Angebot an die Philosophen und Wissenschaftler: Dualismus versus Non-Dualismus

II Teil:

Nondualismus

1) Was n das für n Gedanke?

1.1) Zum Begriff "Nondualismus"

An der Bezeichnung „Nondualismus“ fällt zunächst die Negation auf: Non-Dualismus. Bezogen auf die Begriffsbestimmung der Dualität und des Dualismus (siehe Teil I) bedeutet Nondualismus zunächst so viel wie die Lehre von der Nicht-Zweiheit. Darin – in der Negation - unterscheidet sich schon die Bezeichnung des Nondualismus offensichtlich vom Dualismus, Monismus und dem Pluralismus, die durch ihre Bezeichnung positiv ausdrücken, welches Modell-Prinzip ihnen zugrunde liegt, also vor welchem Schema die Wirklichkeit betrachtet wird.

Die Konzeption des Monismus ähnelt auf dem ersten Blick dem Nondualismus ist jedoch nicht identisch mit ihm: während der Monismus davon ausgeht, dass allen Phänomenen ein Prinzip oder eine Qualität oder eine Substanz zugrunde liegt oder inne wohnt, geht der Nondualismus nicht davon aus, dass alles Eins ist oder allem eine Substanz zugrunde liegt. (Vgl: http://en.wikipedia.org/wiki/Non-duality#Nondualism_versus_monism Kapitel 2 : Nondualism versus monism )

Eine mögliche, traditionelle begriffliche Formulierung der Nondualität stellt beispielsweise der Begriff „Shunyata“ bereit: http://de.wikipedia.org/wiki/Shunyata

1.2) Wie kann ich mir Nondualität „vor-stellen“ ?

Das hat fast jeder schon einmal erlebt: wir gehen an einem schönen Sommertag in die Natur und an diesem Tag ist alles anders als sonst. Wir fühlen uns von der Natur getragen, sehen sie ganz anders, wir sind offen für sie.
Gestern spazierten oder fuhren wir hier vielleicht noch im Auto vorbei, wir blickten zu dieser Stelle, es war bunt, aber nicht mehr, einfach so wie alles, wie immer. Aber heute nehmen wir die Natur ganz anders wahr, weil wir geöffnet für sie sind.

Das haben wir vielleicht auch schon erlebt: ich fühle in mir, dass ich diesen Menschen verstehe; ich fühle in mir deutlich ein Gefühl des Mitgefühls und der Liebe. Liebe, nicht als Begehren, sondern Liebe als Offenheit und des Mitfühlens. Ich muss mich gar nicht anstrengen, ich muss mich nicht verstellen, ich fühle mich einfach offen und ich werde von diesem Gefühl selbst getragen. In meinem Brustbereich fühle ich nicht Verspannungen, keine Einengungen, sondern aus mir heraus fließt Mitgefühl, weit, warm und offen. Ich fühle auch ganz deutlich, dass der andere sich von mir angenommen, verstanden und geliebt fühlt. Die Interaktion zwischen uns ist sehr subtil und feinfühlig.
An einem anderen Tag bin ich dann schlecht gelaunt, ich begehre diesen Menschen und er hat auch Sorgen. Ich merke irgendwie, dass es ihm nicht gut geht, aber es ist mir heute nicht möglich offen zu sein. Ja, selbst wenn ich mich anstrenge, was manchmal hilft, kann ich mich heute nicht öffnen. Mein Herz ist verschlossen und ich neige dazu nicht für den anderen offen zu sein, sondern meine Bedürfnisse auf ihn zu übertragen und von ihm etwas zu erwarten.

Was zeigen diese Beispiele? Sie zeigen, dass wir die Natur und die Menschen um uns herum ganz anders wahrnehmen, wenn wir offen sind. Zwischen uns und die Natur und die Menschen schieben sich dann nicht Bedürfnisse oder Bilder und rationale Schablonen, die den anderen und die Natur ganz verdecken, sondern wir sind einfach geöffnet, einfach da. Es ist kein Traum, es ist keine Idealisierung, es ist auch keine Idee, die wir dann wahrnehmen, sondern wir nehmen die Natur und die Menschen viel feinsinniger wahr als zuvor. Wenn wir verschlossen sind, dann nehmen wir die Welt und die Menschen als Beobachter wahr, distanziert und zugleich egozentriert. Wenn wir offen sind, dann nehmen wir die Natur und die anderen Menschen als Teilnehmer wahr, im Wechselspiel zwischen reflektierender Distanz und Nähe.

Diese Erlebnisse sind Schritte aus der rationalen und bedürfnisgeleiteten Bewusstseinshaltung hinaus. Die Rationalität kann bis zu diesem Punkt führen, dass sie es „versteht“, dass es dies gibt. Aber sie muss selbst abgelegt werden, sie selbst führt nicht zu diesem Schritt. Sie kann diesen Schritt nur vorstellen, aber nicht vollziehen und schon gar nicht erzwingen. In diesem Sinne können wir uns "vor"-stellen, dass diese Entwicklung noch weiter geht. Wenn wir meditativ immer durchlässiger und offener werden, dann können wir bestimmte Wahrnehmungsstufen erfahren, die von verschiedenen spirituellen Richtungen als Samadhis oder Jhanas beschrieben wurden. Auf diesem Weg können wir beispielsweise oft schon relativ früh erfahren, dass wir selbst in uns überall vibrieren (bhanga-nana, Anatta). Entscheidend hierbei ist, dass wir das dann nicht nur „wissen“, sondern wir können es wirklich dauerhaft erfahren und wahrnehmen und vor allem: wir sind selbst dieses Vibrieren, das sich als dies wahrnehmen kann.
Je weiter wir dann schreiten, desto mehr wird immer mehr die Non-Dualität der Wirklichkeit bewusst. Weder ist Geist noch ist Materie, sondern alles ist ein Vibrieren, darin ist alles Eins, zugleich ist es als Vibrieren Leere, Shunyata und zugleich ist es doch es selbst. Ich selbst bin ein Vibrieren in diesem Meer und das Meer durchflutet mich. Ich kann nicht mehr sagen, dass da noch ein Subjekt und ein Objekt ist, so wie ich nicht sagen kann, dass in einem Meer ein Tropfen ist, wenn ich das Meer vor mir sehe. Ich kann aber auch nicht sagen, dass alles nur Eins ist.
Das alles klingt widersprüchlich oder unglaublich, wenn wir diese Begriffe auf unsere alltägliche Erfahrung beziehen. Im Alltag sehen wir zumeist kein Vibrieren, wir erleben und erfahren es nicht. Wir sehen ein Objekt und wir sind das Subjekt. Wir sehen Materie und wir stellen uns Geist vor.
Diese scheinbar widersprüchlichen Wörter sind jedoch Wörter, welche die Phänomene annäherungsweise beschreiben können, wie sie sich dann zeigen.
Was wir dann wahrnehmen, das ist kein Illusion, kein rationales Konstrukt, das ist keine Idee, das ist nicht ein Traum, sondern das ist das, was wir wahrnehmen, wenn wir ganz offen und durchlässig sind.

1.3) Wie kann ich sie erfahren?

Meiner Ansicht nach ist der einzige Weg, der zu dieser Erfahrung führt, der Weg der Meditation. Darüber, wie sie erfahren werden kann, gibt es jedoch viele Lehren und ich will hier meine Ansicht nicht verabsolutieren. Es gibt anscheinend auch andere Wege.
Ich selbst bin ein gutes Beispiel dafür, dass ein Mensch längere Zeit täglich viele, viele Stunden meditieren und dann tiefe Erfahrungen machen kann, aber dann jedoch, wenn man damit wieder aufhört, eine Bewusstseinsebene nach der anderen herabsteigt, so als würde man sich noch einmal vergewissern wollen, dass das alles kein Traum war, um wieder von ganz von vorne anfangen zu müssen ( und das schon viele Male :clown: )
Das Herunterfallen vollzieht sich dann von selbst, bis ich dann wieder auf meiner rationalen Ebene ankomme, an die Bedürfnismatrix mich mehr und mehr anschließe - der Yogi-Tee und das Obst zum Frühstück schmeckt dann nicht mehr so, ja, die Wahrnehmung ist abgestumpft und auf starke Eindrücke begierig - und wieder diese rationalen Texte hier im Forum tippe und mein eigenes Ego bekämpfe, indem ich beispielsweise Bernstein verbal attackiere :weihna1
Meiner Ansicht ist es ein langer Entwicklungsweg und ein Mensch kann diese Stufen erklimmen, aber sie auch wieder herunterfallen.


2) Gibt es ihn als funktionales Konstrukt?

Es gibt ihn als Modell oder Konstrukt, so wie es auch die anderen Richtungen als Modelle oder Konstrukte gibt, mit dem Unterschied, dass die begriffliche Bestimmung des Nondualismus – meiner Ansicht nach – am ehesten der ontologischen Wirklichkeit entspricht.

3) Wie wirkt er?

Der Nondualismus ist die Lehre der Nondualität. Die Frage nach der Wirkung reformuliere ich daher als die Frage: Was ist Nondualität?

Nondualität ist die Seinswirklichkeit, die allem zugrunde liegt und die alles durchdringt. Sie ist als diese seiende Grundlage auch die Bedingung der Möglichkeit der rationalen Modelle des Monismus, des Dualismus und des Pluralismus sowie des Nondualismus.


5) Erschafft er Probleme? Wenn Ja, welche?

Der Nondualismus an sich schafft keine Probleme, sondern Nondualität ist als Shunyata die Ermöglichung für alles: Nondualität ist der Urgrund des Seins. Psychische Probleme (starke Ängste, Psychosen, etc.) können dadurch verursacht werden, dass ein Mensch zu unvorbereitet in zu wahrnehmungssubtile Sphären vordringt, obwohl er auf den untersten Ebenen (1., 2., 3. Chakra) noch zu viele Verletzungen hat, da diese dann zu schlagartig im Bewusstsein auftauchen und die Ich-Kraft fehlt, diese zu heilen.

6) Kann er bewiesen werden?

Ein Beweis in der Mathematik und Logik, also ein Beweis einer Strukturwissenschaft, unterscheidet sich fundamental von einem Beweis einer empirischen Wissenschaft. Ein Beweis des Nondualismus kann folglich nur, wenn überhaupt, in der Art eines empirischen Beweises erbracht werden. Beweise in den empirischen Wissenschaften basieren auf Beobachtungen und dem Experiment. Ein Experiment zeichnet sich durch die Angabe von Bedingungen aus, die, wenn sie vorliegen, zu einem Ergebnis führen. Die Beobachtung ist ebenfalls an Bedingungen (anthropologische, soziale, zeitlich, örtliche) geknüpft (z.B. kann eine Maus die Beobachtung nicht intersubjektiv sowie kommunikativ anderen Menschen bestätigen). Wenn das Ergebnis beobachtet und intersubjektiv von allen Menschen, welche die angegebenen anthropologischen Bedingungen erfüllen, nachvollzogen wird, dann ist der Beweis erbracht..
Nondualität kann empirisch intersubjektiv bewiesen werden, wenn Menschen die Bebachterbedingungen erfüllen und die experimentellen Bedingungen gegeben sind.

Im strengen Sinne ist der Nondualismus das einzige der vier Modelle (Monismus, Dualismus, Pluralismus, Nondualismus) das wirklich bewiesen, weil erfahren werden kann. Die anderen drei Modelle werden lediglich mehr oder weniger „bestätigt“.


-> I. Teil: https://www.esoterikforum.at/forum/showpost.php?p=953913&postcount=66
 
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Energeia,

eine solche Antwort hast du zu recht erwartet, schliesslich hast du sie ja provoziert.

Natürlich stellt meine Ausführung zu Spinoza keine Analyse dar.

Mein Selbstverständnis steht nicht zur Debatte.

etc. etc.

Ich glaube auch das wir auf eine Auseinandersetzung verzichten können. Ich habe mich hier von QIA bereits zu genüge in etwas verstricken lassen, mit dem ich nichts am Hut habe, einfach durch den Umstand, dass er sich von einem meiner Beiträge veranlasst gesehen hat, sich in seinem nonsens-dualitischen Selbstverständnis gekränkt zu fühlen, bzw. darin eine Art Blasphemie gesehen hat.

Das es keinen Sinn hat mit mir darüber zu diskutieren habe ich bereits hier angedeutet.

Ich schreibe hier nicht um ideologische Grabenkriege zu führen. Unterhalte dich also besser gleich mit QIA, der wird dir bestimmt gerne bei deinen psychologisierenden Ausführungen, die jetzt ja immer hineine klare Struktur aufweisen, folgen. Ich beabsichtige es nicht zu tun.

Mein Beiträge sind in erster Linie essayistisch mithin mit philosophischem Einschlag. Das sollen sie auch bleiben.

Amüsant finde ich übrigens wie du dich um einen schlüssigen Beweis des Nondualismus herumwindest. Der ND kann nicht experimentell nachgewiesen werden. Warum? Weil er ist selbst das Experiment. :clown:


bernstein
 
Amüsant finde ich übrigens wie du dich um einen schlüssigen Beweis des Nondualismus herumwindest. Der ND kann nicht experimentell nachgewiesen werden. Warum? Weil er ist selbst das Experiment.

Immerhin habe ich eine Beweisführung aufgezeigt, während Du nur von ihr vage redest.
Dein "Argument" oder deine Andeutung scheint mir hier wieder vage, undurchsichtig und ist - zumindest für mich - nicht nachvollziehbar:
Ein Experiment ist durch Experimentbedinungen und Beobachtungsbedingungen gekennzeichnet. Beide Bedingungsgruppen können erfüllt werden.
Darüber hinaus ist der Nondualismus nicht selbst das Experiment, sondern der Nondual-ISMUS ist die Lehre der Nondualität: die Lehre, die das Modell, das getestet wird, bereitstellt. Die Nondualität hingegen ist die konstitutive Grundlage des Modells, ja, und dasjenige, an dem getestet wird. Wenn es um einen Beweis geht, dann sollte man nie das Modell, das getestet/bewiesen/verifiziert/falsifiziert wird, mit dem Gegenstand verwechseln.
Das ist beispielsweise auch so, wenn ein Atom-Modell etc. getestet wird: da würde auch niemand sagen, dass das Atom-Modell das Atom ist ;)

Wenn Du einen anderen Beweisbegriff hast oder wenn Du uns in deinen Beweis der Nichtbeweisbarkeit einführen möchtest, dann solltest Du das tun.

Beste Grüße,
Energeia
 
Da hast du natürlich recht. Nondualität, Nondualismus. Ich bin es mir nicht gewohnt das man hier so genau liest. Das verführt zu schlechtem Stil. Da kommt mir eine so hochgebildete Energeia natürlich nur zu gute. Schreiben soll ja Spass machen.

Nicht nachvollziehbar ist ein gutes Stichwort. Auch dazu lässt sich etwas von mir finden.

Meine Herren. Das ist doch kein Beweis!!!

Vielleicht kommen wir ja doch noch auf einen Nenner? Ist da noch Hoffnung für den aufgeblasenen Bernstein?

Der Beweis der Nichtbeweisbarkeit kmmt vielleicht noch, wenn wir uns erst ein wenig besser kennen.:stickout2

bernstein
 
bernstein schrieb:
eine so hochgebildete Energeia
bernstein :tuscheln: Energeia is'n Kerl. Der Name ist aber auch wirklich weiblich, lach. :clown:

@ Energeia
Vielleicht kommen wir ja doch noch auf einen Nenner?
Wir vielleicht auch? Ich glaube, da gibt es ein Missverständnis, bernstein. Magie ist nicht gleich Zaubern. Magie ist, wenn man passiv das Wunder Gottes schaut. Zaubern ist sowas aktives: ich will was und das zaubere ich mir herbei, mit meinen magischen Kräften. :lachen: Nein, Magie ist, wenn ich betrachte, was Gott mir beschert- auf magische Weise weiss der, was ich will im tiefsten Innern- und das ist das Wunder.

bernstein schrieb:
Der Beweis der Nichtbeweisbarkeit kommt vielleicht noch, wenn wir uns erst ein wenig besser kennen.:stickout2
Warum die Nichtbeweisbarkeit beweisen wollen? Das ist doch Unsinn, hier gibt's doch niemanden, der behauptet, Gott beweisen zu können. Da braucht's diesen Beweis der Nichtbeweisbarkeit doch gar nicht, es besteht doch Konsenz. Will heissen- wir sind uns doch einig. Oder gibt's hier wen, der meint, er könne? :megaphon: Soll vortreten.
 
hi hi hi Simi ;)

:banane:

ich finde es ganz interessant, den Nondualismus und diese Richtungen einfach einmal wissenschaftstheoretisch so durchzuspielen. Da werden gegenwärtig so viele Debatten zwischen den verschiedenen Monismus- und Dualismus-Richtungen z.B. in der Hirnforschung und der Philosophy of Mind und so weiter geführt, warum nicht auch mal die Lehre des Nondualismus als Modell konzeptionalisieren sowie anhand von Beobachtungssätzen operationalisieren und dann die Möglichkeit eines emprischen Beweises diskutieren ... ... so rein wissenschaftstheoretisch versteht sich :)

Aber es muss auch nicht sein, ok ;) Eigentlich geht es hier ja jeweils um die die ersten 5 Punkte des Themenbeitrages. Und das reicht ja schon als als Diskussionsstoff vollkommen aus :D
 
Simi :
Et libera nos
Doch, den Tisch -als nur temporäre „Form“- krieg ich sehr wohl aus der Matrix.
Nicht aber die Atome die ihn zusammensetzten (Energieerhaltung eben; die alten Griechen sagten „nichts kann zerstört und nichts geschaffen werden“. Allerdings gibt es da noch die Entropie...).
Danach wird daraus halt Gras, Vögel, Tiere, Menschen...
Oh! Wir waren alle schon mal ein Tisch!
... Und Vögel... Raubtiere.... Blumen und Exkremente.
Ja genau- die temporäre Form, aber nicht die Idee der Form, die ist unkaputtbar, weil ewig. Und sie strebt auf ein Ziel zu, das kennste doch: erst Erde- entspricht dem Stein oder Mineral, dann Wasser- entspricht den Pflanzen, dann Luft- entspricht dem Tier und dann Feuer- entspricht dem Menschen. Der Weg zurück zum Ursprung geht nicht wieder über die Form, sondern über's Bewusstsein, dh ein Bewusstsein, welches die Menschenform bekleidet hat, wird nicht wieder in die Tier- oder Pflanzenform zurückgesetzt. Einmal Mensch- immer Mensch. Nix Exkremente.
Doch doch, durchaus auch Exkremente.
Die Rede ist ja hier nicht von Seelenwanderung, sondern von Elektronenwanderung.
Jede sich zersetzende Form gibt die Elektronen, aus denen sie bestand, wieder frei. Und diese setzen sich anderswo (von einander getrennt) zu neuen Formen zusammen.
Also: wir waren durchaus auch schon mal Exkremente.
Aber wie gesagt auch Blumen, Tiere, Steine... Sterne...

Die „Idee“ also den Archetyp der Form will ja keiner zerstören.
Ohne Mensch aber kein Tisch.
Und diese Idee strebt mitnichten den Entwicklungsweg der Reinkarnation an.
Wobei ich mich gerade frage, wo die „Ideen“ der verschiedenen ausgestorbenen Arten wohl hin sind?...
Es gibt nichts, was nicht Gott wäre.
Und wozu?
Et libera nos
Hawkings trennt zwischen rein wissenschaftlicher Erkenntnis und (subjektiver) theologischer Spekulation – und das ist gut so.
Dadurch verhindert er, daß seine Aussagen z.B. mißbraucht werden (wie das mit -nur gelegentlich gefallenen- Sätzen z.B. Einsteins gern geschieht).
Er sagt aufrichtig: ich WEISS NICHT was vor dem Big Bang war.
Er maßt sich nicht an, sein Fachgebiet zu verlassen und sich öffentlich verlockenden Hypothesen zu verschreiben. Was er privat darüber denkt, das zählt zu seiner persönlichen Freiheit.
Ich hab' mal ein Interview von Hawkings gelesen- na gut, ist schon 10 Jahre her, vielleicht ist er ja inzwischen weiter- aber damals wusste er nix. Uninteressant für mich, der Mann. Einstein ist mir da schon lieber, der wusste, wovon er sprach. Und aufrichtig sagte er: er weiss nix von einem DAVOR. Klar, ich auch nicht.
Simi, das hat doch Hawkings GENAUSO gesagt. Lies' vielleicht nochmal was ich geschrieben habe.
VOR dem BigBang – was hätte da wohl sein können?
Denn Denken ist unwillkürlich- wie sollte ich das abstellen? Ich kann nicht 'nicht denken'. Doch. Das ist Erleuchtung- die Offenbarung, dass ich es gar nicht bin, die denkt. Die Gedanken fallen ein- ich muss sie mir nicht machen. Die, die ich mir gemacht habe, das waren immer nur welche der Sorge, der Befürchtung, um Schaden abzuwenden. Dieser Schaden ist aber immer erst durch selbstgemachte Gedanken entstanden- ein Teufelskreis.
(...)
Der (vermeintlich) andere Mensch, der vor mir steht, denkt auch nicht selber. Wahrscheinlich glaubt er das, wie auch ich das glaubte, tatsächlich IST er gedacht, wie ich auch. Gedanken entspringen dem allumfassenden Geist, also Gott. ER denkt ALLES: mich, dich- und jede materielle Erscheinlichkeit.
Natürlich denkst DU deine Gedanken! Selbst was dir anscheinend „zufällt“ hat IN DIR seinen Ursprung.
Sagen wir mal so:
deine Sorgen und Befürchtungen könnten wir als eine kulturell bedingte, zweckgebundene Variante des Denkens betrachten.
Ein „freies“ Denken ist das nicht.
Je mehr aber die emotionalen und subjektiven „Filter“ (Vorlieben, Abneigungen, Vor-urteile, Ignoranz etc) abgenommen werden, desto eher wird der Gedanke sich frei artikulieren können – und somit auch Erkenntnis erlangen.

Zu sagen, "Gedanken entspringen Gott" ist eine axiomatische Feststellung, so, als handle es sich um DIE absolute Wahrheit.
Es ist aber DEINE Wahrheit, also müßte da stehen: "Meiner Meinung nach (abgekürzt aus dem englischen: imo oder imho) entspringen die Gedanken Gott".

- - - - - - -

Noch eine (hoffentlich nicht zu unsympathische) Anmerkung:

Den Unfall könntest du unbewußt selber provoziert haben – aus Profitdenken.
Oder aus einer Ablehnung der eigenen Verantwortung heraus: schließlich kann ich, wenn ich schon Angst habe übers Ohr gehauen zu werden (= zu wenig herausschlagen zu können), zu mehreren Händlern gehen und den Wert meines Gebrauchtwagens schätzen lassen.
Letztendlich hat vielleicht ein Anderer die Last (Entscheidung) für dich übernommen – der Unfallfahrer hat danach garantiert eine höhere Versicherungsprämie zahlen müssen.
Was ist daran „göttlich“? Verstehe ich nicht.

;)
 
@ energeia:
was schätzt du – wie viele Leser kennen sich hier mit der Fachterminologie, die du verwendest, aus? Findest du sie hier – ohne Begriffserklärung – angebracht? :)
Andererseits können wir auch darauf aufmerksam machen, wenn eine Person einen Begriff in einem Kontext verwendet, in dem dieser Begriff keinen Sinn macht. Hier könnte dann gesagt werden, dass er den Begriff "falsch" verwendet - ein sehr vereinfachtes Beispiel: "Ich trinke Kuchen" - und man kann diesen dann auffordern, seinen Begriff zu erläutern.
Oder wir können darauf verweisen, dass eine Argumentation nicht schlüssig ist oder dass eine Annahme, die sich auf empirische Fakten bezieht, falsch ist. "Das Ganze" setzt sich ja unter anderem aus Begriffen, Annahmen, ARgumentationen zusammen und stellt nicht nur, auf allen Ebenen, eine metaphysische Spekulation dar.
:D Weißt du wie lange ich mich hier schon dafür einsetze?
Schließlich braucht es einen Konsens darüber, was allgemein unter "Tisch" verstanden wird.
Seit Monaten läuft mein Thread über die Frage „Was ist Licht“, und noch länger ist es her, da habe ich darauf bestanden, man solle den Begriff „Schwingung“ seiner eigentlichen Bedeutung nach verwenden.

Dem Ersteller dieses Threads haben bereits mehrere nahe gelegt, sachlicher zu werden, da der Verdacht nahe liegt, er wolle uns nur seinen Glauben verklickern, und nicht wirklich ein objektives Gespräch führen.
Er ist uns übrigens bis dato eine Erläuterung hinsichtlich seines eigenen Verständnisses in Sachen Dualismus/Monismus schuldig geblieben.
Die ontologische Frage ist die anspruchsvollere, weil sie die epistemologische Frage mit einschließt: wenn man über das Seiende sprechen will, dann muss man auch über die Erkenntnis des Seienden sprechen.
Ja, inzwischen kann man aber auch davon ausgehen, daß die epistemologischen Voraussetzungen die Erkenntnis des Seienden BEDINGEN.
Sprich: unser Bewußtsein hat sich womöglich einen GOTT ERFUNDEN, um einer inhärenten (psychischen) Notwendigkeit zu genügen.
Wie belegt man das Gegenteil?
1)
Das Wort Dualismus sowie das Wort Dualität stammen vom Wort „dual“ das auf das lateinischen duo= zwei zurückgeht.
Während der Begriff Dualität (Dual-ität) auf eine Zweiheit verweist - wie der Begriff Trinität auf eine Dreiheit verweist - so meint der Begriff des Dualismus mehr: als –ISMUS meint der Dual-ismus eine Lehre, die auf einer Zweiheit beruht.
Danke für die Anmerkung.
Hier ist ja noch immer nicht klar, worauf wirklich Bezug genommen werden soll/will.
Augenscheinlich ist nur: hier wird nicht berücksichtigt, daß es sich in jedem Fall um Erklärungs- bzw. ErkenntnisMODELLE handelt, und nicht um tatsächliche ZUSTÄNDE des Seienden.
(das Modell „Materie-Geist-Dualismus“ geht kulturhistorisch einer szientistischen Sichtweise voraus, und zwar im religiösen Bereich.
Siehe Manichäer, Katharer, Gnosis. Dort wird aus Geist das Gute, aus Materie das Böse)

Ein physikalischer Monismus („alles ist Materie“) muß nicht rein negativ ausfallen. (imho)

Ausserdem fehlt hier noch eine Erläuterung von Immanenz und Transzendenz.

Was im Westen gerade „Mode“ ist, ist das hinduistische Modell, das aber vollkommen unreflektiert übernommen wird, und ohne zu beachten daß es sich im Grunde um einen daseinsmäßigen NIHILISMUS handelt. Dieser kommt auch im Buddhismus zum Ausdruck.
Der (ursprüngliche) Hindu sagt „nein“ zur Existenz, der Westen hingegen „ja“.
Hinzu kommt, daß bei jeder Begeisterung für eine fremde Philosophie gänzlich außer Acht gelassen wird, in welchem historischen Moment sie entstand. Und daß ihre Tradition degeneriert sein könnte, womit wir deren DEKADENTE Version übernehmen würden.
5. Der Materie-Geist-Dualismus hat sich im Laufe der wissenschaftlichen Evolution in den Wissenschaften – in den Natur aber auch in den Geisteswissenschaften – pragmatisch und instrumentell etabliert. Durch ihn werden viele Phänomene verdeckt bzw. nicht sichtbar. Beispielsweise werden durch ihn die Phänomene nicht sichtbar, die einem ontologischen Pluralismus und dem Nondualismus zugänglich sind. (Vgl Beitrag 29)
Noch deutlicher ist dies bei einem physikalischen Monismus zu beobachten.
WELCHE PHÄNOMENE werden verdeckt, bzw. nicht sichtbar und sind anderen Modellen hingegen zugänglich?
Oder handelt es sich dabei wiederum um HYPOTHESEN?

Wenn das Ergebnis beobachtet und intersubjektiv von allen Menschen, welche die angegebenen anthropologischen Bedingungen erfüllen, nachvollzogen wird, dann ist der Beweis erbracht..
Im Falle der meditativen Erfahrung könnte man einwenden, daß das einzige, das bewiesen wird, das Vorhandensein einer Funktion bzw. eines (psychischen) Bedürfnisses ist. Bewiesen würde außerdem nur, daß es einen Zusammenhang zwischen der Erfahrung und der meditativen Praxis gibt.
Diese könnte im Grunde der eigentliche Grund für die Erfahrung sein, durch die Einwirkung auf die Hirntätigkeit. Einer Droge vergleichbar.
Nur weil viele dasselbe träumen, heißt das noch lange nicht, daß es auch „wahr“ ist.
(die Versuche mit LSD in den 70ern zeitigten übrigens regelrechte „Erleuchtungserlebnisse“... spiritueller Chemismus? who knows?... ;) )

Erkenntnistheoretisch halte ich es mit Trixi Maus: da liegt ein trinärer und kein binärer Sachverhalt vor: Beobachter, Beobachtetes und dazwischen die Information.
(@ Trixi: Denkenfühlenhandeln liegt ja IM Beobachter, also einem der Pole des Erkenntnisprozesses; vor allem denken und fühlen bedingen die Art WIE die Information über das „Beobachtete“ wahrgenommen und verarbeitet wird.
Je mehr dabei das Subjektive zurückgenommen wird, desto größer die Chance einer objektiven Wertung)

:zauberer1
 
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