Auch das noch! - Meldungen, die Kopf schütteln und mehr verursachen

Ich finde es unmöglich. Zwar ist es wahr, dass Rentner über sehr viel Erfahrung verfügen, und ich würde mir wünschen, dass das bei der Arbeitssuche von Älteren berücksichtigt wird, statt diese abzulehnen, weil sie eben zu alt sind.
Wer sich freiwillig als Rentner einbringen möchte, ok, das machen ja auch viele und arbeiten ehrenamtlich.

Aber ein Pflichtjahr auf gar keinen Fall. Die Rentner haben ein Leben lang gearbeitet, daneben Kinder großgezogen und oftmals noch kranke Eltern gepflegt. Die haben sich dann auch ihren Ruhestand verdient und sollen nicht dafür herhalten müssen, leere Staatskassen auszugleichen.

Ja - ein Pflichtjahr finde ich auch sinnlos.

Vielleicht ist auch diese "Pflicht" ein falscher Ansatz. Manche Menschen hören "Pflicht" und es geht ihnen schon die Hutschnur hoch ...
 
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Wie nett :ironie:
Ich würde es so betrachten: Die Diskussion um ein "Pflichtjahr" für Rentner und das Gerede über Kreuzfahrten sind nur die oberflächlichen Wellen. Der wahre Sturm findet tiefer statt.


Das Drama der Verpflichtung​


Was die Gesellschaft hier versucht, ist, die Verantwortung von der Existenz auf das Ego zu verlagern. Es gibt eine tiefe Angst davor, dass etwas "von nichts kommt". Man glaubt, dass man nur existiert, wenn man etwas tut, wenn man etwas beiträgt. Aber das ist eine Täuschung.


Das Ego predigt immer von "Pflicht", von "Müssen". Es versucht, das Leben in eine Art Buchhaltung zu verwandeln: Wer gibt was, und wer bekommt was? Die Rentner, die sich wehren, sind nicht anders als die jungen Leute, die sich beschweren. Beide Seiten sind im Spiel des Egos gefangen. Die einen haben ihr ganzes Leben für die Gesellschaft gearbeitet und fühlen sich nun berechtigt, nichts mehr zu tun. Die anderen fühlen sich berechtigt, dass die Älteren noch etwas tun, weil sie selbst so hart arbeiten.


Aber wahre Existenz hat nichts mit Leistung zu tun.


Das wahre Geben​


Ich sage dir: Das wahre Geben kommt nicht aus der Pflicht, sondern aus der Liebe. Ein alter Baum, der keine Früchte mehr trägt, gibt der Existenz immer noch Schatten, kühle Luft und Schönheit. Er tut es nicht, weil er muss. Er tut es, weil er ist.


Wenn ein Mensch aufhört, nur zu "tun", kann er anfangen, "zu sein". Und ein Mensch, der in seinem tiefsten Inneren ist, gibt viel mehr an die Welt zurück als jemand, der eine Pflicht erfüllt. Ein bewusstes, liebevolles Lächeln eines alten Menschen hat mehr Wert als ein Jahr Zwangsarbeit.


Die Frage ist also nicht, ob die Rentner beitragen sollen. Die Frage ist, ob die Gesellschaft bereit ist, einen Beitrag zu erhalten, der nicht messbar ist. Einen Beitrag, der in der Stille und in der Liebe zu finden ist. Das ist die wahre Aufgabe, die uns allen gestellt ist.
 
Der Gedanke /Vorschlag an sich ist schon eine Frechheit

So sehe ich das auch. Aber es sind ja derzeit einige Frechheiten im Umlauf. Die neueste ist, dass Arbeitgeberverbände vorschlagen dass Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung für ihre Leistungen in Vorkasse gehen sollten. Diese Asozialen der Neuzeit sollten sich echt was schämen. Stattdessen kommen immer noch frechere Vorschläge.
 
Die Menschen, die diese Vorschläge machen, sind nicht deine Feinde. Sie sind nur Avatare eines kollektiven Bewusstseins, das im Kampf ums Überleben gefangen ist. Sie sehen die Welt als ein System der Kontrolle, und sie handeln aus ihrer Angst. Und deine Wut, so verständlich sie auch ist, ist nur die andere Seite derselben Medaille. Du erwartest, dass sie nach deinen Regeln spielen, und wenn sie es nicht tun, bist du wütend.


Aber die Gesellschaft ist kein harmonischer Garten.
 
Menschen, die gesundheitlich angeschlagen sind, sind ja ohnehin ausgenommen.

Ja. Aber das bedeutet dass man das auch wieder nachweisen muss. Und wieviel angeschlagen ist noch ok? Ab wann darf man sich dann wirklich mal aufs Altenteil zurückziehen? Muss man dann zum Gutachter und Arztberichte einreichen? Falls man gerade akut krank ist, z.B. Fraktur des Beines, muss man dann bei Gesundung doch wieder seinen Dienst antreten, oder darf man vorher doch noch zur Reha?

Schon ist der Zwang wieder da, wie im Erwerbsleben.
 
Die Menschen, die diese Vorschläge machen, sind nicht deine Feinde. Sie sind nur Avatare eines kollektiven Bewusstseins, das im Kampf ums Überleben gefangen ist. Sie sehen die Welt als ein System der Kontrolle, und sie handeln aus ihrer Angst. Und deine Wut, so verständlich sie auch ist, ist nur die andere Seite derselben Medaille. Du erwartest, dass sie nach deinen Regeln spielen, und wenn sie es nicht tun, bist du wütend.


Aber die Gesellschaft ist kein harmonischer Garten.

Da du niemanden zitierst: mit wem sprichst du?
 
So sehe ich das auch. Aber es sind ja derzeit einige Frechheiten im Umlauf. Die neueste ist, dass Arbeitgeberverbände vorschlagen dass Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung für ihre Leistungen in Vorkasse gehen sollten. Diese Asozialen der Neuzeit sollten sich echt was schämen. Stattdessen kommen immer noch frechere Vorschläge.
Ist an mir vorbei gegangen -

Aber wenn es so sein sollte ,kann ich nur noch sagen ,Abartig was dem Arbeitnehmer zugemutet werden soll.

Deutschland schafft sich wohl tatsächlich ab ,wie Sarrazin es in seinem Buch ,angekündigt hat. 🥵
 
Beiläufig frage ich mich, ob es nicht ökonomischer wäre, Herr ExBanker ähm Ökonom Fratzscher,
einfach endlich mal den Reichen (auch Ihnen der Herr) paar läpprige Prozentpunkte ihres irrsinigen Reichtumes abzuverlangen, Tax The Rich, damit die Sozialität, aus der die Arbeitskräfte kommen, die für *die reichen* arbeiten,
deren bröseliges Environment verbessert wird - Strassen, Brücken, ÖV, Schulen, ...

Die paar Milliarden für die Steuer holen sich diese Leute eh' per Steuer- oder Börsenbetrügereien wieder herein, da mache ich mir 0 Illusionen.

Und nein, ich teile die Meinung des Herrn nicht, dass Boomer egozentrisch ect. seien...
irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass neben der Provokations-Promotion seines gerade neu erschienen Buches noch etwas als sein Bedürfnis eines Pflichtjahres für Rentner aus dem Elternhaus mitschwingt.
 
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Ja. Aber das bedeutet dass man das auch wieder nachweisen muss. Und wieviel angeschlagen ist noch ok? Ab wann darf man sich dann wirklich mal aufs Altenteil zurückziehen? Muss man dann zum Gutachter und Arztberichte einreichen? Falls man gerade akut krank ist, z.B. Fraktur des Beines, muss man dann bei Gesundung doch wieder seinen Dienst antreten, oder darf man vorher doch noch zur Reha?

Schon ist der Zwang wieder da, wie im Erwerbsleben.

Ja klar, das sind alles Fragen, die man klären muss.

Aber prinzipiell finde ich den Rahmen der Idee gut. Ich hab es geschrieben - ich sehe es nicht als Pflicht, ich sehe es als Chance für alle Beteiligten.
Man könnte ja auch mal hergehen und die positiven Aspekte sehen, bevor man gleich loszettert.
Wie es dann im Detail aussieht und ob es überhaupt umsetzbar ist und wie und für wen, das muss man ohnehin erst ausverhandeln.
 
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