Energeia
Sehr aktives Mitglied
II Teil:
Nondualismus
1) Was n das für n Gedanke?
1.1) Zum Begriff "Nondualismus"
An der Bezeichnung Nondualismus fällt zunächst die Negation auf: Non-Dualismus. Bezogen auf die Begriffsbestimmung der Dualität und des Dualismus (siehe Teil I) bedeutet Nondualismus zunächst so viel wie die Lehre von der Nicht-Zweiheit. Darin in der Negation - unterscheidet sich schon die Bezeichnung des Nondualismus offensichtlich vom Dualismus, Monismus und dem Pluralismus, die durch ihre Bezeichnung positiv ausdrücken, welches Modell-Prinzip ihnen zugrunde liegt, also vor welchem Schema die Wirklichkeit betrachtet wird.
Die Konzeption des Monismus ähnelt auf dem ersten Blick dem Nondualismus ist jedoch nicht identisch mit ihm: während der Monismus davon ausgeht, dass allen Phänomenen ein Prinzip oder eine Qualität oder eine Substanz zugrunde liegt oder inne wohnt, geht der Nondualismus nicht davon aus, dass alles Eins ist oder allem eine Substanz zugrunde liegt. (Vgl: http://en.wikipedia.org/wiki/Non-duality#Nondualism_versus_monism Kapitel 2 : Nondualism versus monism )
Eine mögliche, traditionelle begriffliche Formulierung der Nondualität stellt beispielsweise der Begriff Shunyata bereit: http://de.wikipedia.org/wiki/Shunyata
1.2) Wie kann ich mir Nondualität vor-stellen ?
Das hat fast jeder schon einmal erlebt: wir gehen an einem schönen Sommertag in die Natur und an diesem Tag ist alles anders als sonst. Wir fühlen uns von der Natur getragen, sehen sie ganz anders, wir sind offen für sie.
Gestern spazierten oder fuhren wir hier vielleicht noch im Auto vorbei, wir blickten zu dieser Stelle, es war bunt, aber nicht mehr, einfach so wie alles, wie immer. Aber heute nehmen wir die Natur ganz anders wahr, weil wir geöffnet für sie sind.
Das haben wir vielleicht auch schon erlebt: ich fühle in mir, dass ich diesen Menschen verstehe; ich fühle in mir deutlich ein Gefühl des Mitgefühls und der Liebe. Liebe, nicht als Begehren, sondern Liebe als Offenheit und des Mitfühlens. Ich muss mich gar nicht anstrengen, ich muss mich nicht verstellen, ich fühle mich einfach offen und ich werde von diesem Gefühl selbst getragen. In meinem Brustbereich fühle ich nicht Verspannungen, keine Einengungen, sondern aus mir heraus fließt Mitgefühl, weit, warm und offen. Ich fühle auch ganz deutlich, dass der andere sich von mir angenommen, verstanden und geliebt fühlt. Die Interaktion zwischen uns ist sehr subtil und feinfühlig.
An einem anderen Tag bin ich dann schlecht gelaunt, ich begehre diesen Menschen und er hat auch Sorgen. Ich merke irgendwie, dass es ihm nicht gut geht, aber es ist mir heute nicht möglich offen zu sein. Ja, selbst wenn ich mich anstrenge, was manchmal hilft, kann ich mich heute nicht öffnen. Mein Herz ist verschlossen und ich neige dazu nicht für den anderen offen zu sein, sondern meine Bedürfnisse auf ihn zu übertragen und von ihm etwas zu erwarten.
Was zeigen diese Beispiele? Sie zeigen, dass wir die Natur und die Menschen um uns herum ganz anders wahrnehmen, wenn wir offen sind. Zwischen uns und die Natur und die Menschen schieben sich dann nicht Bedürfnisse oder Bilder und rationale Schablonen, die den anderen und die Natur ganz verdecken, sondern wir sind einfach geöffnet, einfach da. Es ist kein Traum, es ist keine Idealisierung, es ist auch keine Idee, die wir dann wahrnehmen, sondern wir nehmen die Natur und die Menschen viel feinsinniger wahr als zuvor. Wenn wir verschlossen sind, dann nehmen wir die Welt und die Menschen als Beobachter wahr, distanziert und zugleich egozentriert. Wenn wir offen sind, dann nehmen wir die Natur und die anderen Menschen als Teilnehmer wahr, im Wechselspiel zwischen reflektierender Distanz und Nähe.
Diese Erlebnisse sind Schritte aus der rationalen und bedürfnisgeleiteten Bewusstseinshaltung hinaus. Die Rationalität kann bis zu diesem Punkt führen, dass sie es versteht, dass es dies gibt. Aber sie muss selbst abgelegt werden, sie selbst führt nicht zu diesem Schritt. Sie kann diesen Schritt nur vorstellen, aber nicht vollziehen und schon gar nicht erzwingen. In diesem Sinne können wir uns "vor"-stellen, dass diese Entwicklung noch weiter geht. Wenn wir meditativ immer durchlässiger und offener werden, dann können wir bestimmte Wahrnehmungsstufen erfahren, die von verschiedenen spirituellen Richtungen als Samadhis oder Jhanas beschrieben wurden. Auf diesem Weg können wir beispielsweise oft schon relativ früh erfahren, dass wir selbst in uns überall vibrieren (bhanga-nana, Anatta). Entscheidend hierbei ist, dass wir das dann nicht nur wissen, sondern wir können es wirklich dauerhaft erfahren und wahrnehmen und vor allem: wir sind selbst dieses Vibrieren, das sich als dies wahrnehmen kann.
Je weiter wir dann schreiten, desto mehr wird immer mehr die Non-Dualität der Wirklichkeit bewusst. Weder ist Geist noch ist Materie, sondern alles ist ein Vibrieren, darin ist alles Eins, zugleich ist es als Vibrieren Leere, Shunyata und zugleich ist es doch es selbst. Ich selbst bin ein Vibrieren in diesem Meer und das Meer durchflutet mich. Ich kann nicht mehr sagen, dass da noch ein Subjekt und ein Objekt ist, so wie ich nicht sagen kann, dass in einem Meer ein Tropfen ist, wenn ich das Meer vor mir sehe. Ich kann aber auch nicht sagen, dass alles nur Eins ist.
Das alles klingt widersprüchlich oder unglaublich, wenn wir diese Begriffe auf unsere alltägliche Erfahrung beziehen. Im Alltag sehen wir zumeist kein Vibrieren, wir erleben und erfahren es nicht. Wir sehen ein Objekt und wir sind das Subjekt. Wir sehen Materie und wir stellen uns Geist vor.
Diese scheinbar widersprüchlichen Wörter sind jedoch Wörter, welche die Phänomene annäherungsweise beschreiben können, wie sie sich dann zeigen.
Was wir dann wahrnehmen, das ist kein Illusion, kein rationales Konstrukt, das ist keine Idee, das ist nicht ein Traum, sondern das ist das, was wir wahrnehmen, wenn wir ganz offen und durchlässig sind.
1.3) Wie kann ich sie erfahren?
Meiner Ansicht nach ist der einzige Weg, der zu dieser Erfahrung führt, der Weg der Meditation. Darüber, wie sie erfahren werden kann, gibt es jedoch viele Lehren und ich will hier meine Ansicht nicht verabsolutieren. Es gibt anscheinend auch andere Wege.
Ich selbst bin ein gutes Beispiel dafür, dass ein Mensch längere Zeit täglich viele, viele Stunden meditieren und dann tiefe Erfahrungen machen kann, aber dann jedoch, wenn man damit wieder aufhört, eine Bewusstseinsebene nach der anderen herabsteigt, so als würde man sich noch einmal vergewissern wollen, dass das alles kein Traum war, um wieder von ganz von vorne anfangen zu müssen ( und das schon viele Male )
Das Herunterfallen vollzieht sich dann von selbst, bis ich dann wieder auf meiner rationalen Ebene ankomme, an die Bedürfnismatrix mich mehr und mehr anschließe - der Yogi-Tee und das Obst zum Frühstück schmeckt dann nicht mehr so, ja, die Wahrnehmung ist abgestumpft und auf starke Eindrücke begierig - und wieder diese rationalen Texte hier im Forum tippe und mein eigenes Ego bekämpfe, indem ich beispielsweise Bernstein verbal attackiere
Meiner Ansicht ist es ein langer Entwicklungsweg und ein Mensch kann diese Stufen erklimmen, aber sie auch wieder herunterfallen.
2) Gibt es ihn als funktionales Konstrukt?
Es gibt ihn als Modell oder Konstrukt, so wie es auch die anderen Richtungen als Modelle oder Konstrukte gibt, mit dem Unterschied, dass die begriffliche Bestimmung des Nondualismus meiner Ansicht nach am ehesten der ontologischen Wirklichkeit entspricht.
3) Wie wirkt er?
Der Nondualismus ist die Lehre der Nondualität. Die Frage nach der Wirkung reformuliere ich daher als die Frage: Was ist Nondualität?
Nondualität ist die Seinswirklichkeit, die allem zugrunde liegt und die alles durchdringt. Sie ist als diese seiende Grundlage auch die Bedingung der Möglichkeit der rationalen Modelle des Monismus, des Dualismus und des Pluralismus sowie des Nondualismus.
5) Erschafft er Probleme? Wenn Ja, welche?
Der Nondualismus an sich schafft keine Probleme, sondern Nondualität ist als Shunyata die Ermöglichung für alles: Nondualität ist der Urgrund des Seins. Psychische Probleme (starke Ängste, Psychosen, etc.) können dadurch verursacht werden, dass ein Mensch zu unvorbereitet in zu wahrnehmungssubtile Sphären vordringt, obwohl er auf den untersten Ebenen (1., 2., 3. Chakra) noch zu viele Verletzungen hat, da diese dann zu schlagartig im Bewusstsein auftauchen und die Ich-Kraft fehlt, diese zu heilen.
6) Kann er bewiesen werden?
Ein Beweis in der Mathematik und Logik, also ein Beweis einer Strukturwissenschaft, unterscheidet sich fundamental von einem Beweis einer empirischen Wissenschaft. Ein Beweis des Nondualismus kann folglich nur, wenn überhaupt, in der Art eines empirischen Beweises erbracht werden. Beweise in den empirischen Wissenschaften basieren auf Beobachtungen und dem Experiment. Ein Experiment zeichnet sich durch die Angabe von Bedingungen aus, die, wenn sie vorliegen, zu einem Ergebnis führen. Die Beobachtung ist ebenfalls an Bedingungen (anthropologische, soziale, zeitlich, örtliche) geknüpft (z.B. kann eine Maus die Beobachtung nicht intersubjektiv sowie kommunikativ anderen Menschen bestätigen). Wenn das Ergebnis beobachtet und intersubjektiv von allen Menschen, welche die angegebenen anthropologischen Bedingungen erfüllen, nachvollzogen wird, dann ist der Beweis erbracht..
Nondualität kann empirisch intersubjektiv bewiesen werden, wenn Menschen die Bebachterbedingungen erfüllen und die experimentellen Bedingungen gegeben sind.
Im strengen Sinne ist der Nondualismus das einzige der vier Modelle (Monismus, Dualismus, Pluralismus, Nondualismus) das wirklich bewiesen, weil erfahren werden kann. Die anderen drei Modelle werden lediglich mehr oder weniger bestätigt.
-> I. Teil: https://www.esoterikforum.at/forum/showpost.php?p=953913&postcount=66
Nondualismus
1) Was n das für n Gedanke?
1.1) Zum Begriff "Nondualismus"
An der Bezeichnung Nondualismus fällt zunächst die Negation auf: Non-Dualismus. Bezogen auf die Begriffsbestimmung der Dualität und des Dualismus (siehe Teil I) bedeutet Nondualismus zunächst so viel wie die Lehre von der Nicht-Zweiheit. Darin in der Negation - unterscheidet sich schon die Bezeichnung des Nondualismus offensichtlich vom Dualismus, Monismus und dem Pluralismus, die durch ihre Bezeichnung positiv ausdrücken, welches Modell-Prinzip ihnen zugrunde liegt, also vor welchem Schema die Wirklichkeit betrachtet wird.
Die Konzeption des Monismus ähnelt auf dem ersten Blick dem Nondualismus ist jedoch nicht identisch mit ihm: während der Monismus davon ausgeht, dass allen Phänomenen ein Prinzip oder eine Qualität oder eine Substanz zugrunde liegt oder inne wohnt, geht der Nondualismus nicht davon aus, dass alles Eins ist oder allem eine Substanz zugrunde liegt. (Vgl: http://en.wikipedia.org/wiki/Non-duality#Nondualism_versus_monism Kapitel 2 : Nondualism versus monism )
Eine mögliche, traditionelle begriffliche Formulierung der Nondualität stellt beispielsweise der Begriff Shunyata bereit: http://de.wikipedia.org/wiki/Shunyata
1.2) Wie kann ich mir Nondualität vor-stellen ?
Das hat fast jeder schon einmal erlebt: wir gehen an einem schönen Sommertag in die Natur und an diesem Tag ist alles anders als sonst. Wir fühlen uns von der Natur getragen, sehen sie ganz anders, wir sind offen für sie.
Gestern spazierten oder fuhren wir hier vielleicht noch im Auto vorbei, wir blickten zu dieser Stelle, es war bunt, aber nicht mehr, einfach so wie alles, wie immer. Aber heute nehmen wir die Natur ganz anders wahr, weil wir geöffnet für sie sind.
Das haben wir vielleicht auch schon erlebt: ich fühle in mir, dass ich diesen Menschen verstehe; ich fühle in mir deutlich ein Gefühl des Mitgefühls und der Liebe. Liebe, nicht als Begehren, sondern Liebe als Offenheit und des Mitfühlens. Ich muss mich gar nicht anstrengen, ich muss mich nicht verstellen, ich fühle mich einfach offen und ich werde von diesem Gefühl selbst getragen. In meinem Brustbereich fühle ich nicht Verspannungen, keine Einengungen, sondern aus mir heraus fließt Mitgefühl, weit, warm und offen. Ich fühle auch ganz deutlich, dass der andere sich von mir angenommen, verstanden und geliebt fühlt. Die Interaktion zwischen uns ist sehr subtil und feinfühlig.
An einem anderen Tag bin ich dann schlecht gelaunt, ich begehre diesen Menschen und er hat auch Sorgen. Ich merke irgendwie, dass es ihm nicht gut geht, aber es ist mir heute nicht möglich offen zu sein. Ja, selbst wenn ich mich anstrenge, was manchmal hilft, kann ich mich heute nicht öffnen. Mein Herz ist verschlossen und ich neige dazu nicht für den anderen offen zu sein, sondern meine Bedürfnisse auf ihn zu übertragen und von ihm etwas zu erwarten.
Was zeigen diese Beispiele? Sie zeigen, dass wir die Natur und die Menschen um uns herum ganz anders wahrnehmen, wenn wir offen sind. Zwischen uns und die Natur und die Menschen schieben sich dann nicht Bedürfnisse oder Bilder und rationale Schablonen, die den anderen und die Natur ganz verdecken, sondern wir sind einfach geöffnet, einfach da. Es ist kein Traum, es ist keine Idealisierung, es ist auch keine Idee, die wir dann wahrnehmen, sondern wir nehmen die Natur und die Menschen viel feinsinniger wahr als zuvor. Wenn wir verschlossen sind, dann nehmen wir die Welt und die Menschen als Beobachter wahr, distanziert und zugleich egozentriert. Wenn wir offen sind, dann nehmen wir die Natur und die anderen Menschen als Teilnehmer wahr, im Wechselspiel zwischen reflektierender Distanz und Nähe.
Diese Erlebnisse sind Schritte aus der rationalen und bedürfnisgeleiteten Bewusstseinshaltung hinaus. Die Rationalität kann bis zu diesem Punkt führen, dass sie es versteht, dass es dies gibt. Aber sie muss selbst abgelegt werden, sie selbst führt nicht zu diesem Schritt. Sie kann diesen Schritt nur vorstellen, aber nicht vollziehen und schon gar nicht erzwingen. In diesem Sinne können wir uns "vor"-stellen, dass diese Entwicklung noch weiter geht. Wenn wir meditativ immer durchlässiger und offener werden, dann können wir bestimmte Wahrnehmungsstufen erfahren, die von verschiedenen spirituellen Richtungen als Samadhis oder Jhanas beschrieben wurden. Auf diesem Weg können wir beispielsweise oft schon relativ früh erfahren, dass wir selbst in uns überall vibrieren (bhanga-nana, Anatta). Entscheidend hierbei ist, dass wir das dann nicht nur wissen, sondern wir können es wirklich dauerhaft erfahren und wahrnehmen und vor allem: wir sind selbst dieses Vibrieren, das sich als dies wahrnehmen kann.
Je weiter wir dann schreiten, desto mehr wird immer mehr die Non-Dualität der Wirklichkeit bewusst. Weder ist Geist noch ist Materie, sondern alles ist ein Vibrieren, darin ist alles Eins, zugleich ist es als Vibrieren Leere, Shunyata und zugleich ist es doch es selbst. Ich selbst bin ein Vibrieren in diesem Meer und das Meer durchflutet mich. Ich kann nicht mehr sagen, dass da noch ein Subjekt und ein Objekt ist, so wie ich nicht sagen kann, dass in einem Meer ein Tropfen ist, wenn ich das Meer vor mir sehe. Ich kann aber auch nicht sagen, dass alles nur Eins ist.
Das alles klingt widersprüchlich oder unglaublich, wenn wir diese Begriffe auf unsere alltägliche Erfahrung beziehen. Im Alltag sehen wir zumeist kein Vibrieren, wir erleben und erfahren es nicht. Wir sehen ein Objekt und wir sind das Subjekt. Wir sehen Materie und wir stellen uns Geist vor.
Diese scheinbar widersprüchlichen Wörter sind jedoch Wörter, welche die Phänomene annäherungsweise beschreiben können, wie sie sich dann zeigen.
Was wir dann wahrnehmen, das ist kein Illusion, kein rationales Konstrukt, das ist keine Idee, das ist nicht ein Traum, sondern das ist das, was wir wahrnehmen, wenn wir ganz offen und durchlässig sind.
1.3) Wie kann ich sie erfahren?
Meiner Ansicht nach ist der einzige Weg, der zu dieser Erfahrung führt, der Weg der Meditation. Darüber, wie sie erfahren werden kann, gibt es jedoch viele Lehren und ich will hier meine Ansicht nicht verabsolutieren. Es gibt anscheinend auch andere Wege.
Ich selbst bin ein gutes Beispiel dafür, dass ein Mensch längere Zeit täglich viele, viele Stunden meditieren und dann tiefe Erfahrungen machen kann, aber dann jedoch, wenn man damit wieder aufhört, eine Bewusstseinsebene nach der anderen herabsteigt, so als würde man sich noch einmal vergewissern wollen, dass das alles kein Traum war, um wieder von ganz von vorne anfangen zu müssen ( und das schon viele Male )
Das Herunterfallen vollzieht sich dann von selbst, bis ich dann wieder auf meiner rationalen Ebene ankomme, an die Bedürfnismatrix mich mehr und mehr anschließe - der Yogi-Tee und das Obst zum Frühstück schmeckt dann nicht mehr so, ja, die Wahrnehmung ist abgestumpft und auf starke Eindrücke begierig - und wieder diese rationalen Texte hier im Forum tippe und mein eigenes Ego bekämpfe, indem ich beispielsweise Bernstein verbal attackiere
Meiner Ansicht ist es ein langer Entwicklungsweg und ein Mensch kann diese Stufen erklimmen, aber sie auch wieder herunterfallen.
2) Gibt es ihn als funktionales Konstrukt?
Es gibt ihn als Modell oder Konstrukt, so wie es auch die anderen Richtungen als Modelle oder Konstrukte gibt, mit dem Unterschied, dass die begriffliche Bestimmung des Nondualismus meiner Ansicht nach am ehesten der ontologischen Wirklichkeit entspricht.
3) Wie wirkt er?
Der Nondualismus ist die Lehre der Nondualität. Die Frage nach der Wirkung reformuliere ich daher als die Frage: Was ist Nondualität?
Nondualität ist die Seinswirklichkeit, die allem zugrunde liegt und die alles durchdringt. Sie ist als diese seiende Grundlage auch die Bedingung der Möglichkeit der rationalen Modelle des Monismus, des Dualismus und des Pluralismus sowie des Nondualismus.
5) Erschafft er Probleme? Wenn Ja, welche?
Der Nondualismus an sich schafft keine Probleme, sondern Nondualität ist als Shunyata die Ermöglichung für alles: Nondualität ist der Urgrund des Seins. Psychische Probleme (starke Ängste, Psychosen, etc.) können dadurch verursacht werden, dass ein Mensch zu unvorbereitet in zu wahrnehmungssubtile Sphären vordringt, obwohl er auf den untersten Ebenen (1., 2., 3. Chakra) noch zu viele Verletzungen hat, da diese dann zu schlagartig im Bewusstsein auftauchen und die Ich-Kraft fehlt, diese zu heilen.
6) Kann er bewiesen werden?
Ein Beweis in der Mathematik und Logik, also ein Beweis einer Strukturwissenschaft, unterscheidet sich fundamental von einem Beweis einer empirischen Wissenschaft. Ein Beweis des Nondualismus kann folglich nur, wenn überhaupt, in der Art eines empirischen Beweises erbracht werden. Beweise in den empirischen Wissenschaften basieren auf Beobachtungen und dem Experiment. Ein Experiment zeichnet sich durch die Angabe von Bedingungen aus, die, wenn sie vorliegen, zu einem Ergebnis führen. Die Beobachtung ist ebenfalls an Bedingungen (anthropologische, soziale, zeitlich, örtliche) geknüpft (z.B. kann eine Maus die Beobachtung nicht intersubjektiv sowie kommunikativ anderen Menschen bestätigen). Wenn das Ergebnis beobachtet und intersubjektiv von allen Menschen, welche die angegebenen anthropologischen Bedingungen erfüllen, nachvollzogen wird, dann ist der Beweis erbracht..
Nondualität kann empirisch intersubjektiv bewiesen werden, wenn Menschen die Bebachterbedingungen erfüllen und die experimentellen Bedingungen gegeben sind.
Im strengen Sinne ist der Nondualismus das einzige der vier Modelle (Monismus, Dualismus, Pluralismus, Nondualismus) das wirklich bewiesen, weil erfahren werden kann. Die anderen drei Modelle werden lediglich mehr oder weniger bestätigt.
-> I. Teil: https://www.esoterikforum.at/forum/showpost.php?p=953913&postcount=66