Ich jedenfalls empfinde es als anmaßend mir gegenüber mir ständig etwas einreden zu wollen, was falsch ist.
Liebe Pluto,
vielleicht schreit da gerade ein verletzter kindlicher Anteil? Ich stimme dir absolut darin zu, dass die Spaltung berücksichtigt gehört, um manche Dinge nicht nur zu verstehen, sondern vor allem um sie verändern zu können. Dabei wäre es allerdings vor allem deine eigene Aufgabe, dir deiner Anteile bewusst zu werden und sie zu verwalten.
Ich würde mir auch wünschen, dass du wieder zur sachlichen Diskussion zurück kehrst. Schon im posting vorher hast du versucht mir etwas zu unterstellen und einzureden, was du siehst. Das ist Anmaßung, sprich, dich über mich zu stellen.
Man kann A. ein gewisses Talent, anderen auf die Füße zu treten, gewiss nicht absprechen. (
![Wink ;) ;)](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
@ A.) Würde er sich tatsächlich über dich stellen wollen, müsste das dich nicht automatisch nerven. Triggert dagegen etwas, was er äussert, dein verletztes Kind an, geht der Überlebensanteil, der sich in Anpassung an das Trauma gebildet hat, um den traumatisierten Anteil zu schützen und zu verteidigen, auf die Barrikaden.
Dem gesunden, erwachsenen Teil von Pluto könnte niemand etwas einreden. Stell dir mal bitte kurz vor, die Marktfrau würde dir Kartoffeln als Äpfel verkaufen wollen. Da würdest du den Kopf schütteln, dich aber wohl kaum persönlich angegriffen fühlen. Wenns nicht stimmt, was er sagt, kannst du das, falls es dir wichig ist, dass er dich versteht, ja auch einfach gelassen richtig stellen.
Keine Forderung meinerseits, sondern ein Versuch, dir die Wirkungen transparenter zu machen
Ein Kind bleibt auch später als Erwachsener noch gerne in der anmaßenden (zu großen oder Erwachsenen-haltung) drinnen, weil es dann sich nicht zu spüren braucht, was ihm die Eltern alles angetan oder vorenthalten haben und wie wütend es ist. Komme ich dann zu so einem Aufsteller, fliegen die Fetzen. (aber dorthin gehe ich nicht mehr, ist mir zu blöd und auch zu teuer: ich bezahle für mein Wohlergehen und nicht dass der andere mit mir machen kann was er will oder dass er mir etwas einzureden versucht).
Auch hier wieder ein gutes Beispiel für die verschiedenen Rollen innerhalb ein und derselben Person. Der Überlebensanteil ist anmaßend, fordert, möchte Wiedergutmachung und Geständnisse, ist voller Wut und bereit jeden fertig zu machen, der dem traumatisierten Anteil nochmal was antun wollen könnte. Ich habe bei Franz Ruppert eine überaus eindrucksvolle Aufstellung mit einem solchen Anteil gesehen. Der Stellvertreter wurde innerhalb von Minuten, die er da stand, ohne ein Wort zu sprechen zu einem riesengroßen Etwas, atmete immer lauter, bis er geradezu bei jedem Atemzug röhrte - Wildheit pur und intensiv furchterregend. Ich war nur vom mitschwingenden Zusehen durchgeschwitzt und stank trotz Deo dermaßen, dass ich mich direkt nochmal frisch machen und umziehen konnte, weil ich das natürlich kenne und ne Menge davon ausgeschwitzt habe
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Franz liess das sich entwickeln und dann irgendwann ganz sanft fragen: " Was hat dir so weh getan?" Erst nach einer Wiederholung drang die Frage durch und dann sank dieser Anteil in sich zusammen als hätte man die Luft aus ihm gelassen, wurde weich, sank zu Boden, wo er sich in Embryonalhaltung brachte während das heftige, langsame, bedrohliche Atmen in erschüttertes Schluchzen verwandelte.
Vielleicht ist es das, was A. mit Primär- und Sekundärgefühlen gemeint hat?
Und du Pluto hast völlig recht. Im ersten Stadium aufgefordert, die Eltern zu nehmen, hätte dieser Anteil garantiert nur Bahnhof verstanden. Und angesichts von Stellvertretern für die Eltern hätte das so vielleicht nicht gelingen können, wie es in dieser Aufstellung, nur mit dem Klienten und seinem Anteil, passierte. Das ist m.E. einfach der erste Schritt: die Wut fühlen, ihr mit Liebe zu begegnen und sich dann selbst um diesen Anteil kümmern.
Das ist ein Schlüssel. Leider hilft er nicht rückgängig machen, was sie dem Kind angetan haben. Das braucht einer besonderen Behandlung.
Keine Behandlung macht das rückgängig. Das kann man nur hinnehmen, verschmerzen, sich damit aussöhnen und sich selbst geben, was man von den Eltern gebraucht hätte.
Mit dieser Selbstliebe und Selbstfürsorge kann es sein, dass es mit den realen Eltern erst mal nicht mehr klappt. Auch hier gilt es, aus der Kinderhaltung zu kommen, indem man nämlich aufhört, mit den alten Mustern für Nähe sorgen zu wollen. Solche Muster können sein, dass man sich für das Wohlbefinden der Eltern zuständig fühlt und dann natürlich auch leidet, wenn es nicht gelingt, die Mutter starr bleibt.
Die Mutter nehmen ist in diesem Fall, dass man bei sich und den eigenen (guten?) Gefühlen bleibt, auch wenn es der Mutter nicht gut zu gehen scheint. Sie ist die Große. Die Kleine hält sich raus. Verzichtet damit allerdings auch darauf, vielleicht doch noch irgendwann zu bekommen, was sie so vermisst hat. Hältst du es aus, wenn es deiner Mutter schlecht geht? Achtest du, dass sie dafür selbst zuständig ist und kannst du dir verkneifen, ihre Liebe vielleicht doch noch auf die für dich ersehnte Weise gezeigt zu bekommen, als Lohn dafür, dass du sie rettest?
Falsch. Alice Miller sagt genau das Gegenteil von Hellinger: Die Eltern sind für das Kind da. und nicht: die Eltern geben dem Kind das Leben und fertig.
Auch bei Alice Miller endet der Job der Eltern, wenn die Kinder so um die zwanzig sind, also selbst für sich sorgen können.
Das Geschenk des Lebens nehmen und würdigen, bezieht sich auf eine andere Ebene, nämlich die der seelischen Bindung.
Hättest du dich mal ausführlich mich A.M. befasst, dann würdest du so etwas nicht schreiben. Auch Susan Forward sagt (wie A.M.): Die Eltern haben die Verantwortung für das Wohlergehen des Kindes
Haben sie - solange es klein ist. Versäumen sie das, oder versündigen sie sich an ihrem Kind, schulden sie dir leider trotzdem nichts, weil das gar nicht auszugleichen, wieder gut zu machen oder zu tilgen ist. Wie auch? Die Gelegenheit dazu ist unwiderbringlich vorüber. Nochmal Primär- und Sekundärgefühle: Mit dieser traurigen Tatsache im Hader zu sein, Ansprüche an die Eltern aufrecht zu erhalten oder gegen ihr So-sein zu clinchen kann Jahrzehnte lang die Energie absorbieren, die für die Bewältigung des eigenen Lebens gebraucht würde. Spüren, wie entsetzlich weh das tut, diesen ungeheuren Verlustschmerz und die ungestillte Sehnsucht durchlaufen lassen dagegen, verändert etwas. Diese Trauer ist irgendwann vorbei und dann kann das Glück entstehen.
. - in der FA heißt es immer, dass das Kind mit den Eltern zufrieden sein muss, egal wie schlimm sie sind und was sie getan haben. Wut gegenüber den Eltern zu zeigen ist dort verpönt und wird auch gleich geahndet, dass nur der Elternteil aufgestellt wird und alles getan wird, bis das Kind sich verneigt hat. So was hat noch keinem wirklich geholfen aus der Misere herauszukommen, sondern man wird dann immer verbitterterter, weil sich wieder jemand mit den Eltern verbündet hat.
Manchmal ist tatsächlich das Ziel im Weg
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Beibiegen lässt sich das nicht, und was für Menschen mit einigermaßen normal verlaufender Kindheit ein probates Mittel ist, dafür brauchen Traumatisierte Kinder und Kinder traumatisierter Eltern bzw. Systeme eben erst mal Aufbauarbeit. Dass die ebenfalls mit Aufstellungen sehr gut möglich ist, ist dir bekannt. Wieso verallgemeinerst du denn? Sollte denn jeder Aufstellungsleiter bezüglich deiner Bedürfnisse kompetenter sein müssen, als du selbst? Von zufrieden sein müssen mit den Eltern ist mir nichts bekannt. Das wäre Stuss. Annehmen was ist, auch wenns nicht das war, was man sich gewünscht hätte ist was ganz anderes als zufrieden sein. ( Wo wir übrigens wieder das Konzept der Notengebung drin hätten....
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)
Wer Bedingungen stellt, sieht den anderen so wie er ihn sehen möchte. Ich schreibe es noch einmal: seine Eltern kann das Kind nicht ändern. (ich schreibe es so lange, bis du es kapierst). es kann seine Sicht auf diese verändern und auch sein Fühlen ihnen gegenüber, was noch viel entscheidener ist, um sie nehmen zu können.
*nick*
Wenn dem, was du anmerkst, alles so wäre, dann frage ich mich, wieso es extra Trauma-Aufstellungen braucht? Wieso da das Leid des Kindes gewürdigt wird und in den herkömmlichen Aufstellungen nicht?
Ist das so? Wird nur in Trauma-Aufstellungen auf den Schmerz misshandelter und verstrickter Kinder eingegangen?
Stichwort Starre: Ist jemand in dieser Starre drin, könnte vor so jemanden ein Mord geschehen und er würde starr dastehen und nichts tun. Das entspricht einer Dissoziation und hier wäre es wichtig die abgetrennten Persönlichkeitsanteile wieder zusammen zu führen. Das kann eine herkömmliche Aufstellung auch nicht.
Vollkommen richtig! Es muss schwer sein, die eigenen Mutter und ihre traumatisierten Anteile NICHT retten zu können. Was meinst du, könnte es nicht geradezu erleichternd sein den Satz: "Mama, ich habe mir angemaßt, dir das geben zu wollen, was zu brauchen schienst. Jetzt sehe ich, daß ich das gar nicht konnte. Es tut mir leid ( um dich und um mich?)." Zu sprechen? Ich weiss, das klingt, als hätte das Kind was angestellt und das bedeutete früher, man darf dem Kind was antun, wegnehmen oder es ausschliessen. Aber eben darum geht es ja gar nicht, sondern darum, dass das Kind eh das Kleine ist, eh dazu gehört, und eh nehmen darf und nichts geben braucht.
Nur dass vielleicht der pure Satz tiefer und nachhaltiger wirkt, als mein "Beipackzettel"
Je nachdem, wie du es liest, liebe Pluto, ist auch das eine Einmischung in deine Kompetenzen, enthält dieser Text jede Menge Ratschläge, als wüsste ich, was du zu tun oder zu erkennen hättest.
Es ist aber nichts weiter als meine Meinung, die in keiner Hinsicht mehr Gewicht hat, als die deine.
Lieber Gruß,
Eva