehrpflicht Personalmangel in Armee 1990er–2000er


Fazit: Eine Zeit der Chancen, die verpasst wurden
Diese Entscheidungen waren oft durch den Kontext (Wirtschaftswunder, Kalter Krieg) bedingt, aber rückblickend „unglücklich“, weil sie kurzfristigen Wohlstand priorisierten und langfristige Risiken (Klima, Demografie, Sicherheit) ignorierten.
Fratzscher nutzt das, um seinen Vorschlag eines sozialen Pflichtjahrs zu rechtfertigen: Die Boomer-Politiker hätten mehr Verantwortung tragen sollen. Kritiker (z. B. FDP, CSU) sehen es differenzierter – viele Entscheidungen bauten Wohlstand auf. Heutige Politiker (z. B. Merz-Regierung) ringen mit den Folgen, z. B. durch Rentenreformen.
Quelle: grok


Also - so sieht das bisschen anders aus,
Dass aktuell wieder ganz enorm Chancen von Politikern verpasst werden - namentlich der momentan an den Hebeln der Macht sitzenden SchwarzerFilz Bande und der MoskauConnection - ist wieder eine andere Geschichte.

Den Gedanken möchte ich mal aufgreifen, ohne konkret die Bundeskanzler zu benennen. Der Journalist sagt:

Meine Generation (zwischen 1980 und 1995) schlägt sich mit hohen Immobilienpreisen, Jobrevolutionen, unsicherer Rente, einer schlechten Betreuungssituation für Kinder und einem ständigen Krisenmodus herum.

Das ist zwar wahr, aber vieles ist leider hausgemacht, wie die hohen Immobilienpreise, oder die schlechte Betreuungssituation für Kinder. Dafür sind viele politische Fehlentscheidungen seit ca. 30 Jahren verantwortlich, von denen eigentlich klar war, dass sie auf die Dauer niemals gut gehen können. Und nun sollen es die Rentner richten? Abgesehen davon, sind das Zustände, unter denen genügend Rentner auch leiden, ausgenommen der Jobrevolution, versteht sich.

Es scheint die Auffassung vorzuherrschen, dass etliche Boomer im rauschenden Wohlstand schwelgen, ein abgzahltes Eigenheim besitzen und sich darüberhinaus noch Kreuzfahrten und anderen Luxus leisten können.
Die gibt es natürlich.

Und dann noch ganz viele andere. Die, die Angst haben müssen, aus ihren langjährigen Wohnungen zu fliegen, und nicht wissen, wie sie eine neue bezahlen sollten. Die, die weiterhin Nebenjobs annehmen müssen, weil die Rente vorne und hinten nicht reicht. Die, die in der letzten Woche des Monats nur noch Kartoffeln essen, und zwar ohne Quark. Die, die in der Wohnung frieren, wegen der immer steigenden Energiepreise.
Und im Krisenmodus können sich Rentner durchaus auch befinden.

Es muss einfach endlich damit angefangen werden, die Dinge politisch zu lösen, statt immer wieder Sündenböcke dafür zu suchen. Denn das ist leider schon seit Jahren zu beobachten. Immer sind irgendwelche Bevölkerungsgruppen schuld, nur nicht die politischen Versäumnisse.
 
Zuletzt bearbeitet:
Junge Menschen können, dürfen oder tun es auch: ein
freiwilliges soziales Jahr zu leisten.
Weshalb sollte es bei Rentnern Pflicht werden ?
Nur weil die Staatskassen leer sind?
Wer der Meinung ist, dies sei gut für die Gesellschaft,
kann es machen und auch, wer sich für geistig und körperlich fit genug hält.
Wenn junge Menschen noch voll in ihrer Kraft
stehen, dürfen sie freiwillig etwas tun.
Alte Menschen, die ihr Leben lang geschuftet haben
sollten da nicht in die Pflicht genommen werden.
 
Auch Rentner, die Betreuungspflichten nachgehen, sind ausgeommen.
Und die, die sich ehrenamtlich engagieren machen ja eh schon was.
Abgesehen davon, dass man die Rente nicht geschenkt bekommt bedeutet dieses Argument viel Papierkram und Vorstellungen bei Amtsärzten.
Als ich das erste Mal von dem Vorschlag las dachte ich es wäre vom Postillion.
Eine absolute Frechheit.
 

Ich denke Bürger über 60 sollten zum Wehrdienst eingezogen werden. Dann wird das Ziel eines Krieges aussichtsreicher.
Die können zumindest noch auf Bäume klettern. Zumindest, wenn sie vom Land sind.:rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ihr lasst euch hier ganz schön ins Bockshorn jagen und merkt es leider nicht mal. Der Autor des Artikels hat hier einfach mal die Generationen getauscht. Denn genau das, was dort gefordert wird, wird auch andauernd von dem "jungen Leuten", gefordert. Und nicht selten mit "der Jugend von heute, dem faulen undankbaren Pack". Auch das mit der Kreuzfahrt ist halt auch nicht zufällig gewählt, im Hinblick auf die klimakrise die man den jungen Leuten jetzt auch noch überlässt. Wer trägt daran denn Mitschuld? Und wer trägt jetzt die Konsequenzen? Die massive ökologische und soziale Kosten von diesem Lebenstil zahlen die nachfolgenden Generationen.

Viele der sogenannten Boomer reagieren auf solche Artikel reflexartig mit Empörung, weil sie sich persönlich angegriffen fühlen. Dabei geht es gar nicht um Schuldzuweisung, sondern um eine gesellschaftliche Debatte, die dringend geführt werden müsste.

Was junge Menschen in diesen Zeiten nicht hören: Verständnis. Für die Realität, in der sie leben. Für befristete Jobs, unbezahlte Praktika, explodierende Mieten, psychische Belastung, Klimakrise, Kriege, Unruhen , Rechtspopulisten. Stattdessen hört man: 'Ihr habt’s doch gut, ihr könnt alles machen.'
Wo? Dafür muss man schon erben....

Ich verstehe, dass ihr viel gearbeitet habt. Und ich bezweifle das man alte und kranke Menschen zu irgendwas verpflichtet, darum geht es in diesem Artikel tatsächlich auch gar nicht.
Die Welt hat sich nunmal verändert. Heute reicht harte Arbeit oft nicht aus, um sich eine sichere Existenz aufzubauen. Was verdient man den heute im Handwerk beispielsweise?

Vielleicht ist es an der Zeit, dass wir alle auch im Ruhestand, überlegen, wie wir solidarisch zusammenleben können. Und mal darüber diskutieren ohne direkt ins Selbstmitleid und Empörung zu verfallen.
 
Ich glaube, dass man Pensionierten zeigen kann, dass sie längst nicht zum Alten Eisen gehören, sondern dass es wirklich erwünscht ist, dass sie sich sozial einbringen.
Wertschätzung.
Ja und die darf natürlich gezeigt werden, und ich bin gespannt was die Politiker sich da einfallen lassen.🤓

Und das mit Kreuzfahrt, naja was soll man da noch sagen......

Aber ja, es gibt einige rüstige Pensionisten.
Wenn ich an der Donau sitze, glaubt man kaum, wie viele da die Donau rauf und runter radeln und paddeln :)
 
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Es ist aber auch erwünscht, dass junge Menschen arbeiten.
Es gibt Berichte, dass etliche eine Arbeitsstelle nicht annehmen, weil man sich am Ende ausrechnet, gerade mal 80 oder 100 Euro mehr in der Kasse zu haben.
Dafür würde sich der Aufwand nicht lohnen.
Ist zwar nachvollziehbar, aber es sind arbeitsfähige Menschen, die lieber Geld beziehen, als dafür zuarbeiten.
 
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