Hi Et libera nos
Doch doch, durchaus auch Exkremente.
Die Rede ist ja hier nicht von Seelenwanderung, sondern von Elektronenwanderung.
Jede sich zersetzende Form gibt die Elektronen, aus denen sie bestanden, wieder frei. Und diese setzen sich anderswo (von einander getrennt) zu neuen Formen zusammen.
Also: wir waren durchaus auch schon mal Exkremente.
Aber wie gesagt auch Blumen, Tiere, Steine... Sterne...
Na gut, du Schlitzohr- so gesehen haste natürlich recht:
Elektronenwanderung. Aber! *ggg*- dann muss es heissen: wir
sind- und nicht: wir
waren das alles.
Et libera nos schrieb:
Die Idee also den Archetyp der Form will ja keiner zerstören.
Ah ja, du erkennst also den Archetyp einer Form an, gut. Dann stellt sich aber doch die Frage, wo der hergekommen ist, dieser Archetypus? Also: von wem oder was stammt diese Idee, ursprünglich?
Et libera nos schrieb:
Ohne Mensch aber kein Tisch.
Jaja, das ist klar- die Idee des Tisches ist dem Menschen entsprungen. Ein Tier baut sich keinen Tisch. Aber woher stammt die Idee des Menschen? Meine Antwort kennst du- sie stammt aus dem Geist Gottes. Und somit entspringt in der Verlängerung auch der Tisch dem Geist Gottes.
Et libera nos schrieb:
Und diese Idee strebt mitnichten den Entwicklungsweg der Reinkarnation an.
Au Mann, das ist jetzt aber wieder ein Thema für sich. Ich sag' mal so: Entwicklung verläuft zyklisch, dh in der Idee der belebten Form ist die Idee der unbelebten Form bereits enthalten. Und in der Idee der unbelebten Form ist wiederum die Idee der belebten Form bereits enthalten. Der ewige Kreis(lauf). Lauf ist streng genommen falsch, es erscheint als ein Lauf innerhalb der Zeit, darum ist "Entwicklung" im Grunde auch falsch, weil es nix zu entwickeln gibt, da es immer schon IST.
Et libera nos schrieb:
Wobei ich mich gerade frage, wo die Ideen der verschiedenen ausgestorbenen Arten wohl hin sind?...
Das ist ne gute Frage, da hab' ich auch schon drüber nachgedacht. Bin aber auf keinen grünen Zweig gekommen- bis ich's dann geschaut habe. Also: im Geist Gottes sind Archetypen als Ideen enthalten, die sich verwirklichen in perfekter Form, dh die Form strebt nach Verwirklichung dieser Grundidee. Äusserlich ist das dann Evolution. Ausgestorbene Arten sind Formen, in denen sich die Idee in Perfektion nicht hätte verwirklichen können. Das sieht auf den ersten Blick so aus, als hätte Gott einen Fehler gemacht. Dem ist nicht so. Die scheinbare Fehlentwicklung, die zum Aussterben dieser bestimmten Formen führte, war notwendig, um die perfekte Form (der Mensch) zu begünstigen.
Et libera nos schrieb:
Das ist wohl die Frage aller Fragen: wozu tut Gott das? Warum hat er geschöpft? Ich weiss es nicht. Ich weiss nicht mal, ob man das wissen kann. Aber wozu die Schöpfung für mich da ist, das kann ich dir sagen: um mich selbst als das zu erkennen, was ich bin.
Et libera nos schrieb:
Simi, das hat doch Hawkings GENAUSO gesagt. Lies' vielleicht nochmal was ich geschrieben habe.
VOR dem BigBang was hätte da wohl sein können?
Jau, ein Missverständnis meinerseits, sorry. Ich kann nicht mitreden über Hawkings, wie gesagt: ich kenne den zu wenig. Wenn du über wen Grosses sprechen willst, dann meinetwegen über Krishnamurtie, den kenn' ich gut, lach. Aber das passt hier nicht hin, off topic und so.
Vor den BigBang, ja....hmmm....ich hab' da neulich eine BBC Dokumentation gesehen über interstellare Phänomene, da wurden unter anderem schwarze Löcher gezeigt. Sehr theatralisch aufgemacht, das Ganze, populär-wissenschaftlich eben. Der Ton aus dem Off war sehr düster, Motto: wir werden dereinst alle untergehen- zuerst die Erde, wegen der vielen möglichen Kometeneinschläge einerseits und wegen der Ausdehnung der Sonne andererseits. Und dann kommen sowieso die schwarzen Löcher und verschlingen alles. Beim Zuschauen wurde mir offenbar, dass das der grösste Zyklus ist: BigBang = Urknall = materieller Schöpfungsgestehungspunkt (zeitlich betrachtet). Der Augenblick, in dem das grösste schwarze Loch den letzten verbliebenen Materiepartikel in sich reinsaugt, der ist tatsächlich noch nicht beobachtet worden, von wem auch?
Und deshalb ist er nicht benannt, er hat keinen Namen- aber er existiert als Gegenstück zum BigBang. Aus dieser grösstmöglichen Verdichtung innerhalb einer Singularität (welch treffender Name), da heraus knallt es dann erneut. Oder anders gesagt: die Explosion des Urknalls ist gleich der Implosion der Singularität.
No panic on titanic: zZ befindet sich das Universum noch in Ausdehnung. Soviel ich weiss.
Et libera nos schrieb:
Natürlich denkst DU deine Gedanken! Selbst was dir anscheinend zufällt hat IN DIR seinen Ursprung.
Natürlich haben die Gedanken, die mir durch den Kopf gehen, ihren Ursprung in mir. Sie werden
durch mich gedacht, aber nicht
von mir. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied- vor allem in der Auswirkung.
Et libera nos schrieb:
Sagen wir mal so:
deine Sorgen und Befürchtungen könnten wir als eine kulturell bedingte, zweckgebundene Variante des Denkens betrachten.
Ein freies Denken ist das nicht.
Das stimmt- das ist es nicht. Aber das meine ich nicht. Natürlich hast du recht- kulturbedingt. Ich lebe hier, in Deutschland, in diesem Jahrhundert und nicht im 16. Jahrhundert in Ägypten. Da würde ich anderes denken- klar. Aber die Art und Weise zu denken, die wäre immer noch dieselbe- nämlich die des Zwillings. In Gegensätzen von pro und contra = Denken im logischen Zweifler-Modus. Diese Art und Weise zu denken, die hab' ich mir nicht ausgesucht- sie ist mir gegeben. Ich kann sie nicht verändern. Selbst wenn ich das wollte, was ich nicht will- es ginge nicht.
Et libera nos schrieb:
Je mehr aber die emotionalen und subjektiven Filter (Vorlieben, Abneigungen, Vor-urteile, Ignoranz etc) abgenommen werden, desto eher wird der Gedanke sich frei artikulieren können und somit auch Erkenntnis erlangen.
Ja, das ist richtig. Allerdings geht's dann um den Ausdruck der Gedanken, der gestaltet sich dann frei, aber nicht der Ursprung. Diese subjektiven "Filter", die sind hausgemacht, eine überflüssige, ja störende Erfindung des Ich (Ego). Das Ich macht sich eigene Gedanken, welche die reinen, unendlichen Gedanken des Geistes überlagern. Und die sind eben nicht selbsterdacht- sie stellen die ursprüngliche Idee dar, die sich dann durch den Menschen ausdrückt.
Et libera nos schrieb:
Zu sagen, "Gedanken entspringen Gott" ist eine axiomatische Feststellung, so, als handle es sich um DIE absolute Wahrheit.
Es ist aber DEINE Wahrheit, also müßte da stehen: "Meiner Meinung nach (abgekürzt aus dem englischen: imo oder imho) entspringen die Gedanken Gott".
Gut, dass du darauf noch mal zu sprechen kommst. Imo oder imho sind nämlich tatsächlich bloss eins: vermeintliche Anstandswauwaus. Tatsächlich ist das ein betteln um Verschonung vor Kritik. "Tu' mir nix, kritisiere mich nicht, piss' mir nicht ans Bein, es ist ja bloss meine Meinung." Jeder, der hier schreibt, teilt seine derzeitige Ansicht mit- und nicht DIE absolute Wahrheit. Das ist so selbstverständlich in sich, warum soll ich das denn dann noch mal extra betonen mit einem "imho"? Komm' und kritisiere meine Ansicht. Stelle deine Ansicht dagegen und lass' uns vergleichen. Das ist ein Gespräch- und beide lernen dabei. Imho- pffff!
Et libera nos schrieb:
Noch eine (hoffentlich nicht zu unsympathische) Anmerkung:
Nein- genau richtig! Bloss keine Samthandschuhe, hörste?
Et libera nos schrieb:
Den Unfall könntest du unbewußt selber provoziert haben aus Profitdenken.
Ja sicher. Wenn ich zB zügig irgendwo langgefahren wäre, ich sehe im Wind tanzende Blätter auf der Strasse, deute die aus unbewusstem Profitdenken heraus als Katze, die da langläuft, steig' reflexartig in die Eisen, leg' ne Vollbremsung hin- und der Hintermann knallt mir drauf- dann gäbe ich dir recht. Aber ich stand an einer roten Ampel. Von mir ging keine Aktion aus- weder bewusst noch unbewusst.
Na gut, ich war bereits am anrollen, ich stand nicht mehr, der Vordermann war aber nur so ca. 1 m vor mir. Ich weiss nämlich noch, dass ich dachte, als ich den Wagen hinter mir angeschossen kommen sah, ob ich nicht irgendwohin ausweichen könnte. Aber ich hatte keine Chance. Ich bin sogar noch kurz auf's Gas gestiegen, um dem kommenden Aufprall den Schwung zu nehmen, aber das waren nur ein paar Zentimeter, mehr ging nicht, sonst wäre ich meinem Vordermann draufgeknallt.
Et libera nos schrieb:
Oder aus einer Ablehnung der eigenen Verantwortung heraus: schließlich kann ich, wenn ich schon Angst habe übers Ohr gehauen zu werden (= zu wenig herausschlagen zu können), zu mehreren Händlern gehen und den Wert meines Gebrauchtwagens schätzen lassen.
Ja genau- dieser Verantwortung bin ich aus dem Weg gegangen. Das hätte ich nicht nur tun können, ich hätte es gemusst. Und diesem subjektiv empfundenen Zwang hab' ich mich widersetzt- indem ich mir selber Gedanken gemacht habe (Ego), wie das Problem wohl zu lösen sei.
ET libera nos schrieb:
Letztendlich hat vielleicht ein Anderer die Last (Entscheidung) für dich übernommen der Unfallfahrer hat danach garantiert eine höhere Versicherungsprämie zahlen müssen.
Nein. Denn die Unfallfahrerin (war ein junges Mädchen im Auto ihrer Mutter) hat ja vorher keinen Pakt mit mir abgeschlossen. Wir haben uns ja nicht verabredet, Motto: hör' mal, ich nehm dir mal die Last der Entscheidung ab und trage deine Verantwortung für dich. In ihrer Welt, in ihrem Erleben hat sie einfach gepennt. Sie sagte, sie habe aus der Entfernung gesehen, dass die Ampel grün wurde und da habe sie Gas gegeben, in der Erwartung, die Schlange vor der Ampel würde sich zügig in Bewegung setzen. Was aber nicht der Fall war, denn 30 m weiter war die nächste Ampel, da stand noch ein Rückstau dieser Schlange- und deshalb ging's nicht zügig voran. Mit der Fehleinschätzung ihrer Geschwindigkeit hab' ich ja nix zu tun, zumindest nicht kausal.
Et libera nos schrieb:
Was ist daran göttlich? Verstehe ich nicht.
Die fehlende Kausalkette. Rein äusserlich betrachtet hatte ich mit dem Unfall nix zu tun, verkehrstechnisch gilt das Verursacherprinzip: wer auffährt, hat Schuld. Was in dem Sinne tatsächlich ja auch so war: ihre Versicherung hat bezahlt. Aber innerlich- das war göttlich. Mir wurde der Zusammenhang offenbar zwischen dem, was ich denke und dem, was äusserlich passiert.
Was meinst du wohl, was ich mich geschämt habe. Da steht die Kleine vor mir und ist bald am Heulen- und ich weiss (weil ich's gerade geschaut habe): ursächlich ist, was ich dachte. Und als Oberklopfer fragt sie: können wir das unter der Hand regeln? Ich hab' mich da schleunigst vom Acker gemacht, irgendwas genuschelt von: mal sehen- und bin gefahren. Das musste ich erst mal sacken lassen. Verantwortung.
Ich bin dann zu folgendem Schluss gekommen: in meiner Welt, da weiss ich, die Ursache für den Unfall lag in mir und meiner Denke. Aber! Wenn ich nun diese Sichtweise auf sie projiziere, dann stimmt das Bild nicht mehr. Weil es in ihrer Welt ja auch eine Ursache gibt, die wiederum in ihrer Denke liegt. Und tatsächlich sagte sie, sie habe vor Antritt der Fahrt ihrer Mutter noch versprochen, vorsichtig zu fahren. Warum verspricht man sowas? Weil man in Wirklichkeit das Gegenteil befürchtet, sich also sorgenvolle Gedanken macht.
So ist das Zusammentreffen zweier scheinbar unabhängig voneinander stattfindenden Denkweisen in Wirklichkeit synchron. Gleichzeitig. Ich denke etwas, ein anderer denkt etwas- und beide Denkweisen 'arbeiten' harmonisch zusammen. Weil sie in Wahrheit Einem Geist entspringen. Im ersten Augenblick sah das nämlich so aus, als sei nur mein Denken ursächlich- dem ist natürlich nicht so. Es ist Seins.
lg