Angst...

In Wirklichkeit sehnt sich absolut jeder nach Gesellschaft. Jeder!
Da kann ich nicht dagegen stimmen - ganz, ganz, ganz allein erträgt wohl niemand -
das fängt schon bei dem Babys an - es wurde ja mal schreckliche Experimente gemacht,
welches dies bestätigen - also das Brot allein genügt nicht......
ist halt so, dass eben mancher mehr und öfter Gesellschaft braucht als manch anderer......
 
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In Wirklichkeit sehnt sich absolut jeder nach Gesellschaft. Jeder! Auch wenn man es sich noch so schön redet, es gibt niemanden der gerne alleine ist. Denn der Mensch ist ein soziales Wesen. Man kann durchaus davon überfordert sein, in menschlicher Gesellschaft zu sein und zieht es dann lieber vor, alleine zu bleiben. ABER das ist kein Privileg, das ist dann einfach die Alternative. Denn eine andere gibt es nicht, meint man dann. Ist aber nicht so....
angenommen ich müsste auf eine einsame Insel leben und meine Frau wäre an meiner Seite, ich wäre der glücklichste Mensch auf Erden.... man tausche meine Frau gegen meine Schwester aus, dann wäre ich wohl zum Selbst/Mörder geworden ... "hab ich die Haare schön?... hulla, die Fische haben mir heute Morgen hinterhergepfiffen!... kann ich so am Strand um mich bräunen zu lassen, oder werden die Krabben vom Anblick blind?"..... dann lieber allein, glaub mir:whistle:
 
dann wäre wohl besitzergreifend wohl auch positiv unterlegt, weil es ja nur darum gingem, was zu einem gehört? seltsam, oder? Es ist doch ein Unterschied, ob ich sage "ich besitze ein Haus, ein Auto.." oder "ich besitze einen Menschen..." nicht wahr? Das Haus gehört mir, ich besitze es.. Der Mensch gehört zu mir, ich besitze ihn aber nicht. da liegt für mich der kleine, aber feine Unterschied.
Ich betrachte nur die Fakten.
Der Unterschied liegt nicht im Wesen des Besitzes, sondern im Wesen des Hauses verglichen mit dem Wesen des Menschen.
Besitz ist Besitz, eine Bindung. Doch wie wir mit dem, was wir besitzen, umzugehen haben, bestimmt das Wesen dessen, was wir besitzen. Wenn wir den Menschen behandeln, als hätte dieser nur das Wesen eines Hauses oder Autos, dann ist der Umgang natürlich völlig falsch. Der Besitz eines Hauses ist einseitig, der Besitz eines Menschen gegenseitig.
Der Unterschied ist für mich nicht fein, sondern sehr offensichtlich, allerdings liegt er nicht im Wesen des Besitzes, sondern in der geistigen Ebenbürtigkeit.
Ich verstehe, dass Besitz nicht romantisch klingt und in der Sensibilität des Miteinander häufig viel zu hart klingt, aber ich sehe es als einen Fakt, den man sich allerhöchstens schönreden kann.
Auch wird ein Besitz häufig von Abhängigkeit begleitet - denn was wir nicht besitzen, daran müssen wir nicht festhalten - und wenn wir Angst haben, jemanden zu verlieren, kannst du mir doch nicht sagen, dass es da kein Abhängigkeitsverhältnis gäbe.

Der Punkt ist, für den Verstand ist ein klarer Unterschied zwischen "besitzen" und "zueinander gehören". Das ist auch gut so, weil wir Verstand brauchen, um eine gute Beziehung zu führen.
Aber für unser Herz, unser Fühlen, existiert dieser Unterschied einfach nicht. Das liegt auch daran, weil das Herz anders als unser Gehirn nicht in Gut oder Schlecht unterscheidet und deshalb keine negative Form des Besitzens kennt.
natürlich wissen "wir" das nicht 100 proz. Aber man kann davon ausgehen, dass Paare, die sich sehr lieben, ein Herz und eine Seele sind, dass wissen - und wissen, wenn der Partner sagt "ach, ohne dich ist mein Leben nur mehr halb so schön.. du bist mir viel wert.. ich will dich nicht verlieren" dass es 1. kein Besitz und schlimme Abhängigkeit ist, sondern 2. dass der andere weiss, dass beide zusammengehören. Kann man natürlich auch vorgaukeln... keine Frage.
Fakt ist, dass wir es nicht wissen und das kann man auch nicht relativieren. Man kann wissen, dass man zusammengehört, aber nicht, dass man ohne einander kein gutes Leben führen könnte.
Wenn man aber davon überzeugt ist, handelt es sich durchaus um ein sehr starkes Abhängigkeitsverhältnis. Ganz egal, ob du es als "schlimm" oder "nicht schlimm" kategorisierst, denn es kann situationsbedingt beides sein.
Wenn man einander hat, dann ist es natürlich nicht schlimm. Wenn man aber voneinander getrennt wird, dann wird es schlimm.

Der Unterschied zu anderen Abhängigkeitsverhältnissen wie z.B. zu Drogen besteht hauptsächlich ja darin, dass zum einen Liebe im Spiel ist - Liebe ändert einfach alles - und wir somit das Verhältnis akzeptieren und für richtig befinden und zum anderen diese Abhängigkeit nicht selbstzerstörerisch wirkt (zumindest solange nicht einer von beiden sich verabschiedet). Und dann ist da natürlich wieder der Unterschied zwischen einem leblosen Ding und einem Wesen, das uns geistig ebenbürtig ist.
Wobei das natürlich scheinbar heutzutage kaum mehr anzutreffen ist, weil kaum einer mehr einen Partner für´s Leben findet oder haben will.. wenn der eine nicht mehr da ist, nimmt man halt den anderen.. (krass ausgedrückt) - sobald man nämlich auch mitteilt, dass man am Partner doch hängt und ohne ihn alles nur mehr halb so schön ist, kommen dann die Experten daher und diagnostizieren "böse, egoistische Abhängigkeit" - kennen wir auch aus Bereichen der Esoterik.
So Unrecht haben diese Experten da aber nicht, zumindest solange sie nichts Böses unterstellen.
Abhängigkeit kann doch ohne Ego gar nicht stattfinden, denn dann hätten wir auch keine Angst davor, zu leiden.
Man darf halt nicht den Fehler machen, das Ego als etwas Böses zu betrachten. Es ist etwas Natürliches.
weisst- wenn zwei wirklich zusammengehören, eben ein Herz und eine Seele ist, dann ist der Verlust so, als verliere man einen Teil von sich selbst...
das Ego ist ja nichts anderes als das selbst..
Ja, genau deshalb meine Argumentation, dass es Verlustangst nicht ohne Bezug zum Ego geben könnte.
Auch wenn man vlt. weiss, dass der Partner woanders weiterlebt
Das wissen wir nicht. Auch hierbei kann es sich um eine starke Überzeugung handeln, aber faktisch wissen wir es einfach nicht.
aber man hätte ihn halt noch gerne bei sich gehabt... sicht-u. spürbar in materieller Hinsicht.
Die Liebe ist noch da, aber der Besitz ist nicht mehr da.
Sicht- und spürbar zu sein ist die Verfügbarkeit, und genau das bedeutet ja Besitz, dass nämlich über eine Sache frei verfügt werden kann.
Und das hat sicher nix damit zu tun, dass man auf´s materielle fixiert ist..
Doch, hat es. Denn sonst wäre es auch gar nicht schlimm, wenn das Materielle nicht mehr verfügbar wäre.
Die Sache mit dem Besitzen mag hart klingen, aber Fakten sind nunmal nicht weich.
Es ist ja auch nicht meine Meinung, sondern nur die unverfängliche Betrachtung, und ich gebe frei zu, dass ich auf das Materielle ziemlich stark fixiert bin. Aber ich weiß dennoch, dass ich nichts daran ändern kann, wie die Dinge sind, und meine Ängste meinem Ego entstammen, das mich und auch meine Mitmenschen in vielen Teilen meines Leben sehr stark dominiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du sie verlieren würdest, dann würdest du leiden, weil du sie liebst.
"Weil du sie liebst" ist hierbei aber keine Begründung, sondern nur die Feststellung einer kausalen Beziehung zwischen Ursache und Wirkung.
Die Angst haben wir vor dem Leid, nicht vor der Liebe.
Und dieses Leid wäre nicht zwingend das Leid unserer Lieben, sondern beträfe uns selbst, und deshalb kommt die Furcht vor diesem Leid höchstwahrscheinlich vom Ego.

Daran ist doch deutlich erkennbar, dass die Verlustangst auf die Materie und nicht auf die Liebe bezogen ist.

Unter dem Einfluss des Egos steht eigentlich alles, worauf wir Besitzansprüche erhoben haben (= "meins"). Das ist ja die Essenz des Egos.
Mein Partner, meine Tochter, mein Vater, mein etc.
Insofern ist das Ego da immer mit drin, ist ganz natürlich.

Wenn die Angst vor Verlust nicht aus dem Ego käme, woher käme sie dann? Es sind ja nur wir selbst, die leiden, wenn wir etwas verlieren.
Käme die Angst vor Verlust nicht aus dem Ego, dann hätten wir wahrscheinlich ebenso viel Angst davor, dass umgekehrt unsere Lieben uns verlieren könnten und daran dann sehr zu leiden haben. Wirkliche Angst, nicht bloß Mitgefühl. Aber wie häufig und groß ist diese Angst schon, verglichen mit der Angst, dass wir selbst zu leiden haben werden?

Ehrlich gesagt fühle ich überhaupt keine Angst bei dem Gedanken, dass andere darunter leiden müssen, wenn ich fort bin. Ich fühle Mitgefühl, aber nicht Angst. Das ist einfach der Lauf der Dinge. Ich bin bei ihnen oder auch nicht, wohin auch immer es mich danach führen wird.
Und wenn ich mir das klar gemacht habe, dann verschwindet auch die Angst davor, dass ich meine Lieben verlieren könnte. Denn indem ich durch einen Perspektivwechsel ganz kurz aus meinem Ego herausspaziere, merke ich, dass die Angst eigentlich nur eine Illusion des Egos ist. Und womöglich sogar dieses ganze Leid. Die Liebe bleibt so oder so.
Sehr schön zusammengefasst... und trifft meinen plutonischen Nerv...

Doch habe ich auch die Erfahrung gemacht, seit ich mich auch dem Human Design zugewandt habe... dass das Ego meist einen bewertenden Beigeschmack hat (... wie viele andere Begriffe/Worte auch... z. B. Macht), doch bei näherer Betrachtung aus einer anderen Perspektive schlicht und einfach "Willenskraft" ist, welche der Antrieb, der Motor für vieles ist/sein kann, wird dieses konstruktiv gelebt... sowohl für sich selbst, wie auch zum Wohle für andere.
Ein passendes Stichwort für das Ego - Willenskraft ist "Mut"... doch dieser ist wiederum nicht die Abwesenheit von Angst.
 
Auch wird ein Besitz häufig von Abhängigkeit begleitet - denn was wir nicht besitzen, daran müssen wir nicht festhalten - und wenn wir Angst haben, jemanden zu verlieren, kannst du mir doch nicht sagen, dass es da kein Abhängigkeitsverhältnis gäbe.
Beim Auto sage ich "das ist mein Auto, ich besitze es." Abhängig von diesem Besitz bin ich nur dann, wenn ich es brauche - ist das Auto nur Mittel zum Zweck, und ich brauche es nicht, dann kann ich es besitzen, ohne davon abhängig zu sein.

Ich weiss ja nicht, wie du das so siehst und behandelst, ich denke nicht, dass du sagst "Das ist mein Sohn, ich besitze ihn" oder "Das ist mein Partner, den ich besitze.." :D Du sagst vermutlich "das ist mein Sohn, den ich über alles liebe und der mir geschenkt wurde..für den ich sorgen will," usw.. und beim Partner vlt. "Das ist mein Partner, der mich begleitet, dem ich über alles lieben will und den ich gerne begleite.." ' Soll aber Menschen geben, die andere Menschen besitzen (wollen oder es sogar tun)
So, nun habe ich mal diese Sache mit dem Besitz aus meiner Sicht dargestellt.. Wohl kann ich auch Liebe besitzen, ein gutes Herz besitzen.. und einen Partner besitzen, aber ich besitze ihn nicht - so damit die Verwirrung perfekt ist - natürlich könnte man nun sagen, ich besitze die Liebe meines Partners und mein Partner besitzt meine Liebe.. aber das ist ja kein Besitz, wie ein Ding.. Lange Rede, kurzer Sinn.. Besitzen mag ich einen Menschen nicht.. vlt. seine Zuneigung, seine Liebe, die er freiwillig gibt.. Somit könntest du zum Teil eben Recht haben.. vlt. meinen wir ja dasselbe, und reden aneinander vorbei.


Bzgl. Abhängigkeit, diese wird oft negativ dargestellt, genauso, wie das Ego.. Im Prinzip ist ja alles von allem abhängig. Wenn ein Mensch keine Materie besitzt, wie kann ich diesen Menschen dann mit materiellem Auge sehen, wie kann ich ihn mit der Nase riechen und mit den Ohren hören, wenn er nicht in der Materie steckt? Wie kann ich einen Menschen somit lieben, den ich nicht sehe? Also ist die Liebe davon abhängig, was wir sehen - und da wir alle in der Materie stecken, sehen, hören wir natürlich das Materielle auch - solange man alle Sinne besitzt.. dann ist es eben davon abhängig, wie weit man schon tiefer blicken und fühlen kann.
Wenn du ein Kind willst, dann ist dies ja auch von vielen Faktoren abhängig, den das Kind kommt nicht einfach so ohne irgendwas daher :rolleyes: Aber das ist ja eh alles klar.. Was ich damit umständlich zu erklären versuche: Die Liebe ist also zumindest davon abhängig, dass jemand da ist, dem man sie schenken kann.. und dass ist hier eben ein Mensch aus "Fleisch und Blut" - so ist es eingerichtet.. und wenn dieser Mensch einem dann nicht mehr begleitet, weil er verstirbt zb.. dann ist man traurig, leidet unter diesem Verlust.. oder nehmen wir einen anderen Fall her: Aus div. Umständen- wie es früher zb. war, als die Mauer gebaut wurde, gab es auch Trennungen - und da gibt es sogar Geschichten von Betroffenen.. die dann eben auch Verlustangst hatten..dass sie diesen Menschen zb. nie wieder sehen würden usw..

Also, würde ich sagen Liebe ist von natürlich vielem Abhängig.. aber Liebe zu einem Menschen ist nie bzw. soll nie in Besitz(denken) ausarten..

hast du mir soweit folgen können, oder bin ich total am Thema vorbeigeschwurbelt? :D
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das nächste Problemchen ist ja auch, dass man "Mein" sofort als scheinbar schlimmen Besitzanspruch sieht.. wenn jemand bloss sagt "dass ist meine Frau" .. dass es aber nur aussagen kann, dass diese Frau freiwillig zu einem gehört.. und man sie nicht besitzt, wird gänzlich ausgeschlossen..

Das picke mir jetzt mal heraus... habe auch schon folgendes im wahren Leben beobachtet:

Ein früherer Nachbar von mir, nannte seine Frau nicht "meine" Frau, wenn er in irgendeinem Zusammenhang von ihr sprach, sie zur Sprache brachte... er sagte immer "die" Frau...

Also... "Ich hole mal "die" Frau, das macht "die" Frau, dass kann ihnen "die" Frau erklären, dass überlasse ich "der" Frau...
Nie hörte ich, dass er von "seiner" Frau sprach, sondern stets von "der" Frau und auch nie, "...dass ist "meine" Frau, sondern dann lediglich ihren Vornamen nannte... und das machte mich schon stutzig... als würde er sie nicht wirklich zu sich zugehörig empfinden.... sondern hier eher als seinen Besitz.

Aus (m)einer ethischen Sicht gibt es daher für mich hier durchaus Unterschiede bei der Wortwahl... denn auch diese haben eine gewisse Macht, die nicht zu unterschätzen ist...denn können durchaus etwas machen/bewirken...

Als diese/seine Frau dann starb... noch bevor sie beerdigt wurde, meinte er zu mir: "Moslem müsste man sein und mehrere Frauen haben."
Was für eine Aussage... da blieb mir die Spucke im Hals stecken...
 
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@Elementezauber
eigenartiger Mann...


Ja, da hatte ich auch mal eine Freundin - eine sogenannte "FEministin/Emanzipierte Dame" - wie sie sich selbst beschrieben hat..
Die sagte zb. damals nicht "mein Kind" sondern "Das Kind" oder nur der Name- denn die Aussage "Mein Kind" würde bedeuten, dass sie das Kind besitzt.
Als ich sie bei Freunden vorstellte und sagte "Das ist XY , meine Freundin" - gab es eine Grundsatzdiskussion.. Sie sei nicht mein Besitz usw.. naja..
 
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