Ich habe jetzt ein Zitat gefunden, das ausdrückt, was mir bei der Geschichte noch fehlt, die nichts destotrotz sehr gut ist:
"Niemand muß den Christus suchen. Wenn das Herz gereinigt ist, dann kommt er und wird ewig bleiben."
(Das Wassermann Evangelium)
Es fehlt dies gar nicht, was Du rausgesucht hast. Es ist in der Geschichte enthalten.
Es geht um das Erkennen von Gott in der Geschichte und das beinhaltet ja, dass das zu Erkennende, Gott, bereits da ist. "Niemand muss den Christus suchen." Dieser Satz ist in der Geschichte bereits enthalten.
Die Reinigung des Herzens ist ebenfalls in der Geschichte enthalten, da der Untergetauchte Schüler ist - er ist dabei das Herz zu reinigen. Dass er Schüler ist, bedeutet ja, dass er sein Herz täglich reinigt mit Meditation etc.
Dass Gott kommt, also zu erkennen ist, wenn das Herz rein ist, ist ebenfalls enthalten in der Geschichte, denn der Schüler ist ja auf dem Weg, Gott in sich zu erkennen. Die Tatsache, dass er Schüler ist, sagt aus, dass er sein Herz reinigt und ebenfalls sagt diese Tatsache, dass er Schüler ist, aus, dass er Gott in sich erkennen will: er reinigt sein Herz, um Gott zu erkennen. Dafür ist er Schüler des Meisters. "Wenn das Herz gereinigt ist, dann kommt er und wird ewig bleiben." Auch dies ist in der Geschichte bereits enthalten.
Die Geschichte erlaubt ja einen Blick auf den Zusammenhang von der Intensität der Leidenschaft, mit der Gott erkannt werden will, und der dem entsprechenden Intensität das Herz zu reinigen durch Meditation etc. Darauf wird der Fokus des Zuhörers gerichtet.
Der Schüler hat nach der Lektion erkannt, dass seine Leidenschaft und die damit verbundene Intensität, das Herz zu reinigen, entscheidend dafür ist, wie lange es noch dauert, bis er Gott in sich erkennen kann. Wahrscheinlich hat er seine Meditationen ausgedehnt.
In diesen Geschichten sind die Schüler ja immer sehr gelehrig und manchmal erleuchten sie sich nach nur einem Satz des Meisters. Ich finde diese Geschichten toll, wie auch die buddhistischen Koans. Vielleicht ist dies auch ein Koan, keine Ahnung.
Ich bevorzug das einfache Fließenlassen im Alltag, also Meditation in Aktion, um das Bewusstsein möglichst im Herzen zu halten (das Herz reinigen). Dies erlaubt eine häufige bis ganztägige Meditation und man ist viel häufiger im Zustand Reinen Seins, ICH BIN, als würde man nur gelegentlich sitzend meditieren und weiter nichts tun um im Herzen zentriert zu sein. Es ist wunderbar durch liebevolles Handeln im Alltag zu praktizieren. Das Handeln im Nichthandeln.
Liebe Grüße
Friedvoll