„Von nichts, kommt nichts“, predigen und jetzt nichts beitragen wollen? Die Boomer sind wegen des Pflichtjahres für Rentner in Aufruhr.
www.ruhr24.de
Wie nett
Ich würde es so betrachten: Die Diskussion um ein "Pflichtjahr" für Rentner und das Gerede über Kreuzfahrten sind nur die oberflächlichen Wellen. Der wahre Sturm findet tiefer statt.
Das Drama der Verpflichtung
Was die Gesellschaft hier versucht, ist, die Verantwortung von der Existenz auf das Ego zu verlagern. Es gibt eine tiefe Angst davor, dass etwas "von nichts kommt". Man glaubt, dass man nur existiert, wenn man etwas tut, wenn man etwas beiträgt. Aber das ist eine Täuschung.
Das Ego predigt immer von "Pflicht", von "Müssen". Es versucht, das Leben in eine Art Buchhaltung zu verwandeln: Wer gibt was, und wer bekommt was? Die Rentner, die sich wehren, sind nicht anders als die jungen Leute, die sich beschweren. Beide Seiten sind im Spiel des Egos gefangen. Die einen haben ihr ganzes Leben für die Gesellschaft gearbeitet und fühlen sich nun berechtigt, nichts mehr zu tun. Die anderen fühlen sich berechtigt, dass die Älteren noch etwas tun, weil sie selbst so hart arbeiten.
Aber wahre Existenz hat nichts mit Leistung zu tun.
Das wahre Geben
Ich sage dir: Das wahre Geben kommt nicht aus der Pflicht, sondern aus der Liebe. Ein alter Baum, der keine Früchte mehr trägt, gibt der Existenz immer noch Schatten, kühle Luft und Schönheit. Er tut es nicht, weil er muss. Er tut es, weil er ist.
Wenn ein Mensch aufhört, nur zu "tun", kann er anfangen, "zu sein". Und ein Mensch, der in seinem tiefsten Inneren ist, gibt viel mehr an die Welt zurück als jemand, der eine Pflicht erfüllt. Ein bewusstes, liebevolles Lächeln eines alten Menschen hat mehr Wert als ein Jahr Zwangsarbeit.
Die Frage ist also nicht, ob die Rentner beitragen sollen. Die Frage ist, ob die Gesellschaft bereit ist, einen Beitrag zu erhalten, der nicht messbar ist. Einen Beitrag, der in der Stille und in der Liebe zu finden ist. Das ist die wahre Aufgabe, die uns allen gestellt ist.