Amtsenthebung Trump - es wird Zeit!

Focus:
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Es ist der womöglich größte Verrat der Neuzeit, begangen am helllichten Tage von einem amerikanischen Präsidenten. Vor einem Jahr noch lobte Donald Trump die Kooperation zwischen US-Armee und kurdischen Milizen im Anti-Terror-Kampf mit einfühlsamen Worten.

"Sie haben mit uns gekämpft, sie sind mit uns gestorben, sie sind großartige Menschen. Wir vergessen das nicht, ich vergesse das nicht!“

https://www.focus.de/politik/auslan...en-tag-im-weissen-haus-statt_id_11220550.html
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Da denkt man, dass solche Themen wie Verrat, gebrochene Treueschwüre, Ränkespiel und Kabale nur in der Weltliteratur vorkommen - aber nein. It's Shakespeare-Time im Weißen Haus. Und vielleicht sehen wir auch bald, wie der Schurke zur Strecke gebracht wird.

Dann war' s ein gutes Theaterstück, und dann gibt es auch Applaus.
:D


Ich wüsste gerne, ob er wirklich bewussten Verrat beging oder ob er vielleicht gar keine Ahnung von der Situation hat, nicht von A bis B denken kann. Er hatte in seinem Wahlkampf versprochen Kriege zu beenden und er weiß das er liefern muss. Gleichzeitig steht er massiv unter Druck... und dann ruft Erdogan ihn an, und es ist ja bekannt das Trump einen Hang dazu hat Autokraten zu vertrauen, bequatscht ihn und Trump tut was von ihm erbeten wird, weil er kurzsichtig vielleicht glaubt das würde ihm irgendwo Punkte bringen.

Es ist wirklich rätselhaft warum er das getan hat, denn abgesehen von dem Horror für die Kurden dem er jetzt die Tür geöffnet hat, hilft es ihm doch innenpolitisch nicht nur nicht, sondern im Gegenteil. Und jetzt ist er in einer unmöglichen Situation, denn Optionen hat er ja nur diese:

1) Zuschauen und nichts tun - die Welt und auch sehr viele Amis (CNN bringt Non-Stop die Situation in Syrien) machen ihn dafür verantwortlich.

2) Drohen militärisch einzugreifen - wird die Türkei nicht ernst nehmen

3) Tatsächlich militärisch eingreifen - das wäre ein Eingeständnis einen krassen Fehler gemacht zu haben und es wäre auch zu spät dafür, es würde ja sogar einen Krieg zwischen den USA und der Türkei (Nato-Partner) heraufbeschwören.

4) Mit ökonomischen Konsequenzen drohen - hat er vorgestern schon, hat Erdogan nicht gekratzt

5) Ökonomische Konsequenzen umsetzen - wird nichts ändern


Worauf es wohl hinauslaufen wird, denn Trump muss seinen großen Worten Folge leisten: Er wird die Türkei irgendwie ökonomisch attackieren und dann geht deren Lira noch weiter den Bach runter. Aber bisher wird offenbar nicht mal das befürchtet. Ich hätte gedacht, der Lira-Kurs würde schon aus Angst in den Keller gehen, aber er ist 0.9% im Plus.


Lange Rede kurzer Sinn: Hier hat Trump einen Fehler gemacht, der für alle schlimme Folgen hat - außer für seine innenpolitischen Gegner.
 
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Ich finde allerdings die (berechtigte) Kritik an Trump etwas heuchlerisch, denn die Solidarität der EU mit den Kurden ist auch enden wollend.
Und vor allem hat auch D mit Waffenlieferungen an Erdogan prächtig verdient....:rolleyes:

https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-07/ruestung-tuerkei-exporte-deutschland
Kriegswaffen im Wert von 180 Millionen Euro
Deutsche Rüstungsexporte in die Türkei sind umstritten. Trotzdem steht der Nato-Partner bei den Kriegswaffenlieferungen derzeit auf Platz eins.

Ja, die EU zeigt sich auch von einer erbärmlichen Seite und ist zudem abhängig von Erdogan (Flüchtlings-Abkommen).

Nur, Trump agiert ja nicht mal ansatzweise berechenbar. Nicht mal die eigenen Militärs wussten davon. Die EU betreffend wüsste ich nicht was die jetzt noch machen können. Im Grunde haben sie ähnlich schlechte Optionen wie Trump und zu mehr als Sanktionen werden sie sich wohl nicht durchringen. Militärisch einzugreifen wäre auch ziemlich krass, denn das hieße sie würden sich gegen einen Nato-Partner wenden.

Erdogan hat einfach verdammt viel Erpressungs-Potential und das nutzt er aus. Er ist schlimmer als Trump, denn die wenigen Stärken von Trump hat er auch (demagogische Konsequenz und Effektivität), gleichzeitig ist er viel viel klüger, hat zudem unglaublich viel Erfahrung. und, im Gegensatz zu Trump, ist Erdogan absolut kein Weichei sondern ist bereit großes Risiko zu gehen. Trump wiederum tut das zwar auch, aber eher weil er in irgendwas reinstolpert.
 
...........Kurzgesagt: Das was man in den USA beobachten kann, abseits von dem ganzen Lärm um Trump, ist ja etwas das sich von der Dynamik her auch in anderen westlichen Ländern zeigt. Die Zeichen stehen fast überall auf Eskalation.

So ist es. Wobei ich das gar nicht "schlimm" finde (wenn die Auswirkungen auch vermutlich katostrophal sein werden). Die Welt hat sich immer geändert - auf jedem Kontinent, in jeder Kultur. Umwälzungen gab es immer und wird es immer geben - egal, ob global oder "nur" auf einzelnen Kontinenten (wobei ich denke, "global" war immer normaler)..
Und wir tun gut daran, zu "lernen", dass nichts für immer ist, dass alles sich bewegende Prozesse sind, die auch tiefe Einschnitte beinhalten.
Wir tun gut daran, Verantwortung nicht auf Politiker abzuwälzen, sondern jeder für sein Leben selbst zu übernehmen. Wir tun gut daran zu verstehen, dass wir zusammen halten müssen, wenn wir etwas "bewegen" wollen (Graswurzelbewegungen als extremste Auswirkung). Wir tun gut dran zu verstehen, dass wir auf einander angewiesen sind.
Vielleicht tut es uns (als Menschen) sogar gut, wenn wir durch solche Umwälzungen hindurch gehen müssen.
 
So ist es. Wobei ich das gar nicht "schlimm" finde (wenn die Auswirkungen auch vermutlich katostrophal sein werden). Die Welt hat sich immer geändert - auf jedem Kontinent, in jeder Kultur. Umwälzungen gab es immer und wird es immer geben - egal, ob global oder "nur" auf einzelnen Kontinenten (wobei ich denke, "global" war immer normaler)..
Und wir tun gut daran, zu "lernen", dass nichts für immer ist, dass alles sich bewegende Prozesse sind, die auch tiefe Einschnitte beinhalten.
Wir tun gut daran, Verantwortung nicht auf Politiker abzuwälzen, sondern jeder für sein Leben selbst zu übernehmen. Wir tun gut daran zu verstehen, dass wir zusammen halten müssen, wenn wir etwas "bewegen" wollen (Graswurzelbewegungen als extremste Auswirkung). Wir tun gut dran zu verstehen, dass wir auf einander angewiesen sind.
Vielleicht tut es uns (als Menschen) sogar gut, wenn wir durch solche Umwälzungen hindurch gehen müssen.

Ich glaube zwar nicht wirklich an große positive Veränderungen, aber grundlegend glaube ich, dass die gegenwärtigen Entwicklungen nicht nur schlecht sind. Denn gerade weil so vieles jetzt so offensichtlich wird, ist das dann auch lehrreich. Und typischerweise kommt nach der Eskalation dann eine Phase der Ruhe. Allerdings geht es da leider um lange Zeiträume.
 
Ich glaube zwar nicht wirklich an große positive Veränderungen, aber grundlegend glaube ich, dass die gegenwärtigen Entwicklungen nicht nur schlecht sind. Denn gerade weil so vieles jetzt so offensichtlich wird, ist das dann auch lehrreich. Und typischerweise kommt nach der Eskalation dann eine Phase der Ruhe. Allerdings geht es da leider um lange Zeiträume.
Ich fürchte, wir müssen in langen Zeiträumen zu denken beginnen - in Zeiträume, die viele Generationen umfassen.....
Ich bin überzeugt von letztlich (wann auch immer) positiven Veränderungen. "Der Mensch" ist in Evolution begriffen - und erst am Beginn der Evolution.......und Evolution geht immer aufwärts....
 
Ja, die EU zeigt sich auch von einer erbärmlichen Seite und ist zudem abhängig von Erdogan (Flüchtlings-Abkommen).

Nur, Trump agiert ja nicht mal ansatzweise berechenbar. Nicht mal die eigenen Militärs wussten davon. Die EU betreffend wüsste ich nicht was die jetzt noch machen können. Im Grunde haben sie ähnlich schlechte Optionen wie Trump und zu mehr als Sanktionen werden sie sich wohl nicht durchringen. Militärisch einzugreifen wäre auch ziemlich krass, denn das hieße sie würden sich gegen einen Nato-Partner wenden.

Erdogan hat einfach verdammt viel Erpressungs-Potential und das nutzt er aus. Er ist schlimmer als Trump, denn die wenigen Stärken von Trump hat er auch (demagogische Konsequenz und Effektivität), gleichzeitig ist er viel viel klüger, hat zudem unglaublich viel Erfahrung. und, im Gegensatz zu Trump, ist Erdogan absolut kein Weichei sondern ist bereit großes Risiko zu gehen. Trump wiederum tut das zwar auch, aber eher weil er in irgendwas reinstolpert.

Europa will sich immer aus allem raushalten, außer beim Geschäftemachen.
Die Drecksarbeit sollen andere für sie machen (Kurden, USA....usw.)
Und wenns dann nicht nach Wunsch läuft, wird der moralische Zeigefinger hochgehalten....

Der Artikel hier beschreibt es treffend

https://www.zeit.de/politik/ausland...ump-nordsyrien-einmarsch-recep-tayyip-erdogan



 
Europa will sich immer aus allem raushalten, außer beim Geschäftemachen.
Die Drecksarbeit sollen andere für sie machen (Kurden, USA....usw.)
Und wenns dann nicht nach Wunsch läuft, wird der moralische Zeigefinger hochgehalten....

Der Artikel hier beschreibt es treffend

https://www.zeit.de/politik/ausland...ump-nordsyrien-einmarsch-recep-tayyip-erdogan

Das Problem ist ja, dass es bei solchen Themen kein "richtig" gibt. Denn was wäre die Alternative zum "raushalten"? Militärisches Eingreifen. Da gäbe es dann wieder die unterschiedlichen Extreme von "sehr zurückhaltend" (was die EU macht) über einige Graustufen bis ins Extrem. Dann wäre da die Frage nach dem "mit welchem Ziel?". Nehmen wir an, EU-Länder würden Bodentruppen nach Syrien schicken: Würde das eher stabilisieren oder eskalieren? Dort gibt es nicht nur eine Front, sondern sehr viele. Es ist ein Pulverfass.

Insofern finde ich solche Artikel ebenfalls etwas heuchlerisch, denn würde die EU konsequent eingreifen, dann hätte das Konsequenzen. Und das wäre ja nicht "Frieden", sondern im besten Fall eine Art Patt, das wiederum jederzeit weiter eskalieren könnte. Und wie kommt man aus sowas wieder raus?

Die Türkei ist dabei ein "eigenes Problem". Denn angenommen die EU greift dort auf eine Art ein die die Türkei nicht gerne sehen würde, was würde Erdogan tun? Er ist stur genug das Flüchtlingsabkommen aufzukündigen und die EU bewusst zu destabilisieren. Als Reaktion müsste die EU eigentlich versuchen Erdogan irgendwie zu stürzen, also jene Strategien anwenden, die die USA seit "Ewigkeiten" ausprobieren. Bisher hat das nie wirklich gut bzw. lange funktioniert.

Insofern... es gibt keine Lösung dafür und ich möchte nicht in der Haut derer stecken, die solche Entscheidungen treffen müssen.
 
Komplett irre, eben typisch Trump:

"Trump told Erdogan that a moderate incursion, such as clearing out a safe zone, would be acceptable, officials said. But he said a large invasion that leads to major combat operations would be unacceptable, officials said.

If Turkey did launch a large military operation, Trump warned Erdogan, the U.S. would completely withdraw from Syria, according to one senior U.S. official."

https://www.nbcnews.com/politics/na...l-erdogan-unleashed-turkish-military-n1063516

Sinngemäße Übersetzung: Trump soll während des Telefonats zu Erdogan gesagt haben, eine kleine Militär-Operation, etwa um eine Sicherheitszone einzurichten, wäre akzeptabel. Aber, und jetzt kommt es: Sollten die Türken aber eine große Militär-Operation starten, würden die USA komplett aus Syrien abziehen.


Man kann sich vielleicht denken, wie Erdogan darauf reagiert hat.... OH NEIN! BITTE NICHT! :cry3:
 
Wenn man wissen will wie es mit Trump weitergehen wird, ob die Republikaner ihn bis aufs Blut verteidigen und halten werden, oder ob sie ihn irgendwann zum Abschuss freigeben, sollte v.a. auf Lindsey Graham achten:
https://twitter.com/LindseyGrahamSC

L.G. war früher extrem gegen Trump, wollte ihn absolut verhindern. Er nannte ihn einen Narzissten, verrückt, "unfit for Office", warf ihm Xenophobie vor, sagte außerdem, dass wenn die Republikaner ihn aufs Podest heben, sie verdient mit ihm niedergehen werden.

Hört sich sympathisch an, oder? Sofort nachdem Trump Präsident wurde hat er komplett gedreht und verteidigt Trump bei allem und nicht weniger schräg als es Trump auch tut - nur wesentlich intelligenter. L. Graham ist also grundlegend skrupellos.

Der Punkt ist: Er ist sehr einflussreich und man darf annehmen, dass er eigentlich nach wie vor gar nichts von Trump hält. Bisher verteidigt er ihn nach wie vor was das Impeachment betrifft, aber er kritisiert ihn scharf wegen der Situation in der Türkei bzw. Syrien.

Eben sagte auf Twitter:

I am pleased to have reached a bipartisan agreement with Senator @ChrisVanHollen on severe sanctions against Turkey for their invasion of Syria. While the Administration refuses to act against Turkey, I expect strong bipartisan support.
https://twitter.com/LindseyGrahamSC/status/1182034455764094976

Zwei Dinge sind interessant daran:

- Er hat ein "bipartisan Agreement" getroffen, also eine überparteiliche Einigung zwischen Republikanern und Demokraten.
- Er kritisiert Trump scharf und sagt: "Solange/Während die Administration nicht gegen die Türkei handelt, erwarte ich starke überparteiliche Unterstützung"


Und auch wenn das direkt nichts mit dem kommenden Amtsenthebungsverfahren zu tun hat, ist überparteiliche Einigkeit etwas das Trump fürchten muss wie der Teufel das Weihwasser. Und während Lindsey Graham zwar nicht unbedingt weniger skrupellos ist als Trump, ist er wesentlich intelligenter und weiß haargenau was er sagt oder schreibt und warum. Und das ist eine Drohung.

Man darf natürlich nicht erwarten, dass Lindsey Graham sich das Verfahren betreffend offen gegen Trump stellen wird. Das würde nur unter extremen Umständen passieren. Aber je mehr er Trump in anderen Bereichen offen kritisiert und möglicherweise im Impeachment Verfahren weniger verteidigt, desto höher die Wahrscheinlichkeit dass Trump von den Republikanern seinem Schicksal überlassen werden könnte.


M.A.n. gibt es dafür vor allem zwei realistische Szenarien, die eher Hand in Hand gehen würden als sich gegenseitig auszuschließen:

1) Es könnten weitere Informationen kommen und/oder Trump selbst könnte noch weitere Dinge tun oder sagen, die es noch schwerer machen Trump zu verteidigen (wie der öffentliche Aufruf an China z.B.).

2) Falls vermehrt Umfragen zeigen, dass v.a. auch republikanische Wähler genug von Trump haben
 
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Heute begann Erdogans Angriff auf die Kurden,
die erst zuvor Freunde der Amerikaner wurden,
die Kurden bekämpften den islamischen Staat,
nun sehen sie, was man letztendlich davon hat.

Allein gelassen wurden sie auf Trumps Geheiß,
was die Freundschaft bedeutet nun jeder weis,
kaum nützt die Botschaft auf Twitter den Kurden,
die wieder einmal heftig gelackmeiert wurden.

:blume:
 
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